-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
-
Im
WC-Bereich in Alten-/Pflegeheimen, Krankenhäusern und Reha-Kliniken unterscheidet man
folgende WC-Ausführungsarten:
Flachspül-
und Tiefspül-WC-Anlagen.
-
Flachspül-WC-Anlagen
haben den Vorteil, daß die
Körperausscheidungen
augenscheinlich begutachtet werden können, (z.B. bei Darmblutungen). Der
Nachteil liegt darin, daß aufgrund
der Lagerung eine verstärkte
Geruchsbelästigung
entsteht, die für Personen
mit Blasen- und Darmlähmungen
weniger geeignet sind.
-
Tiefspül-WC-Anlagen
haben sich in den letzten Jahren vermehrt durchgesetzt, da aufgrund
der besseren Spüleigenschaften
der Abtransport vereinfacht wird. Darüber hinaus besteht bei der
Lagerung im Wasser eine wesentlich geringere Geruchsbelästigung
als beim Flachspül-WC.
-
Nach
der DIN 18025, Teil 1 soll die geforderte WC-Ausladung bei Behinderten
WC-Anlagen 700 mm von der Wand sein, um das seitliche Anfahren mit
einem Rollstuhl und den parallelen Umsetzprozeß zu gewährleisten.
-
Nach
DIN 18025 sollte die Sitzhöhe
h = 480mm betragen. Diese Höhe
schließt
auch den WC-Sitz mit ein. Der Wunsch nach individueller Anpassbarkeit
der WC-Höhe
ist aus Installationsgründen
nur schwer zu erfüllen.
Dennoch sollte angestrebt werden, daß die WC-Höhe individuell anpassbar ist.
Hierbei sollte auch die Rollstuhlhöhe des Benutzers beachtet werden.
-
Eine
Möglichkeit
der Sitzhöhenanpassung besteht
darin, die WC-Sitzhöhe durch
Aufsätze
zu verändern.
Eine andere Möglichkeit
ist das Vorsehen von Unterbauten zur Erhöhung der WC-Anlage. Nur bei
festem Stand der Füße auf der
Erde ist es möglich,
dass Personen mit Erschwernissen beim Entleerungsprozeß (z.B.
Darmlähmung,
MS, MD) eine Bauchpressung durchführen können. Dabei ist immer ein leicht
stumpfer Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel vorteilhaft, da
aus dieser Position im Gegensatz zum spitzen Winkel das Umsetzen
oder Aufstehen erleichtert wird.
-
Die
vorgenannten Kriterien über
die Sitzhöhe gelten
auch für
kleinwüchsige
Personen, deren Gliedmaßen
nicht den Durchschnittsmaßen
entsprechen. Hierzu zählen
besonders ältere
Personen und Personen, deren physische Möglichkeiten ein Hinsetzen erschwert.
-
Im
Teil 2 der Neufassung der DIN 18025 ist die Höhe nicht definiert; sie kann
zwischen 41 und 43cm inclusive WC-Sitz festgelegt werden.
-
Die
US 4,584,725 offenbart eine
Toilette mit ein- bzw. ausfahrbaren Fußstützen, die es erlauben, in gehockter
Stellung über
dem Toilettenbecken zu sitzen.
-
Die
US 2,698,440 offenbart eine
Fußstütze für Kinder,
die an einem Toilettenbecken hochgeschwenkt und mit einem Bügel in hochgeschwenkter Haltung
eingehängt
werden kann.
-
Aus
der
US 3,925,833 ist
eine Toilettenanlage mit absenkbarer Brille bekannt, bei der der
Benutzer zunächst
im Stehen je einen seitlich angebrachten Handgriff erfaßt und langsam
auf die Brille gleitet, während
diese hydraulisch abgesenkt wird.
-
Aus
der
US 2,851,697 ist
eine höhenverstellbare
Plattform für
WC-Anlagen bekannt, die dazu dient, es kleinwüchsigen Personen, insbesondere Kindern
zu ermöglichen,
das WC entsprechend seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch zu benutzen.
-
Aus
dem Patent Abstract
JP
08 196 477 AA ist eine WC-Anlage bekannt, bei der eine
Fußstütze dazu
dient, gebrechlichen Personen das Niederlassen auf der WC-Brille
und das Aufstehen davon zu erleichtern. Wenn sich die Fußstütze auf
dem Boden befindet, ist die WC-Brille hochgeschwenkt, so dass sich
ein Benutzer dagegenlehnen kann. Wenn daraufhin die Brille nach
unten geschwenkt wird, wird gleichzeitig die Fußstütze nach oben geschwenkt, so dass
der Benutzer keine Hinsetzbewegung vorzunehmen braucht. Er stützt sich
dabei lediglich an seitlichen Armstützen ab.
-
Alle
bekannten Behinderten-WC-Anlagen haben den Nachteil, dass sie einem
Benutzer, der noch einigermaßen
aufrecht stehen kann, keinen sicheren Stand vor oder nach der Benutzung
der Toilette verleihen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Fußrutschsperre
mit Beinhaltebügel,
zu schaffen, die an jede Fuß-,
Bein- und Körpergröße anpassbar
sind und die ein Wegrutschen der Füße beim Aufstehen verhindern.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe dient eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
-
Vorzugsweise
ist die Fußrutschsperre
mit Beinhaltebügel
mit einer Fernbedienung von 0–80mm
stufenlos verstellbar.
-
Im
pflegerischen Bereich hat die Fußrutschsperre mit Beinhaltebügel den
Vorteil, dass eine körperliche
Arbeitserleichterung geschaffen wird, die Pflegepersonal weitgehend überflüssig macht.
Dieser gravierende Vorteil stärkt
das Selbstbewußtsein und
gibt dem Benutzer ein Unabhängigkeitsgefühl.
-
Um
die Kriterien für
Kinder oder kleinwüchsige
Personen, deren Gliedmaßen
nicht den Druchschnittsmaßen
entsprechen, zu erfüllen,
wird die Fußrutschsperre
mit Beinhaltebügel
entsprechend verkürzt
und für
diese Personen angepaßt.
-
Mit
der erfindungsgemäße Vorrichtung
kann eine Toilette zwischen 60mm und 120mm höher gestellt werden.
-
WC-Anlagen
mit automatischer Spülvorrichtung
stellen in der Regel eine Sonderform dar. Die Betätigung der
automatischen Spülung
kann mittels eines Auslösemechanismus
und einer Fernbedienung in Funktion gesetzt werden. Die Fernbedienung ist über ein
Spiralkabel mit der Schalteinheit der Vorrichtung verbunden. In
der Fernbedienung mit Schalteinheit ist auch die Funktion für die Betätigung der
Vorrichtung installiert. Sie kann variabel links oder rechts von
der WC-Anlage angeordnet werden, um die Betätigung durch den Benutzer zu
vereinfachen.
-
Die
behindertengerechte WC-Höhe
ist mit wenig Umbaukosten herstellbar. Es sind keine Fliesenarbeiten
und auch keine Änderung der
Ab- und Zuwasserleitungen erforderlich, denn hierfür werden variable
Anschlußschläuche mitgeliefert.
-
Um
zu gewährleisten,
dass die Person, die diese Vorrichtung benutzt, einen sicheren Halt
beim Umsetzen vom Rollstuhl auf die WC-Anlage oder von der WC-Anlage
in den Rollstuhl bekommt, ist es möglich, Haltegriffe links oder
rechts auf der Vorrichtung zu montieren. Die Halte- oder Stützgriffe
müssen seitlich
wegklappbar sein, da jeder Umsetzprozeß individuell ist und so die
Bewegungsfläche
für eine eventuelle
Pflegeperson vergrößert wird.
-
Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert; es
zeigen:
-
1 zeigt
eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
im Grundzustand;
-
2 zeigt
eine Draufsicht ähnlich
wie 1, jedoch im ausgefahrenen Zustand;
-
3 ist
eine Draufsicht ähnlich
wie in 1, jedoch mit abgenommener Montageplatte;
-
4 zeigt
eine Draufsicht wie in 2, jedoch ebenfalls mit abgenommener
Montageplatte;
-
5 zeigt
eine Seitenansicht der Ausführungsform
von 1; und
-
6 ein
Foto eines Ausführungsbeispiels.
-
In 1 erkennt
man eine Endmontageplatte 13, unter der das in den 3 und 4 erkennbare
Gestänge
verborgen ist und auf der ein Toilettenbecken montiert wird. Dadurch
wird die Toilette automatisch erhöht und damit in etwa an die
Rollstuhl-Sitzhöhe
von ungefähr
50 cm angepaßt,
so daß eine
behinderte Person keinen wesentlichen Höhenunterschied zu überwinden
hat.
-
Auf
der Montageplatte 13 sind ferner an beiden Seiten Haltegriffe
oder Geländer
montierbar, die gegebenenfalls auch seitlich wegschwenkbar sind, um
einen besseren Zugang zur Toilette zu erhalten. In den Zeichnungen
sind diese Geländer
oder Haltegriffe jedoch nicht dargestellt, da sie mit der Erfindung
nur am Rande zu tun haben.
-
Von
größerer Bedeutung
ist jedoch eine Fußrutschsperre 2,
die in bezug auf das Vorderende der Montageplatte 13 mehr
oder weniger weit herausfahrbar ist, um so eine gute Anpassung an
die Körpergröße des jeweiligen
Benutzers zu gestatten. Die Fußrutschsperre 2 ist
ein in der Draufsicht etwa U-förmiger
Bügel,
der an seiner Unterseite Laufrollen 14 trägt, die
in den 1 und 2 zur besseren Verdeutlichung
so dargestellt sind, als wären
sie von oben sichtbar. In Wirklichkeit sind sie jedoch in der Draufsicht
nicht erkennbar, da sie an der Unterseite der etwa 2 cm hohen Fußrutschsperre 2 abgebracht sind. 1 zeigt
die Fußrutschsperre 2 in
einer Endstellung, in der sie ganz zurückgefahren ist, während 2 die
voll ausgefahrene Stellung wiedergibt, bei der die Fußrutschsperre 2 den
größten Abstand
zur Montageplatte 13 hat. Zwischen diesen beiden Stellungen
ist jede Zwischenstellung mit Hilfe des in den 3 und 4 besser
erkennbaren Gestänges einstellbar,
so dass die Position der Fußrutschsperre 2 praktisch
an jede Körpergröße eines
Benutzers individuell angepaßt
werden kann.
-
Die
Fußrutschsperre 2 dient
dazu, den Füßen eines
Benutzers Halt zu geben, damit dieser oder diese nicht beim Aufstehen
von der Toilette wegrutscht.
-
1 zeigt
ferner einen die Fußrutschsperre 2 umgebenden
Beinhaltebügel 1,
der ebenfalls U-förmig
ist und der eine Dicke von etwa 2 cm hat. Der Beinhaltebügel 1 ist
bei 4g seitlich an der Fußrutschsperre 2 angelenkt
und unter einem Winkel von 30 bis 60°, vorzugsweise 45° hochschwenkbar,
um den Beinen eines Benutzers knapp unterhalb der Knie Halt zu geben.
Zu diesem Zweck ist der Beinhaltebügel 1 vorteilhafterweise
aus einem Rundmaterial gefertigt, das keine scharfen Kanten hat.
Seine höchste Position
sollte bei 47 cm liegen, was in etwa einem Winkel von 45° entspricht.
Bei einer Höhe
von 47 cm berührt
er die Beine von Benutzern, die Größen zwischen 1,50 m und 2,00
m haben stets in einem unter den Knien liegenden Bereich, der im
allgemeinen nicht mehr als etwa 1,5 cm variiert.
-
3 zeigt
das Fördergestänge 5 für die Fußrutschsperre 2,
mit dessen Hilfe die Fußrutschsperre 2 von
der Stellung gemäß 1 in
die Stellung gemäß 2 bewegbar
ist. Das Fördergestänge 5 weist
zu diesem Zweck zwei zweiarmige Hebel auf, die jeweils um ein Halte-
und Drehpunktlager 7 schwenkbar sind. Die äußeren Enden
der Fördergestänge 5 sind über Halte-
und Gleitlager 6 mit je einem Schenkelende der Fußrutschsperre 2 verbunden,
während
ihre gegenüberliegenden
inneren Enden über
ein Transportlager 10 an einer Förderwelle 12 angelenkt
sind. Die Förderwelle 12 wird
mit einem Ende von einem Förderwellengleitlager 11 gehalten und
ist mit ihrem anderen Ende an einem pneumatischen Förderzylinder 9 befestigt,
der dann, wenn er angesteuert wird, die Förderwelle 12 vor oder
zurück bewegt
und damit die Fördergestänge 5 um
die Halte- und Drehpunktlager 7 schwenkt.
-
3 zeigt
ferner die Ausgangsstellung mit ausgefahrener Förderwelle 12, bei
der die Fußrutschsperre 2 bis
zum Anschlag zurückgefahren
ist. Wird nun der Förderzylinder 9 angesteuert,
um die Förderwelle 12 zurückzuziehen,
dann werden die Fördergestänge 5 gemäß 4 mit
ihren über
Langlöcher
an dem Transportlager 10 angelenkten Enden ebenfalls zurückgezogen,
was zur Folge hat, daß ihre freien
Enden, die ebenfalls über
Langlöcher
an den Halte- und Gleitlagern 6 der Fußrutschsperre 2 angelenkt
sind, nach vorne geschoben werden und damit die Fußrutschsperre 2 ausfahren.
-
Es
wird darauf hingewiesen, dass anstelle eines pneumatischen Förderzylinders 9 auch
ein Elektromotor oder ein anderes geeignetes Betätigungselement vorgesehen sein
kann, z.B. ein Hydraulikzylinder.
-
5 zeigt
nun noch den Beinhaltebügel 1 in der
Seitenansicht, der mit einem Ende über ein Halte- und Drehpunktlager 4g an
dem Gehäuse
der Montageplatte 3 angelenkt ist. Ein pneumatischer Hebezylinder 4e greift
mit einem Ende an dem Beinhaltebügel 1 an,
und zwar im Abstand zum Halte- und Drehpunktlager 4g, um
den Beinhaltebügel 1 hochschwenken
zu können.
Das andere Ende des Hebezylinders 4e ist an einer Zylinderhalteplatte 4d über ein
weiteres Halte- und Drehpunktlager 4h angelenkt, wobei
das Halte- und Drehpunktlager 4h im Abstand über der
Montageplatte 13 angeordnet ist, um den gewünschten
Schwenkvorgang überhaupt
zu ermöglichen.
Wie bereits erwähnt
ist die Zylinderhalteplatte 4d seitlich an der Fußrutschsperre 2 angebracht,
so daß der
beinhaltebügel 1 stets
zusammen mit der Fußrutschsperre 2 vor
bzw. zurück
bewegt wird. Hierzu dienen Halte- und
Schiebelager 4, die in den 3 und 4 in
der Draufsicht erkennbar sind. Man erkennt dabei je eine Haltewelle 4b,
an der die freien Schenkelenden des Beinhaltebügels 1 über die
Halte- und Drehpunktlager 4g angelenkt sind,
wodurch der Beinhaltebügel 1 zusammen
mit der Fußrutschsperre 2 vor
oder zurückbewegbar
ist.
-
Auch
hier kann anstelle eines pneumatischen Hebezylinders 4e ein
Elektromotor oder ein anderes Stellorgan vorgesehen sein.
-
Es
ist dem Fachmann klar, dass an jede Seite der Montageplatte 13 ein
Hebezylinder 4e an dem Beinhaltebügel 1 angreift, um
so eine bessere Verteilung der Hebekräfte auf beide Schenkel des
U-förmigen
Beinhaltebügels 1 zu
erreichen.
-
In
den Figuren wurden folgende Bezugszeichen für folgende Teile verwendet:
-
- 1
- Beinhaltebügel
- 2
- Fußrutschsperre
- 3
- Grundplatte
- 4
- Halte-
und Schiebelager mit Anhebevorrichtung
- 4a
- Gleitlager
- 4b
- Haltewelle
- 4c
- Gleitlager
Grundplatte
- 4d
- pneumatische
Zylinderhalteplatte
- 4e
- pneumatische
Hebezylinder
- 4f
- mitlaufende
Grundplatte
- 4g
- Halte-
und Drehpunktlager (Beinhaltebügel)
- 4h
- Halte-
und Drehpunktlager für
Pneumatische Zylinder
- 5
- Fördergestänge für Fußrutschsperre
- 6
- Halte-
und Gleitlager
- 7
- Halte-
und Drehpunktlager (Kugelgelagert)
- 8
- Gleitlager
- 9
- pneumatischer
Förderzylinder
- 10
- Transportlager
für Fördergestänge
- 11
- Förderwellengleitlager
- 12
- Förderwelle
- 13
- WC
Endmontageplatte
- 14
- Laufrollen
für Fußrutschsperre
(unter Seite)
- 15
- Druckkompressor
- 16
- Filter
mit Druckminderer, Sicherheits- und Rückschlag
-
- ventil
- 17
- Steuerventile
für Fußrutschsperre
- 17a
- Steuerventil
für Beinhaltebügel
- 18
- Trafo
24 Volt
- 19
- Steuer-Relais
- 20
- Anschluß für Fernbedienung
- 21
- Betätigungsschalter
für Beinhaltebügel (Fernbedienung)
- 22
- Betätigungsschalter
für Fußrutschsperre (Fernbedienung)
- 23
- Betätigungsschalter
zur Vorrichtung automatischer Spülung
-
- (Fernbedienung)
- 24
- Betätigungsschalter
für Hilfe-Glocke
(Fernbedienung)