DE4213664C2 - Ortsfester, räumlich schwenkbarer Stetigförderer - Google Patents
Ortsfester, räumlich schwenkbarer StetigfördererInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen ortsfesten, räumlich schwenk
baren Stetigförderer, vorzugsweise Gurtförderer, zum Trans
port von verschiedenen Transportgütern von einer transport
gutabgebenden Förder- oder Lagereinrichtung zu einer trans
portgutaufnehmenden Förder- oder Lagereinrichtung.
Es sind ortsfeste, räumlich schwenkbare Stetigförderer
bekannt, die zusammen mit anderen Fördereinrichtungen För
derstraßen in Umschlagsanlagen bilden und/oder als Verlade
einrichtung in Lageranlagen oder an Fahrladern angeordnet
sind.
Der Ausleger des Stetigförderers wird von einem Traggerüst
für das Tragorgan gebildet. Für die horizontalen und die
vertikalen Schwenkbewegungen des Auslegers sind in einem
zwischen Ausleger und Grundgerüst oder Fundament angeord
neten Schwenkwerk die Vertikallagerung und die Horizontal
lagerung angeordnet. In der Regel befindet sich das
Schwenkwerk unterhalb des Aufgabebereiches für das Trans
portgut. Das jeweils freie Ende des Auslegers läßt sich um
diese Lagerungen und damit in die verschiedenen Arbeits
stellungen des Stetigförderers schwenken.
Der Stetigförderer bildet mit der vorgeordneten und/oder
nachgeordneten Förder- oder Lagereinrichtung jeweils einen
Übergangsbereich.
Für die Gewährleistung der Kollisionsfreiheit in diesen
Übergangsbereichen sind für die Schwenkbewegungen des
Stetigförderers verhältnismäßig große Freiräume erforder
lich.
Nachteil dieser Anordnung ist es, daß diese Freiräume durch
aufwendige elastische oder teleskopartige Abdeckungen ge
schlossen werden müssen, um Transportgutverluste zu ver
meiden.
Das Begrenzen der räumlichen Bewegung des Traggerüstes
eines Stetigförderers zur Verhinderung der Kollision mit
vorgeordneten und/oder nachgeordneten Förder- oder Lager
einrichtungen mittels Schaltelementen bedarf einer auf
wendigen und komplizierten Schaltungsanordnung.
Gemäß DE 35 03 930 ist ein Stetigförderer bekannt, dessen
vertikale Schwenkbewegung mittels einem Flaschenzug und
dessen horizontale Schwenkbewegung durch mindestens eine
längenveränderbare Strebe oder längenveränderbare Seilzüge
ermöglicht wird. Beide Schwenkbewegungen erfolgen unab
hängig voneinander.
Nachteil dieser Anlenkungen des Stetigförderers am Grund
gestell/Fundament ist es, daß während der vertikalen und
horizontalen Schwenkbewegung der Ausleger des Stetig
förderers insbesondere durch richtungswechselnde stoßartige
Belastungen, wie Windböen, unkontrollierbar in Bewegung
versetzt wird. Es muß also darauf geachtet werden, daß der
Flaschenzug und auch die Streben bzw. Seilzüge während der
Schwenkbewegungen gleichmäßig vorgespannt bleiben.
Es ist ebenfalls bekannt, daß zur Verringerung der Fallhöhe
für das Fördergut zwischen einem abgebenden Stetigförderer
und einem aufnehmenden Stetigförderer, insbesondere wenn
der aufnehmende Stetigförderer zu den Seiten hin schwenkbar
gelagert ist, der Aufgabebereich des aufnehmenden Stetig
förderers gegenüber dem Förderbereich angewinkelt ist.
Diese Konstruktion erfordert zusätzliche Ablenkrollen, um
das Tragorgan in einem konkaven Bogen umzulenken. Das hat
den Nachteil, daß sich die Förderleistung gegenüber der
eines geraden Stetigförderers verringert.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem
zugrunde, einen ortsfesten, räumlich schwenkbaren Stetig
förderer zu schaffen, dessen Fördereinrichtung eine
einfache und flache Bauform aufweist, bei dem eine
Kollision des Traggerüstes mit mindestens einer z. B. fest
vorgeordnet angeordneten Förder- oder Lagereinrichtung
während der Schwenkbewegung ausgeschlossen ist, die Frei
räume in den Übergangsbereichen zu den vorgeordneten und/
oder nachgeordneten Förder- oder Lagereinrichtungen
minimale Abmessungen aufweisen und "mindestens die gleiche
Förderleistung wie die der vorgeordneten und/oder nachge
ordneten Förder- oder Lagereinrichtungen bei einem quasi
verlustfreien Transport von verschiedenartigen Transport
gütern erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der
ortsfeste, räumlich schwenkbare Stetigförderer
wie im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben
beschaffen ist. Demzufolge ist die Erfindung u. a. dadurch
gekennzeichnet, daß durch die jeweils in bezug auf die
ortsfest angeordneten Drehachsen des Schwenkwerkes beab
standet und ebenfalls ortsfest angeordneten Drehachsen
einer nahezu kardanischen Lagerverbindung zwischen Trag
gerüst und Führung sowie einer zweiten nahezu kardanischen
Lagerverbindung zwischen Führung und Grundgerüst bei einer
unveränderten Länge der Führung, während des Seitwärts
schwenkens oder Zurückschwenkens des Stetigförderers das
Traggerüst aufgrund der Führung selbsttätig eine begrenzte
räumliche Hebe- oder Senkbewegung ausführt. Diese selbst
tätige Hebe- oder Senkbewegung läßt sich vorteilhaft im
voraus berechnen. Insbesondere bei sehr breiten Stetig
förderern kann so ein Überschneiden der Körperkanten der
Traggerüste während des Schwenkens vermieden werden. Ein
Zusammenstoßen der Traggerüste durch Fehlbedienung wird
ausgeschlossen. Die Fallhöhe für die Transportgüter kann so
niedrig wie möglich gehalten werden.
Die Transportleistung des erfindungsgemäßen Stetigförderers
hat keine nachteilige Wirkung auf die Transportleistung von
vorgeordneten oder nachgeordneten Stetigförderern, da die
Breite des Traggerüstes/Tragorganes von einem vorgeordneten
oder nachgeordneten Stetigförderer gegenüber dem erfin
dungsgemäßen Stetigförderer nicht verändert werden muß.
Durch eine begrenzte und steuerbare Längenänderung der
sonst längenunveränderlichen Führung nach Anspruch 2 kann
eine zusätzliche Hub- oder Senkbewegung des Stetigförderers
der selbsttätigen Hebe- oder Senkbewegung vorteilhaft
überlagert werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines
Stetigförderers,
Fig. 2 eine Ansicht nach dem Schwenken
des Punktes B nach Punkt B′ und
der selbsttätigen Bewegung
des Punktes A nach Punkt A′,
Fig. 3 eine Draufsicht nach Fig. 2.
Ein in Fig. 1 als Gurtförderer dargestellter ortsfester,
räumlich, schwenkbarer Stetigförderer besteht im wesent
lichen aus einem Traggerüst 1, einem Tragorgan 3, einem
Schwenkwerk 2 und einer quasi einachsigen Führung 21. Das
Tragorgan 3 umläuft eine Antriebstrommel 4 am tief gele
genen Ende des Stetigförderers und am anderen Ende eine
Umlenktrommel 5. Dazwischen stützen Tragrollen 6 den oberen
Bandtrum und weitere Tragrollen 7 den unteren Bandtrum.
Zwischen den oberen Tragrollen 6 werden die Außenkanten des
Tragorganes 3 durch Gleitstücke 9 gegen Durchhängen ge
stützt. Sowohl der obere als auch der untere Bandtrum sind
flach ausgeführt.
Die Umlenktrommel 5 wird in einer Spannvorrichtung 19 zum
Spannen des Tragorgans 3 aufgenommen.
Das Tragorgan 3 ist ein geschobenes Gurtband.
Oberhalb und längs des oberen Bandtrums befindet sich eine
Leitrinne für das Fördergut. Die Abdichtung der Leitrinne
zum oberen Bandtrum wird mittels Gummikanten, die an beiden
Stegen 8 der Leitrinne angeordnet sind, realisiert.
Die Antriebstrommel 4 sitzt mit einem fest mit der Trommel
verbundenen Achsstummel in einem am Tragorgan 1 angeord
neten Pendellager und mit einem am anderen Ende aus der
Trommel herauskragenden Achsstumpf mit Flansch, des in der
Trommel angeordneten Antriebes, in einem mittels einer
Stelleinrichtung 18 einstellbaren Lagerbock 17. Mit dieser
Anordnung wird der Geradlauf des Tragorganes 3 eingestellt.
Das Schwenkwerk 2 ist ortsfest und nach den Seiten hin
drehbar auf einem Grundgerüst 10 einer Förder- oder Lager
einrichtung gelagert. Das Schwenkwerk 2 befindet sich
unterhalb des Aufgabebereiches des Stetigförderers für das
Fördergut. Eine vertikale Lagerung 22 für die Drehbewe
gung 31 des Schwenkwerkes 2 verbindet das Schwenkwerk 2 mit
dem Grundgerüst 10 und eine horizontale Lagerung 23 für das
Heben oder Senken 29 des Stetigförderers verbindet das
Schwenkwerk 2 mit dem Traggerüst 1. Die vertikale Lage
rung 22 und die horizontale Lagerung 23 sind im Abstand
zueinander angeordnet. Die horizontale Lagerung 23 dreht
sich in einer Ebene und im gleichen Abstand um die
vertikale Drehachse der vertikalen Lagerung 22.
Mittels einer zwischen dem Traggerüst 1 und dem Grund
gerüst 10 jeweils am Traggerüst 1 und Grundgerüst 10 ange
lenkten und aus verschiedenen Positionen bestehenden
Führung 21 wird das selbsttätige Heben oder Senken 29 des
Abwurfendes des Stetigförderers während der Drehbewegung 31
geführt.
Die Führung 21 wird durch beidseitig des Traggerüstes 1
geordnete Laschen 11, die am freien Ende durchbohrt sind,
ein Seil 12, dessen Enden jeweils in die endständige
Bohrung der jeweiligen Lasche 11 eingehangen sind, wobei
das Seil 12 selbst eine Seilrolle 13 umschlingt, die
besagte Seilrolle 13, einen hydraulisch betätigbaren
Zylinder 15 mit Kolben und einer Gabel 14 am Ende des
Kolbens, wobei in der Gabel 14 die Seilrolle 13 aufgenommen
wird, und eine nahezu kardanische Lagerverbindung 16, die
den Zylinder 15 wiederum mit dem Grundgerüst 10 verbindet,
gebildet. Die Lagerverbindung 16 nimmt eine horizontale
Lagerung 24 und beabstandet dazu eine von einer Vertikalen
winkelveränderlich abweichende Lagerung 25 auf. Sämtliche
Drehachsen, u. a. die der Lagerungen 22, 23, 24, 25, haben
keinen gemeinsamen Mittelpunkt. Es ist naheliegend, daß die
Drehachsen insbesondere der bezeichneten Lagerungen 24, 25
der Lagerverbindung 16 und der Lagerungen 22, 23 des
Schwenkwerkes 2 sowie auch die Drehachsen der Lagerverbin
dung 20 ggf. senkrecht aufeinanderstehend oder schief
winklig zueinander angeordnet werden können.
Je nach dem ob das Aufgabeende des Stetigförderers gemäß
der Drehbewegung 31 von Position B nach B′ oder B′ nach B
und weiter um die vertikale Drehachse des Schwenkwerkes 2
im Punkt D gedreht wird, senkt sich das Aufgabeende des
Stetigförderers selbsttätig von Position A nach A′ ab oder
steigt selbsttätig von A′ auf A an, um sich nach der
Position A wieder auf das Niveau von A′ gemäß Fig. 2 und
Fig. 3 abzusenken.
Das Traggerüst 1 vollzieht also die Schwenkbewegung an der
Führung 21 hängend entsprechend einer räumlichen Kurve 32.
Die Längen der Strecken AB, AC, BD und CD bleiben unver
ändert.
Durch ein Ausfahren oder ein Einfahren 30 des Kolbens des
Zylinders 15 läßt sich das Abwurfende des Stetigförderers
zusätzlich zum selbsttätigen Heben und Senken 29 noch
weiter vorteilhaft anheben oder absenken.
Claims (2)
1. Ortsfester, räumlich schwenkbarer Stetigförderer mit Tragorgan, als Ausleger gestaltetem
Traggerüst, Stütz-, Umlenk- und Antriebseinrichtungen sowie einem Schwenkwerk zwischen dem
einen Ende des Traggerüstes und dem Grundgerüst und einer Aufhängung am freien Ende des
Traggerüstes,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängung als längenunveränderliche Führung (21) mit
nahezu kardanischen Lagerverbindungen (16, 20) an den Enden ausgebildet ist, die das freie
ende des Traggerüstes (1) mit dem Grundgerüst (10) verbindet, wobei die Drehachsen der
Lagerungen (24, 25) der Lagerverbindung (16) und die Drehachsen der Lagerverbindung (20) in
bezug auf die Drehachsen der Lagerungen (22, 23) des Schwenkwerkes (2) beabstandet, ohne
gemeinsamen Mittelpunkt und ortsfest angeordnet sind.
2. Ortsfester, räumlich schwenkbarer Stetigförderer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Überlagerung der selbsttätigen Hebe- und Senkbewegung die
Lage der an sich ortsfesten Lagerverbindungen (16, 20) verstellbar und/oder die Führung
zusätzlich längenveränderlich ist.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE BAHN AG, 10365 BERLIN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |