DE4210892A1 - Lastaufnahmeeinrichtung - Google Patents
LastaufnahmeeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine als Regalbediengerät
oder ähnlich gestaltetes verfahrbares Hubgerät
ausgebildete Lastaufnahmeeinrichtung insbesondere für
Kraftfahrzeuge in mechanischen Parkanlagen.
Um Kraftfahrzeuge etwa in Städten platzsparend zu parken,
werden automatisierte Parkhäuser betrieben,
beispielsweise solche, die nach Art eines Hochregallagers
gestaltet sind. Mit automatischen Fördermitteln wird das
zu parkende Kraftfahrzeug vom Benutzer an einem
Übergabeplatz abgestellt, von einer mechanischen
Einrichtung übernommen und im Parkhaus in einem Regalfach
eingelagert. Auf Anforderung des Benutzers wird das
Kraftfahrzeug vom Lagerfach abgeholt und an einem
Auslagerplatz dem Benutzer wieder zur Verfügung gestellt.
Dabei werden Systeme eingesetzt, bei denen die
Kraftfahrzeuge mit Teleskopgabeln aufgenommen werden,
nachdem sie auf Paletten oder Rollpaletten abgestellt
worden sind. Die Paletten werden von einem
Regalbediengerät mit Teleskopgabeln in ein Regalfach
gestellt. Der relativ einfachen Handhabung beim Einlagern
stehen hohe Investitionskosten bei den Paletten
gegenüber; unerwünscht hoch ist auch der Zeitbedarf und
Raumbedarf für das Handhaben und lagern der Paletten. Das
Rollpalettensystem in der Form, daß eine erste in ein
Regalfach gestellte Rollpalette von einer zweiten, an sie
angekoppelten Rollpalette tiefer in das Regalfach
geschoben wird, diese beiden von einer dritten noch
weiter usw., bringt zwar eine gute Raumausnutzung mit
sich. Ein wesentlicher Nachteil liegt jedoch in der
eingeschränkten Zugriffsbereitschaft und damit hohen
Zeitdauer von der Anforderung durch die Benutzer bis zur
Bereitstellung. Es sind ferner Systeme bekannt, bei
welchen verstellbare Rollen an den Rädern angreifen, um
das Fahrzeug anzuheben. Wenn dabei die Rollfähigkeit der
Kraftfahrzeuge genutzt wird, können eingebremste
Fahrzeuge sowie solche mit eingerasteter Lenkradsperre
nicht bedient werden. Erwünscht ist jedoch, die Fahrzeuge
generell mit angezogener Bremse einzulagern, weil
andernfalls im Stellplatz Vorrichtungen geschaffen werden
müssen, die ein Wegrollen der Fahrzeuge unterbinden.
Außerdem werden sogenannte Krabbelwagen oder
Satellitenwagen verwendet. Das sind niedrige Fahrzeuge,
auch in Form von Hubfahrzeugen, welche sich von einem sie
tragenden und in der Regalgasse verfahrenden
Regalbediengerät los lösen und sich auf einer Fahrbahn
abstützend unter die Kraftfahrzeuge fahren, diese mit
einklappbaren Schub- oder Anhubrollen an den Rädern
schieben und halten oder anheben und auf das
Regalbediengerät zurückfahren. Im Regal verläßt der
Krabbelwagen erneut das Regalbediengerät und setzt das zu
parkende Fahrzeug im Regalfach ab. Das setzt voraus, daß
im Regalfach neben den für das abzustellende Fahrzeug
erforderliche Abstellbalken, den sogenannten
Tiefenauflagern, für den Krabbelwagen eigene Fahrschienen
vorhanden sein müssen, bei der Vielzahl von Stellplätzen
eine hohe zusätzliche Investition. Zudem ist ein
Krabbelwagen mit einem eigenen Fahr- und einem Hubantrieb
auszustatten, welche im Standard-Lichtraum unter einem
Kraftfahrzeug nicht unterzubringen sind. Dadurch und
durch die ungünstigere Krafteinleitung in die Bauteile
des Regals sind erhöhte Regalkosten und Raumkosten
bedingt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
erläuterten Nachteile der bekannten Parksysteme zu
vermeiden und dazu eine wirtschaftlicher und universell
einsetzbare Lastaufnahmeeinrichtung zu schaffen. Danach
wird für eine Lastaufnahmeeinrichtung der eingangs
angegebenen Art vorgeschlagen, daß auf einem fahrbaren
Lastträger zwei parallel liegende Teleskopgabelunterteile
quer verschieblich angeordnet sind, deren jedes ein
längsteleskopierbares Teleskopgabeloberteil trägt, auf
dem zwei Paare von Rollenschlitten mit lastaufnahmeseitig
auskragenden Tragrollen längsverfahrbar und gegeneinander
verstell- und verriegelbar sind. Dadurch ergibt sich die
Möglichkeit, beliebig gestaltete Kraftfahrzeuge durch
Längsverfahren der Teleskopgabeloberteile außen oder
innen an den Rädern der zu parkenden Kraftfahrzeuge
entlang und Querverschieben der Tragrollen in die Flucht
der Räder auf zunehmen und lediglich durch Handhabung
mittels der Lastaufnahmeeinrichtung einzuparken.
Zusätzliche Paletten, Fahrschienen, Antriebe o. dgl.
werden nicht benötigt. Die Ein- und Ausparkzeit ist
durchschnittlich sehr kurz. Die erforderlichen
Investitionskosten sind verhältnismäßig gering.
Für eine Erhöhung der Tragfähigkeit und einen
zuverlässigen Betrieb bei der Lastaufnahme ist jedes
Teleskopgabeloberteil in einem die Verbindung zwischen
Ober- und Unterteil herstellenden Teleskopgabelmittelteil
geführt.
Weiter sind die Teleskopgabeloberteile mindestens an
ihrem freien Ende je mit einer vorzugsweise in einer
Linie mit den Tragrollen liegenden Stützrolle
ausgestattet. Über die Stützrollen stützen sich die
ausgeschobenen Teleskopgabeloberteile auf der ohnehin zur
Verfügung stehenden Aufstandsfläche der einzuparkenden
oder eingeparkten Kraftfahrzeuge ab und können daher
wesentlich leichter als ohne eine solche Abstützung
bemessen sein.
Zweckmäßig sind die Tragrollen jedes Paares von
Rollenschlitten in Lastaufnahmestellung gegeneinander
verriegelbar.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist für das
Verfahren und die Verriegelung mehrerer Rollenschlitten,
und zwar entweder aller Rollenschlitten oder vor allem
jeweils der Rollenschlitten eines Teleskopgabeloberteils,
eine einzige Antriebsanordnung vorgesehen. Letztere
stellt beim Aufnehmen der einzuparkenden Kraftfahrzeuge
zunächst die Tragrollenpaare einer Fahrzeugseite auf den
Achsabstand der Räder und die Tragrollen jedes
Tragrollenpaares auf die jeweils vordere und rückwärtige
Anlage an dem betreffenden Rad ein, fährt dann die
Tragrollen jedes Tragrollenpaares gegeneinander, bis das
Kraftfahrzeug angehoben ist, und verriegelt die
Tragrollen in dieser Lage gegeneinander, bis das
Kraftfahrzeug wieder abgesetzt wird. Auf diese Weise ist
eine zwanglose und schonende Aufnahme aller
Kraftfahrzeuge an ihren Rädern gewährleistet.
Außerdem wird vorgeschlagen, daß die Rollenschlitten je
mit mehreren miteinander über gelenkige Glieder
verbundenen Tragrollen versehen sind, wobei eine der Form
der Last angepaßte Abstützung vorgesehen ist. Damit läßt
sich eine Vielpunktabstützung eines jeden Rades
erreichen, die zu einer weiteren Entlastung der
Radführungen des Kraftfahrzeuges und zu einer
gleichmäßigeren Lastverteilung auf den Rollenschlitten
führt, vor allem aber die Reibung beim
Gegeneinanderfahren der Rollenschlitten der
Rollenschlittenpaare zum Anheben des Kraftfahrzeuges
wesentlich herabsetzt.
Erfindungsgemäß empfiehlt sich darüber hinaus, daß die
Teleskopgabelunterteile gegenüber dem Lastträger nach
Überschreiten eines einstellbaren Kippmomentes um einen
geringen Neigungsbetrag in Längsrichtung kippbar sind.
Diese Anordnung ermöglicht ein abstützungsfreies
Aus schieben der Teleskopgabeloberteile zu Beginn des
Ausschiebevorganges und bewirkt einen weichen Übergang
auf eine Abstützung der Enden der Teleskopgabeloberteile
mit denk Überschreiten des Neigungsbetrages und eine
allmähliche Erhöhung der über die Stützrollen
abgestützten Gewichtsanteile mit fortschreitendem
Teleskopieren.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn für die Überwachung der
Kippbewegung Sensoren vorgesehen sind und bei
Überschreiten eines vorgegebenen Neigungsbetrages eine
Abschaltung der Vorschubbewegung des
Teleskopgabeloberteils erfolgt. Diese Sicherungsanordnung
sorgt für eine Unterbrechung der Teleskopierbewegungen,
wenn bei benötigter Abstützung der Teleskopgabeloberteile
eine Störung der Abstützung auftritt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Lastaufnahmeeinrichtung dargestellt,
und zwar in
Fig. 1a und 1b in perspektivischer zweigeteilter Ansicht,
in
Fig. 2 in Draufsicht auf eine Teleskopgabelseite, in
Fig. 3 im Schnitt durch einen Rollenschlitten mit einer
Tragrolle, in
Fig. 4 in Seitenansicht auf ein Paar Rollenschlitten mit
mehreren Tragrollen, und in
Fig. 5a, b, c, d in Seitenansicht auf einen Lastträger mit
zugehörigen Teleskopgabelteilen in verschiedenen
Ausschiebelagen.
Eine als Regalbediengerät zur Aufnahme von
Kraftfahrzeugen in mechanischen Parkanlagen ausgebildete
Lastaufnahmeeinrichtung umfaßt einen Lastträger 1, auf
dem zwei sich parallel zueinander erstreckende
Teleskopgabelunterteile 2 angeordnet sind. Gegenüber
jedem dieser Teleskopgabelunterteile 2 ist ein
Teleskopgabelmittelteil 3 und diesem gegenüber ein
Teleskopgabeloberteil 4 längsverschieblich und
teleskopierbar. Die Teleskopgabelunterteile 2 sind auf
dem Lastträger 1 zur Abstandsänderung querverschieblich.
Außerdem sind sie in Längsrichtung um einen geringen
Neigungsbetrag kippbar, wobei bei Überschreiten eines
vorgegebenen Neigungsbetrages über einen Signalgeber
Teleskopierbewegungen unterbrochen werden. Jedes
Teleskopgabeloberteil 4 trägt seitlich auskragende
Stützrollen 5 sowie zwei Paare Rollenschlitten 6, die mit
ebenfalls seitlich auskragenden Tragrollen 7 zur Aufnahme
von Rädern 8 zu parkender Kraftfahrzeuge versehen sind.
Statt einzelner Tragrollen 7 können gemäß Fig. 4
gegebenenfalls über gelenkige Glieder miteinander
verbundene Gruppen von Tragrollen 9 den Rollenschlitten 6
zugeordnet sein. Die Querverschiebung der
Teleskopgabelunterteile 2 erfolgt über Verschiebeantriebe
in Richtung der Pfeile a, die Längsbewegung der
Rollenschlitten 6 über Zustellantriebe 10 in Richtung der
Pfeile b. Für die Verriegelung der Rollenschlitten 6 sind
Zahnleisten 11 vorgesehen.
Ein Parkvorgang spielt sich beispielsweise folgendermaßen
ab:
- 1. Ein Kraftfahrzeug wird an der Einlagerungsstelle vom Fahrer so abgestellt, daß ein Radpaar, vorzugsweise die Vorderräder, an einer bestimmten Stelle stehen. Das Kraftfahrzeug wird eingebremst und verlassen. Das Kraftfahrzeug steht dabei mit den Rädern 8 auf Platten, welche eine seitliche Verschiebung, etwa über Kugelleisten, ohne wesentlichen Widerstand zulassen.
- 2. Eine Ausricht- und Zentriereinrichtung drückt von außen an die Reifen der Räder 8 und stellt das Kraftfahrzeug parallel und mittig zur Achse der Teleskopgabelunterteile 2.
- 3. Die Teleskopgabeloberteile 4 der Lastaufnahmeeinrichtung werden in zusammengefahrenem Zustand unter das Kraftfahrzeug gefahren. Die auf ihnen längsverschieblich angeordneten Rollenschlitten 6 sind dabei maximal voneinander entfernt. Sensoren überwachen während des Unterfahrens das Vorhandensein ausreichenden Freiraumes unter dem Kraftfahrzeug.
- 4. Die Teleskopgabelunterteile 2 und mit ihnen die austeleskopierten Teleskopgabeloberteile 4 werden auseinandergefahren, wobei die aus den Rollenschlitten 6 herausragenden Tragrollen 7 sowie auch die Stützrollen 5 in die Spur des Fahrzeuges rücken. Sensoren überwachen die Spreizbewegung und schalten sie vor einer Berührung zwischen dem Teleskopgabeloberteil 4 und den Reifen ab.
- 5. Mechanische Antriebe verstellen die Rollenschlitten 6 paarweise aufeinander zu. Die Tragrollen 7 heben dadurch das Kraftfahrzeug an. Mit dem Anheben des Kraftfahrzeugs erhöht sich das Biegemoment in den Teleskopgabelteilen. Die an den Teleskopgabeloberteilen 4 angebrachten Stützrollen 5 begrenzen die auftretende Biegeverformung, indem sie sich in der Spur des Kraftfahrzeuges abstützen.
- 6. Die Teleskopgabeloberteile 4 werden eingefahren. Das angehobene Kraftfahrzeug befindet sich nun auf dem Lastträger 1 des Regalbediengerätes.
- 7. Das Regalbediengerät verfährt in der Regalgasse und stellt den Lastträger 1 mit den Teleskopgabelteilen und dem darauf befindlichen Kraftfahrzeug vor ein leeres Regalfach.
- 8. Die Teleskopgabeloberteile 4 fahren ins Regalfach, wobei sich die Stützrollen 5 - mit zunehmender Ausfahrlänge mehr und mehr - auf dem Tiefenauflager des Regalfaches abstützen.
- 9. Die Rollenschlitten 6 werden auseinandergefahren, nachdem ihre Blockierung aufgehoben wurde. Dabei werden die Räder 8 auf die Tiefenauflager abgesetzt.
- 10. Die Teleskopgabelteile werden unter dem Kraftfahrzeug quer zusammengefahren und anschließend längs eingefahren.
- 11. Die Lastaufnahmeeinrichtung ist frei für einen neuen Arbeitsgang.
Eine Auslagerung verläuft in angepaßt umgekehrter
Reihenfolge.
Bei einer Ausgestaltung der Lastaufnahmeeinrichtung mit
von außen am Kraftfahrzeug angreifenden
Teleskopgabeloberteilen spielt sich der Parkvorgang
sinngemäß entsprechend ab.
Claims (8)
1. Lastaufnahmeeinrichtung als Regalbediengerät oder
ähnlich gestaltetes verfahrbares Hubgerät,
insbesondere für Kraftfahrzeuge in mechanischen
Parkanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem
fahrbaren Lastträger (1) zwei parallel liegende
Teleskopgabelunterteile (2) quer verschieblich
angeordnet sind, deren jedes ein längsteleskopierbares
Teleskopgabeloberteil (4) trägt, auf dem zwei Paare
von Rollenschlitten (6) mit lastaufnahmeseitig
auskragenden Tragrollen (7) längsverfahrbar und
gegeneinander verstell- und verriegelbar sind.
2. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Teleskopgabeloberteil (4) in
einem längsbeweglichen Teleskopgabelmittelteil (3)
geführt ist.
3. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopgabeloberteile
(4) mindestens an ihrem freien Ende je mit einer
vorzugsweise in einer Linie mit den Tragrollen (7)
liegenden Stützrolle (5) ausgestattet sind.
4. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragrollen (7) jedes
Paares von Rollenschlitten (6) in Lastaufnahmestellung
gegeneinander verriegelbar sind.
5. Lastaufnahmeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für das
Verfahren und die Verriegelung mehrerer
Rollenschlitten (6) eine einzige Antriebsanordnung
vorgesehen ist.
6. Lastaufnahmeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rollenschlitten (6) je mit mehreren miteinander über
gelenkige Glieder verbundenen Tragrollen (9) versehen
sind, wobei eine der Form der Last angepaßte
Abstützung vorgesehen ist.
7. Lastaufnahmeeinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teleskopgabelunterteile (2) gegenüber dem Lastträger
(1) nach Überschreiten eines einstellbaren
Kippmomentes um einen geringen Neigungsbetrag in
Längsrichtung kippbar sind.
8. Lastaufnahmeeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Überwachung der
Kippbewegung Sensoren vorgesehen sind und bei
Überschreiten eines vorgegebenen Neigungsbetrages eine
Abschaltung der Vorschubbewegung des
Teleskopgabeloberteils (4) erfolgt.
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