DE4205442A1 - Dichtungsprofil - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Dichtungsprofil aus gummielastischem Material, insbesondere Moosgummi, für die Abdichtung eines Spaltes zwischen zwei Bauteilen, von denen das erste Bauteil eine Aufnahmenut für das Dichtungsprofil aufweist, gegen welches das zweite Bauteil mit einer ebenen Fläche zur Anlage bestimmt ist, wobei das Dichtungsprofil mit zwei sich innerhalb des Profils durchgehend erstreckenden Hohlräumen sowie mit mindestens je zwei der Profilaußenfläche angeformten Dicht- und Klemmlippen versehen ist.

Derartige Dichtungsprofile sind in zahlreichen Ausfüh­ rungen für unterschiedliche Dichtzwecke gebräuchlich. Bei dem vorausgesetzten ersten Bauteil kann es sich z. B. um eine Tür­ zarge und beim zweiten Bauteil um ein Türblatt handeln. Die vorliegende Erfindung wurde veranlaßt durch spezielle Anfor­ derungen an eine spritz- und schwallwassergeschützte Leuchte, deren Leuchtenabdeckglas das erste Bauteil und ihr Leuchten­ gehäuse bzw. die Konsole das zweite Bauteil im oben genannten Sinne sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungs­ profil der im Oberbegriff des Anspruches 1 als bekannt vor­ ausgesetzten Art in einfacher Formgebung so auszugestalten, daß es besonders sicher und präzise in der Aufnahmenut des entsprechenden Bauteiles gehalten ist. Ein weiterer Aspekt besteht in der Gewährleistung hervorragender Dichtwirkung ge­ gen Spritz- und Schwallwasser.

Eine Dichtung, die diese Aufgabe zuverlässig löst, ist entsprechend der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsprofil zur Halterung in einer von divergierenden Seitenwänden begrenzten Aufnahmenut mit im wesentlichen tra­ pezförmigem Querschnitt einen Hauptabschnitt mit im wesentli­ chen kongruent geneigten Seitenwänden aufweist, die im Über­ gangsbereich zu einem Profilfuß unter Bildung jeweils einer Einstülpnut für die Klemmlippen eingezogen sind, die im we­ sentlichen lotrecht zur Hauptquerschnittsachse des Profils seitlich vorragen und deren Kopfabstand etwa dem Quer­ schnittsmaß des Profilkopfes entspricht.

Da das Dichtungsprofil mit seinen geneigten Seitenwänden dem trapezförmigen Querschnitt der Aufnahmenut angepaßt ist, und über die seitliche Kontur des unteren Teiles des Hauptab­ schnittes des Dichtungsprofils lediglich die Klemmlippen hin­ ausragen, kann das Dichtungsprofil sehr leicht und nahezu kraftfrei in die Dichtungsprofil-Aufnahmenut des Bauteiles eingesetzt werden. Dabei biegen sich die Klemmlippen entgegen der Einsteckrichtung des Profils um und stülpen sich in die im Übergangsbereich des Hauptabschnitts des Profils zum Pro­ filfuß ausgebildete Aufnahmenut hinein. Der besonders sichere Halt der Dichtung in der Aufnahmenut kommt dadurch zustande, daß bei jedem Versuch, die Dichtung wieder aus der Aufnah­ menut herauszuziehen, die Klemmlippen sofort geneigt sind, nach auswärts in ihre Ursprungsform zurückzuweichen, so daß sie sich selbst einer geringen Auszugskraft entgegenstemmen. Damit ist sichergestellt, daß das Dichtungsprofil bei den üb­ licherweise herrschenden Kräften äußerst sicher in der Auf­ nahmenut gehalten ist, obwohl deren Seitenwände in diesbezüg­ lich an sich sehr ungünstiger Weise nach außen hin divergie­ ren.

Um die Wirkung der Klemmlippen zu optimieren, können diese im Übergangsbereich zu einer im wesentlichen ebenen Ba­ sisfläche des Fußprofiles eine Fase ausbilden, die unter etwa 45° zur Hauptquerschnittsachse des Profils geneigt ist, wobei vorzugsweise die Breite der im wesentlichen ebenen Basisflä­ che des Profilfußes etwa der Querschnittsbreite des Profil- Hauptabschnitts oberhalb der Einstülpnut entspricht.

Der Profilkopf ist nach einem weiteren Merkmal der Er­ findung im Querschnitt von einem Halbkreisbogen umgrenzt, dessen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt des dem Kopfbereich zugeordneten Hohlraums mit kreisrundem Querschnitt zusammen­ fällt. Dabei weist der Profilkopf vorzugsweise vier Dichtlip­ pen auf, die jeweils paarig symmetrisch zur Hauptquer­ schnittsachse des Profils angeordnet sind. Als besonders vor­ teilhaft hat sich ein Dichtungsprofil erwiesen, bei dem der Umfangswinkel zwischen den beiden inneren Dichtlippen etwa doppelt so groß ist wie der Umfangswinkel zwischen den je­ weils beiden äußeren Dichtlippen, der 30° beträgt.

Wird der Profilkopf der Dichtung durch eine ebene Fläche in Richtung der Hauptquerschnittsachse des Profils belastet, ergibt sich in besonders günstiger Weise, daß sämtliche Dichtlippen im wesentlichen gleichmäßig mit ihren Spitzen an der ebenen Fläche zur Anlage gelangen. Eine solche Konfigura­ tion zeigt sich in ihrer Dichtwirkung erstaunlich resistent gegenüber Schwallwasser und auch gegenüber Spritzwasser, wel­ ches den abgedichteten Spalt unter Druck beaufschlagt.

Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils, welches im übrigen noch vorteilhafterweise durch eine Kompressibilität von etwa 26 ±4 N bei 1 mm Kompressionsweg auf 100 mm Profillänge und eine Härte von etwa 25 ±5 Shore A gekennzeichnet ist, am be­ sten anhand der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels. In den Zeich­ nungen zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch das Dichtungsprofil und

Fig. 2 die Einbaulage der Dichtung nach Fig. 1, ebenfalls im Querschnitt.

Das insgesamt mit 10 bezeichnete Dichtungsprofil ist ein Extrusionsprofil aus Moosgummi mit etwa 25 ±5 Shore A.

Das im weitesten Sinne im Querschnitt rechteckige Profil 10 gliedert sich in einen Hauptabschnitt 11, einen Profilkopf 12 und einen Profilfuß 13. Die Hauptquerschnittsachse 14 er­ streckt sich in Längsrichtung des Dichtungsprofiles 10 und ist dessen Längs-Symmetrieachse.

Der Profilkopf 12 wird von einem Halbkreisbogen 15 um­ grenzt, der in Seitenwände 16 übergeht, die zum Profilfuß 13 hin unter jeweils etwa 3° Neigung zur Hauptquerschnittsachse 14 konvergieren. Im Übergangsbereich zum Profilfuß 13 sind die Seitenwände 16 eingezogen und bilden eine Längsnut 17, an die sich jeweils eine Klemmlippe 18 anschließt. Die beiden einander gegenüberliegenden Klemmlippen 18 erstrecken sich unter 90° querab zur Profilhauptachse 14. Der Kopfabstand 19 der Klemmlippen 18 entspricht dabei im wesentlichen der Breite 20 des Profilkopfes 12. Die Kanten der Klemmlippen 18 zu der im wesentlichen ebenen Profilfußbasisfläche 21 sind unter Bildung je einer Fase 22 abgeschrägt. Die Breite 23 der ebenen Basisfläche 21 entspricht dabei im wesentlichen dem Quermaß 24 des Dichtungsprofil-Hauptabschnittes 11 oberhalb der Nut 17.

Da Querschnittsform und -breite des Hauptabschnitts 11 des Dichtungsprofiles 10 im wesentlichen kongruent an die zur Dichtungsaufnahme bestimmte trapezförmige Aufnahmenut 25 (Fig. 2) abgestimmt sind, stehen die beiden Klemmlippen 18 quer zur Hauptachse 14 des Dichtungsprofiles seitlich jeweils um ein Maß vor, welches etwa der halben Differenz zwischen den Quermaßen 19 und 23 entspricht. Dadurch werden beim Ein­ stecken des Dichtungsprofiles 10 in Richtung des Pfeiles 26 in die Aufnahmenut 25 die Klemmlippen 18 entgegen der Ein­ steckrichtung 26 zurückgebogen, und zwar derart, daß sich die Fasen 22 im unteren Eckbereich an die Seitenwände der Nut 25 anschmiegen. Die Klemmlippen 18 stülpen sich dabei also ent­ gegen der Einsteckrichtung 26 zurück, wozu die Nuten 17 den erforderlichen Platz bereitstellen und deshalb auch als Ein­ stülpnuten bezeichnet werden.

Der Profilkopf 12 weist vier formgleiche Dichtlippen 27 auf, die im Querschnitt die Form spitzer, gleichschenkliger Dreiecke aufweisen. Ihre Höhe 28 beträgt etwa 50 bis 60% der Materialstärke 29 im Kopfbereich, die im Innern durch einen Hohlraum 30 kreisrunden Querschnitts begrenzt wird. Unterhalb des Hohlraumes 30 ist ein weiterer Hohlraum 31, jedoch in Richtung der Hauptachse 14 elliptischer bzw. ovaler Quer­ schnittsform vorgesehen. Größe und Anordnung der Hohlräume 30 und 31 sind so gewählt, daß sich weitestgehend gleiche Werk­ stoffquerschnitte des Maßes 29 ergeben.

Der Umfangswinkel 32 zwischen den jeweils beiden äußeren Dichtlippen 27 beträgt 30°, der Umfangswinkel 33 zwischen den beiden mittleren 60°. Im übrigen sind die Dichtlippen 27 wie ersichtlich paarig symmetrisch zur Hauptquerschnittsachse 14 der Profildichtung 10 angeordnet.

Die Profildichtung 10 nach Fig. 1 wird nahezu kraftfrei in Richtung des Pfeiles 26 in die Aufnahmenut 25 eines ersten Bauteiles 24 eingesteckt, bis die Basisfläche 21 auf der Grundfläche 35 der Aufnahmenut 25 aufliegt. Dabei haben sich die Klemmlippen 18 zurückgestülpt und bieten nun widerhaken­ artig wirkende Randleisten 36 aus, die die Profildichtung 10 sicher in ihrer Aufnahmenut 25 festhalten, obwohl die die Aufnahmenut 25 begrenzenden Nutwände 37 sich nach außen hin konisch erweitern.

Wesentlicher Bestandteil des zweiten Bauteiles 38 ist eine dem Profilkopf 12 der Profildichtung 10 zugekehrte ebene Fläche 39, die, wenn sie auf der Profildichtung 10 aufliegt, den Profilkopf 12 so deformiert, daß alle vier Dichtlippen 27 mit ihren Spitzen möglichst gleichmäßig auf der Fläche 39 tragen. Dabei wird der Profilkopf 12 breiter und verhindert ein weiteres Hineinstauchen in die Aufnahmenut 25 hinein.

Die Kompressibilität der Dichtung beträgt etwa 26 ±4 N bei 1 mm Kompressionsweg in Richtung des Pfeiles 40, gemessen über eine Profillänge von 100 mm.

Die dargestellte, beschriebene und beanspruchte Dichtung wurde speziell für eine Wand- oder Deckenleuchte geschaffen, bei der das erste Bauteil 34 ein Leuchtenglas ist, welches schwenkbar an einer Leuchtenkonsole als zweitem Bauteil 38 gelagert ist. Dabei läuft die Aufnahmenut 25 rahmenförmig ge­ schlossen um den Randbereich des Leuchtenglases. Bei einer derartigen Anordnung ist es wichtig, daß nach dem Abklappen des Leuchtenglases die Dichtung nicht aus ihrer Aufnahmenut 25 fallen kann und daß der abzudichtende Spalt 41 auch gegen Schwall- und Spritzwasser dicht ist. Vor allem muß das Dich­ tungsprofil 10 im Bereich des Profilkopfes 12 auch seitlichen Drücken gewachsen sein, ohne daß der Spalt 41 undicht wird. Allen diesen Anforderungen genügt die erfindungsgemäße Dich­ tung hervorragend.

Claims (13)

1. Dichtungsprofil aus gummielastischem Material, insbe­ sondere Moosgummi, für die Abdichtung eines Spaltes zwischen zwei Bauteilen, von denen das erste Bauteil eine Aufnahmenut für das Dichtungsprofil aufweist, gegen welches das zweite Bauteil mit einer ebenen Fläche zur Anlage bestimmt ist, wo­ bei das Dichtungsprofil mit zwei sich innerhalb des Profils durchgehend erstreckenden Hohlräumen sowie mit mindestens je zwei der Profilaußenfläche angeformten Dicht- und Klemmlippen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsprofil (10) zur Halterung in einer von divergierenden Seitenwänden (37) begrenzten Aufnahmenut mit im wesentlichen trapezförmi­ gem Querschnitt einen Hauptabschnitt (11) mit im wesentlichen kongruent geneigten Seitenwänden (16) aufweist, die im Über­ gangsbereich zu einem Profilfuß (13) unter Bildung jeweils einer Einstülpnut (17) für die Klemmlippen (18) eingezogen sind, die im wesentlichen lotrecht zur Hauptquerschnittsachse (14) des Profils (10) seitlich vorragen und deren Kopfabstand (19) etwa dem Querschnittsmaß (20) des Profilkopfes (12) ent­ spricht.

2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Klemmlippen (18) im Übergangsbereich zu einer im wesentlichen ebenen Basisfläche (21) des Profilfußes (13) eine Fase (22) ausbilden.

3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Fase (22) unter etwa 45° zur Hauptquer­ schnittsachse (14) des Profils (10) geneigt ist und die Breite (23) der im wesentlichen ebenen Basisfläche (21) des Profilfußes (13) etwa der Querschnittsbreite (24) des Profil- Hauptabschnitts (11) oberhalb der Einstülpnut (17) ent­ spricht.

4. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder einem der fol­ genden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauminhalt der Ein­ stülpnut (17) geringfügig größer ist als der Rauminhalt der gegenüber der im wesentlichen ebenen Basisfläche (21) vorste­ henden Kopfabschnitte der Klemmlippen (18).

5. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder einem der fol­ genden, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilseitenwände (16) um etwa 3° zur Hauptquerschnittsachse (14) des Profils (10) geneigt sind.

6. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Profilkopf (12) im Querschnitt von einem Halb­ kreisbogen (15) umgrenzt ist, dessen Mittelpunkt mit dem Mit­ telpunkt des dem Kopfbereich (12) zugeordneten Hohlraums (30) mit kreisrundem Querschnitt zusammenfällt.

7. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Profilkopf (12) vier Dichtlippen (27) aufweist, die jeweils paarig symmetrisch zur Hauptquer­ schnittsachse (14) des Profils (10) angeordnet sind.

8. Dichtungsprofil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der Umfangswinkel (33) zwischen den beiden inneren Dichtlippen (27) etwa doppelt so groß ist wie der Umfangswin­ kel (32) zwischen den jeweils beiden äußeren Dichtlippen (27).

9. Dichtungsprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß der Umfangswinkel (23) zwischen den jeweils beiden äußeren Dichtlippen (27) etwa 30° beträgt.

10. Dichtungsprofil nach Anspruch 7 oder einem der fol­ genden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen (27) im Querschnitt die Form eines spitzen, etwa gleichschenkligen Dreiecks aufweisen mit einer Höhe (28) von etwa 50-60% des Profilquerschnitts (29) im Kopfbereich (12).

11. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder einem der fol­ genden, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des dem Profilkopf (12) zugeordneten Hohlraums (30) angeordnete zweite Hohlraum (31) einen ovalen bzw. elliptischen Quer­ schnitt aufweist, dessen Längsachse mit der Hauptquer­ schnittsachse (14) des Profils (10) zusammenfällt.

12. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder einem der fol­ genden, gekennzeichnet durch eine Kompressibilität des Dich­ tungsprofils (10) in Richtung seiner Hauptquerschnittsachse von etwa 26 ±4 N bei 1 mm Kompressionsweg auf 100 mm Profil­ länge.

13. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder einem der fol­ genden, gekennzeichnet durch eine Härte des Dichtungswerk­ stoffes von etwa 25 ±5 Shore A.