DE4205037C2 - Lautsprechersystem und Verfahren zur Steuerung seines Richtvermögens - Google Patents
Lautsprechersystem und Verfahren zur Steuerung seines RichtvermögensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lautsprechersystem und ein Verfah
ren zur Steuerung des Richtvermögens eines Lautsprecher
systems gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 10.
Das Richtvermögen ist eine der Charakteristiken, die zur Be
wertung des Betriebsverhaltens eines Lautsprechers verwendet
werden. Das Richtvermögen ist die Eigenschaft, daß die Größe
eines Schalldrucks in Abhängigkeit von der Richtung diffe
riert. Es kann nicht wahllos gesagt werden, daß ein breiteres
Richtvermögen in allen Anwendungen besser ist. Es gibt ver
schiedene Richtcharakteristiken für verschiedene Anwendungen
eines Lautsprechers, das heißt, des Dienstbereichs des Laut
sprechers. Zum Beispiel ist für Tonanwendung ein breites
Richtvermögen vorzuziehen, wogegen für Lautsprecheranwendung
ein enges Richtvermögen gefordert wird, so daß die Sprache
nur in einer vorbestimmten Richtung ausgestrahlt wird, um
Heulen usw. zu vermeiden.
Andererseits umfassen die Faktoren, die das Richtvermögen
eines Lautsprechers bestimmen, für eine einzelne Lautspre
chereinheit den Aufbau der Lautsprechereinheit selbst, ob es
ein Konus- oder ein Trichterlautsprecher ist, und für einen
Konuslautsprecher die Tiefe des Konus, der seine Membran bil
det. Ferner gibt es eine Art Schall, der nur in einer vorbe
stimmten Richtung ausgestrahlt wird durch einen linear ange
ordneten Lautsprecher (den sogenannten Tonsäulentyp), welcher
eine Mehrzahl von Lautsprechereinheiten verwendet. In jedem
Fall wird das Richtvermögen eines Lautsprechers durch den
physischen Aufbau oder die Anordnung der Lautsprechereinheit
selbst bestimmt. Jedoch erfordert es nicht nur Zeit und Mühe,
einen Lautsprecher herzustellen, der eine Anforderung an das
Richtvermögen erfüllt, sondern es werden auch häufig Be
schränkungen auferlegt hinsichtlich der Außenabmessungen
usw. Um dieses Problem zu überwinden, ist ein Lautsprecher
system entwickelt worden, welches sein Richtvermögen elek
trisch steuert unter Verwendung digitaler Filter (siehe
japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung Nr. Hei 2-239
798).
Dieses Lautsprechersystem ist jedoch dafür vorgesehen, ein
konsistentes Richtvermögen zu erhalten, das einen weiten Be
reich von niedrigen bis zu hohen Frequenzen überdeckt, und in
der Literatur findet sich keine Angabe eines spezifischen
Steuerverfahrens zum Erhalten eines Richtvermögens in einer
gewünschten Richtung.
Aus der DE-AS 44 943 ist eine Anordnung bekannt, bei der eine
Vielzahl von Lautsprechern linear in einer Richtung angeord
net sind. Zur Erzielung einer Richtwirkung der Hauptstrahl
richtung der Lautsprecheranordnung befinden sich in den Ein
gangsspeiseleitungen der einzelnen Lautsprecher Tiefpaßfilter
mit unterschiedlichen, fest eingestellten Koeffizienten, die
eine unterschiedliche Laufzeitverzögerung bewirken.
Aus Wireless Word, März 1971, Seite 132 bis 134 ist eine
Lautsprecheranordnung bekannt, bei der die Lautsprecher in
Form einer zweidimensionalen Matrix angeordnet sind. Diese
Lautsprecheranordnung ist geeignet für akustische Tonwieder
gabe in großen Räumen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lautspre
chersystem und ein Verfahren zu seiner Steuerung anzugeben,
bei dem das Richtvermögen schnell und auf einfache Weise
variierbar ist.
Diese Aufgabe wird von einem Lautsprechersystem mit den Merk
malen des Anspruchs 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein dem
gemeinsamen Eingangsanschluß zugeführtes Tonsignal den jewei
ligen linear angeordneten Lautsprechereinheiten über die
Digitalfilter zugeführt. Ein Filterkoeffizient wird für jedes
Digitalfilter eingestellt, um eine Zielrichtcharakteristik
für akustische Strahlung durch eine Gruppe der linear ange
ordneten Lautsprechereinheiten zu reproduzieren. Diese Fil
terkoeffizienten werden beispielsweise durch ein nichtlineares Optimierungs
verfahren so bestimmt, daß sie auf die Zielrichtcharakteri
stik abgestimmt werden. Die Filterkoeffizienten nehmen Werte
an, welche voneinander verschieden sind und auf der Basis
einer Lautsprechereinheit eingestellt werden. Dementsprechend
ist für jede Lautsprechereinheit ein Digitalfilter auf der
Basis eins zu eins vorgesehen, und jedes Digitalfilter weist
einen innewohnenden Filterkoeffizienten auf, so daß jede Laut
sprechereinheit einzeln gesteuert werden kann. Also gestattet
eine willkürliche Veränderung des Filterkoeffizienten ent
sprechend der Zielrichtcharakteristik einem Lautsprecher,
sein Richtvermögen feiner elektrisch zu steuern, ohne den
Lautsprecheraufbau zu verändern.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Lautsprechereinheiten auf einer Ebene in einer Matrixform an
geordnet. Folglich ist das Lautsprechersystem mit einem
Richtvermögen versehen, das durch die planare Anordnung der
Lautsprechereinheiten bestimmt wird. Ein solches Richtvermö
gen erscheint nicht nur in einer einzigen Anordnungsrichtung
wie in dem linear angeordneten Lautsprechersystem (zum Bei
spiel in einer Horizontalrichtung), sondern auch in einer
unterschiedlichen Anordnungsrichtung (das heißt, in der Ver
tikalrichtung). Daher wird bei der Bestimmung jedes Filterko
effizienten durch das nichtlineare Optimierungsverfahren das
Richtvermögen in der benötigten Horizontal- und Vertikalrich
tung addiert, und durch das Einstellen der so bestimmten Fil
terkoeffizienten an den jeweiligen Digitalfiltern kann das
Richtvermögen in der Horizontal- und Vertikalrichtung nach
Belieben elektrisch gesteuert werden, ohne den Aufbau des
Lautsprechersystems zu verändern.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Lautsprechereinheiten so angeordnet, daß sie in der Horizon
tal- und vertikalrichtung durch Wechselwirkung zwischen der
ebenen Anordnung und den Digitalfiltern zu steuern sind, was
folgende Vorteile mit sich bringt. Im Vergleich zu dem Laut
sprechersystem mit dem zweidimensional angeordneten matrix
förmigen Lautsprechersystem kann der Abstand zwischen Laut
sprechereinheiten verengt werden. Folglich kann das Lautspre
chersystem in der Größe vermindert werden, der Frequenzbe
reich (insbesondere eine obere Grenzfrequenz), dessen Richt
vermögen steuerbar ist, kann vergrößert werden, und die obe
ren Frequenzen können zwischen den Lautsprechereinheiten
übereinstimmend gemacht werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines beispielhaften Lautspre
chersystems der Erfindung;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Aussehens eines
linear angeordneten Lautsprechersystems, welches
eine erste Ausführungsform der Erfindung ist;
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm eines Steuerverfahrens für das
Richtvermögen gemäß der Erfindung;
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung eines Hanningfensters;
Fig. 5 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 1) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 6 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 2) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 7 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 3) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 8 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 4) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 9 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 5) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 10 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 6) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 11 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 7) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 12 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 8) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 13 ein Schaubild des Frequenzganges eines FIR-Filters
(m = 9) der Erfindung und eines Analogfilters;
Fig. 14 ein Diagramm einer zweidimensionalen Richtcharakte
ristik bei 20 Hz in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 15 ein Diagramm einer zweidimensionalen Richtcharakte
ristik bei 100 Hz in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 16 ein Diagramm einer zweidimensionalen Richtcharakte
ristik bei 400 Hz in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 17 ein Diagramm einer zweidimensionalen Richtcharakte
ristik bei 1200 Hz in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 18 ein Diagramm einer zweidimensionalen Richtcharakte
ristik bei 14000 Hz in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 19 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik in dem Lautsprechersystem einer
Ausführungsform;
Fig. 20 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 20 Hz in dem Lautspre
chersystem einer Ausführungsform;
Fig. 21 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 100 Hz in dem Lautspre
chersystem einer Ausführungsform;
Fig. 22 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 400 Hz in dem Lautspre
chersystem einer Ausführungsform;
Fig. 23 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 1200 Hz in dem Laut
sprechersystem einer Ausführungsform;
Fig. 24 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 1400 Hz in dem Laut
sprechersystem einer Ausführungsform;
Fig. 25 eine perspektivische Ansicht des Aussehens eines
zweidimensional angeordneten Lautsprechersystems,
welches eine vorrangige Ausführungsform der Erfindung
ist;
Fig. 26(a) bis 26(d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik in dem Lautsprechersystem
der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 27 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 20 Hz in dem Lautspre
chersystem der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 28 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 100 Hz in dem Lautspre
chersystem der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 29 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 400 Hz in dem Lautspre
chersystem der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 30 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 1200 Hz in dem Laut
sprechersystem der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 31 (a) bis (d) Diagramme einer dreidimensionalen
Zielrichtcharakteristik bei 1400 Hz in dem Laut
sprechersystem der vorrangigen Ausführungsform;
Fig. 32 eine Vorderansicht eines Teiles eines Lautsprecher
systems, welches eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung ist;
Fig. 33 ein Diagramm zur Erläuterung einer exemplarischen
Anordnung einer wabenförmigen Lautsprecheranord
nung;
Fig. 34 ein Diagramm des Frequenzganges einer Fehlerauswer
tungsfunktion der wabenförmigen Lautsprecheranord
nung;
Fig. 35 ein Diagramm zur Erläuterung einer exemplarischen
Anordnung einer gitterförmigen Anordnung; und
Fig. 36 ein Diagramm des Frequenzganges einer Fehlerauswer
tungsfunktion der gitterförmigen Lautsprecheranord
nung.
Ein Lautsprechersystem gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung ist in den Fig. 1 bis 24 gezeigt. Diese Ausfüh
rungsform ist ein Beispiel, in welchem die Erfindung auf eine
Lautsprechereinrichtung mit einer Mehrzahl linear angeordne
ter Lautsprechereinheiten angewendet ist.
Wie in Fig. 1 gezeigt, weist das Lautsprechersystem einen
einzigen gemeinsamen Eingangssignalanschluß IN auf, und die
ser gemeinsame Eingangssignalanschluß IN verzweigt sich zu
einer Mehrzahl von Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm, so daß
jede der Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm parallel gesteuert
werden kann. An Signalleitungen auf den Abzweigwegen zwischen
dem gemeinsamen Eingangssignalanschluß IN und den Lautspre
chereinheiten SP₁ bis SPm sind Digitalfilter DF₁ bis DFm und
Verstärker A₁ bis Am angeschlossen an die jeweiligen Laut
sprechereinheiten SP₁ bis SPm auf der Basis eins zu eins, wie
in Fig. 1 gezeigt. Die Verstärker A₁ bis Am sind mit den je
weiligen Digitalfiltern DF₁ bis DFm in Reihe geschaltet. Eine
Signalleitung 4 einer Steuereinrichtung 1 ist mit jedem der
Digitalfilter DF₁ bis DFm verbunden. Die Steuereinrichtung 1
stellt über die Signalleitung 4 spezifische Filterkoeffizien
tendaten αhi an jedem der Digitalfilter DF₁ bis DF₁ ein. Die
Filterkoeffizientendaten αhi werden in einem Speicher 2 ge
speichert und an jedem der Digitalfilter DF₁ bis DF₁ durch
Anweisung von einer Eingabetastatur 3 sequentiell einge
stellt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, bilden die Lautsprechereinheiten SP₁
bis SPm (wobei in diesem Beispiel m = 9) eine Lautsprecheran
ordnung, welche linear in gleichmäßigem Abstand in einer ein
zigen Richtung angeordnet ist (zum Beispiel in Richtung der
y-Achse). Vorzugsweise sollen die physikalischen Eigenschaf
ten jeder der Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm, zum Beispiel
Faktoren, welche die Kennwerte der Lautsprechereinheit regeln
(Durchmesser, Mindestansprechfrequenz, Masse der Membran,
usw.), einander gleich sein. Ob der Wiedergabefrequenzbereich
in drei Teile unterteilt wird, das heißt, einen Tiefton-,
einen Mittelton- und einen Hochtonlautsprecher, oder ein Ge
samtbereichstyp ist, kann angemessen gewählt werden. Ferner
kann, obzwar nicht gezeigt, nach Anforderung des Falles ge
eignet bestimmt werden, ob jede Lautsprechereinheit einzeln
in einem Gehäuse enthalten ist, oder sämtliche Lautsprecher
einheiten an einer einzigen angrenzenden Schallwand oder an
einer Wand angebracht sind, das heißt, diese Auslegung wird
von der besonderen Verwendung des Lautsprechersystems abhän
gen. In Fig. 2 ist angenommen, daß die x-Achse die Richtung
der Schallstrahlung angibt, die y-Achse die Richtung der
Breite (oder die horizontale Richtung) angibt, und die z-
Achse die Höhenrichtung (oder die vertikale Richtung) angibt.
Jedes der Digitalfilter DF₁ bis DFm ist verwirklicht durch
einen Digitalsignalprozessor (DSP) und ausgebildet zu einem
gewöhnlichen Filter mit endlicher Impulsantwort oder FIR-Fil
ter. Die Hardware umfaßt, obzwar nicht gezeigt: eine Arithme
tik-Logik-Einheit (ALU) zur Durchführung von Rechen- und
Logikoperationen, welche der Kern der Signalverarbeitung
sind, eine Folgesteuerungseinheit (mit einem Programmzähler,
einem Befehlsregister und einem Decoder) zur Steuerung einer
Operationsfolge, einen Nurlesespeicher (ROM) zum Speichern
erforderlicher Programme, einen Direktzugriffsspeicher (RAM)
zum Speichern von Daten, Register zum zeitweiligen Speichern
von Daten, eine Eingabe-Ausgabe-Vorrichtung zum Aufnehmen und
Senden der Daten von und zu einer äußeren Vorrichtung sowie
Busse zum Verbinden der genannten Elemente untereinander.
Bekanntlich kann ein Ausgangssignal Y(n) eines direkten FIR-
Filters mit i, x(n) (Eingangssignal) und αhi
(Filterkoeffizientendaten), wobei i eine positive ganze Zahl
von 0 bis N-1 ist, folgendermaßen ausgedrückt werden:
Folglich kann das FIR-Filter seine Filtercharakteristik will
kürlich verändern durch Veränderung seines Filterkoeffizien
ten αhi. Der Filterkoeffizient αhi wird von der Steuerein
richtung 1 gesendet, wie vorher beschrieben, und in einem
Register (Filterkoeffizientenregister) innerhalb des Digital
signalprozessors gespeichert, wie ebenfalls vorher beschrie
ben.
Die Verstärker A₁ bis Am sind vorgesehen, um Ausgangssignal
pegel von den Digitalfilter DF₁ bis DFm zu verstärken auf Pe
gel, die hoch genug sind, um die jeweiligen Lautsprecherein
heiten SP₁ bis SPm zu steuern.
Mit dem oben beschriebenen Aufbau wird nun ein Verfahren zur
Steuerung der allgemeinen Richtcharakteristik von Tönen, die
von der aus den Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm bestehenden
Lautsprecheranordnung ausgestrahlt werden, in Verbindung mit
dem Ablaufdiagramm von Fig. 3 beschrieben.
Zuerst wird das Steuerverfahren umrissen. Die allgemeine
Richtcharakteristik der Lautsprecheranordnung ist eine Ansamm
lung der Schalldrucke einzelner Töne, die von den jeweiligen
Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm abgestrahlt werden. Eine
gewünschte Charakteristik kann also erhalten werden durch
Steuern des Ausgangsschalldrucks von jeder der Lautsprecher
einheiten SP₁ bis SPm. Also wird jeder der Filterkoeffizien
ten der Digitalfilter DF₁ bis DFm, die mit den Lautsprecher
einheiten SP₁ bis SPm verbunden sind, auf einen Wert einge
stellt, der auf eine gewünschte Zielrichtcharakterstik abge
stimmt ist. Um einen korrekten Filterkoeffizienten zu finden,
werden zunächst Töne von einer Lautsprecheranordnung tatsäch
lich erzeugt, seine Ausgangstöne werden durch ein Mikrofon
gemessen, und anschließend werden auf der Grundlage der ge
messenen Werte Filterkoeffizienten berechnet. Um die Berech
nungen vorzusehen, ist es erforderlich, ein System zum Messen
der Ausgangsschalldrucke der Lautsprecheranordnung zu imple
mentieren und Filterkoeffizienten so zu berechnen, daß das
tatsächliche Richtvermögen (angenähert) den Zielrichtvermögen
entspricht, wobei das tatsächliche Richtvermögen unter Ver
wendung der erhaltenen Ausgangsschalldrucke ausgewertet wird.
Wenn eine Anzahl von Zielcharakteristiken vorhanden ist, wer
den auf eine Zielcharakteristik abgestimmte Filterkoeffizien
ten erhalten. Der Aufbau des Meßsystems und eines Rechenver
fahrens werden nachfolgend beschrieben.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird eine Mehrzahl von Meßpunkten n =
1 bis N festgelegt, um eine tatsächliche Richtcharakteristik
zu messen, die auf einer xy-Ebene (der horizontalen Richtung)
zu entwickeln ist. Jeder der Meßpunkte liegt vor jeder der
Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm im Abstand eines Radius r
vor ihr, und die Meßpunkte sind um einen geeigneten Winkel Θ
voneinander entfernt, wie in Fig. 1 gezeigt. Ein (nicht ge
zeigtes) Mikrofon ist an jedem Meßpunkt n angeordnet, um die
Schalldrucke von der Lautsprecheranordnung zu messen. Von den
jeweiligen Mikrofonen abgegebene Schalldrucksignale können
als das tatsächliche Richtvermögen Hym (ω) der Lautspre
cheranordnung angenommen werden.
Das tatsächliche Richtvermögen Hyn (ω) kann durch folgende
Gleichung (2) ausgedrückt werden (Schritt 105 in Fig. 3):
worin Hfm (ω) die Transferfunktion eines m-ten Digitalfil
ters ist und Hsmn (ω) die Transferfunktion von der Ausgangs
klemme eines m-ten Digitalfilters zu dem Mikrofon an einem n-
ten Meßpunkt ist.
Um zu bestimmen, ob das tatsächliche Richtvermögen Hyn (ω)
entweder einem Zielrichtvermögen entspricht oder an ein Ziel
richtvermögen angenähert ist, wird eine Auswertungsfunktion f
(ω) festgelegt. Die Auswertungsfunktion f (ω) kann durch
die folgende Gleichung (3) ausgedrückt werden:
Darin ist Ci der Wägungskoeffizient, welcher auf einen will
kürlichen Wert einzustellen ist zum Zeitpunkt der Messung
(Schritt 101 in Fig. 3), wobei der Grad der Approximation
mit größerem Wägungskoeffizienten Ci erhöht wird; Gi ist der
Zielschalldruckwert [dB] an einem Meßpunkt i, das heißt, der
Zielschalldruckwert entsprechend einem Zielrichtvermögen. Der
Zielschalldruckwert Gi ist ein Wert, der so voreinzustellen
ist, daß eine Zielrichtcharakteristik bezüglich jedes Meß
punktes n = 1 bis N gebildet werden kann (Schritt 100 in
Fig. 3).
Da die Berechnung optimaler Filterkoeffizienten zur Verwirk
lichung einer Zielrichtcharakteristik das Optimieren oder
Minimieren der Auswertungsfunktion f (ω) umfaßt, wird ein
tatsächliches Richtvermögen Hyn (ω) berechnet, welches die
Auswertungsfunktion f (ω) minimiert (Schritte 105, 106, 107
in Fig. 3). Das anzuwendende Berechnungsverfahren ist ein
nichtlineares Optimierungsverfahren. Diesbezüglich wird das
"Broydon-Flether-Goldfarb-Shanmo-Verfahren" oder das
"Davidon-Fletcher-Powell-Verfahren" vorzugsweise verwendet
als der nichtlineare Optimierungsalgorithmus, obwohl andere
solche bekannten Algorithmen angewendet werden können.
Da der Wägungskoeffizient Ci und der Zielschalldruckwert Gi,
die für die Berechnung benötigt werden, im voraus vorgesehen
werden in Gleichung (3) (Schritte 100, 101 in Fig. 3), muß
das tatsächliche Richtvermögen Hyn (ω) zuerst berechnet wer
den aus der Transferfunktion Hfm (ω) des Digitalfilters und
der Transferfunktion Hsmn (ω) des Lautsprechers und seines
Abstrahlungsraumes.
Die Transferfunktion Hfm (ω) eines Digitalfilters wird durch
die folgende Gleichung ausgedrückt:
Hfm (ω) = Rmax (ω) · sin (Xm(ω)) · exp (jΘm(ω)) (4)
Darin sind
Rmax (ω) : maximale Amplitude von Hfm (ω)
[Rmax (ω) = 2 × r/m]
r : Abstand zwischen dem Lautsprecher und dem Meßpunkt
Xm (ω) : Parameter
Θm (ω) : Phase von Xm (ω) und Hfm (ω).
r : Abstand zwischen dem Lautsprecher und dem Meßpunkt
Xm (ω) : Parameter
Θm (ω) : Phase von Xm (ω) und Hfm (ω).
Die Transferfunktion Hsmn (ω) des Lautsprechers und des Ab
strahlungsraumes können als Approximation berechnet werden
durch ein Kolbenbewegungsmodell einer kreisförmigen Membran
in einer unendlichen starren Wand, sofern der Durchmesser a,
die Lage und der Meßpunkt einer Lautsprechereinheit definiert
sind. Ein Schalldruck P (r,Θ) von der kreisförmigen Membran
kann durch die folgende Gleichung wiedergegeben werden:
worin
J : Besselfunktion
K : Wellenlängenkonstante (Schallgeschwindigkeit/Winkelfrequenz)
a : Durchmesser einer Lautsprechereinheit.
J : Besselfunktion
K : Wellenlängenkonstante (Schallgeschwindigkeit/Winkelfrequenz)
a : Durchmesser einer Lautsprechereinheit.
Der durch Gleichung (5) berechnete Schalldruck P (r,Θ)
(Schritt 102 in Fig. 3) wird als die Transferfunktion
Hsmn (ω) des Lautsprechers und des Strahlungsraumes verwen
det (Schritt 103 in Fig. 3).
Da die durch Gleichung (4) erhaltene Transferfunktion
Hfm (ω) (Schritt 104 in Fig. (3)) eine Frequenztransferfunk
tion ist, wird sie einem invertierten Schnell-Fourier-
Transform-Prozeß (FFT-1) unterworfen zur Umwandlung in eine
Impulsantwort h(t) (Schritt 108 in Fig. 3).
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird dann die Impulsantwort h(t) ver
arbeitet mit einem Fenster W(t), beispielsweise einem
Hanningfenster (Schritt 109 in Fig. 3). Die Zeitdauer T des
Fensters W(t) beträgt
T = L · δt (6)
worin L die Abgreifzeit eines FIR-Filters ist und δt die Ab
tastzeit ist.
Die so verarbeitete Impulsantwort h(t) wird in einem Inter
vall δt abgetastet, und der abgetastete Wert (die Amplitude)
wird mit einem geeigneten Koeffzienten α vervielfacht, um den
Koeffizienten αhi zu erhalten (Schritt 110 in Fig. 3), worin
i = 1 bis L. Diese Signalverarbeitung wird durchgeführt, um
eine Verschlimmerung von Fehlern zu vermeiden aufgrund einer
Verschlechterung des Rauschabstands, wobei die Impulsantwort
h(t) überfließt oder zu klein ist.
Die erhaltenen Koeffizienten αhi werden an den jeweiligen Di
gitalfiltern eingestellt (Schritte 111, 112 in Fig. 3).
Die obigen Operationen werden für jeden der Meßpunkte n = 1
bis N durchgeführt, und die erhaltenen Filterkoeffizienten
αhi werden an den jeweiligen Digitalfiltern DF₁ bis DFm ein
gestellt.
Wenn ein Signal von der Steuereinrichtung 1 an die Lautspre
chereinheiten SP₁ bis SPm angelegt wird über die Digitalfil
ter DF₁ bis DFm, an welchen die Filterkoeffizienten αhi ein
gestellt worden sind, kann eine gewünschte Richtcharakteri
stik von der Lautsprecheranordnung erhalten werden.
In den Fig. 5 bis 13 sind exemplarische Frequenzgangkenn
linien der jeweiligen Digitalfilter DF₁ bis DFm gezeigt für
den Fall, in welchem die durch die oben erwähnten Operationen
erhaltenen Filterkoeffizienten αhi auf die jeweiligen Digi
talfilter DF₁ bis DFm eingestellt sind. In diesen Beispielen
beträgt die Anzahl der zur Bildung einer Lautsprecheranord
nung verwendeten Lautsprechereinheiten 9, wobei die entspre
chenden Digitalfilter als m (m = 1 bis 9) bezeichnet sind. In
jeder der Fig. 5 bis 13 bezeichnen das Bezugszeichen A die
Amplitudenkennlinie eines FIR-Filters, B die Phasenkennlinie
des FIR-Filters, während die Amplitudenkennlinie a und die
Phasenkennlinie b eines Analogfilters zur Bezugnahme zusätz
lich angegeben sind.
Bei Verwendung der Digitalfilter DF₁ bis DFm mit den in den
Fig. 5 bis 13 gezeigten Kennlinien sind zweidimensionale
Richtcharakteristiken (xy-Ebene) eines dem gemeinsamen Ein
gangssignalanschluß IN zugeführten Tonsignals in den Fig.
14 bis 18 nach Frequenz gezeigt. In jeder der Fig. 14 bis
18 bezeichnen das Bezugssymbol . . . x . . . x . . . eine Zielcha
rakteristik und das Bezugssymbol . . . o . . . o . . . eine
tatsächliche Charakteristik. Wie anhand dieser Figuren ver
ständlich, wurde ein Richtvermögen, das einem gewünschten
Richtvermögen entspricht, erhalten über einen Bereich, der
eine niedrige Frequenz (20 Hz) bis zu einer mittleren Fre
quenz (1400 Hz) überdeckt, obwohl sich einige Seitenzipfel
zeigen.
Um das Verständnis zu erleichtern, sind ferner in den Fig.
19 bis 24 Richtcharakteristiken einer Lautsprecheranordnung
von den gleichen Frequenzparametern dreidimensional betrach
tet gezeigt, wobei die Lautsprecheranordnung aus den gleichen
9 linear angeordneten Lautsprechereinheiten besteht. Wie aus
den jeweiligen Figuren hervorgeht, zeigt jede Charakteristik
ein Richtvermögen in einer Richtung von etwa 45° auf der xy-
Ebene und zeigt eine konsistente, halbkreisförmige Verteilung
in der z-Achsen-Richtung.
In den Fig. 25 bis 31 ist ein Lautsprechersystem gezeigt,
welches eine vorrangige Ausführungsform der Erfindung ist. Diese
Ausführungsform ist ein Beispiel, in welchem die Erfindung
auf eine Lautsprecheranordnung angewendet ist, das aus einer
Mehrzahl von Lautsprechereinheiten besteht, die in Matrixform
(oder in Gitterform) angeordnet sind.
Wie in Fig. 25 gezeigt, weist das Lautsprechersystem einen
einzigen Eingangssignalanschluß IN auf, und dieser gemeinsame
Eingangssignalanschluß IN verzweigt sich zu einer Mehrzahl
von Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm, so daß jede der Laut
sprechereinheiten SP₁ bis SPm parallel gesteuert werden kann.
Wie in Fig. 25 gezeigt, sind Digitalfilter DF₁ bis DFm an
den Signalleitungen der jeweiligen Zweigwege, welche die
Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm erreichen, so eingefügt,
daß sie den jeweiligen Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm ent
sprechen, die sich in der Vertikalrichtung (in der z-Rich
tung) erstrecken, und ebenfalls sind Digitalfilter DF₀₁ und
DF0m. und Verstärker A₁ bis Am, die mit den Filtern in Reihe
verbunden sind, eingefügt an den Signalwegen, die sich von
den Ausgangsklemmen der Digitalfilter DF₁ bis DFm zu den je
weiligen Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm verzweigen. Und
zwar ist die in Fig. 2 gezeigte Lautsprecheranordnung in 9
Reihen in der Vertikalrichtung (in der z-Richtung) angeord
net, und diese Anordnungen sind jeweils mit 9 Digitalfiltern
verbunden. Obwohl nicht gezeigt, ist wie in der ersten Aus
führungsform (Fig. 1) eine Steuereinrichtung 1 mit den Digi
talfiltern DF₁ bis DFm und DF₀₁ und DF0m über eine Signallei
tung verbunden, und in einem Speicher 2 gespeicherte Filter
koeffizientendaten αhi sind an der Steuereinrichtung 1 einge
stellt durch Betätigen einer Eingangstastatur 3 über die
Steuereinrichtung 1.
Die Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm bilden eine Lautspre
cheranordnung, wobei sie auf einer Ebene in Matrixform ange
ordnet sind und den gleichen Abstand voneinander in einer
zweidimensionalen Richtung (der yz-Ebene) einhalten. Ähnlich
der ersten Ausführungsform sollen vorzugsweise die physischen
Eigenschaften jeder der Lautsprechereinheiten SP₁ bis SPm
einander gleich sein. Die Struktur der Befestigung der Laut
sprechereinheiten kann geeignet gewählt werden, je nach der
besonderen Anordnung; die Lautsprechereinheiten können in Ge
häusen, welche Montagekörper sind, oder an einer Wand ange
ordnet sein. Ferner kann der Wiedergabefrequenzbereich auch
willkürlich bestimmt werden. Bei den in Fig. 25 gezeigten
Achsen gibt die x-Achse die Richtung der Schallabstrahlung
an, die y-Achse eine Richtung der Breite (oder eine Horizon
talrichtung) und die z-Achse eine Höhenrichtung (oder eine
vertikale Richtung).
Für die Digitalfilter DF₁ bis DFm und DF₀₁ und DF0m werden
wie in der ersten Ausführungsform direkte FIR-Filter angewen
det, die Digitalsignalprozessoren verwenden. Das gleiche gilt
für die Verstärker A₁ bis Am, welche Leistungsverstärker ver
wenden, von denen jeder einen angemessenen Verstärkungsfaktor
aufweist.
Ein Verfahren zur Steuerung des Richtvermögens ist ebenfalls
dem der ersten Ausführungsform ähnlich. Die Filter
koeffizienten αhi werden gemäß dem Ablaufdiagramm in Fig. 3
berechnet und an den jeweiligen Digitalfiltern DF₁ bis DFm
und DF₀₁ und DF0m eingestellt. In diesem Fall sind die Mikro
fone so angeordnet, daß sie eine Kugelfläche bilden, deren
Zentrum bei einer Position liegt, die von der Zentralposition
der Lautsprecheranordnung einen vorbestimmten Abstand auf
weist.
Die in den Fig. 5 bis 13 gezeigten Frequenzgänge der
ersten Ausführungsform werden auf diejenigen der Digitalfil
ter DF₁ bis DFm und DF₀₁ und DF0m angewendet in dem Fall, in
welchem die durch die obigen Prozeduren berechneten Filterko
effizienten αhi eingestellt sind. Hier kann das Lautsprecher
system mit einem Digitalfilter und einem Verstärker für jede
Lautsprechereinheit ausgebildet sein, wenn die Eigenschaften
der in der Vertikalrichtung (z-Richtung) angeordneten Digi
talfilter und die Eigenschaften der in der Horizontalrichtung
(y-Richtung) angeordneten Digitalfilter zusammengesetzt wer
den. Kurz gesagt werden einundachtzig Arten von Filtereigen
schaften benötigt für 9 × 9 (= 81) Lautsprechereinheiten.
In den Fig. 26 bis 31 sind die Charakteristiksteuerergeb
nisse durch eine Lautsprecheranordnung gezeigt, die aus ins
gesamt 81 Lautsprechereinheiten mit einer Anordnung von 9 × 9
besteht. Diese Beispiele sind diejenigen, in welchen die
Zielcharakteristik unter etwa 75° auf der xy-Ebene, unter
etwa 60° auf der yz-Ebene und in einer allgemein oberen rech
ten Position, von vorne (zu der Lautsprecheranordnung hin)
betrachtet erscheint. Wie aus den Fig. 26 bis 31 hervor
geht, zeigt sich ein zufriedenstellendes Richtvermögen über
den Bereich niedriger Frequenzen (um 100 Hz) bis zu einer
mittleren Frequenz (1400 Hz), obwohl einige Seitenzipfel er
scheinen.
In den Fig. 32 bis 34 ist ein Lautsprechersystem gezeigt,
welches eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist. Das
Merkmal dieser Ausführungsform ist die Anwendung einer waben
förmigen Lautsprecheranordnung.
Und zwar ist, wie in Fig. 32 gezeigt, eine Mehrzahl von
Lautsprechereinheiten so angeordnet, daß sie gegeneinander
versetzt sind, und wie in Fig. 33 gezeigt sind diese Laut
sprechereinheiten auf jeder Seite vielfacher Sechsecke als
Ganzes verteilt. Die Lautsprechereinheiten sind jeweils mit
(nicht gezeigten) Digitalfiltern verbunden, die jeweils eine
unterschiedliche Eigenschaft aufweisen.
In dem Fall einer solchen wabenförmigen Lautsprecheranordnung
beträgt der Abstand zwischen zwei benachbarten Lautsprecher
einheiten √/2 = 0,866 mal dem Abstand zwischen zwei benach
barten Lautsprechereinheiten einer in Fig. 35 gezeigten git
terförmigen Lautsprecheranordnung. Die Verengung des Abstands
zwischen den Lautsprechereinheiten bedeutet, daß die Laut
sprecheranordnung im Ausmaß der Verengung einer Punktschall
quelle näher kommt, und das bedeutet hinsichtlich des Be
triebsverhaltens, daß die obere Grenze von Frequenzen, bei
welchen das Richtvermögen gesteuert werden kann, erhöht wird,
und hinsichtlich der Gestalt und Abmessung, daß die Größe und
Anzahl von Lautsprechereinheiten vermindert ist. Die waben
förmige Lautsprecheranordnung ist also vorteilhafter als die
gitterförmige Anordnung.
Fig. 34 zeigt eine exemplarische Frequenzkennlinie der Feh
lerauswertungsfunktion einer Lautsprecheranordnung, die aus
insgesamt 61 Lautsprechereinheiten besteht, die in Wabenform
angeordnet sind. Wie aus Fig. 34 hervorgeht, liegt die obere
Frequenzgrenze, bei welcher das Richtvermögen gesteuert wer
den kann, bei etwa 1800 Hz auf der 0°-Achse sowie auf der
30°-Achse.
Andererseits werden in dem Fall der gitterförmigen Lautspre
cheranordnung insgesamt 81 Lautsprechereinheiten angewendet.
Wie in Fig. 36 gezeigt, ist Ihr Charakteristikum die obere
Grenzfrequenz, bei welcher das Richtvermögen gesteuert werden
kann, sie beträgt 1800 Hz auf der 0°-Achse, während sie bis
auf 1500 Hz auf der 45°-Achse abfällt.
Die gitterförmige Lautsprecheranordnung zeigt also Schwankun
gen in der oberen Grenzfrequenz, bei welcher das Richtvermö
gen gesteuert werden kann, und bringt auch einige zusätzliche
verschwenderische Lautsprechereinheiten mit sich, die waben
förmige Lautsprecheranordnung zeigt hohe obere Grenzfrequen
zen und kann mit einer kleineren Zahl von Lautsprechereinhei
ten verwirklicht werden.
In der weiteren bevorzugte Ausführungsform ist der Prozeß zum Einstellen
benötigter Filterkoeffizienten αhi an den jeweiligen Digital
filtern DF₁ bis DFm unter Verwendung direkter FIR-Filter als
die Digitalfilter DF₁ bis DFm und das Berechnen der Filterko
effizienten zur Steuerung des Richtvermögens das gleiche wie
bei der ersten und der zweiten Ausführungsform. Daher gelten
die Zeichnungen und die Beschreibung der ersten und zweiten
Ausführungsform ähnlich für die dritte Ausführungsform.
Außerdem sind die Mikrofone so angeordnet, daß sie eine Ku
gelfläche bilden, deren Zentrum sich in einer Position befin
det, die von der Zentralposition der Lautsprecheranordnung um
einen vorbestimmten Abstand getrennt ist.
Wie beschrieben worden ist, werden gemäß einer Ausfüh
rungsform der Erfindung die Filterkoeffizienten zum Verwirk
lichen einer gewünschten Richtcharakteristik an den Digital
filtern eingestellt, die mit linear angeordneten Lautspre
chereinheiten verbunden sind. Daher kann eine feine Charak
teristiksteuerung mit dem gleichen Lautsprecheraufbau elek
trisch durchgeführt werden, und willkürliche Richtcharakteri
stiken können durch Verändern der Filterkoeffizienten erhal
ten werden.
Gemäß der vorrangigen Ausführungsform der Erfindung kann eine
Richtcharakteristik nicht nur in der Horizontalrichtung, son
dern auch in der Vertikalrichtung elektrisch gesteuert werden
unter Verwendung einer planaren Lautsprecheranordnung in
einer Matrixform, ohne die Aufbauanordnung eines Lautspre
chersystems zu verändern.
Gemäß der weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die
Richtcharakteristik nicht nur in der Horizontalrichtung, son
dern auch in der Vertikalrichtung elektrisch gesteuert werden
unter Verwendung einer wabenförmigen planaren Lautsprecheran
ordnung. Zusätzlich kann im Vergleich zu der Lautsprecheran
ordnung in Matrixform (Gitterform) die obere Grenzfrequenz,
bei welcher das Richtvermögen steuerbar ist, erhöht werden,
wobei die Anzahl von enthaltenen Einheiten vermindert werden
kann.
Claims (13)
1. Lautsprechersystem mit
einem gemeinsamen Eingangsanschluß zum Empfangen eines aku stisch auszustrahlenden Tonsignals,
einer Mehrzahl von Lautsprechereinheiten, die in einer Ebene angeordnet sind,
einer Mehrzahl von Digitalfiltern, die zwischen dem gemeinsamen Eingangsanschluß und den jeweiligen Lautsprechereinheiten ange schlossen sind, und Filterkoeffizienten aufweisen, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (1), die mit den Digitalfiltern (DF₁ . . . DFm) gekoppelt ist, zum Bestimmen und Einstellen der Filterkoeffi zienten (αhi) durch ein nicht-lineares Optimierungsverfahren gemäß einer Zielrichtcharakteristik zur akustischen Ausstrah lung der Mehrzahl der Lautsprechereinheiten (SP₁ . . . SPm).
einem gemeinsamen Eingangsanschluß zum Empfangen eines aku stisch auszustrahlenden Tonsignals,
einer Mehrzahl von Lautsprechereinheiten, die in einer Ebene angeordnet sind,
einer Mehrzahl von Digitalfiltern, die zwischen dem gemeinsamen Eingangsanschluß und den jeweiligen Lautsprechereinheiten ange schlossen sind, und Filterkoeffizienten aufweisen, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (1), die mit den Digitalfiltern (DF₁ . . . DFm) gekoppelt ist, zum Bestimmen und Einstellen der Filterkoeffi zienten (αhi) durch ein nicht-lineares Optimierungsverfahren gemäß einer Zielrichtcharakteristik zur akustischen Ausstrah lung der Mehrzahl der Lautsprechereinheiten (SP₁ . . . SPm).
2. Lautsprechersystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Mehrzahl akustischer Empfänger (M₁ . . . MN) zum Empfangen
akustischer Ausgangssignale von den jeweiligen Lautspre
chereinheiten (SP₁ . . . SPm), wobei die akustischen Empfänger
(M₁ . . . MN) mit der Steuereinheit (1) gekoppelt sind und die
Steuereinheit die Filterkoeffizienten (αhi) entsprechend der
Zielrichtcharakteristik und den Ausgangssignalen der akusti
schen Empfänger (M₁ . . . MN) bestimmt.
3. Lautsprechersystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von Verstärkern (A₁ . . . Am), die an die
Mehrzahl von Digitalfiltern (DF₁ . . . DFm) und die jeweiligen Laut
sprechereinheiten (SP₁ . . . SPm) angeschlossen sind, zur Verstär
kung der Ausgangssignale der Digitalfilter (DF₁ . . . DFm).
4. Lautsprechersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
3, gekennzeichnet durch einen Speicher (2) zum Speichern der
bestimmten Filterkoeffizienten (αhi) und eine Eingabeein
richtung (3) zum Eingeben von Anweisungssignalen an die Steuer
einrichtung (1).
5. Lautsprechersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnete daß die Steuereinheit (1) eine CPU
ist.
6. Lautsprechersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Lautsprechereinheiten
(SP₁ . . . SPm) den gleichen Aufbau aufweist.
7. Lautsprechersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von Lautsprechereinheiten
(SP₁ . . . SPm) linear angeordnet sind.
8. Lautsprechersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von Lautsprechereinheiten
(SP₁ . . . SPm) in Matrixform angeordnet sind.
9. Lautsprechersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von Lautsprechereinheiten
(SP₁ . . . SPm) in Wabenform angeordnet sind.
10. Verfahren zur Steuerung des Richtvermögens eines Lautspre
chersystems, bei welchem Digitalfilter zwischen einem gemeinsa
men Eingangssignalanschluß und einer Mehrzahl von Lautspre
chereinheiten geschaltet sind, wobei jedes der Digitalfilter
ein Ausgangssignal entsprechend einem Filterkoeffizienten
liefert, mit den folgenden Schritten:
Anordnen der Lautsprechereinheiten in einer Ebene,
Bestimmen der Filterkoeffizienten für jedes der Digitalfilter entspre chend einer Zielrichtcharakteristik für die akustische Aus strahlung der Mehrzahl von Lautsprechereinheiten, gekennzeich net durch
Einstellen der Digitalfilter mit den jeweiligen, mittels eines nicht-linearen Optimierungsverfahrens bestimmten Filterkoeffi zienten.
Anordnen der Lautsprechereinheiten in einer Ebene,
Bestimmen der Filterkoeffizienten für jedes der Digitalfilter entspre chend einer Zielrichtcharakteristik für die akustische Aus strahlung der Mehrzahl von Lautsprechereinheiten, gekennzeich net durch
Einstellen der Digitalfilter mit den jeweiligen, mittels eines nicht-linearen Optimierungsverfahrens bestimmten Filterkoeffi zienten.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anordnungsschritt das lineare Anordnen der Lautsprecherein
heiten umfaßt.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anordnungsschritt das Anordnen der Lautsprechereinheiten in
einer Matrixform umfaßt.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anordnungsschritt das Anordnen der Lautsprechereinheiten in
einer Wabenform umfaßt.
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