DE41977C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung leicht theilbarer Flufseisenblöcke - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung leicht theilbarer FlufseisenblöckeInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 31: Giesserei und Formerei.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1887 ab.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung eines homogenen und fehlerfreien
continüirlichen Flufseisenblockes, welcher sich in eine Anzahl von Einzelblöcken gewdllter
Länge zerlegen läfst, und besteht die Erfindung darin, in einer bestimmten'Länge entsprechenden
Abständen auf dem Umfange des continüirlichen Blockes und senkrecht auf dessen Länge kalte
Schweifsungen zu veranlassen. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich durch die Herstellung
dieser kalten Schweifsungen wesentlich von älteren Verfahrensweisen, welche die
Theilbarkeit des Blockes dadurch, zu erreichen suchten, dafs in.die Formen in 'den Einzelblocklängen
entsprechenden Abständen durchlochte Platten bezw. Scheidewände . aus. Metall
oder feuerfestem Material eingesetzt wurden. Hier wird die erstrebte Theilbarkeit in der.
Weise erreicht, dafs die Form aus einzelnen auf einarider zu setzenden Abtheilungen derart
gebildet und der Gufs des Blockes derart bewirkt wird,. dafs, nachdem eine (untere) Formabtheilung
mit dem flüssigen Metall gefüllt ist, man eine zweite (obere) Formabtheilung auf
die nunmehr untere senkrecht und genau passend aufsetzt, diese füllt, dann wieder eine
Formabtheilung aufsetzt, wieder giefst u. s. f. Während des Aufsetzens der leeren (oberen)
Form auf die bereits gefüllte (untere) kühlt sich der Gufs der letzteren am Rande, ringsherum
etwas ab, und bildet sich so beim Füllen der zweiten Form, was oben »kalte
Schweifsung« genannt wurde, während im übrigen der Inhalt der unteren Form seine
Temperatur bewahrt und ' dem in die aufgesetzte Form gefüllten Metall ermöglicht, dem
Schwinden in den unteren Formen entgegenzuwirken. In dieser Weise wird ein Flufseisenblock
erzeugt, welcher in regelmäfsigen Abständen senkrecht zu seiner Länge rings um den Umfang herum mit Theilungsstellen versehen
ist, an denen er .verhältnifsmäfsig leicht durch Abbrechen oder Abscheeren in •Einzelblöcke
,.zerlegt werden kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine zur Ausführung des Verfahrens dienliche und
gleichzeitig zum Abscheeren der Einzelblöcke eingerichtete Vorrichtung .in Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 2 im Schnitt nach x-x, Fig. .1, Fig. 3 in der Oberansicht und Fig. 4 in der
Unteransicht dargestellt.
Die einzelnen Formabtheilungen b b'i>2 £3 ...
werden in dem von zwei mittelst Federn B und Klammern m ni1 gegen einander gezogenen
Ständern A und A1 zusammengesetzten Gerüst
durch Reibung gehalten, indem sie sich mittelst plantschen C gegen dessen Innenseiten
stützen. Die beiden Säulen oder Ständer sind senkrecht auf einen die Abscheervorrichtung
fef1 enthaltenden hydraulischen Cylinder f2
so aufgesetzt, dafs sie mit ihren unteren Enden etwas in denselben hineinragen. Das Ende
von A1 läfst sich etwas. gegen A hindrücken.
Im Cylinder /2 ist ein Kolben //' horizontal
hin- und herbeweglich, welcher unterhalb der Oeffnung der Ständer. A1A bezw. der Formen
b mit einer zur vollständigen Aufnahme einer Form b eingerichteten Tasche e versehen
ist. Diese Tasche ist unten ebenfalls offen, an der Seite wird sie von einer Oeffnung durchbrochen,
durch welche hindurch ein Federbolzen e1 gegen die in die Tasche eingesenkte
Form drückt und dieselbe so durch Reibung festhält. Zwischen den Innenkanten der beiden
Kolbenschenkel und den Enden von A A1
sind als Anschläge für erstere Keile A2 ΑΆ
eingesetzt. · ■
Um jede Form nach dem Füllen im Gerüst A A] nach unten zu drücken, ist ein mittelst
der hydraulischen Vorrichtung Ji zu bewegender Stöfser h angeordnet. Derselbe umfafst
lose das Gerüst und greift mit Klinken g in die Kerben k auf entgegengesetzten Seiten
der obersten Form. Die leere, demnächst aufzusetzende Form wird zwischen die federnden
Arme sl des oberhalb hängenden Trägers s
eingeklemmt, der in einem solchen Abstande angeordnet ist, dafs das Füllen der obersten
Form ohne Behinderung geschehen kann.
Die Arbeitsweise mit der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Nachdem die zu oberst
in das Gerüst AA1 eingesetzte Form b gefüllt
ist, legt man auf deren Rand eine passende Dichtung und setzt auf letztere durch Niederlassen
des Halters s die von diesem bereit gehaltene leere Form auf. Dann hebt man den
Stöfser h bis in seine oberste Hubgrenze, wobei er die federnden Arme sl aushebt und sich
mit seinen Klinken g in die Kerben k der
Form einlegt. Beim nun bewirkten Niederhub drückt der Stöfser mittelst der von ihm gefafsten
Form die gefüllte Form b so weit nach unten, bis erstere deren Stelle eingenommen
hat. Dann wird unmittelbar eingegossen und darauf derselbe Vorgang wiederholt. Sind so
viel Formen aufgesetzt worden, dafs deren unterste schliefslich in die Tasche- e des Kolbens
ff1 eingeschoben worden ist, so läfst
man, während oben die Füllung der leeren Form stattfindet, unten den Kolben sich seitlich
vor- und wieder zurückbewegen, und wird hierbei der in der Tasche e befindliche Gufs
von der darüber befindlichen Fortsetzung infolge der kalten Schweifsungsstelle abgetrennt
und gleich darauf mit ■ der Tasche wieder genau unter die Oeffnung des Gerüstes zurückgeführt,
so dafs beim nächsten Niederhub des Stöisers die Form mit dem abgetrennten Block
aus der Tasche herausgeschoben wird. · In dieser Weise ist es möglich, einen continuirlichen
Flufseisenblock mit vorbereiteten Theilungsstellen zu erzeugen und gleichzeitig die
Theilung des Blockes an diesen Stellen vorzunehmen.
Um das Durchscheeren des Flufseisenblockes zu erleichtern, kann man die aus elastischem,
aber widerstandsfähigem Material, wie Asbest, herzustellenden Dichtungsringe auch so breit
machen, dafs- sie etwas in die Form hineinragen und eine ringsum laufende Kerbe im
Block erzeugen. Wenn gewünscht, kann man die. leeren Formen auch am Boden mit einer
Zwischenlage schliefsen, welche aus Faserstoff hergestellt und mit einer leicht brennbaren
Flüssigkeit, wie Alkohol, getränkt ist, so dafs sie sich bei der Berührung mit dem heifsen
Metall entzündet und die sich entwickelnden (neutralen) Verbrennungsgase die Luft aus der
leeren Form verdrängen und dadurch Oxydation des Gusses verhindern. . . Um das Herausnehmen der Theilblöcke aus
den ausgestofsenen Formen zu erleichtern, kann. man die unteren derselben in zweckdienlicher
Weise kühlen. Die Einzelformen können in bekannter Weise auch der Länge nach aus einander nehmbar und ihre Wandstärke
kann der rascher oder langsamer zu bewirkenden Abkühlung entsprechend dünner oder dicker gemacht werden.
Claims (3)
1. Ein Verfahren zur Herstellung von continuirlichen
Flufseisenblöcken, welche senkrecht zu ihrer Länge in regelmäfsigen. Abständen
. leicht theilbar sind, darin bestehend, dafs man auf die eben gefüllte Form mit Unterbrechung des Gusses eine
identische leere Form dicht aufsetzt, dann füllt, darauf wieder den Gufs unterbricht,
eine dritte identische Form aufsetzt, wieder füllt, und nach Belieben so fort, zu dem
Zwecke, auf dem Umfange des Blockes senkrecht auf dessen Länge infolge Abkühlung
der Füllung an den Rändern der Form das Abbrechen oder Abscheeren ermöglichende
kalte Schweifsungsstellen zu erzeugen, und wobei diese Theilungsstellen
noch dadurch geschwächt werden können, dafs man die Formen durch Ringe abdichtet,
welche etwas in dieselben hineinragen.
2. Zur Ausführung des obigen Verfahrens und . gleichzeitigen Theilung des continuirlichen
Flufseisenblockes eine Vorrichtung, bestehend aus der Verbindung des federnden und die Formen durch Reibung festhaltenden
Gerüstes A A', der hydraulischen Vorrichtung h g zum Niederschieben der gefüllten
Formen' mittelst der aufzusetzenden leeren Form, sowie dem unterhalb der Oeffnung des Gerüstes seitlich bewegbaren
hydraulischen Kolben ff1 mit der Tasche e
zur Aufnahme der jeweilig unteren Form und Abscheeren des darin abgefangenen
Blocktheiles von der darüber befindlichen Fortsetzung des Blockes.
3. In Verbindung mit dem unter 1. gekennzeichneten Verfahren die Anwendung von
leicht verbrennlichen Zwischen lagen zwischen der obersten gefüllten und der aufzusetzenden
leeren Form, zum Zwecke, aus letzterer die Luft durch Entwickelung
von neutralen Gasen zu verdrängen. [
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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