DE200092C

DE200092C -

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Publication number: DE200092C
Application number: DENDAT200092D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 200092 KLASSE SOa. GRUPPE

ALFRED WALTHO in LISCARD, Engl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. November 1906 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zur Herstellung von Hohlkörpern, welche zu mannigfachen Zwecken verwendet werden können, vorzugsweise aber an der Außenseite von Flaschenstöpseln o. dgl. angebracht werden sollen, wobei sie alsdann einen Buchstaben des Alphabets oder ein anderes Zeichen, wie beispielsweise ein Hufeisen, einen Stern oder ein anderes Symbol, aufweisen. Sollen ίο die Hohlkörper beispielsweise bei Flaschenverschlüssen Verwendung finden, so werden die Hohlkörper vermittels eines Bajonettverschlusses auf der Flasche befestigt. Bei Verwendung der Hohlkörper für Deckenrosetten werden sie in irgendeiner geeigneten Weise an der Decke befestigt. Diese Herstellung der Deckenrosetten mittels einer Presse ist wesentlich billiger als eine Formung von Hand.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Preßkolben so gestaltet sind, daß an der Innenfläche der Hohlkörper' beim Pressen Ansätze oder Vorsprünge gebildet werden, welche zum" Befestigen der Hohlkörper dienen.. '

Auf den Zeichnungen ist

Fig. ι eine Seitenansicht der Presse nach der Erfindung.

Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie x-x der Fig. 1, und

Fig. 3 ist ein· Schnitt nach der Linie y'-y der Fig. 1.

Fig. 4 ist eine Seitenansicht eines Teiles der Fig. 1, wobei ein Teil geschnitten ist.

Fig. 5 zeigt im vergrößerten Maßstabe einen Teil der Fig. 4.

Fig. 6 ist eine im vergrößerten Maßstabe dargestellte Seitenansicht einiger Teile der Fig. i.

Fig. 6a zeigt einen Preßstempel in der Arbeitsstellung.

Fig. 7 ist ein Grundriß der Fig. 6.

Fig. 8 zeigt den zusammengesetzten Kolben.

Fig. 9 und 10 zeigen Grundrisse auf den oberen bzw. unteren Teil eines durch die Maschine hergestellten Hohlkörpers, und

Fig. 11 ist ein Schnitt durch diesen Hohlkörper.

Der Tisch A wird in bekannter Weise mittels eines oder mehrerer Handgriffe B schrittweise in Umdrehung versetzt, wobei zur Unterstützung und Führung des Tisches die Platte C dient. Zum Niederdrücken der Kolben dient ein Hebel E. Die Formen F werden zweckmäßig aus einem Stück hergestellt. Sie stützen sich mit Flanschen H auf Ansätze der auswechselbaren, mit den Formöffnungen versehenen Einsätze G im Formtisch A, so daß sie leicht entfernt werden können (s. Fig. 2 und 6). Die Einsätze G werden mittels der Flanschen / im Formtisch gehalten. Die zusammengesetzten Kolben, von denen bei der dargestellten Ausführungsform sechs Stück zur Anwendung kommen, bestehen aus einem mittleren Stempel L und einer ihn umgebenden Hülse K, welche an dem unteren Ende eine Anzahl Schlitze K¹

und M besitzt. Die Hülsen K sind an einer durch den Hebel E auf und ab bewegbaren Platte J befestigt, welche sich mitsamt den Hülsen K auf den Stempeln L verschieben läßt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiele besitzt eine jede Hülse auf ihrem Umfange drei Schlitze. Der Schlitz K¹ ist breiter als der Schlitz M, wie dies aus den Fig. 6 und 8 zu ersehen ist. Ein jeder Stempel L

ίο hat drei Ansätze L¹, und wenn der Stempel und die Hülse sich zwecks Bildung eines zusammengesetzten Kolbens in der geschlossenen Lage befinden, so bleiben die drei Vertiefungen M im Kolben frei.

Sowie die Schlitze K¹ beim Niederbewegen der Platte J und der Hülsen K mit den Ansätzen L¹ in Eingriff treten, wird der Stempel L ebenfalls .nach unten geführt, so daß der zusammengesetzte Kolben in die Form gepreßt wird. Hierdurch wird die in der Form befindliche Formmasse auseinandergebreitet und steigt in dem Raum zwischen dem Kolben und der inneren Formwand empor. Ein Teil der Formmasse tritt hierbei zwecks Herstellung von Ansätzen an der Innenseite des Hohlkörpers in die Schlitze M. Darauf werden die Hülsen if wieder gehoben, und zwar so weit, daß die Schlitze K¹ sich gerade über den Ansätzen L¹ befinden. Der Stempel L wird sodann gedreht, so daß seine Ansätze L¹ die Hülsenschlitze unten freigeben. In dieser Stellung kann der zusammengesetzte Kolben zurückgezogen werden, ohne daß-die in den Aussparungen M vorher gebildeten Ansätze des Hohlkörpers hierbei zerstört werden.

Die Stempel L werden durch einen Handgriff M¹ gleichmäßig in Umdrehung versetzt, welcher mit den Stempeln mittels des Rahmens JV und der Gelenke O verbunden ist. Eine den Handgriff Ai¹ umgebende Feder P drückt den Handgriff beständig nach außen und demzufolge die Stempel in die Lage, bei welcher sie die Hülsenschlitze K' unten nicht abschließen, bis sie wieder zum Eintreiben in die in den Formen befindliche Formmasse gedreht werden. An den Hülsen K sitzen Ringe Q., welche durch. Federn nach unten gedruckt und mittels der Stangen S so geführt werden, daß sie beim Pressen, welches durch Niederdrücken des Hebels E erfolgt, auf dem oberen Teile der Formen aufruhen und sie abschließen, während die Kolben K, L weiter nach unten bewegt werden.

Um zu verhindern, daß beim Heben der Hülsen K gleichzeitig auch die Stempel L mit angehoben werden, ist oben auf den Stempeln ein Rahmen T befestigt, welcher mittels der Bolzen U geführt wird. Wenn der Rahmen T von den Stempeln L nach unten mitgenommen wird, drängt er einen Schnapper V zur Seite, welcher nach dem Vorbeigang des Rahmens sogleich wieder in seine alte Stellung zurückschwingt, um eine Aufwärtsbewegung der Platte T und der Stempel L so lange zu verhindern, bis die Platte J mit den Hülsen K so weit nach oben gegangen ist, daß die Stempel in die Lage gedreht werden können, in welcher ihre Ansätze die Schlitze K¹ nicht mehr abschließen. Für gewöhnlich genügt die Spannkraft der Feder P, um die genannte Zurückdrehung der Stempel L zu ermöglichen. Es kann jedoch, im Falle dieser Rückbewegung Hindernisse entgegentreten, was besonders bei der Verwendung von sehr hartem Ton oder einer anderen verhältnismäßig harten plastischen Masse vorkommen kann, der Handgriff M¹ auch von Hand aus bewegt werden. Der Ring W an der Stange des Handgriffs dient zum Hinwegschlagen des Schnappers V, so daß beim weiteren Anheben der Platte / auch die Stempel L aus den Formen gehoben werden können, was dadurch bewirkt wird, daß die Platte / unter Ringflansche der Stempel L greift.

Die Fig. 9, 10 und 11 zeigen einen mit der Maschine hergestellten Hohlkörper, welcher den Buchstaben G darstellt. Dieser Hohlkörper/], besitzt die inneren Vorsprünge 5, welche, wie oben beschrieben, mittels der Vertiefungen M der Hülse K hergestellt werden.

Claims

95 Patent-An Sprüche:

1. Presse mit sich drehendem Formtisch zur Herstellung von Hohlkörpern, wie Flaschenverschlüssen, elektrischen Ausrüstungen, Deckenrosetten u. dgl., gekennzeichnet durch eine Anzahl Kolben, welche aus äußeren Hülsen (K) und inneren, verschiebbar und drehbar in den Hülsen (K) gelagerten Stempeln (L) bestehen.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Hülse (K) der zusammengesetzten Kolben an dem unteren Ende zwei zusammenhängende Schlitze (K¹, M) von verschiedenem Durchmesser aufweist und der Innenstempel (L) mit Vorsprüngen (L¹), die den Schlitzen (K¹) entsprechen, ausgestattet ist, so daß die Vorsprünge (L¹) in der geschlossenen Stellung des zusammengesetzten Kolbens die unteren Teile (K¹) der Hülsenschlitze so ausfüllen, daß das Formgut in die stets offen bleibenden oberen Hülsenschlitzteile (M) eintreten kann.

3. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum

gleichmäßigen. Drehen der Stempel (L) aus einem Rahmen (N) besteht, welcher einen unter dem Druck einer Feder (P) stehenden Handgriff (M¹) und Gelenke (0) aufweist, die den Rahmen mit den Stempeln verbinden, wobei die Feder (P) die Stempel nach ihrer Drehung in die Anfangsstellung zurückbewegt.

4. Presse nach Anspruch. 1, gekennzeichnet durch eine Platte (T) und einen Schnapper (V), mittels deren die Aufwärtsbewegung der Stempel (L) so lange verhindert wird, bis die Ansätze (L¹) der Stempel (L) aus den Schlitzen (K¹) der Hülsen (K) ausgetreten und die Stempel (L) in die Anfangslage zurückgedreht sind, worauf der Schnapper (V) durch einen auf der Stange des Handgriffs (M¹) sitzenden Ring (W) von der Platte (T) zurückgeschoben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.