DE418054C

DE418054C - Verfahren zur Darstellung von Trichlorbrenztraubensaeure

Info

Publication number: DE418054C
Application number: DES59211D
Authority: DE
Original assignee: FRANZ WOLFSCHLAG; SIEGFRIED SKRAUP DR
Current assignee: FRANZ WOLFSCHLAG; SIEGFRIED SKRAUP DR
Priority date: 1922-03-17
Filing date: 1922-03-17
Publication date: 1925-08-25

Description

Verfahren zur Darstellung von Trichlorbrenztraubensäure. Trichlorbrenztraubensä ure ist bisher nur durch zum Teil in ihrem Mechanismus wenig übersichtliche Abbaureaktionen aus aromatischem Material (Annalen der Chemie, 177, 282) oder aus Verbindungen mit höherer Kohlenstoffzahl (Ber. d. d. chem. Ges., 26, 656) erhalten oder durch Kohlenstoffsynthese von der Trichloressigsäure bzw. deren Derivaten aus (Ber. 1,-" 1936 - Journ. f. prakt. Chemie 20, 196) gewonnen worden. Keiner dieser Darstellungen- dürfte technische Bedeutung zukommen. Verfasser fanden nun im Gegensatz hierzu eine bequeme neue Bildungsweise der genannten Säure aus einem billigen Ausgangsstoff gleicher Kohlenstoffzahl in der Chlorierung von Milchsäure mit und ohne Zusatz von Katalysatoren. Es war dies um so weniger zu erwarten, als H a n t z s c h (Ber. 22, 2851) nachgewiesen hatte, daß die Dichlorbrenztraubensäure, die man über eine primär erfolgende Oxydation der Milchsäure zu Brenztraubensäure und deren Chlorsubstitution hinweg als Vorstufe unserer Säure zu erwarten hatte, der weiteren Chlorierung nicht zugängig ist, was wir dadurch bestätigen konnten, daß Brenztraubensäure für sich unter gleichen Bedingungen chloriert in Dichlorbrenztraubensäure ohne jede Spur von Trichlorbrenztraubensäure übergeführt wird. Man muß also annehmen, daß bei der Chlorierung der Milchsäure zuerst die Wasserstoffatome der Methylgruppe sämtlich (zu Trichlormilchsäure) substituiert und dann erst die der sekundären Alkoholgruppe wegoxydiert werden. Dementsprechend ist Trichlorbrenztraubensäure auch durch die Einwirkung von Chlor oder sonstiger geeigneter Oxydationsmittel auf Trichlormilchsäure (z. B. aus Chloral hergestellt) zu erhalten. Bei dem unter dem Einfluß der verschiedensten Oxydationsmittel bekanntlich leicht eintretenden Zerfall der Milchsäure und ihrer Derivate in Verbindungen von geringerer Kohlenstoffzahl ist dieser glatte Verlauf der Chlorierung auffallend.
Das so nach technisch durchführbarer Methode erhältliche Produkt soll als Ausgangsmaterial zur Darstellung pharmazeutischer Präparate dienen.
Beispiel i.
3 kg technische Milchsäure werden unter Durchleiten eines nicht zu starken Chlorstromes auf etwa i i o erhitzt. Aus dem Reaktionsprodukt kann durch Abkühlen und Impfen die entstandene Trichlorbrenztraubensäure kristallisiert erhalten werden, wobei sie mit Azetylentetrachlorid nachgewaschen und aus Choroform umkristallisiert wird.
Beispiel e.
3 kg technische Milchsäure werden unter Zusatz von ; g Jod (bzw. Vanadinpentoxyd oder Eisenchlorid) bei i io° mit Chlor behandelt. Verarbeitung wie bei Beispiel i.
Beispiel 3.
3 kg technische Milchsäure werden bei erhöhter Temperatur unter Druck chloriert und nach Beispiel i aufgearbeitet. Beispiel ¢.
Technisches Rohcalciurnlactat wird in möglichst wenig heißem Wasser unter Zusatz der äquivalenten--Menge Salzsäure gelöst und nach Beispiel i, a oder 3 weiterbehandelt.
Beispiel 5.
Eine konzentrierte Lösung von Trichlormilchsäure (z. B. aus Chloral) wird in gleicher Weise der Chlorierung unterworfen.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE. i. Verfahren zur Darstellung von Trichlorbrenztraubensäure, dadurch gekennzeichnet, daß Milchsäure für sich oder in konzentrierter wäßriger Lösung mit oder ohne Zusatz von Katalysatoren, wie Jod oder Vanadinsalzen usw., bei erhöhter Temperatur erhöht wird. a. Verfahren zur Darstellung von Trichlorbrenztraubensäure, dadurch gekennzeichnet, daß Trichlorrnitchs@äure in gleicher Weise behandelt wird.