DE417C - Verstellbarer Wagen zum Sitzen und Liegen - Google Patents

Description

1877.

Klasse 34.

W. SCHENK und L. ROTHKEHL in NEISSE. Verstellbarer Wagen zum Sitzen und Liegen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. September 1877 ab.

Der vorliegenden Construction liegt die Idee zu Grunde, einen Kinderwagen in der Weise herzustellen, dafs derselbe sowohl für ganz kleine Kinder zum Liegen bezw. Schlafen, wie auch für etwas ältere Kinder zum Sitzen eingerichtet sei. In den ersten Monaten des kindlichen Alters ist es nöthig die Kinder mit Unterlage verschiedener Betten etc. in den Wagen zu legen, später aber, wenn die Kinder schon anfangen zu laufen, ist es ihnen angenehm in dem Wagen zu sitzen.

Dieser Anforderung' ist durch eine sehr einfache Construction Genüge geleistet und man ist in der Lage mit diesem Wagen entweder ein Kind bis zum Alter von etwa 2 '/₂ Jahren liegend, oder auch zwei Kinder bis zum Alter von etwa drei Jahren sitzend fahren zu können, was bei Krankheitsfällen der Kinder sehr vortheilhaft sein dürfte.

Fig. ι zeigt den Wagen als Stuhlwagen. Derselbe ist, wie aus der Hinteransicht Fig. 3 hervorgeht, 5 4'/₂ cm breit, so dafs zwei Kinder von etwa drei Jahren bequem in demselben sitzen können.

In Fig. 2 ist der Wagen zum Schlafwagen ausgezogen, so dafs seine untere Bodenfläche eine Ebene bildet. Der Boden selbst ruht vorn auf, dem Rahmen α und an der unteren Seite des Bodens ist ein Haken b angenietet, welcher in einen Ausschnitt des Rahmens α fallt und in eine in den Rahmen angebrachte Oeffnung hineingreift, so dafs der Boden des Wagens dadurch nicht herunterklappen kann und gerade erhalten bleibt.

Um den Wagen ausziehen zu können, sind die beiden durch die ganze Breite des Wagens gehenden Charniere c und d, Fig. 2, angebracht. In dem Drehpunkte c des Charnieres ist das Blech e angebracht, welches die bei dem ausgezogenen Wagen entstandene Oeffnung verschliefst. Das Blech e ist um Punkt c drehbar und verschiebt sich beim Herunterklappen des Wagens, wie in Fig. i, in die beiden Seitenwände / und g. Zu diesem Behufe erhalten die zusammenstofsenden Rahmen von f und g einen Einschnitt, welcher das Blech e aufnimmt und die Seitenwände von/ und g sind aus doppeltem Blech hergestellt. Oben am Bleche e sind zwei Stifte h und i quer durch dasselbe angebracht, welche bewirken, dafs sich das Blech e beim Aufklappen des Wagen gleichmäfsig herauszieht und seine richtige Stellung behält. Von Fig. 4 und 5 zeigt erstere den Rahmen α und die Charniere c und d und letztere einen Durchschnitt des Bleches e mit dem dahinter liegenden Rahmen, in welchen es sich hineinschiebt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.