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Flechtmaschine mit zwei in entgegengesetzter Richtung kreisenden Spulenreihen
und von einem Rollensystem fortbewegten Innenspulen. Der Gegenstand vorliegender
Erfindung bezieht sich auf eine Flechtmaschine mit zwei in entgegengesetzter Richtung
kreisenden Spulenreihen und mit von einem Rollensystem fortbewegten Innenspulen.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Kombination einer an sich
bekannten Rollensystemanordnung mit einer an sich bekannten Führungsbahn für die
Spulenschlitten, welche Kombination die neue technische Wirkung ergibt, daß bei
sicherer Führung der Innenspulen mittels Schlitten und Schlittenführungsbahn die
Fortschiebekraft für die Spulenschlitten auf ihrer Schlittenführungsbahn ganz erheblich
verkleinert und somit die mit der Fortschiebekraft von den Rollen des Rollensystems
überrollten Außenfäden mit einem weit geringeren Druck überrollt werden wie bisher,
womit ein leichter, kraftsparender Lauf der Maschine und außerdem eine wesentliche
Vereinfachung in der Bauart der Maschine verbunden ist. Die fortschreitende Bewegung
der Innenspulen um die Flechtachse bei denjenigen bekannten mit einem Rollensystem
arbeitenden Maschinen (s. z. B. Patentschrift z i 63 54), die ohne Schlittenführung
für die Innenspulen arbeiten, erfolgt in der Weise, daß ein an beiden Enden der
Innenspulen, also ein doppelt angeordnetes Rollensystem außer seiner die Innenspulen
fortbewegenden Tätigkeit die Spulen in ihrer Lage zum Flechtzentrum durch die Rollen
des Rollensystems selbst halten muß, beispielsweise gegen die Fliehkraft, welches
einem schnellen Lauf der Maschine hinderlich ist, und außerdem mit einem Hin- und
Herpendeln und einem unerwünschten Drehen der Innenspulen um ihre eigene Achse verbunden
ist. Durch die Anordnung der Fortscbieberollen (Treibrollen) oberhalb der Rollbahn
hat eine solche Maschine jedoch den Vorzug des geringen Kraftaufwandes für das Fortbewegen
der Innenspulen.
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Die fortschreitende Bewegung der Innenspulen
um die
Flechtachse bei denjenigen bekannten, mit einem Rollensystem arbeitenden Maschinen
(s. Patenschriften 313359 und 3 i i 3o6), die mit Schlittenführung für die Innenspulen
arbeiten, erfolgt in der Weise, daß die Rollen des Rollensystems nur an einem Spulenende
angeordnet und nur die Innenspulen fortschiebende Tätigkeit auszuüben brauchen,
weil die Innenspulen durch Schlitten sicher gegen die Fliehkräfte und ohne ein unerwünschtes
Drehen der Spulen um ihre eigenen Achsen geführt werden, wobei die Achsen der Treibrollen
unterhalb einer Rollbahn oder eines Zahnkranzes angeordnet sind, von welcher die
Rollen des Rollensystems die Drehung um ihre eigene Achse ableiten, und zwar deshalb
unterhalb der Rollbahn, um die richtige Drehrichtung um ihre eigenen Achsen zur
überrollung der Außenfäden zu erhalten. Diese Anordnung des Rollensystems ergibt
jedoch infolge der tiefen, unterhalb der Rollbahn liegenden Treibrollenachse ungünstige
Fortschiebewinkel für die Spulenführungsbahn und demgemäß eine senkrecht zur Führungsbahn
gerichtete erhebl_che Kraftkomponente nach oben, welche entsprechend große Reibungswiderstände
der Spulenschlitten in ihrer Führungsbahn hervorruft und die Außenfäden beim Überrollen
entsprechend stark preßt.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die Vorteile beider Maschinengattungen
zu vereinigen, ohne die Nachteile derselben zu übernehmen dadurch, daß bei sicherer
Führung der Innenspulen mittels Schlitten auf einer Führungsbahn die Drehzapfen
der fortschiebenden Treibrollen oberhalb der Rollbahn angeordnet werden, wobei der
Fortschiebewinkel und somit die senkrecht zur Führungsbahn nach oben gerichtete
Kraftkomponente bis auf Null vermindert werden kann, welches die überrollten Außenfäden
außerordentlich schont und einen leichten, kraftsparenden Lauf der Maschine ermöglicht.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden bei Führung der Innenspulen mittels
Schlitten auf einer Führungsbahn die Drehzapfen der Treibrollen oberhalb einer Rollbahn
angeordnet.
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In den Abb. i bis 4 ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Abb. i zeigt eine Flechtmaschine im Aufriß im senkrechten Schnitt,
in welcher der einfacheren Darstellung und der besseren übersichtlichkeit halber
nur zwei Innenspulen und eine Außenspule dergestellt sind.
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Abb.2 zeigt eine von innen gesehene Abwickelung des Rollensystems
auf dem Kegelmantel k in Abb. i, in welcher der Außenfadenweg relativ zum Rollensystem
dargestellt ist. Abb.3 zeigt einen von außen in der Pfeilrichtung m in Abb. i gesehenen
Ausschnitt der Außenfadenführung mit dem Außenfadenweg relativ zur umlaufenden Schlittenbahn.
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Abb.4 zeigt einen Spulenschlitten mit Schlittenrolle in der Draufsicht
nach Pfeilrichtung n in Abb. i.
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Die Fußplatte i in Abb. i trägt in der Mitte einen feststehenden Zapfen
17, auf dem die Nabe des Tragkorbes 7 mit der Bremsscheibe 21 drehbar gelagert ist.
Mit dem umlaufenden Tragkorb 7 sind verbunden die Außenspulen 18 mit der aus Kurvenrolle
3 und Schwinghebel 5 (Abb.3) bestehenden Außenfadenführung, sowie die Rollbahn 33
und die Führungsbahn 41 für die Spulenschlitten 37. Die um die Flechtachse kreisende
Bewegung erhält der Tragkorb 7 mit den vorgenannten Teilen durch das mit dem Tragkorb
7 verbundene Kegelrad 34 und das auf der angetriebenen Welle 29 sitzende Kegelrad
36.
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Die auf der umlaufenden Führungsbahn 41 entgegengesetzt umlaufenden,
die Innenspulen 2o tragenden Schlitten 37 werden in folgender Weise durch ein Rollensystem
angetrieben. Das Kegelrad 36 steht gleichzeitig im Eingriff mit dem Kegelrad 42,
welches dem Kegelrad 34 gegenüberliegt, Das Kegelrad 42 dreht sich entgegengesetzt
wie das Kegelrad 34 und ist mit einer Hohlwelle 25 verbunden, die in dem feststehenden
Hauptzapfen i 7 drehbar gelagert ist. Das obere Ende der Hohlwelle 25 ist mit einem
Rollenhalter 26 verbunden, welcher Zapfen 31 trägt, auf denen die zum Fortschieben
der Spulenschlitten 37 auf der Führungsbahn 41 dienenden Treibrollen 3o drehbar
angeordnet sind.
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Beim Drehen des Rollenhalters 26 schieben die Treibrollen 3o mittels
der mit den Spulenschlitten 37 verbundenen Schlittenrollen 23 und ihren Zapfen 22
die Spulenschlitten 37 in der Pfeilrichtung auf der Führungsbahn 41 um die Flechtachse.
Damit nun die entgegengesetzt kreisenden und gleichzeitig auf und ab bewegten Außenfäden,
die .relativ zur Schlittenbahn 41 nur eine auf und ab schwingende Bewegung p ausführen
(vgl. Abb.3) und relativ zum Rollensystem jedoch eine Wellenlinie o (Abb.2) ausführen,
zwischen den Treibrollen 3o und den Schlittenrollen 23 in deren Berührungslinien
hindurch, also überwalzt bzw. überrollt werden können, erhalten die Schlittenrollen
23 und die Treibrollen 3o außer ihrer um die Flechtachse kreisenden Bewegung eine
Drehung um ihre eigenen Achsen. Diese Drehung wird dadurch erzeugt, daß die Schlittenrollen
23 auf einer mit dem Tragkorb 7 verbundenen Bahn 33 abrollen und ihre Drehung auf
die an der Schlittenrolle 23 mit dem Fortschiebedruck
anliegenden
Treibrollen 30 übertragen, so daß die Außenfäden ohne Verzerrung zwischen
Bahn 33 und Schlittenrollen 23 und zwischen Schlittenrollen 23 und Treibrollen
30 überrollt werden.
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Zum sicheren Aufliegen der Schlittenrollen 23 auf der Bahn 33 werden
zweckmäßig die Zapfen 22 der Schlittenrollen -23 mit den Schlitten 37 durch Gelenkstücke
28 mittels der Zapfen; 152 verbunden (Abb. 2), damit die Schlittenrollen
23 durch ihre Schwerkraft auf der Rollbahn 33 aufliegen können. Es kann auch eine
auf den Schlitten 37 oder auf dem Gelenkstück 28 befestigte Feder benutzt werden,
die das Gelenkstück 28 nach unten drückt. Die Zapfen 22 der Schlittenrollen z3 können
aber auch fest mit den Schlitten 37 verbunden sein, da die Schlitten 37 auf der
Schlittenbahn ¢i bei entsprechender Form derselben mit entsprechendem Spielraum
laufen können, wodurch die Anordnung gelenkiger Verbindungen zwischen den Schlittenrollen
23 und den Schlitten 37 überflüssig wird.
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Der Dorn der Spulen 2o kann mit dem Zapfen 22 der Schlittenrolle 23
verbunden sein, er kann aber auch gesondert mit dem Arm 6o auf der Fadenführungsstange
5o befestigt sein, wie Abb. q. zeigt.
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Abb.2 zeigt die Fortschieberichtüng von den Zapfen 31 der Treibrollen
3o zu den Zapfen 22 der Schlittenrollen 23 und die durch die Zapfen
22 der gezeigten drei Schli;teiiro:l-n 23 gehende Laufrichtung der Schlitten
37 auf der Führungsbahn 41.
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Der von beiden vorgenannten Richtungen eingeschlossene Fortschiebewinkel
a ist ungefähr halb so groß wie bei der bisherigE@n Ausführung mit Schlittenführung
der Innenspule. (Der Fortschiebewinkel a der bisherigen Bauart betrug etwa 5o°.)
Wird in der Fortschieberichtung (Zapfen 31 bis Zapfen 22) die Fortschiebekraft aufgetragen
und in zwei Kraftkomponenten zerlegt, wovon die eine in der Schlittenlaufrichtung
und die andere senkrecht dazu liegt, dann findet man eine sehr erhebliche Verkleinerung
der senkrecht zur Schlittenlaufrichtung nach oben gerichteten Verlustkraftkomponente
gegenüber der bisherigen Bauart mit Schlittenführung.
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Würde man jedoch, was bei der vorliegenden Erfindung möglich ist,
den Winkel cc bis auf Null verkleinern, dann wird die nach oben gerichtete Verlustkomponente
gleich Null, dafür wird jedoch der Außenfadenweg steiler, welches die Geschwindigkeit
der Außenfadenführting ungünstig beeinträchtigen kann.
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Abb. 2 zeigt noch Auffangrollen i 5o, die beim normalen Lauf der Maschine
nicht in Tätigkeit treten, sondern erst dann, wenn die Maschine plötzlich angehalten
wird. Sie fangen dann die lebendige Irraft der Schlitten auf. Als Treibrollen treten
die Auffangrollen i 5o nur dann in Tätigkeit, wenn die Maschine rückwärts gedreht
wird, was meist nur von Hand und langsam geschieht.
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Statt einer Schlittenrolle 3o und einer Auffangrolle 150 zwischen
zwei Schlittenro:len 23 kann auch nur eine entsprechend große Rolle genommen werden,
wie das bei der bisherigen Bauart der Fall ist. Dieser Fall tritt besonders ein
bei Flechtmaschinen mit 24. und mehr Spulen, weil der von zwei benachbarten Innenspulen
eingeschlossene Winkel immer kleiner wird und demgemäß der Zwischenraum zwischen
zwei Schlittenrollen 23 kleiner ausfällt im Gegensatz zu einer Maschine mit z. B.
16 Spulen, bei welcher der von zwei benachbarten Innenspulen eingeschlossene Winkel
¢5' beträgt und die Zwischenräume zwischen zwei Schlittenrollen entsprechend groß
sind.
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Abb. i und 4. zeigen ein Schutzbild 151 an sich bekannter Art auf
dem Dorn der Innenspulen 2o, damit d_e Außenfäden die Innenspulen 2o nicht streifen,
sondern gegebenenfalls am Umfang des Schutzschildes 151 gleiten können.
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Abb. i und 3 zeigen schematach die auf der Kurvenbahn 8 abrollenden
Kurvenrollen 3, die auf ihren Zapfen 2 um einen Zapfen 4. (Abb.3) exzentrisch angeordnet
sind und die Hebel 5, welche die von den Außenspulen 18 kommenden Außenfäden auf
und ab führen, in bekannter Weise in Bewegung setzen. Die Kurvenrolle 8 wird in
bekannter Weise mittels einer Feder, die nicht dargestellt ist, an die Kurvenbahn
8 angedrückt.