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Vorrichtung zum Walzen von Gewinden
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Walzen von Gewinden, bei der zwei Gewinderollen durch das zwischen dieselben eintretende, umlaufende Werkstück in Drehung versetzt werden, so dass sie auf diesem ein Gewinde walzen. Der Halter, in dem diese Rollen drehbar gelagert sind, wird hiebei vorgeschoben, bis die Rollenachsen an diametral gegenüberliegenden Stellen der Werkstückachse liegen.
Da beide Rollen bei der Bildung desselben Gewindes zusammenarbeiten, ist es erforderlich, dass sie vor Beginn eines jeden Arbeitsganges eine gewisse gegenseitige Winkellage einnehmen, und die Erfindung bezweckt eine solche Ausbildung der Vorrichtung, dass die Rollen nach jedem Arbeitsgang automatisch in die Ruhestellung in dieser gegenseitigen Winkellage zurückgeführt werden, so dass sie beim Eingriff mit dem nächsten Werkstück ordnungsmässig zusammenarbeiten.
Es wurde vorgeschlagen, die richtigen Winkellagen der Rollen mittels eines zwangsweisen Getriebes zwischen ihren Spindeln zu wahren, doch erwies sich eine solche Anordnung nicht als zweckentsprechend, da beide Rollen nicht die gleiche lineare Geschwindigkeit gegenüber dem Werkstück während des Zeitraumes beibehalten, der zwischen dem Augenblick ihrer ersten Berührung mit dem Werkstück und dem Zeitpunkt liegt, in dem die Rollen an diametral gegenüber- liegenden Stellen des Werkstückes liegen. Der
Vorschub der Rollen während dieses Zeitraumes hat nämlich die Wirkung, dass die lineare Ge- schwindigkeit des Werkstückes gegenüber der emenRolleerhöhtundgegenüberderanderen
Rolle verringert wird, so dass die Rullen wahrend
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KeiLen umlaufen.
Gemäss der Erfindung sind die beiden Rollen durch ein Getriebe zu gemeinsamer Drehung verbunden, das eine begrenzte, gegenseitige Drehbewegung der Rollen um. ihre Achsen ermöglicht. Auf diese Weise werden die verschiedenen Drehgeschwindigkeiten der Rollen während ihres obgenannten Vorschubes berücksichtigt. Vorzugsweise weist das zwischen beide Rollen geschaltete Getriebe eine in einer Drehrichtung wirksame Mitnahmevorrichtung auf, deren zusammenarbeitende Teile durch eine Feder in gegenseitiger Anlage gehalten werden. Diese Feder bewirkt, dass die richtige, gegenseitige Winkellage der Rollen wiederhergestellt wird, sobald sie nach beendetem Arbeitsgang vom Werkstück abgezogen werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Gewindewalzvorrichtung dargestellt. Fig. I ist eine Seitenansicht des Werkzeuges, Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. l und Fig. 3 zeigt eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie lU-lU der Fig. 2. Die Fig. 4 und 5 zeigen in Teilschnitten die Relativstellungen der Gewinderollen und des Werkstückes, wenn das Werkzeug mit dem Werkstück in Eingriff gebracht wird bzw. bei Beendigung des Werkzeugvorschubes.
Das Werkzeug umfasst ein Paar von Gewinderollen 10, 11, die auf Spindeln 12, 13 aufgekeilt sind, welche in Abstand drehbar in einem Block 14 gelagert sind, der schwenkbar auf einem Halter 15 sitzt. Der Block 14 ist gegabelt, so dass er die Rollen 10, 11 zwischen den Teilen 141 und 142 umschliesst. Auf der Spindel 13 der Rolle 11 sitzt ein Zahnrad 16 fest. Auf einem am Block 14 befestigten Zapfen 18 ist ein Zwischenrad 17 drehbar, das die Drehung der Spindel 13 auf ein zweites Zahnrad 19 (von gleichem Teilkreisdurchmesser wie das Zahnrad 16) uberträgt, das lose auf der Spindel 12 der Rolle 10 sitzt. Eine knapp neben dem Zahnrad 19 auf der Spindel 12 befestigte Scheibe 20 trägt an ihrer Stirnfläche befestigte Anschläge 21 (Fig. 3), die mit ähnlichen Anschlägen 22 an der
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wird.
Während des Vorganges, in dem sich das Werkzeug in die Stellung bewegt, in der die Rollen an diametral gegenüberliegenden Seiten des Werkstückes liegen, besteht die Notwendigkeit, den Rollen 10, 11 die Möglichkeit zu geben, mit verschiedenen Geschwindigkeiten umzulaufen. Diese Notwendigkeit wird an Hand der Fig. 4 und 5 besser verständlich, in denen das Werkstück mit 23 bezeichnet ist. Die Umlaufrichtungen des Werkstückes 23 und der
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Rollen 10, 11 sind durch Pfeile angegeben sowie auch die Bewegungsrichtung des gesamten Werkzeuges zur Durchführung des Gewindewalzvorganges.
Während des Zeitraumes, in dem das gesamte Werkzeug von der Stellung nach Fig. 4, in der die Rollen 10, 11 zuerst das Werkstück 23 berühren, in die Stellung nach Fig. 5, in der die Rollen an diametral gegenuberliegenden Seiten des Werkstückes liegen, vorgeschoben wird, wird die lineare Geschwindigkeit des Werkstückes gegenüber der Rolle 10 verringert und gegenüber der Rolle 11 gesteigert. Um diesen Vorgang zu ermöglichen, kann sich das Zahnrad 19 auf seiner Welle 12 ein wenig gegenüber der Scheibe 20 entgegengesetzt der Drehrichtung verdrehen, so dass, da das fixe Zahnrad 16 gegenüber der Rolle 10 während des Gewindewalzvorganges beschleunigt wird, die Scheibe 20 die Möglichkeit hat, in genügendem Masse hinter dem losen Zahnrad 19 zuruckzubleiben.
Wenn das Werkzeug die äusserste Stellung seines Hubes gegenüber dem Werkstuck erreicht (Fig. 5), wird es aus ver- ständlichen Gründen so rasch als möglich zurückgezogen, doch während eines allfälligen gering- fügigen Aufenthaltes in dieser Stellung wird das im Winkel gemessene Voreilverhältnis des losen Zahnrades 19 gegenüber der Scheibe 20 aufrechterhalten. Es ist ersichtlich, dass die Rollen 10, 11 beim Abziehen des Werkzeuges zum Stillstand gelangen, und um sicherzustellen, dass die dem losen Zahnrad 19 zugeordnete Rolle 10 sogleich ihre richtige Winkellage gegen- über der Rolle 11 wieder einnimmt, ist eine Schraubenfeder 24 vorgesehen, deren Enden an der Scheibe 20 bzw. am losen Zahnrad 19 befestigt sind. Diese Feder 24 verdreht das lose Zahnrad 19 auf seiner Spindel 12, bis die Anschläge 22 auf die Anschläge 21 der Scheibe auftreffen.
Auf diese Weise werden die Teile in dieser Stellung gehalten, bis der nächste Arbeitsgang beginnt und das lose Zahnrad 19 neuerlich gegenüber der Scheibe 20 vorzueilen beginnt.
Wie bei anderen Bauarten von Gewindewalzvorrichtungen ist eine gewisse Längsbewegung der Rollen 10, 11 gegenüber dem Werkzeughalter vorgesehen. Im vorliegenden Falle sind federbelastete Anschläge an den Enden der die Gewinderollen tragenden Spindeln vorgesehen. An einem Ende liegen Einzelfedern 25, 26 an den Enden der Spindeln 12, 13 an und am anderen Ende ist ein gemeinsames Federblatt 27 zwischen den Spindeln 12, 13 an einem Träger 28 gelagert. Die Enden des Federblattes 27 drücken einerseits gegen eine an der Scheibe 20 anliegende Unterlagsscheibe 29 und andererseits gegen eine Schulter 30 der Spindel 13. Die Anordnung erfolgt derart, dass die Spindeln und Rollen nach etwaigen, während des Walzvorganges eintretenden axialen Bewegungen in ihre ursprüngliche gegenseitige Längslage zurückgeführt werden.
Die Erfindung ist bei allen Arten von Gewindewalzwerkzeugen der genannten Art anwendbar, unabhängig vom Verhältnis des Durchmessers der Gewinderollen zu jenen des Werkstückes.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Walzen von Gewinden, bei der zwei Gewinderollen durch das zwischen dieselben eintretende, umlaufende Werkstück in Drehung versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rollen (10, 11) durch ein Getriebe (16, 17, 19, 20) zu gemeinsamer Drehung verbunden sind, das eine begrenzte, gegenseitige Drehbewegung der Rollen um ihre Achsen ermöglicht.