DE415592C - Verfahren zur Herstellung von Kernen fuer Induktionsspulen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kernen fuer Induktionsspulen

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  • Verfahren zur Herstellung von Kernen für Induktionsspulen. Das Verfahren gemäß der Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Kernen für Induktionsspulen, und zwar hauptsächlich für Pupinspulen und ähnliche hochwertige Induktionsspulen.
  • Die bisher für die genannten Zwecke benutzten Blech- und Drahtkerne hatten den Nachteil geringer Belastungsfähigkeit durch Gleichstrom. Schon ein Gleichstrom von geringer Stärke (Bruchteil eines Ampere) reichte hin, solche Spulen zu entwerten oder gär unbrauchbar zu machen, denn die Selbstinduktion veränderte sich schon bei so geringer Belastung um mehrere Prozent. War z. B. eine mit solchen Spulen ausgerüstete Pupinleitung der Induktionswirkung einer Starkstromleitung ausgesetzt (Strom einer elektrischen Bahn u. dgl.), wo zuweilen Induktionsstöße von mehreren Ampere in der Telephonleitung auftreten können, so sind Selbstinduktionsveränderungen solcher Spulen bis zu 30 Prozent des ursprünglichen Wertes festgestellt worden.
  • Bei Blechkernen ist es gelungen, solche Induktionsänderung infolge hoher Gleichstrombelastung dadurch herabzumindern, daß man Luftschlitze in den Kraftlinienweg einfügte, d. h. z. B. bei Ringkernen Schlitze aus den Blechringen herausstanzte. Solche Blechkernspulen haben aber dann sehr hohen Verlustwiderstand, denn in der Nähe des Luftspaltes treten die Kraftlinien quer aus den Blechen heraus, so daß die Unterteilung des Eisens hier unwirksam wird und die Kerne an dieser Stelle die gleichen Eisenverluste besitzen, wie volle Eisenkörper. Drahtkerne kann man nicht schlitzen, d. h. nicht stanzen oder zersägen, da man die Kerne dabei mechanisch zerstört; sonst würden die Drahtkerne viel geringere Verluste aufweisen als geschlitzte Blechkerne, da sie viel vollkommener unterteilt sind.
  • Die vorliegende Erfindung hat nun zum Gegenstand ein Verfahren, um bei solch weitgehend unterteilten Kernen Luftschlitze im Kraftlinienweg anbringen zu können, ohne den Kern mechanisch zu zerstören. Dieses Verfahren besteht darin, daß das Kernmaterial, z. B. Eisen- oder Stahldraht, oder Eisenband u. dgl., zunächst zu einem bequem wickelbaren Körper 'aufgewickelt wird, z. B. zu einer Scheibe oder einem Zylinder, und daß dieser Körper alsdann zu einer Form umgepreßt wird, derart, daß er quer zur Wicklungsrichtung des Materials Kanten erhält, welche die Austrittsstellen der Kraftlinien in den Luftspalt bilden.
  • Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht schematisch zwei Ausführungsbeispiele von gemäß dem Verfahren hergestellten Spulen.
  • Soll z. B. eine Ringkernspule hergestellt werden, so fertigt man zunächst dünne Ringscheiben aus Eisen oder Stahldraht von z. B. 2 mm Durchmesser an (Abb. i). Hierauf werden die Scheiben mit einem Klebemittel oder Isolierlack überstrichen und zu Halbringen zusammengepreßt, derart, daß die Punkte a und a' übereinanderzuliegen kommen und sich an den Stellen cc und c' c' glatte Kanten ausbilden. Mehrere solcher Halbringscheiben werden jetzt zu einem Satz I übereinandergeschichtet und ein gleicher Satz II diesem ersteren gegenübergestellt, so daß sich die Kanten c c' in dem gewünschten Abstand gegenüberstehen (Abb. 2). Die Halbringscheiben können in beliebiger Weise, z. B. durch Ringscheiben aus Preßspan, gehalten werden; die Schlitze bei c, c' können mit Eisenpulver und Schellack gefüllt werden, und der so in der Kraftlinienrichtung unterteilte Drahtkern gibt, mit Kupferdraht bewickelt, eine Induktionsspule, welche sehr hohe Gleichstrombelastung aushält. Es hat sich gezeigt, daß in dieser Weise hergestellte Pupinspulen, z. B. bei einer Belastung mit io Ampere Gleichstrom, nur eine Veränderung der Selbstinduktion von I bis a Prozent erfahren.
  • Die Verluste dieser Spulen sind sehr gering, und zwar etwa nur ebenso groß wie die Verluste der Spulen mit einem Kern aus Eisenpulver. Gegenüber letzteren haben sie den Vorteil höherer Belastungsfähigkeit und beliebiger Regelbarkeit der Luftschlitze und des Gleichstromwiderstandes der Kupferdrahtbewicklung. Zur Herstellung des Ausführungsbeispieles nach Abb.3 wird aus Eisen-oder Stahldraht ein Zylinder von etwa 3 mm Wandstärke hergestellt und dieser in die Kreuzform a der Abb. 3 gepreßt. Um diesen inneren Kern, welcher die I"'-upferdrahtwicklung aufnimmt, wird ein Eisen- oder Stahldrahtzylinder b als Mantel gesetzt. Die Kraftlinien treten aus dem inneren Kreuzkern an den Kanten c durch einen Luftspalt in den äußeren Mantel. Diese Ausführungsform eignet sich hauptsächlich für Spulen mit zwei Wicklungen, z. B. Pupinspulen mit den Wicklungen für Hin- und Rückleitung, welche dann ohne weiteres zum Doppelsprechen benutzt werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kernen für Igduktionsspulen aus wickelbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernmaterial zunächst zu einem bequem wickelbaren Körper aufgewickelt wird und dieser Körper alsdann zu einer Form umgepreßt wird, derart, daß er quer zur Wicklungsrichtung des Materials Kanten erhält, welche die Austrittsstellen der Kraftlinien bilden. a. Nach Anspruch i hergestellter Kern, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei Halbringkörpern zusammengesetzt ist, die aus zwei oder mehreren nach Anspruch i aus Band oder Draht von magnetischem Material gewickelten und hälftig zusammengeklappten Scheiben bestehen. 3. Nach Anspruch i hergestellter Kern, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemäß Anspruch i gewickelter Hohlkörper senkrecht zu seiner Achse zusammengepreßtist.
DEW65486D 1923-08-01 1924-02-16 Verfahren zur Herstellung von Kernen fuer Induktionsspulen Expired DE415592C (de)

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