DE4142370A1 - Elektrochemische zelle und verfahren zum herstellen einer solchen - Google Patents
Elektrochemische zelle und verfahren zum herstellen einer solchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf elektrochemische
Zellen vom Lithium/Manganoxid-Typ. Insbesondere bezieht sich
die Erfindung auf einen Vorläufer einer Zelle dieses Typs,
auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Vorläufers,
auf ein Verfahren zur Herstellung einer elektrochemischen
Zelle dieses Typs und zur Herstellung von Elektroden für die
se Zelle, sowie auf eine elektrochemische Zelle dieses Typs
und eine Kathode für diese Zelle.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Vorläufer einer
elektrochemischen Zelle bereitgestellt, der umfaßt:
- ein Zellengehäuse,
- einen Anodenanschluß, der zum Inneren des Zellengehäuses hin frei bzw. offen ist,
- einen Elektrolyten in dem Zellengehäuse, um den Anodenan schluß mit einer Kathode in dem Gehäuse elektrochemisch zu kuppeln und
- einen Kathodenvorläufer, der in dem Zellengehäuse angeord net ist und mindestens eine Verbindung aus Lithium/Mangan und Sauerstoff umfaßt;
der Kathodenvorläufer ist elektronisch von dem Anodenanschluß
isoliert und elektrochemisch mit dem Anodenanschluß durch den
Elektrolyten gekuppelt, d. h. verbunden und jede dieser Ver
bindung/en besitzt eine Zusammensetzung, die mit Bezug auf
eine isotherme Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms bei 20°C
in den Bereich des Trapezoids fällt, dessen Grenze definiert
ist durch die Li14Mn5O12-Li2Mn3O4-Verbindungslinie, die
Li2Mn3O4-LiMn3O4-Verbindungslinie, die LiMn3O4-L4Mn5O12-
Verbindungslinie und die Li4Mn5O12-Li14Mn5O12-Verbindungs
linie.
Vorzugsweise fällt die Verbindung in den Bereich des Trape
zoids, dessen Grenze definiert ist durch die Li14Mn5O12-
Li2Mn3O4-Verbindungslinie, die Li2Mn3O4-LiMn3O4-Verbin
dungslinie, die LiMn3O4-Li7Mn5O12-Verbindungslinie und die
Li7Mn5O12-Li14Mn5O12-Verbindungslinie; und mehr bevorzugt
fällt die Verbindung in den Bereich des Trapezoids, dessen
Grenze definiert ist durch die Li14Mn5O12-Li2MnO2-Verbin
dungslinie, die Li2MnO2-LiMnO2-Verbindungslinie, die
LiMnO2-Li7Mn5O12-Verbindungslinie und die Li7Mn5O12-
Li14Mn5O12-Verbindungslinie. Es kann eine Anode in dem Zel
lengehäuse vorhanden sein, wobei die Anode eine geeignete
Substanz umfaßt, die aktives Lithium enthält und z. B. aus
gewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Lithiummetall,
Lithium/Aluminiumlegierungen, Lithium/Siliciumlegierungen,
Lithium/Kohlenstoffverbindungen und Gemischen davon; der
Elektrolyt wird dabei aus der Gruppe bestehend aus LiClO4,
LiAsF6, LiBF4 und Mischungen davon ausgewählt, gelöst in
einem Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Propylencarbonat, Dimethoxyethan und Mischungen davon; die
Anode ist dabei von der Kathode durch eine mikroporöse Trenn
wand aus elektronisch isolierendem Material getrennt, die für
den Elektrolyten durchlässig und von diesem imprägniert ist.
Obwohl oben spezifisch LiClO4, LiAsF6 und LiBF4 genannt sind,
kann im Prinzip jedes geeignete Lithiumsalz gelöst in jedem
geeigneten organischen Lösungsmittel als Elektrolyt verwendet
werden. In solchen Zellen werden die Anteile Lithium in den
Anoden mit Bezug auf die anderen Bestandteile der Anoden
typischerweise dem beim Stand der Technik Üblichen entspre
chen.
Gemäß einem anderen Apsekt der Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines Vorläufers einer elektrochemischen
Zelle bereitgestellt; das Verfahren umfaßt, daß in ein Zell
gehäuse mit einem Anodenanschluß ein Elektrolyt und ein
Kathodenvorläufer eingebracht werden, so, daß der Anodenan
schluß durch den Elektrolyten elektrochemisch mit dem Katho
denvorläufer gekuppelt wird und elektronisch von dem Katho
denvorläufer isoliert wird, wobei der Kathodenvorläufer min
destens eine Verbindung aus Lithium, Mangan und Sauerstoff
umfaßt, jede solche Verbindung eine Zusammensetzung aufweist,
die mit Bezug auf eine isotherme Scheibe des Li-Mn-O-Phasen
diagramms bei 20°C in den Bereich des Trapezoids fällt, des
sen Grenze definiert ist durch die Li14Mn5O12-Li2Mn3O4-Ver
bindungslinie, die Li2Mn3O4-LiMn3O4-Verbindungslinie, die
LiMn3O4-Li4Mn5O12-Verbindungslinie und die Li4Mn5O12-
Li14Mn5O12-Verbindungslinie.
Das Verfahren kann die Stufe der Herstellung des Kathodenvor
läufers einschließen, bei der in einer reduzierenden Umge
bung, z. B. von Wasserstoff oder Kohlenstoff, eine Substanz
die mindestens eine Verbindung aus Lithium, Mangan und Sauer
stoff umfaßt, auf eine Temperatur von 80-800°C während ei
ner Zeit von 3-72 h erhitzt wird, um Sauerstoff daraus zu
entfernen. Das Erhitzen wird vorzugsweise in einer reduzie
renden Atmosphäre, ausgewählt aus Wasserstoff und Wasser
stoff/Inertgas-Gemischen auf Temperaturen von 250-400°C
während einer Zeitspanne von 12-48 h vorgenommen; die Sub
stanz hat eine durchschnittliche Zusammensetzung, die mit Be
zug auf die isotherme Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms bei
20°C in den Bereich des Dreiecks fällt, dessen Grenze defi
niert ist durch die MnO-MnO2-Verbindungslinie, die MnO2-
Li2MnO3-Verbindungslinie und die Li2MnO3-Verbindungslinie.
Alternativ kann der Kathodenvorläufer hergestellt werden, in
dem die Substanz mit einem milden Reduktionsmittel wie
Lithiumiodid, auf eine mäßige Temperatur erhitzt wird, z. B.
unter Verwendung von LiI, gelöst in Acetonitril bei 20-82°C,
beispielsweise 75°C.
Das Verfahren kann die Stufe der Herstellung dieser Substanz,
die reduziert wird, einschließen, indem zu Beginn eine
lithiumhaltige Komponente, ausgewählt aus Lithiumsalzen, Li
thiumoxiden, Lithiumhydroxiden und Mischungen davon mit einer
manganhaltigen Komponente, ausgewählt aus Mangansalzen, Man
ganoxiden, Manganhydroxiden, Lithiummanganoxiden und Mischun
gen davon vermischt wird. Wenn erwünscht, kann das Verfahren
das Erhitzen des Gemisches dieser Komponenten in einer
nichtreduzierenden Umgebung auf eine Temperatur von 350-900°C
während einer Zeitspanne von 5-168 h einschließen.
Typischerweise wird das eingesetzte Lithiumsalz aus Carbonat-
und Nitratsalzen ausgewählt und die eingesetzten Mangansalze
werden auch typischerweise aus Carbonat- und Nitratsalzen
ausgewählt. Die Umgebung kann inert sein, durch Vakuum oder
ein Inertgas wie Argon bereitgestellt werden, oder sie kann
oxidierend sein und durch eine Sauerstoff- oder Luftatmo
sphäre, gegebenenfalls gemischt mit Inertgas, bereitgestellt
sein.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf einen Vorläufer für
eine elektrochemische Zelle, wenn gemäß einem wie oben be
schriebenen Verfahren hergestellt.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer elektrochemischen Zelle und einer Ka
thode für eine solche Zelle bereitgestellt. Das Verfahren um
faßt, daß an einen Vorläufer einer elektrochemischen Zelle
wie oben beschrieben ein Ladepotential angelegt wird, das
verursacht, daß der Kathodenvorläufer als eine Kathode wirkt
bzw. arbeitet, so daß der Kathodenvorläufer delithiiert und
aktiviert wird durch Entfernen von Lithiumionen daraus; diese
Ionen wandern zum Anodenanschluß, das Lithium wird abgeschie
den um mindestens Teil einer Anode für die Zelle zu bilden;
das Ladepotential wird angelegt, bis die durchschnittliche
Zusammensetzung des Kathodenvorläufers sich an einer Stelle
der isothermen Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms bei 20°C
befindet, die nicht näher an der Li14Mn5O12-Li2Mn3O4-Ver
bindungslinie liegt als die LiMn3O4-Li4Mn5O12-Verbindungs
linie.
Das Ladepotential wird vorzugsweise angelegt bis die durch
schnittliche Zusammensetzung des Kathodenvorläufers eine
Stelle auf der genannten Scheibe erreicht, die von der
Li14Mn5O12-Li2Mn3O4-Verbindungslinie weiter entfernt ist
als die LiMn3O4-Li4Mn5O12-Verbindungslinie; die Zelle wird
dann entladen, so daß die durchschnittliche Zusammensetzung
auf die LiMn3O4-Li7Mn5O12-Verbindungslinie fällt. Mit ande
ren Worten: Wenn das Ladepotential angelegt wird, ändert sich
die durchschnittliche Zusammensetzung des Kathodenvorläufers
mit einer Abnahme des Anteils Lithium darin, bis die durch
schnittliche Zusammensetzung auf die Seite der LiMn3O4-
Li4Mn5O12-Verbindungslinie fällt, die von der Li14Mn5O12-
Li2Mn3O4-Verbindungslinie entfernt ist und das Entladen
danach erhöht den Anteil Lithium darin, bis die durchschnitt
liche Zusammensetzung auf die LiMn3O4-Li7Mn5O12-Verbin
dungslinie fällt; in diesem Stadium kann der Vorläufer als
umgewandelt in eine vollständig entladene Kathode für Zellen
des in Rede stehenden Lithium/Manganoxid-Typs angesehen wer
den.
Für die Zwecke der Erfindung liegt der vollständig entladene
Zustand einer Kathode des in Rede stehenden Typs vor, wenn
die Kathode eine Zusammensetzung aufweist, die auf die ge
nannte LiMn3O4-Li7Mn5O12-Verbindungslinie fällt, weil es
sehr schwer ist, in eine solche Struktur ohne größere Struk
turveränderung mehr Lithium einzubauen; die Struktur besitzt
eine stöchiometrische Steinsalzphase, wobei ihre Anzahl
an Ionen gleich ist der Anzahl Kationen.
Der Zellenvorläufer, der dem Ladepotential unterworfen wird,
ist vorzugsweise ein Zellenvorläufer, der gemäß dem oben be
schriebenen Verfahren hergestellt worden ist.
Natürlich kann das Ladepotential angelegt werden, bis eine
Zelle und Kathode erhalten werden, die teilweise oder voll
ständig geladen sind, d. h. bis die mittlere Zusammensetzung
des Kathodenvorläufers so verändert ist, daß sie sich an ei
ner Stelle der isothermen Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms
bei 20°C befindet, die auf der Seite der LiMn3O4-
Li4Mn5O12-Verbindungslinie liegt, die von der Li14Mn5O12-
Li2Mn3O4-Verbindungslinie entfernt ist; aber aus den nachfol
gend angegebenen Gründen ist es wünschenswert, eine Zelle und
Kathode zu erhalten, die vollständig entladen sind und die
geladen werden können durch weiteres Anlegen des Ladepoten
tials, bis die Kathode vollständig delithiiert und geladen
ist.
Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf eine elektroche
mische Zelle, wenn nach dem oben beschriebenen Verfahren her
gestellt, sowie auf eine Elektrode für eine elektrochemische
Zelle, wenn durch das genannte Verfahren hergestellt.
Der Kathodenvorläufer kann zusätzlich zu der genannten
Lithium/Manganoxidverbindung mit einer Zusammensetzung in den
durch die oben definierten Verbindungslinien begrenzten Be
reichen einen Anteil bis zu 50 Mol-%, z. B. 40 Mol-%, bezogen
auf die Masse, mindestens einer Lithium/Manganoxidverbindung
als Diluent/Verdünnungsmittel enthalten, wobei jede Diluent-
Verbindung eine Zusammensetzung innerhalb des Dreiecks auf
weist, dessen Grenze durch die LiMn3O4-MnO2-Verbindungs
linie, die MnO2-Li4Mn5O12-Verbindungslinie und die
Li4Mn5O12-LiMn3O4-Verbindungslinie definiert ist; diese Zu
sammensetzung kann für den Zweck von Kathoden für die in Rede
stehenden Zellen als eine mindestens teilweise geladene Zu
sammensetzung angesehen werden, die sich auf der Seite der
LiMn3O4-Li4Mn5O12-Verbindungslinie befindet, die von der
Li14Mn5O12-Li2Mn3O4-Verbindungslinie entfernt ist. Solche
weiteren partiell geladenen Diluent-Lithium/Manganoxidverbin
dungen können die elektrochemische Reaktion unterstützen,
durch die die durchschnittliche Zusammensetzung des Kathoden
vorläufers durch das Ladepotential verändert wird, bis die
Zelle entstanden ist. Ein Beispiel eines Kathodenvorläufers
in diesem Falle kann Li2MnO2 sein, und die damit zusammen
verwendete Lithiummanganoxid-Diluent-Verbindung kann LiMn2O4
sein, wobei die Anteile an Li2MnO2 und LiMn2O4 so gewählt
werden, daß die durchschnittliche Zusammensetzung LiMnO2 be
trägt.
Während das Verfahren zur Herstellung einer Elektrode im
Prinzip zur Herstellung von Elektroden angewandt werden kann,
die in einer oder mehreren anderen Zellen als diejenigen, in
denen sie hergestellt worden sind, Verwendung finden können,
wird dieses Verfahren üblicherweise in der Zelle ausgeführt
werden, für die die Elektroden bestimmt sind.
Wenn der Vorläufer der elektrochemischen Zelle keine aktive
Lithiumanode aufweist, hat er den Vorteil, daß er in Abwe
senheit von metallischem Lithium geladen, gelagert und trans
portiert werden kann. Der Zellenvorläufer kann, wenn zur Ver
wendung als Zelle benötigt, einfach in Betrieb genommen oder
aktiviert werden mit Hilfe eines Ladepotentials bis der
Kathodenvorläufer vollständig geladen oder vollständig ent
laden ist oder sich in einem dazwischen liegenden Zustand
befindet.
Bei Zellen des in Rede stehenden Typs können Schwierigkeiten
auftreten, weil nicht alles Lithium in der Anode während dem
Entladen verfügbar ist, was zu verminderter Anodenkapazität
und infolgendessen verminderter Zellenkapazität führt. Dies
kann vor allem bei Einlage-Anodenstrukturen ein Problem sein,
beispielsweise bei kohlenstoffhaltigen Einlage-Anoden, die
beim ersten oder Anfangs-Ladungszyklus mit Lithium beladen
werden, aus denen aber beim nachfolgenden Entladungszyklus
Lithium nicht vollständig entfernt werden kann. Die Verwen
dung/der Einsatz von Kathodenvorläufern nach der Erfindung,
die einen Überschuß an Lithium enthalten, verglichen mit
vollständig entladenen Kathoden, führt beim vollen Laden des
Zellenvorläufers und dann der dadurch gebildeten Zelle zur
Abscheidung/elektrolytischen Badreinigung eines Überschusses
von Lithium in der Anode, die dieser mangelnden Lithium-Ver
fügbarkeit während der Zellenentladung entgegenwirkt und die
Betriebskapazität der Zelle verbessert.
Wenn das Ladepotential beibehalten wird bis die Zelle voll
ständig geladen ist, werden eine geladene Kathode und eine
geladene Anode mit einem Überschuß an Lithium gebildet. Diese
Kathode und Anode können dann in der Zelle, in der sie gebil
det worden sind, verwendet werden oder sie können entfernt
und in (eine) oder andere Zelle oder Zellen gegeben und in
diesen verwendet werden.
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden, nicht
einschränkenden Beispiele und mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen, näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine isotherme Scheibe/Fläche des Li-Mn-O-Phasen
diagramms bei 20°C,
Fig. 2 ein Röntgenbeugungsdiagramm der Intensität in Zähl
impulsen/Sekunden (CPS) gegen °2R für ein Kathoden
vorläufermaterial nach der Erfindung,
Fig. 3 ein Diagramm ähnlich Fig. 2 für ein anderes Kathoden
vorläufermaterial nach der Erfindung,
Fig. 4 ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm einer elektro
chemischen Zelle mit einer Kathode, die aus dem
Kathodenvorläufermaterial, dessen Diagramm in Fig. 3
gezeigt ist, gebildet worden ist,
Fig. 5 die Entladungskurven der ersten 10 Zyklen der Zelle,
deren zyklisches Strom-Spannungsdi
vorläufermaterial nach der Erfindung,
Fig. 3 ein Diagramm ähnlich Fig. 2 für ein anderes Kathoden
vorläufermaterial nach der Erfindung,
Fig. 4 ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm einer elektro
chemischen Zelle mit einer Kathode, die aus dem
Kathodenvorläufermaterial, dessen Diagramm in Fig. 3
gezeigt ist, gebildet worden ist,
Fig. 5 die Entladungskurven der ersten 10 Zyklen der Zelle,
deren zyklisches Strom-Spannungsdiagramm in Fig. 4
gezeigt ist,
Fig. 6 ein Diagramm ähnlich Fig. 2 für ein weiteres Katho
denvorläufermaterial nach der Erfindung,
Fig. 7 ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm (voltammogram)
einer elektrochemischen Zelle mit einer Kathode, die
aus dem Kathodenvorläufermaterial gebildet ist,
dessen Diagramm in Fig. 6 gezeigt ist,
Fig. 8 die Entladungskurven der ersten 7 Zyklen der Zelle,
deren zyklisches Strom-Spannungsdiagramm in Fig. 7
gezeigt ist.
Fig. 9 ein Diagramm ähnlich Fig. 2 noch eines weiteren Ka
thodenvorläufermaterials nach der Erfindung,
Fig. 10 ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm einer elektro
chemischen Zelle mit einer Kathode, die aus dem
Kathodenvorläufermaterial, deren Diagramm in Fig. 9
gezeigt ist, gebildet worden ist, und
Fig. 11 einen schematischen Querschnitt einer Zelle nach der
Erfindung.
In dem Diagramm der Fig. 2, 3, 6 und 9 wurde CuKα-Strahlung
angewandt; in den zyklischen Strom-Spannungskurven der Fig.
4, 7 und 10 wurde eine Scanrate von 0,5 mV/s angewandt und
die Stromstärke (mA) gegen die Spannung (V) aufgetragen. In
dem Diagramm der Fig. 5 und 8 ist die Spannung (V) gegen die
Kapazität (mAh/g) aufgetragen.
Fig. 1 zeigt die isotherme Scheibe bei 20°C des genannten
Phasendiagramms mit Bezug auf die Bereiche und Verbindungs
linien, durch die die Zusammensetzungen der Kathodenvorläufer
nach der Erfindung definiert sind. Die Stellungen/Lagen von
verschiedenen der oben genannten Zusanmensetzungen sind in
dem Phasendiagramm gezeigt; der Bereich, in dem die bevorzug
ten Kathodenvorläufer zu finden sind, ist durch die schraf
fierten und kreuzweise schraffierten Bereiche des Diagramms
angegeben; der am meisten bevorzugte Bereich ist kreuzweise
schraffiert.
Es sei darauf hingewiesen, daß Verbindungen in dem Trapezoid-
Bereich, der durch die MnO-Mn3O4-Verbindungslinie, die
Mn3O4-Li4Mn5O12-Verbindungslinie, die Li4Mn5O12-Li2MnO3-
Verbindungslinie und die Li2MnO3-MnO-Verbindungslinie be
grenzt ist, eine defekte Steinsalzstruktur aufweisen können
und Verbindungen in dem dreieckigen Bereich, begrenzt durch
die MnO2-Mn3O4-Verbindungslinie, die MnO2-Li4Mn5O12-Ver
bindungslinie und die Li4Mn5O12-Mn3O4-Verbindungslinie kön
nen eine defekte Spinellstruktur aufweisen.
Es sei weiterhin darauf hingewiesen, daß die MnO-Li2MnO3-
Verbindungslinie stöchiometrische Steinsalzverbindungen mit
einer Zusammensetzung LixMnO1+x, in der 0<×<2 ist, wieder
gibt, und daß die Ecken des kreuzweise schraffierten Berei
ches durch die Stellungen/Lagen der Verbindungen LixMnO1+x
auf der MnO-Li2MnO3-Verbindungslinie, deren Werte für x=1
(LiMnO2) und x=1,4 (Li7Mn5O14) und durch die Stellungen der
Verbindungen Li2MnO2 (d. h. Li2O · MnO) und Li14Mn5O12 (d. h.
7Li2O · 5MnO oder 1,4Li2O · MnO) definiert sind.
Eine Anzahl von Verbindungen, die in das Dreieck fallen, das
durch die MnO-Li2MnO3-Verbindungslinie, die Li2MnO3-
Li2O-Verbindungslinie und die Li2O-MnO-Verbindungslinie be
grenzt ist, weisen eine kubisch dicht gepackte Anordnung
ihrer Sauerstoffatome auf, die leicht verzerrt (distorted)
sein kann und bestimmte andere Verbindungen in diesem Dreieck
können hexagonal dicht gepackt sein. Die kubisch dicht ge
packten Verbindungen schließen MnO, LiMnO2 und Li2MnO3 ein,
die stöchiometrische Steinsalzphasen besitzen; und ein Bei
spiel einer Verbindung mit hexagonal dicht gepackter Anord
nung ist Li2MnO2.
Weitere Verbindungen mit kubisch dicht gepackter Anionen
anordnung wie Mn3O4, LiMn2O4 und Li4Mn5O12 besitzen stöchio
metrische Spinellphasen; und Verbindungen mit defekten Spi
nellphasen wie λ-MnO2, γ-Mn2O3 und Li2Mn4O9 können in das
genannte Dreieck entladen werden unter Beibehaltung ihrer
Phasen und der genannten kubisch dicht gepackten Sauerstoff
anionen-Anordnung. Stöchiometrische Spinellphasen sind durch
die allgemeine Spinellformel A[B2]X4 gekennzeichnet, in der A
Kationen auf einem Achtel der 8a-Tetraederstellen darstellt,
B Kationen auf der Hälfte der 16b Oktaederstellen darstellt
und X Anionen auf den 32e-Stellen der prototypischen Spinell
raumgruppe Fd3m bedeutet. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß die Erfindung nicht auf kubisch dicht gepackte Mangan
dioxidphasen beschränkt ist, aber sich auch auf Phasen wie
γ-MnO2 und β-MnO2 erstreckt, die verzerrte hexagonal dicht
gepackte Sauerstoffionnen-Anordungen besitzen.
Ein Beispiel einer Kathode einer Zelle nach der Erfindung
das/die mit Bezug auf Fig. 1 in Betracht gezogen werden kann,
ist die Verbindung, die in vollständig entladenem Zustand (das
heißt, wenn sie auf die MnO-Li2MnO3-Verbindungslinie fällt)
wird durch LiMnO2 oder Li2[Mn2]O4 in Spinell-Schreibweise
wiedergegeben. Bei Anwendung der Spinell-Schreibweise kann
diese Verbindung im Prinzip bis zum theoretisch vollgeladenen
Zustand /Mn2/O4 über Li Mn2 O4 geladen und auf eine theoreti
sche Grenze 2Li2O + Mn entladen werden wie folgt:
[MN2]O4⇆Li/Mn2/O4⇆Li/Mn2/O4→Li4Mn2O4→2Li2O+2Mn.
In Nicht-Spinell-Schreibweise kann die volle Entladungsse
quenzfolge wiedergegeben werden durch:
2λ MnO2 → LiMn2O4 → 2LiMnO2 → 2Li2MnO2 → 2Li2O + 2Mn.
Die Produkte Li4Mn2O4 und Li2O + 2Mn stellen daher überentla
dene Kathodenprodukte dar.
λ-MnO2 hat eine defekte Spinellstruktur mit einem kubisch
dicht gepackten Sauerstoffgitter. LiMn2O4 hat eine stöchiome
trische Spinellstruktur mit einem kubisch dicht gepackten
Sauerstoffgitter. LiMnO2 hat eine Steinsalzstruktur mit einem
kubisch dicht gepackten Sauerstoffgitter und Li2MnO2 hat ein
hexagonal dicht gepacktes Sauerstoffgitter, in welchem Li⁺-
und Mn 2+-Ionen Tetraederstellen bzw. Oktaederstellen in
alternierenden Schichten der Struktur einnehmen.
In den folgenden Beispielen werden Verfahren zum Synthe
tisieren von Kathodenvorläufer-Materialien nach der Erfindung
beschrieben. Es sei darauf hingewiesen, daß diese Kathoden
vorläufer und die daraus erhaltenen Kathoden nicht notwen
digerweise Einphasen-Massen sind, sondern aufgrund ihrer
Syntheseverfahren häufig Zweiphasen- oder Mehrphasen-Zu
sammensetzungen (Massen) aufweisen. Es wird jedoch angenom
men, daß nach ihrer Aktivierung zur Bildung von Kathoden
zahlreiche dieser Vorläufer im entladenen Zustand eine de
fekte Steinsalzphase, vor allem nach mehreren Zellzyklen be
sitzen.
Ein inniges Gemisch aus Li2CO3 und MnCO3 (erhalten z. B. aus
deren Lösung in Wasser) in einem 1 : 1 Molverhältnis wurde
unter Argon-Atmosphäre (in vernachlässigbarer Weise verunrei
nigt mit Sauerstoff, um vollständige Oxidation der Mn2+-Katio
nen zu verhindern) auf 450°C erhitzt, um Li2MnO2+y zu erhalten.
Das Röntgendiagramm dieses Produktes ist in Fig. 2 angegeben.
Fig. 2 zeigt die Anwesenheit eines Steinsalz LixMnO1+x (mit
1×1,4), das eine signifikant kleinere kubische Gitterkon
stante von 443,6 nm (4436 Å) gegenüber der von MnO, die
444,5 nm (4445 Å) beträgt, aufwies. Fig. 2 zeigt auch Peaks
von nicht umgesetztem Li2CO3 und von LiMnO2 mit Steinsalz
struktur (es sei darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß im
wesentlichen gleiche Ergebnisse unter Verwendung von LiNO3
und von Mn(NO3)2 erhalten wurden ebenso beim Vermischen in
Form von Aufschlämmungen in Wasser).
Eine Verbindung Li2MnO3 mit Steinsalzstruktur, in der die
Mn-Kationen Oktaederstellen in alternierenden Schichten
zwischen Schichten von kubisch dicht gepackten Sauerstoff
anionen einnehmen, wurde hergestellt indem LiOH und Mn(OH)2
(andere geeignete Lithium- und Mangansalze wie die Carbonate
oder Oxide können statt dessen eingesetzt werden) auf eine
Temperatur von 600°C (andere Temperaturen zwischen 300°C und
900°C können statt dessen eingehalten werden) in Luft erhitzt
wurden und anschließend das Li2MnO3-Reaktionsprodukt einer
reduzierenden Atmosphäre von Wasserstoff verdünnt mit Argon
bei 250°C unterworfen wurde, bis ein Teil des Sauerstoffs
daraus entfernt war, um Li2MnO2+y zu erhalten, entsprechend
der Reaktion:
Li2MnO3 + (1-y)H2 (Argon) → Li2MnO2+y + (1-y)H2O.
Es sei darauf hingewiesen, daß Li2MnO2+y sich auf die gesamt
stöchiometische Formel des Produktes bezieht, das nicht not
wendigerweise ein Einphasen-Produkt ist. Die ersten (An
fangs-)Versuche haben gezeigt, daß das Li2MnO2+y -Produkt im
wesentlichen aus einer LiMnO2 (Steinsalz-verwandten)-Phase
und einer Li2MnO3-verwandten Phase besteht.
Li2CO3 und MnCO3 wurden innig miteinander vermischt, in Ver
hältnissen, die ausgewählt waren, um ein Li : Mn Atomverhältnis
von 2 : 1 bereitzustellen, um ein Gemisch zu erhalten, das in
Luft 24 h auf 900°C erhitzt wurde, um die Verbindung Li2MnO3 zu
bilden. Dieses Li2MnO3-Produkt wurde unter einer Wasser
stoff-(H2)-Atmosphäre während 24 h auf 300°C erhitzt, um ein
Kathodenvorläufermaterial zu erhalten.
Fig. 3 zeigt das Röntgenbeugungsdiagram dieses Vorläufermate
rials, das ein Mehrphasengemisch ist, welches im wesentlichen
eine LixMnO1+x-Steinsalzphase, in der O<×<1 ist, eine redu
zierte Lithiummangandioxid-Phase abgeleitet von Li2MnO3 und
etwas Lithiumhydroxid enthält.
Fig. 4 zeigt ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm dieses Vor
läufermaterials gekuppelt mit einer reinen Lithiumelektrode in
einer Zelle. Bei einer Scanrate von 0,5 mV/s zeigt das Strom
spannungsdiagram keinen Peak während des anfänglichen katho
dischen Scans aber gute Reversibilität bei zyklischem Betrieb
nach einem Anfangs-Aktivierungszyklus.
Fig. 5 zeigt Entladungskurven einer Zelle, in der eine Kathode
hergestellt aus diesem Vorläufer mit einer Lithiumanode gekup
pelt wird, bei Entladung mit etwa 0,2 mA/cm2 während der ersten
zehn Zyklen, nach Laden der Zelle auf eine obere Abschalt-
(cut-off)-Grenzspannung von 4 V.
LiMn2O4 wurde hergestellt, indem ein inniges Gemisch aus
Li2CO3 und MnCO3 mit einem Li : Mn Atomverhältnis von 1 : 2 in
Luft auf 900°C während 10 h erhitzt wurde. Das erhaltene
LiMn2O4 wurde innig mit LiOH×H2O gemischt, um ein Gemisch mit
einem Li : Mn Atomverhältnis von 1 : 1 zu erhalten und dieses
Gemisch wurde dann unter einer H2-Atmosphäre während 20 h auf
300°C erhitzt, um ein Kathodenvorläufermaterial herzustellen.
Fig. 6 zeigt ein Röntgendiagramm dieses Vorläufermaterials, das
im wesentlichen eine tetragonale Spinell-verwandte Phase
Li[Mn2]O4 und eine Steinsalzphase LixMnO1+x, in der O<×<1
ist, umfaßt.
Fig. 7 zeigt ein zyklisches Strom-Spannungsdiagramm dieses Vor
läufermaterials gekuppelt mit einer reinen Lithiumelektrode in
einer Zelle. Bei einer Scanrate von 0,5 mV/s des Diagramms
ist offensichtlich, daß ein Aktivierungszyklus notwendig ist,
um das Vorläufermaterial vollständig als Kathode zu
aktivieren, um nachher gute Reversibilität zu erhalten.
Fig. 8 ihrerseits zeigt die ersten sieben Entladh wurde in Luft während 20 h auf 300°C erhitzt, um ein
Kathodenvorläufermaterial herzustellen.
Fig. 9 zeigt ein Röntgendiagramm dieses Vorläufermaterials. Bei
Vergleich von Fig. 9 mit Fig. 3 zeigt sich, daß dieses Vorläufer
material eine Zusammensetzung ähnlich der des Beispiels 3 hat.
Nach zusätzlichem Erhitzen auf 350°C in Luft während 20 h wurde
dieses Vorläufermaterial in eine Zelle gegeben, in der es mit
einer reinen Lithiumanode gekuppelt wurde. Fig. 10 zeigt ein
zyklisches Strom-Spannungsdiagramm bei einer Scanrate von
0,5 mV/s. Dieses Strom-Spannungsdiagramm zeigt, daß dieses
Vorläufermaterial anfänglich keine oder nur wenig elektro
chemische Aktivität zeigt, daß es aber nach einem anfängli
chen Aktivitierungszyklus in reproduzierbarer Weise wieder
aufladbar ist.
In Fig. 11 wird ein schematischer Seitenriß einer Testzelle
nach der Erfindung, wie in den Beispielen verwendet,
allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Zelle
umfaßt ein Gehäuse 12 mit einem Anodenanschluß 14, einem
Kathodenanschluß 16 und einer mikroporösen Polypropylen-Zel
lentrennwand 18, die das Gehäuse in einen Kathodenraum und
einen Anodenraum trennt. Eine Anode 20 ist im Anodenraum in
Kontakt mit dem Anschluß 14 angeordnet. Die Zellenkathode
(oder ihr Vorläufer) wird mit 22 bezeichnet und ist im
Kathodenraum in Kontakt mit dem Kathodenanschluß 16 angeord
net. Sie umfaßt Kathodenmaterial, das teilchenförmig, aber
komprimiert ist, um eine Masse zu bilden, die mit Polytetra
fluorethylen (PPFE)-Bindemittel zusammengehalten wird und
die darin dispergiert Acetylenruß in üblichen Anteilen als
Stromabnehmer (current collector) enthält. Die Anode und die
Kathode werden mit Hilfe eines Elektrolyten 24 in Form einer
1m Lösung von LiClO4, gelöst in einem Lösungsmittel, das ein
Gemisch aus Propylencarbonat und Dimethoxyethan in einem
1 : 1 Volumenverhältnis ist, miteinander gekuppelt.
Der Teil 12.1 des Gehäuses 12, der die Anodenkammer
bezeichnet und die Anode enthält, ist bei 26 elektronisch von
dem Teil 12.2 des Gehäuses isoliert, der die Kathodenkammer
bezeichnet und die Kathode enthält.
Diese Ergebnisse haben gezeigt, daß die Produkte der Beispie
le 3, 4 und 5 insbesondere elektrochemisch aktiv und als
Kathodenvorläufer für primäre und sekundäre elektrochemische
Lithium/Manganoxid-Zellen brauchbar sind. Es muß jedoch dar
auf hingewiesen werden, daß sorgfältige Kontrolle der Verfah
rensbedingungen bei der Synthese der Kathodenvorläufermate
rialien notwendig ist, um optimale elektrochemische Leistung
zu erzielen.
Abgesehen von der Eignung der vorliegenden Erfindung, Anoden
wie kohlenstoffhaltige Einlage-Anoden mit einem Überschuß an
aktivem Lithium bereitzustellen, die anodenbedingter Begren
zung der Zellkapazität widerstehen bzw. diese aufheben, ist
es ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß bei Verwendung
der Kathodenvorläufer nach der Erfindung Lithium/Mangan-Zel
len in einem entladenen oder insbesondere einem überentlade
nen Zustand ohne freies metallisches Lithium geladen werden
können. Metallisches Lithium ist gefährlich und unangenehm in
der Handhabung, weil hierzu trockene Räume, Handschuhkästen,
Inertatmosphären und ähnliches mehr notwendig sind, um seine
Reaktion mit Sauerstoff und/oder Wasser zu verhindern. Mit
Hilfe der Erfindung werden diese Nachteile und Probleme ver
mieden.
Die Beispiele 1-5 zeigen, daß Kathodenvorläufer mit Hilfe von
Festphasen-Reaktionen aus verschiedenen Lithiummanganoxiden
oder Manganoxiden gemischt, wenn erwünscht oder notwendig,
mit Lithiummanganoxid-Diluent-Verbindungen und/oder Lithium
quellen wie Lithiumhydroxid hergestellt werden können.
Claims (16)
1. Ein Vorläufer für elektrochemische Zelle, welcher umfaßt:
ein Zellengehäuse (12);
- einen Anodenanschluß (14) der zum Inneren des Zellen gehäuses offen ist;
- einen Elektrolyten (24) im Zellengehäuse, um den Anoden anschluß mit einer Kathode in dem Gehäuse elektrochemisch zu kuppeln; und
- einen Kathodenvorläufer (22) in dem Zellengehäuse,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kathodenvorläu
fer mindestens eine Verbindung aus Lithium, Mangan und Sauer
stoff umfaßt, von dem Anodenanschluß elektronisch isoliert und
mit dem Anodenanschluß durch den Elektrolyten elektrochemisch
gekuppelt ist und daß diese Verbindung eine Zusammensetzung
aufweist, die bezogen auf eine isotherme Scheibe des Li-Mn-O-
Phasendiagramms bei 20°C in den Bereich des Trapezoids fällt,
der/das durch die Verbindungslinien Li14Mn5O12-Li2Mn3O4,
Li2Mn3O4-LiMn3O4, LiMn3O4-Li4Mn5O12 und Li4Mn5O12-Li14Mn5O12
begrenzt ist.
2. Zellenvorläufer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammen
setzung in den Bereich des Trapezoids fällt, der/das durch die
Verbindungslinien Li14Mn5O12-Li2Mn3O4, Li2Mn3O4-LiMn3O4,
LiMn3O4-Li7Mn5O12 und Li7Mn5O12-Li14Mn5O12 begrenzt ist.
3. Vorläufer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammen
setzung in den Bereich des Trapezoids fällt, der/das durch die
Verbindungslinien Li14Mn5O12-Li2MnO2, Li2MnO2-LiMnO2, LiMnO2-
Li7Mn5O12 und Li7Mn5O12-Li14Mn5O12 begrenzt ist.
4. Vorläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Anode (20)
im Gehäuse vorhanden ist, daß die Anode elektronisch mit dem
Anodenanschluß verbunden und aus der Gruppe bestehend aus Li
thiummetall, Lithium/Aluminiumlegierungen, Lithium/Siliciumle
gierungen, Lithium/Kohlenstoffverbindungen und Mischungen da
von ausgewählt ist, daß der Elektrolyt aus der Gruppe bestehend
aus LiClO4, LiAsF6, LiBF4 und Mischungen davon, gelöst in einem
Lösungsmittel aus der Gruppe bestehend aus Propylencarbonat,
Dimethoxyethan und Mischungen davon ausgewählt ist und daß die
Anode von der Kathode durch eine mikroporöse Trennwand (18) aus
elektronisch isolierendem Material getrennt ist, die für den
Elektrolyten durchlässig und von diesem imprägniert ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Vorläufers einer elektro
chemischen Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß man in ein Zel
lengehäuse mit einem Anodenanschluß einen Elektrolyten und ei
nen Kathodenvorläufer einbringt, so daß der Anodenanschluß
elektrochemisch durch den Elektrolyten mit dem Kathodenvorläu
fer gekuppelt und von dem Kathodenvorläufer elektronisch iso
liert wird/ist, wobei der Kathodenvorläufer mindestens eine
Verbindung aus Lithium, Mangan und Sauerstoff umfaßt, jede
solche Verbindung eine Zusammensetzung auffaßt, die mit Bezug
auf eine isotherme Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms bei 20°C
in den Bereich des Trapezoids fällt, der/das durch die Verbin
dungslinien Li14Mn5O12-Li2Mn3O4, Li2Mn3O4-LiMn3O4, LiMn3O4-
Li4Mn5O12 und Li4Mn5O12-Li14Mn5O12 definiert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es die Stufe
einschließt, in der der Kathodenvorläufer durch Erhitzen in
einer reduzierenden Umgebung einer Substanz, die mindestens ei
ne Verbindung aus Lithium, Mangan und Sauerstoff umfaßt, auf
eine Temperatur von 80 bis 800°C während einer Zeitspanne von 3
bis 72 Stunden zur Entfernung von Sauerstoff daraus hergestellt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen in
einer reduzierenden Atmosphäre ausgewählt aus Wasserstoff und
Wasserstoff/Inertgasgemischen bei Temperaturen von 250 bis
400°C während Zeitspannen von 12 bis 48 Stunden durchgeführt
wird, die Substanz eine durchschnittliche Zusammensetzung auf
weist, die mit Bezug auf die isotherme Scheibe des Li-Mn-O-Pha
sendiagramms bei 20°C in den Bereich des Dreiecks fällt, das
durch die Verbindungslinien MnO-MnO2, MnO2-Li2MnO3 und Li2MnO3-
MnO begrenzt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß es die Stufe
einschließt, in der die Substanz, die reduziert wird, herge
stellt wird, indem zunächst eine Lithium enthaltende Komponen
te, ausgewählt aus Lithiumsalzen, Lithiumoxiden, Lithiumhydroxi
den und Mischungen daraus, mit einer Mangen enthaltenden Ver
bindung, ausgewählt aus Mangansalzen, Manganoxiden, Manganhy
droxiden, Lithiummanganoxiden und Mischungen daraus, herge
stellt wird.
9. Vorläufer für eine elektrochemische Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß er gemäß einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8 hergestellt worden
ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer elektrochemischen Zelle
und von Elektroden für solch eine Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Vorläu
fer einer elektrochemischen Zelle nach einem der Ansprüche 1
bis 4 oder 9 einem Ladepotential unterwirft, das bewirkt, daß
der Kathodenvorläufer als Kathode wirkt, so daß der Kathoden
vorläufer durch Entfernung von Lithiumionen daraus deliniiert
und aktiviert wird, wobei die Ionen zu dem Anodenanschluß wan
dern, Lithium abgeschieden wird, um mindestens ein Teil einer
Anode für die Zelle zu bilden, das Ladepotential angelegt wird,
bis die mittlere Zusammensetzung des Kathodenvorläufers eine
Stelle auf der isothermen Scheibe des Li-Mn-O-Phasendiagramms
bei 20°C einnimmt, die nicht näher zur Verbindungslinie
Li14Mn5O12-Li2Mn3O4 ist als die Verbindungslinie LiMn3O4-
Li4Mn5O12.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ladepotential
angelegt wird, bis die durchschnittliche Zusammensetzung des
Kathodenvorläufers eine Stellung auf der Scheibe erreicht, die
weiter entfernt ist von der Verbindungslinie Li14Mn5O12-
Li2Mn3O4 als die Verbindungslinie LiMnO3-Li4Mn5O12 und daß die
Zelle entladen wird, so daß die mittlere Zusammensetzung auf
die Verbindungslinie LiMn3O4-Li7Mn5O12 fällt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zellenvorläu
fer, der dem Ladepotential unterworfen wird, ein Zellenvorläu
fer nach Anspruch 9 ist.
13. Elektrochemische Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß sie gemäß dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 hergestellt worden
ist.
14. Elektrode für eine elektrochemische Zelle,
dadurch gekennzeichnet, daß sie gemäß dem
Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 hergestellt worden
ist.
15. Elektrode nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kathode
ist.
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