DE414117C

DE414117C - Einrichtung zum Anzeigen des Vestopftseins von Rohrleitungen, durch die zerkleinertes Material faellt, und bei der in der Rohrleitung eine Blechtafel um eine horizontaleAchse drehbar gelagert hineinragt

Info

Publication number: DE414117C
Application number: DEH96720D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-04-04
Filing date: 1924-04-04
Publication date: 1925-05-23

Description

In Miihlenbetrieben entstehen zahlreiche Betriebsstörungen durch Verstopfen von Rohren, die geschrotenes oder gemahlenes Gut führen, und zwar besonders Lei den Rohren, durch die feines Mehl fällt, und die in der Regel geringe Ausmaße haben.

Hervorgerufen wird das Schanzen und Stopfen durch die besonderen Eigenschaften des staubfeinen Mehles, welches hf im Herabrieseln an Vorsprüngen, wie Schiebern u. dgl., haftenbleibt, sich anhäuft und infolge der großen Kohäsion das Rohr ausfüllt und bis in die Sichtmaschineu hinauf staut. Ebenfalls tritt das Schanzen und Stopfen beim \^Tollwerden der abfangenden Behälter, wie Säcke u. dgl., ein.

Bei der großen Kohäsion des Mehles, seiner Reibung an den Wänden der Rohre und bei den geringen Ausmaßen derselben ist der Druck auf eine den Boden des vollen Rohres bildende Fläche sehr gering. ·

Vorliegende Anordnung hat den Zweck, auch diesen geringen Bodendruck des angestauten Mehles zum Schließen eines Strom-

kreises auszunutzen, um optische oder akustische Signale auszulösen.

Bei Getreide, Schrot und ähnlichem Material von geringerer Kohäsion und größerem spezifischen Gewicht im lose geschütteten Zustande genügt in bekannter Weise das Einbauen einer einfachen, beweglichen Klappe in das Rohr, auf die sich nach Vollwerdcn des Rohres das Gut legt und durch seinen verhältnismäßig großen Druck eine Umlegung der Klappe verursacht. Durch feines Mehl von großer Kohäsion, geringem spezifischen Gewicht im lose geschütteten Zustande wird, zumal in Rohren von geringen Abmessungen, der Bodendruck des Mehles in vollen Rohren so gering, daß es einer auf größere Empfindlichkeit eingestellten Vorrichtung bedarf als einer einfachen Klappe von geringerer Wirksamkeit, um auf den Druck ansprechen zu können. Daher erklärt sich das Versagen einer solchen einfachen Klappe bei staubfeinem Mehl.

Um eine auch für den geringen Bodendruck des Mehles ausreichend empfindliche Vorrichtung zu schaffen, ist der Erfindungsgegenstand wie folgt ausgebildet.

Eine Blechtafel A von annähernd der Breite der lichten Weite des Mehlrohres ist in das Rohr eingebaut, derart, daß sie um eine der Wandung naheliegende horizontale Achse gedreht werden kann. Die Länge der Tafel ist als wirksame Eläche so groß wie möglich gehalten und läßt zwischen der Kante k und der Wand nur einen Spalt von einigen Zentimetern Breite zum Durchfallen des von der' Tafel abrutschenden Mehles frei.

Durch die große Länge der wirksamen

Fläche würde beim Anstauen bis zur Klappe das Mehl sich auch unter die Klappe in den Raum R schieben und eine spätere Drehung der Klappe wesentlich beeinträchtigen.

Um dieses zu verhindern und die durch die große wirksame Fläche hervorgerufene Empfindlichkeit der Klappe nicht zu verringern, ist die Klappe A an der Kante k nach unten, etwa im rechten Winkel, umgebogen. Die Länge dieser Umbiegung beträgt etwa ein Drittel der Länge der wirksamen Fläche.

Tritt das Schanzen ein, wie es in den Zeichnungen 1 bis 4 versinnbildlicht ist, so wird die Klappe nach unten an die Wand gedrückt. Durch einen mit der Klappe verbundenen, durch einen Schlitz Sch in der Wandung nach außen geführten Hebel H wird die Bewegung auf eine Zugschnur 5¹ und einen Kontaktarm K übertragen, wodurch ein Schließen des Kontaktes bewirkt und ein akustisches oder optisches Signal ausgelöst wird. Nach Beseitigung der betriebsstörenden Ursache zieht das Gewicht G das System in die Ruhelage zurück.

Bei Verwendung der Vorrichtung in mehreren Stockwerken des Betriebes können die signalgebenden Stromkreise an besonders frequentierter Stelle durch Glühlämpchen oder Tableau gekennzeichnet und die jeweiligen Feststellungen der Störungsstelle erleichtert werden.

Die Wirkungsweise des stromschließenden ! Kontaktes besteht in der Drehung einer kleinen, aus isolierendem Material bestehenden und mit zwei untereinander verbundenen Metallamellen besetzten drehbaren Trommel. Die Drehung der Trommel wird durch einen mit ihr starr verbundenen, nach außen geführten Kontaktarm K bewirkt. Auf der Trommel schleifen zwei Kontaktfedern, deren Berührungsflächen gegenüberliegen. Jede Kontaktfeder ist mit einer Klemme des Kontaktes ' leitend verbunden. Bei eintretendem Verstopftsein der Rohrleitung wird der Kontaktarm K durch die an ihn festgeknüpfte Zugschnur S nach oben gedreht. Dadurch tritt j ebenfalls eine Drehung der Trommel ein. Sobald infolge Verstopftseins der Rohrleitung die gegenüberliegenden Lamellen der Trommel ! die auf beiden Seiten der Trommel schleifenden Kontaktfedern berühren, tritt durch die beiden miteinander leitend verbundenen Lamellen hindurch ein Stromschluß ein, wodurch j die Klingel ertönt und gegebenenfalls ein opj tisches Signal durch Aufleuchten einer Lampe oder Vorspringen einer Tableaunummer ausgelöst wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum Anzeigen des Verstopftseins von Rohrleitungen, durch die zerkleinertes Material fällt, und bei der in der Rohrleitung eine Blechtafel um eine horizontale Achse drehbar gelagert hineinragt, die in ihrer durch das Schüttgut an die Wand gedrückten Lage einen Signalstromkreis schließt, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Blechtafel (A) annähernd die Breite der lichten Weite der Rohrleitung besitzt und an ihrem freien Ende rechtwinklig in etwa ¹J₃ dter Länge der drehbaren Tafel (A) umgebogen ist, um bei verhältnismäßig engen Rohren eine große Empfindlichkeit bei geringstem Bodendruck eines Füllmaterials mit geringem spezifischen Gewicht und großer Kohäsion (z. B. Mehl) zu erhalten sowie um ein sicheres Schließen der Kontakte des Signalstromkreises zu gewährleisten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.