DE4138077A1 - Verfahren zur reinigung von polyphenylenether - Google Patents
Verfahren zur reinigung von polyphenylenetherInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Reinigung von Polyphenylenether, die durch oxidative
Polymerisation eines 2,6-disubstituierten Phenols herge
stellt werden.
Die durch oxidative Polymerisation eines 2,6-disubsti
tuierten Phenols hergestellten Polyphenylenether besitzen
hervorragende mechanische Eigenschaften, elektrische
Eigenschaften, Hitzebeständigkeit usw. und absorbieren
außerdem Wasser nur geringfügig. Aus diesen Gründen
besteht ein starkes Interesse in der Nutzung von
Polyphenylenethern als thermoplastische technische
Kunststoffe.
Polyphenylenether werden im allgemeinen durch oxi
dative Polymerisation eines 2,6-disubstituierten Phenols
in einem organischen Lösungsmittel hergestellt. Die Poly
phenylenether werden aus der Polymerisationslösung
gewonnen und dadurch gereinigt, daß man ein schlechtes
Lösungsmittel, wie Methanol in Kontakt mit der
Polymerisationslösung bringt. Der gebrauchte Katalysator
wird entweder vor oder während dieses Schritts extrahiert
oder zersetzt.
Verschiedene Verfahren zur Extraktion oder Zersetzung des
Katalysators sind bereits vorgeschlagen worden. Die US-PS
36 30 995 schlägt die Verwendung anorganischer Säuren wie
Chlorwasserstoffsäure oder organischer Säuren, wie
Essigsäure, als Lösungsmittel zur Extraktion oder
Zersetzung des Katalysators vor. Weiterhin wird die
Zugabe von Chelatbildnern wie Ethylendiamintetraessig
säure (EDTA) und ähnliche zum durch die Lösungspoly
merisation erhaltenen Reaktionsprodukt vorgeschlagen
(US-PS 40 58 504, 38 38 102, 42 37 265, 41 10 311, 40 26 870,
39 51 917, 40 88 634, 41 16 939, 46 54 418 und 44 60 764).
Gemäß US-PS 44 63 164 wird das bei einer Fällungs
polymerisation unter Anwendung eines spezifischen Reak
tionsmediums erhaltene Produkt mit Chelatbildnern, wie
EDTA und Wasser, gewaschen.
Das Verfahren, in welchem Chlorwasserstoffsäure oder
Essigsäure verwendet wird, hat den Nachteil, daß sich das
erhaltene Polymere während des Formens unter Hitze
beträchtlich verfärbt. Die Zugabe eines Chelatbildners,
wie EDTA und ähnliche, zu dem durch Lösungspolymerisation
erhaltenen Reaktionsprodukt führt zu einer Herabsetzung
der intrinsischen Viskosität des Polymeren während des
Reinigungsvorgangs.
Die Erfinder haben umfassende und gründliche Untersuchun
gen zu einem Verfahren für die Trennung und Reinigung von
Polyphenylenethern, welches frei von den oben aufgeführ
ten Problemen ist, durchgeführt. Als Ergebnis fanden die
Erfinder ein Verfahren zur Reinigung von Polyphenylen
ethern, in der ein Aminocarbonsäurederivat zu einem durch
Fällungspolymerisation erhaltenen Reaktionsprodukt
zugegeben wird, und das Polymere anschließend durch
Waschen mit einem schlechten Lösungsmittel für
Polyphenylenether gereinigt wird. Dieses Verfahren
besitzt weder den Nachteil, daß sich das Polymere während
des Formens unter Hitze verfärbt, noch wird die
intrinsische Viskosität des Polymeren während der
Reinigung herabgesetzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Reinigung von Polyphenylenethern. Das Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Polyphenylenether aus
einem Reaktionsprodukt, das durch oxidative
Polymerisation von 2,6-disubstituiertem Phenol in
Gegenwart eines Katalysators, der eine Kombination eines
Kupferions, eines Halogenidions und zumindest eines
Vertreters der Amine enthält, mittels einem
Fällungspolymerisationsverfahren, in welchem das Polymere
ausgefällt wird, erhalten wird, abgetrennt und gereinigt
wird, wobei ein Aminocarbonsäurederivat zu dem
Reaktionsprodukt zugegeben wird und das Polymere dann mit
einem schlechten Lösungsmittel für Polyphenylenether
gewaschen wird.
Das erfindungsgemäß eingesetzte 2,6-disubstituierte
Phenol kann durch die folgende allgemeine Formel
dargestellt werden
in der R1 einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen darstellt und R2 ein Halogenatom
oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlen
stoffatomen bedeutet. Beispiele solcher Phenolverbin
dungen umfassen 2,6-Dimethylphenol, 2-Methyl-6-ethyl
phenol, 2,6-Diethylphenol, 2-Ethyl-6-n-propylphenol,
2-Methyl-6-chlorphenol, 2-Ethyl-6-bromphenol,
2-Methyl-6-isopropylphenol, 2-Methyl-6-n-propylphenol,
2-Ethyl-6-bromphenol, 2-Methyl-6-n-butylphenol,
2,6-Di-n-propylphenol, 2-Ethyl-6-chlorphenol und
ähnliche. Diese Verbindungen können allein oder in
Kombination miteinander eingesetzt werden. In der Praxis
können die Phenolverbindungen eine geringe Menge an
o-Cresol, m-Cresol, p-Cresol, 2,4-Dimethylphenol,
2-Ethylphenol und ähnliche enthalten. Unter diesen
2,6-disubstituierten Phenolen ist das 2,6-Dimethylphenol
besonders bevorzugt.
Im Hinblick auf die zu verwendende Quelle für Kupferionen
in der vorliegenden Erfindung können entweder ein Cu(I)-
Salz oder ein Cu(II)-Salz oder eine Mischung derselben
verwendet werden. Tatsächlich kann jede Cu(I)- oder
Cu(II)-Verbindung benutzt werden. Die Verbindungen können
nach ökonomischen und Beschaffungsgesichtspunkten ausge
wählt werden. Obwohl lösliche Kupfersalze bevorzugt sind,
können im allgemeinen auch unlösliche Kupferverbindungen
(Cu(I)- und Cu(II)) benutzt werden, weil diese
Verbindungen lösliche Komplexe mit den Aminen in der
Reaktionsmischung bilden.
Beispiele der einsetzbaren Cu(I)-Verbindungen schließen
Cu(I)-Chlorid, Cu(I)-Bromid, Cu(I)-Sulfat, Cu(I)-Nitrat,
Cu(I)-Azid, Cu(I)-Acetat, Cu(I)-Butyrat, Cu(I)-Toluat und
ähnliche ein. Beispiele für Cu(II)-Verbindungen schließen
Cu(II)-Halogenide, wie Cu(II)-Chlorid und
Cu(II)-Bromid, Cu(II)-Sulfat, Cu(II)-Nitrat, Cu(II)-
Acetat, Cu(II)-Azid, Cu(II)-Toluat und ähnliche Verbin
dungen ein. Unter diesen Verbindungen sind Cu(I)-Chlorid,
Cu(II)-Chlorid, Cu(I)-Bromid und Cu(II)-Bromid bevorzugt.
Die verwendeten Kupfersalze können ausgehend von einem
Oxid, einem Carbonat, einem Hydroxid oder dergleichen und
einem Halogen oder Halogenwasserstoff hergestellt werden.
Die Menge der Kupferverbindung liegt im Bereich von 0,005
bis 1,0, bevorzugt von 0,01 bis 0,5 Kupfer Grammatomen,
bezogen auf 100 Mol des 2,6-disubstituierten Phenols.
Als Quelle für die erfindungsgemäß eingesetzten
Halogenidionen können anorganische Halogenide, Halogene,
Halogenwasserstoffe und eine Mischung desselben benutzt
werden. Als Halogenidionen werden Chloridionen und
Bromidionen besonders bevorzugt.
Zu Beispielen für anorganische Halogenide gehören
Alkalimetallsalze, wie Natriumchlorid, Natriumbromid,
Kaliumchlorid, Kaliumbromid und ähnliche, sowie Erd
alkalimetallsalze, wie Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid,
Calciumchlorid, Calciumbromid und ähnliche Verbindungen,
die alle als Quelle für ein Halogenidion verwendet werden
können. Als Halogene können Chlor oder Brom verwendet
werden. Als Halogenwasserstoffe können Salzsäure,
Bromwasserstoff und dergleichen verwendet werden.
Bezüglich der erfindungsgemäß eingesetzten Aminkomponente
wird bevorzugt eine Aminkomponente, die mindestens eine
Spezies eines sekundären Alkylendiamins, mindestens eine
Spezies eines tertiären Amins und mindestens eine Spezies
eines sekundären Monoamins enthält, bevorzugt benutzt.
Das sekundäre Alkylendiamin kann durch folgende
allgemeine Formel beschrieben werden
R1 HN-R2-NHR3,
wobei R1 und R3 jeweils unabhängig vonein ander eine Isopropylgruppe, eine tertiäre Alkylgruppe mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylgruppe ohne Wasserstoffatom am α-Kohlenstoffatom repräsentieren; R2 repräsentiert eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen.
R1 HN-R2-NHR3,
wobei R1 und R3 jeweils unabhängig vonein ander eine Isopropylgruppe, eine tertiäre Alkylgruppe mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylgruppe ohne Wasserstoffatom am α-Kohlenstoffatom repräsentieren; R2 repräsentiert eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylengruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen.
Beispiele dieser Verbindungen schließen N,N′-Di-t-butyl
ethylendiamin, N,N′-Di-t-acylethylendiamin, N,N′-Diiso
propylethylendiamin und ähnliche Verbindungen ein. Die
Menge an eingesetztem Diamin beträgt im allgemeinen 0 bis
4 Mol, bezogen auf ein Grammatom Kupfer.
Beispiele für die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzten tertiäre Amine schließen tertiäre
aliphatische Amine einschließlich tertiärer alicyclischer
Amine, wie Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin,
Tributylamin, Triisopropylamin, Diethylmethylamin,
Dimethylpropylamin, Allyldiethylamin,
Dimethyl-n-butylamin, Diethylisopropylamin und ähnliche
Verbindungen ein. Weiterhin werden tertiäre aliphatische
Polyamine, wie N,N,N′,N′-Tetraalkylethylendiamin,
N,N,N′,N′-Tetraalkylpropylendiamin und ähnliche
Verbindungen verwendet. Beispiele für tertiäre
aliphatische Polyamine schließen
N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin und
N,N,N′,N′-Tetramethyl-1,3-diaminopropan ein.
Diese tertiären Amine werden in einer Menge von 5 bis 100
Mol, bevorzugt 10 bis 60 Mol, bezogen auf ein Grammatom
Kupfer eingesetzt.
Beispiele für sekundäre Monoamine schließen sekundäre
aliphatische Amine, wie Dimethylamin, Diethylamin, Di
isopropylamin und Di-n-butylamin; sekundäre cyclische
Kohlenwasserstoffamine, wie Dicyclohexylamin; sekundäre
alicyclische Amine, wie Piperidin, Piperazin und Morpho
lin; sekundäre Alkanolamine, wie Diethanolamin und Di
isopropanolamin; N-Alkylalkanolamine, wie N-Methyl
ethanolamin, N-Ethylethanolamin und N-t-Butylethanol
amin und N-Arylalkanolamin, wie N-Phenylethanolamin, ein.
Die Menge des eingesetzten sekundären Monoamins liegt im
Bereich von 0,05 bis 10 Mol, bevorzugt 0,1 bis 5 Mol,
bezogen auf 100 Mol eines 2,6-disubstituierten Phenols.
Ein quaternäres Ammoniumsalz und eine oberflächenaktive
Verbindung können dem Reaktionssystem zugegeben werden um
die Reaktionsrate zu erhöhen, um die Teilchengröße des
Polymeren zu kontrollieren und um die Phasentrennung
zwischen den Lösungsmitteln zu verbessern.
Bei einer zu niedrigen Reaktionstemperatur schreitet die
Reaktion langsam voran. Demgegenüber wird der Katalysator
inaktiviert, wenn die Reaktionstemperatur zu hoch ist.
Demgemäß liegt die Reaktionstemperatur im allgemeinen in
einem Bereich von 0 bis 80°C, bevorzugt 10 bis 60°C.
Als Sauerstoffkomponente können ein reines Sauerstoffgas,
ein Mischgas aus Sauerstoff und einem Inertgas wie
Stickstoff in beliebigem Verhältnis, Luft und dergleichen
eingesetzt werden. Die Reaktion kann bei Atmosphärendruck
oder über Atmosphärendruck durchgeführt werden.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Polymeri
sationsmedium ist nicht besonders eingegrenzt, sofern die
Polymerisation als Fällungspolymerisation durchgeführt
werden kann, das Medium beständiger gegenüber Oxidation
als das zu oxidierende 2,6-disubstituierte Phenol ist,
und nicht mit den verschiedenen Radikalen, die während
des Reaktionsverfahrens auftreten, reagiert. Dennoch sind
solche Medien bevorzugt, die in der Lage sind, sowohl das
2,6-disubstituierte Phenol, als auch den Polymerisations
katalysator zu lösen. So können z. B. ein aromatischer
Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und
Xylol, ein halogenierter Kohlenwasserstoff, wie
Chloroform, 1,2-Dichlorethan, Trichlorethan, Chlorbenzol
und Dichlorbenzol, eine Nitroverbindung, wie Nitrobenzol
und dergleichen als gute Lösungsmittel für das Polymere
eingesetzt werden.
Beispiele eines schlechten Lösungsmittels für das
Polymere schließen Alkohole, wie Methanol, Ethanol,
Propanol, Butanol, Benzylalkohol, Cyclohexanol, Ketone,
wie Aceton und Methylethylketon, Ester, wie Ethylacetat
und Ethylformiat, Ether, wie Tetrahydrofuran und Diethyl
ether, Amide, wie Dimethylformamid und ähnliche ein.
Dieses gute und schlechte Lösungsmittel können erfin
dungsgemäß als ein Lösungsmittel-Fällungsmittel-Paar,
welches entweder ein Lösungsmittel jedes Typs enthält
oder in Mischungen, die zumindest zwei verschiedene
Lösungsmittel eines Typs enthalten, eingesetzt werden.
Durch geeignete Wahl des Mischungsverhältnisses eines für
das Polymere guten zu einem für das Polymere schlechten
Lösungsmittel wird ein Fällungspolymerisationsverfahren
ausgeführt, in dem das Polymere bei Fortschreiten der
Reaktion als feste Teilchen im Reaktionssystem ausfällt.
Das Gewichtsverhältnis von gutem zu schlechtem
Lösungsmittel liegt in einem Bereich von 3 : 7 bis 9 : 1,
bevorzugt von 4 : 6 bis 8 : 2. In der Fällungspolymeri
sation werden Polymerteilchen mit einem durchschnitt
lichen Teilchendurchmesser von 1 bis 3000 µm und einer
engen Verteilung der Teilchendurchmesser erhalten.
Es wird darauf geachtet, daß die Teilchen eine geeignete
Form für den Waschvorgang zum Entfernen des Katalysators
besitzen.
Die vorliegende Erfindung kann in einem diskontinuier
lichen und einem kontinuierlichen Polymerisations
verfahren angewendet werden. Die Anwendung der
vorliegenden Erfindung in einem kontinuierlichen
Fällungspolymerisationsverfahren ist bevorzugt, nicht
nur weil die Polymerisationsaktivität hoch ist, sondern
auch weil ein reines weißes Polymer mit enger
Molekulargewichtsverteilung erhalten wird, welches nur
geringfügige Änderung der Farbe beim Erhitzen zeigt.
Ein Beispiel eines kontinuierlichen Polymerisations
verfahrens ist in US-PS 37 89 054 offenbart.
Im erwähnten kontinuierlichen Verfahren werden zwei
Polymerisationsbehälter für vollständige Durchmischung,
die jeweils eine unterschiedliche Funktion besitzen, in
Kombination miteinander verwendet, um kontinuierlich
Polyphenylenether durch die Polymerisationsreaktion
einer Phenolverbindung zu erhalten, wobei der
Polyphenylenether im Verlauf der Reaktion ausfällt.
Für dieses Verfahren wird ein erster Polymerisations
tank, in dem die Polymerisation im Zustand einer
gleichförmigen Lösung und ein zweiter
Polymerisationstank, in dem sich stabile Teilchen des
Polyphenylenethers absetzen können, benötigt. Weiterhin
kann, wenn nötig, ein dritter Polymerisationsbehälter
aufgebaut werden, worin die Polymerteilchen durch
Alterung fertiggestellt und die endgültigen
Eigenschaften kontrolliert werden, so daß die Teilchen
dann weiteren Nachbehandlungen unterworfen werden
können. Jeder dieser Polymerisationsbehälter kann in
eine Vielzahl von Polymerisationsbehältern unterteilt
werden, um genauere Kontrollen durchzuführen.
Im folgenden werden die oben erwähnten Behälter genauer
beschrieben. Als erster Polymerisationsbehälter wird
ein Behälter benutzt, worin die Strömungsrate des
Sauerstoffgases und die durchschnittliche Verweilzeit
der Reaktionsmischung so kontrolliert werden, daß der
Monomerumsatz auf 90% oder weniger beschränkt wird, um
das Abscheiden des Polymeren zu verhindern.
Gleichzeitig wird, unter Ausnutzung der Tatsache, daß
die Reaktionsmischung eine homogene Lösung ist, deren
Viskosität sich während der Reaktion nicht wesentlich
erhöht, die entstehende Reaktionswärme in ausreichendem
Maße abgeführt. Im zweiten Polymerisationsbehälter kann
das Anhaften der sich abscheidenden Polymerteilchen an
der Behälterwand, dem Rührelement und ähnlichem durch
Regeln der Zusammensetzung des Reaktionsmediums, d. h.
durch die Wahl einer Kombination von guten und schlech
ten Lösungsmitteln und deren Gewichtsverhältnis
zueinander, bei gleichzeitiger Kontrolle der Größe und
Steifigkeit der Polymerpartikel durch die Aufrecht
erhaltung eines angemessenen Bewegungszustands des
Reaktionsmediums und der Beschickungsrate an
Sauerstoffgas, verhindert werden.
Der dritte Polymerisationsbehälter spielt oft eine
wichtige Rolle als Alterungsbehälter, um den Polymer
teilchen eine solche Größe und Steifigkeit zu
verleihen, damit sie sich zur Filtration und Trocknung
im Aufarbeitungsverfahren eignen. In diesem 3. Poly
merisationsbehälter werden die Rührbedingungen und die
Verweilzeit genau kontrolliert.
Der am meisten bevorzugte Bereich für die Betriebs
bedingungen dieses kontinuierlichen Polymerisations
verfahrens wird in Abhängigkeit von der Art des
Katalysators, des 2,6-disubstituierten Phenols und des
Mediums, im besonderen Maße von der Konzentration des
Monomeren, des 2,6-disubstituierten Phenols ausge
wählt. Die Monomerkonzentration kann z. B. von 10 bis 40
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Polymerisa
tionslösung, betragen, was einen Unterschied zum Fall
eines einheitlichen Lösungspolymerisationsverfahrens
darstellt. Insbesondere bevorzugt ist eine Monomer
konzentration von 20 bis 35 Gew.-%, da die Merkmale der
kontinuierlichen Polymerisation im eine Fällung
bildenden System in diesem Bereich gut ausgeprägt sind.
Der Grund für die Benutzung eines "Polymerisations
behälters mit vollständiger Durchmischung" als
Polymerisationsbehälter bei dieser Methode liegt darin,
daß ausreichendes Rühren in allen Reaktionsbehältern
erfolgen soll, da es während der oxidativen
Polymerisation des 2,6-disubstituierten Phenols nötig
ist, die Wirksamkeit des Kontaktes des
2,6-disubstituierten Phenols mit Sauerstoff zu erhöhen.
Das heißt, daß ein Polymerisationsbehälter, in dem die
Bewegung der Reaktionsmischung in Richtung des Flusses
der Mischung nicht stattfindet, dort nicht geeignet
ist, wo die Reaktionsmischung eine Viskosität besitzt,
die so gering ist wie die in der vorliegenden Reaktion
verwendeten.
In anderen Worten, wie bereits oben erwähnt, sollten
zumindest zwei Reaktionsbehälter für komplette Durch
mischung kombiniert werden, um diese Polymerisations
methode durchzuführen, wobei die Reaktionsbehälter eine
solche mittlere Verweilzeit und einen solchen Zustand
des Rührens aufweisen, die ausreichen, um die Funktion
als Reaktionsbehälter zu erfüllen.
Der Ausdruck "Aminocarbonsäurederivat", wie er in der
vorliegenden Erfindung benutzt wird, bedeutet eine
Polyalkylenpolyaminpolycarbonsäure, eine Cycloalkylen
polyaminpolycarbonsäure, eine Polyalkylenetherpolyamin
polycarbonsäure, Aminopolycarbonsäure, Aminocarbon
säure, ein Alkalimetallsalz dieser Säure, ein Erd
alkalimetallsalz dieser Säuren, Mischsalze von
Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalzen dieser Säure
und dergleichen. Diese Aminocarbonsäurederivate können
allein oder in Kombination eingesetzt werden. Unter den
oben genannten Verbindungen, die zur Klasse der
Aminocarbonsäurederivate gehören, schließen bevorzugte
Beispiele Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, Glycin,
Diethylentriaminpentaessigsäure, Triethylentetramin
hexaessigsäure, 1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure,
N-Hydroxyethylethylendiamin-N,N′,N′-triessigsäure,
Ethylenglycoldiethyletherdiamintetraessigsäure,
Ethylendiamintetrapropionsäure und deren Salze ein.
Besonders bevorzugt werden Ethylendiamintetraessigsäure
(im folgenden als "EDTA" bezeichnet) und ihre Salze,
Nitrilotriessigsäure und ihre Salze, Diethylentriamin
pentaessigsäure und ihre Salze und dergleichen. Im
Bezug auf die Salze von EDTA werden Di-, Tri- und
Tetranatriumsalze von EDTA und Di-, Tri- und
Tetrakaliumsalze von EDTA bevorzugt. Diese
Aminocarbonsäurederivate werden gewöhnlich in Form
einer wäßrigen Lösung mit einer Konzentration im
Bereich von 5 bis 50 Gew.-% eingesetzt. In Bezug auf
die Menge des Aminocarbonsäurederivats liegt das molare
Verhältnis des Aminocarbonsäurederivats zu dem
Metallion, welches im Reaktionsprodukt als Katalysator
enthalten ist, in einem Bereich von 1 : 1 bis 10 : 1,
bevorzugt von 1 : 1 bis 5 : 1.
In der vorliegenden Erfindung gibt es für die
Entfernung des katalytischen Metalls durch die Zugabe
eines Aminocarbonsäurederivats zu dem in der
Fällungspolymerisation erhaltenen Reaktionsprodukt zwei
bevorzugte Methoden. Bei einer Methode wird das
katalytische Metall lediglich durch die Zugabe einer
wäßrigen Lösung des Aminocarbonsäurederivats zum
Reaktionsprodukt und anschließende Filtration der
Mischung des Reaktionsprodukts und der wäßrigen Lösung
des Aminocarbonsäurederivats ohne Phasentrennung in
eine organische und eine wäßrige Phase entfernt. Bei
der anderen Methode wird das katalytische Metall
dadurch entfernt, daß die organische Phase, in der der Poly
phenylenether suspendiert ist, von der wäßrigen Phase
durch Zugabe einer Lösung des Aminocarbonsäurederivats
und einer entsprechenden Menge Wassers zum
Reaktionsprodukt abgetrennt wird. Beide Methoden können
in der vorliegenden Erfindung angewendet werden.
Dennoch ist es bei der Methode, welche die
Phasentrennung umfaßt, schwierig, die organische Phase,
in der der Polyphenylenether suspendiert ist, von der
wäßrigen Phase zu trennen, wenn die Konzentration des Poly
phenylenethers im Reaktionsprodukt mehr als 20 Gew. -%
beträgt, so daß die Reinigung des Polymeren ungenügend
ist. Demgemäß ist das Verfahren, welches die
Phasentrennung umfaßt, aus industrieller Sicht
nachteilig, da die Konzentration des Polyphenylenethers
im Reaktionsprodukt herabgesetzt werden muß. Weiterhin
ist die Methode, welche eine Phasentrennung umfaßt, aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten nachteilig, da die
Reinigung oder die thermische Entfernung der
abgetrennten wäßrigen Phase nötig ist. Daher ist das
Verfahren ohne Phasentrennung bevorzugt.
Erfindungsgemäß wird nach der Zugabe des Aminocarbon
säurederivats zum Reaktionsprodukt der Polyphenylen
ether durch Waschen mit einem für Polyphenylenether
schlechten Lösungsmittel weiter gereinigt.
Als schlechtes Lösungsmittel für den Polyphenylenether
wird in der vorliegenden Erfindung ein Lösungsmittel
eingesetzt, welches zwar den Polyphenylenether nicht
löst, aber einen Chelatkomplex des Aminocarbonsäure
derivats und des katalytischen Metalls löst. Bevorzugt
wird ein Lösungsmittel verwendet, welches eine hohe
Löslichkeit für den Chelatkomplex des Aminocarbon
säurederivats und das katalytische Metall aufweist, da
der Nutzeffekt des Waschens umso höher ist, je höher
die Löslichkeit des Chelatkomplexes des Aminocarbon
säurederivats und des katalytischen Metalls in dem
schlechten Lösungsmittel ist. Beispiele für solche
schlechten Lösungsmittel schließen Alkohole, wie
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
sec-Butanol, iso-Butanol, tert-Butanol, Benzylalkohol,
Cyclohexanol und ähnliche, Ketone, wie Aceton und
Methylethylketon, Ester, wie Ethylaceton und
Ethylformiat, Ether, wie Tetrahydrofuran und
Diethylether, und Amide, wie Dimethylformamid ein.
Unter diesen schlechten Lösungsmitteln wird Methanol
bevorzugt. Der Zweck des Waschens mit dem schlechten
Lösungsmittel für Polyphenylenether besteht in der
Extraktion des restlichen Chelatkomplexes des
Aminocarbonsäurederivats und des katalytischen Metalls
aus dem Polyphenylenether. Daher ist die Menge des
verbleibenden katalytischen Metalls im Polymer umso
geringer, je größer die benutzte Menge des schlechten
Lösungsmittels ist und je größer die Zahl der
Waschvorgänge ist. Dennoch ist es aus wirtschaftlicher
Sicht nachteilig, eine unangemessen hohe Menge des
schlechten Lösungsmittels zu verwenden und den
Waschvorgang zu oft durchzuführen. Sofern eine
bestimmte Menge an schlechtem Lösungsmittel zur
Verfügung steht, wird bevorzugt die Menge aufgeteilt
und die Zahl der Waschvorgänge erhöht, da die Menge des
katalytischen Metalls im Polymeren pro Waschgang
abnimmt. Erfindungsgemäß existiert keine Beschränkung
bezüglich der Waschbedingungen, wie Zugabegeschwin
digkeit des schlechten Lösungsmittels, der
Zugabereihenfolge und ähnlichem, um die Eigenschaften
der Polymerpartikel zu kontrollieren, da die Form der
Polymerpartikel erhalten bleibt. Die Menge des
schlechten Lösungsmittels für Polyphenylenether, die
eingesetzt wird, entspricht dem 1- bis 10fachen,
bevorzugt dem 1- bis 7fachen des Trockengewichts des
Polyphenylenethers im Reaktionsprodukt. Der
Polyphenylenether wird mit dem schlechten Lösungsmittel
1 bis 10 mal, bevorzugt 2 bis 7mal gewaschen. Der
Waschvorgang wird bevorzugt bei einer Temperatur
zwischen 20 bis 60°C durchgeführt.
Das Waschen mit dem schlechten Lösungsmittel wird
bevorzugt nach der Abtrennung des Polyphenylenethers
vom Reaktionsprodukt durchgeführt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann ein Reduktions
mittel eingesetzt werden, wenn das Aminocarbonsäure
derivat zu dem durch oxidative Polymerisation eines
2,6-disubstituierten Phenols erhaltenen Reaktions
produkt zugegeben wird. Dabei kann jedes beliebige
Reduktionsmittel eingesetzt werden. Besonders bevor
zugte Beispiele für Reduktionsmittel schließen
Natriumdithionit, Natriumsulfit, Hydrazin, Hydrochinon
und ähnliche ein. Das Reduktionsmittel wird entweder
vor oder nach der Zugabe des Aminocarbonsäurederivats
zum Reaktionsprodukt, oder zum Zeitpunkt der Zugabe des
Aminocarbonsäurederivats zum Reaktionsprodukt
zugesetzt. Die Menge des eingesetzten Reduktionsmittels
liegt im Bereich von 0,01 bis 5 Mol.-%, bevorzugt von
0,05 bis 3 Mol.-%, bezogen auf die Menge des
2,6-disubstituierten Phenols.
Die vorliegende Erfindung wird nun genauer beschrieben
in Bezug auf die folgenden Beispiele, die in keiner
Weise den Bereich der Erfindung begrenzen sollen.
0,5 g eines bei 310°C formgepreßten Polymeren wird in
Chloroform gelöst. Das Volumen der resultierenden
Lösung wird auf 100 ml Gesamtmenge eingestellt, die
Absorption der Lösung bei einer Wellenlänge von 480 nm
bei einer Temperatur von 25°C gemessen, und der Farb
index des Polymeren gemäß unten aufgeführter Formel
berechnet.
Der Wert des Farbindexes wird als Meßgröße benutzt, um
den Grad der thermischen Oxidation des Polyphenylen
ethers zu bestimmen. Je niedriger dieser Wert ist, umso
geringer ist die Verfärbung des Polymeren durch
Erhitzen und desto stabiler ist das Polymere gegenüber
thermischer Oxidation.
Farbindex = log (I₀/I) a · b × 100
wobei
I₀: Intensität des einfallenden Lichts
I: Intensität des austretenden Lichts
a: Länge der Zelle (cm)
b: Konzentration der Lösung (g/cm³)
I: Intensität des austretenden Lichts
a: Länge der Zelle (cm)
b: Konzentration der Lösung (g/cm³)
100 g (0,82 Mol) 2,6-Dimethylphenol werden in einer
Lösungsmittelmischung bestehend aus 240 g Xylol, 80 g
Butanol und 80 g Methanol gelöst. Eine Polymeri
sations-Reaktionslösung des Poly-(2,6-dimethyl-1,4-
phenylen)ethers wird durch oxidative Polymerisation bei
25°C für 6 Stunden in Gegenwart eines Katalysators vom
Typ Cu2O/HBr/Di-n-butylamin/Dimethyl-n-butylamin/
N,N′Di t-butylethyldiamin und Trioctylmethylammonium
chlorid erhalten. Die Mengen der Komponenten des
Katalysators betrugen 0,1 g (7,0×10-4 Mol) an
Cu2O, 0,458 g (5,7×10-3 Mol) an HBr, 0,996 g (7,7
×10 Mol) an Di-n-butylamin, 3,644 g (3,6×10-2
Mol) an Dimethyl-n-butylamin und 0,155 g (9,0×10-4
Mol) an N,N′-di-t-butylethyldiamin. Cu2O wurde in
Form einer Lösung in 48%iger wäßriger HBr, zugegeben.
Die Menge des Trioctylmethylammoniumchlorids betrug
0,11 g (0,022 Gew.-%, bezogen auf die Menge der
Polymerisationslösung).
Die resultierende Polymerisationsmischung ist eine
Suspension, in der die Polymerpartikel ausgefallen
sind.
2,27 g (2,8×10-2 Mol) einer 50-%igen wäßrigen
Lösung von EDTA·3K wurde zu der resultierenden
Polymerisationssuspension zugegeben. Weiterhin wurden
160 g Methanol zum Waschen des Polymeren zu der
Suspension zugegeben. Nach 30minütigem Rühren der
Mischung bei 45°C wurde ein noch lösungsmittelfeuchtes
Polymeres durch Filtration der Mischung erhalten. Zum
abgefilterten Polymeren wurden erneut 240 g Methanol
zugegeben und die resultierende Suspension bei 45°C 30
Minuten lang gerührt. Das Polymere wurde durch
Filtration der Suspension erhalten. Danach wurde das
gleiche Verfahren zweimal wiederholt und das
resultierende lösungsmittelfeuchte Polymere
anschließend bei 150°C für 1 Stunde getrocknet.
Die intrinsische Viskosität des resultierenden
Polymeren wurde bei 30°C in Chloroform bestimmt und
betrug 0,57 dl/g. Die Menge an zurückgebliebenem Kupfer
im Polymeren betrug 0,5 ppm. Der Farbindex des
Formkörpers, welcher durch Formpressen bei 310°C
erhalten wurde, betrug 3,0.
Nachdem im obigen Verfahren die 50%ige wäßrige Lösung
des EDTA·3K zur Polymerisationsreaktionslösung
zugegeben wurde, wurde eine Mischung bei 45°C für 5
Stunden und eine andere bei der gleichen Temperatur 24
Stunden lang stehengelassen. Danach wurde deren Aufar
beitung fortgesetzt. Nach Beendigung der Aufarbeitung
wurden die intrinsischen Viskositäten der resultie
renden Polymere gemessen. Die intrinsische Viskosität
des Polymeren, welches für 5 Stunden stehengelassen
worden war, betrug 0,57 dl/g. Der gleiche Wert von
0,57 dl/g wurde für das Polymere, welches für 24
Stunden stehengelassen worden war, erhalten. Die
Polymeren zeigten somit keinen Unterschied in den
Werten der intrinsischen Viskosität.
11,6 g (1,1×10-1 Mol) einer 35%igen Salzsäure und
100 g Wasser wurden zu einer Polymerisations-Reaktions
suspension gemäß Beispiel 1 zugegeben. Nach 30minüti
gem Rühren der Suspension bei 45°C wurde die wäßrige
Phase durch Stehenlassen der Suspension entfernt. 160 g
Methanol wurden zu der resultierenden Lösung zugegeben
und danach wurde bei 45°C 30 Minuten lang gerührt. Das
lösungsmittelfeuchte Polymere wurde durch Filtration
dieser Suspension erhalten. Zu diesem Polymeren wurden
240 g Methanol zugegeben. Die resultierende Suspension
wurde 30 Minuten lang bei 45°C gerührt, und das Poly
mere durch Filtration der gerührten Suspension erhalten.
Dieses Verfahren wurde zweimal wiederholt und das erhaltene
lösungsmittelfeuchte Polymere wurde bei 150°C eine Stunde
lang getrocknet.
Die intrinsische Viskosität des resultierenden Polymeren
wurde bei 30°C in Chloroform bestimmt. Der Wert für die
intrinsische Viskosität betrug 0,57 dl/g. Die Menge des
restlichen Kupfers im Polymeren betrug 1,0 ppm. Der
Farbindex des geformten Erzeugnisses, welches durch
Formpressen bei 300°C erhalten wurde, betrug 6,0.
Nach der Zugabe der 35%igen Chlorwasserstoffsäure und des
Wassers zu der Polymerisationsreaktions-Suspension im
obigen Verfahren wurde eine Mischung bei 45°C für 5 Stunden
und eine andere bei derselben Temperatur für 24 Stunden
stehengelassen. Danach wurde deren Aufarbeitung
fortgesetzt. Nach Beendigung des Verfahrens wurden die
intrinsischen Viskositäten der resultierenden Polymeren
gemessen. Die intrinsische Viskosität des für 5 Stunden
stehengelassenen Polymeren betrug 0,57 dl/g. Der gleiche
Wert wurde für das Polymere, das 24 Stunden stehengelassen
wurde, erhalten.
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde durchge
führt, außer daß das Lösungsmittel für die Polymerisation
300 g Xylol enthielt anstelle einer Mischung aus Xylol,
Butanol und Methanol. Das so erhaltene Polymerisations-
Reaktionsprodukt war eine homogene Lösung, welche das
Polymere enthält. Die intrinsische Viskosität des
erhaltenen Polymeren wurde bei 30°C in Chloroform gemessen.
Der Wert betrug 0,55 dl/g. Die Menge an Restkupfer im
Polymeren betrug 1,5 ppm. Der Farbindex des geformten
Erzeugnisses, welches durch Formpressen bei 300°C erhalten
wurde, betrug 3,5.
Nachdem im obigen Verfahren die 50%ige wäßrige Lösung von
EDTA·3K zu der Polymerisations-Reaktionslösung zugegeben
wurde, wurde eine Mischung für 5 Stunden bei 45°C und eine
andere bei der gleichen Temperatur 24 Stunden lang
stehengelassen. Danach wurde deren Aufarbeitung
fortgesetzt. Nach Beendigung der Aufarbeitung wurden die
intrinsischen Viskositäten des resultierenden Polymeren
gemessen. Die intrinsische Viskosität des Polymeren,
welches 5 Stunden lang stehengelassen worden war, betrug
0,48 dl/g. Die intrinsische Viskosität des 24 Stunden lang
stehengelassenen Polymeren betrug 0,38 dl/g. Es läßt sich
eine Abnahme des Molekulargewichtes erkennen.
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde durchge
führt, außer daß 4,12 g (2,8×10-3 Mol) einer 25%igen
wäßrigen Lösung von EDTA·3Na anstelle von EDTA·3K
eingesetzt wurde. Die intrinsische Viskosität des
erhaltenen Polymeren wurde bei 30°C in Chloroform gemessen.
Der Wert betrug 0,57 dl/g. Die Menge an Restkupfer im
Polymeren betrug 0,6 ppm. Der Farbindex des geformten
Erzeugnisses, welches durch Formpressen bei 310°C erhalten
wurde, betrug 3,2. Nach dem Schritt des obigen Verfahrens,
in dem die 25%ige wäßrige EDTA·3Na zu der
Polymerisations-Reaktionslösung zugegeben wurde, wurde eine
Mischung bei 45°C für 5 Stunden und die andere bei der
gleichen Temperatur 24 Stunden lang stehengelassen. Danach
wurde deren Aufarbeitung fortgesetzt. Nach Beendigung der
Waschoperation wurden die intrinsischen Viskositäten der
resultierenden Polymeren gemessen. Die intrinsische
Viskosität des Polymeren, welches 5 Stunden stehengelassen
worden war, betrug 0,57 dl/g. Der gleiche Wert wurde für
das Polymere, welches 24 Stunden lang stehengelassen worden
war, erhalten. Alle Polymerfraktionen besaßen den gleichen
Wert für die intrinsische Viskosität.
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde durchge
führt, außer daß 0,18 g Hydrochinon (1,64×10-3 Mol)
nach der Zugabe von EDTA·3K zugegeben wurde. Die intrin
sische Viskosität des erhaltenen Polymeren wurde bei 30°C
in Chloroform bestimmt. Der Wert betrug 0,57 dl/g. Die
Menge an Restkupfer im Polymeren betrug 0,7 ppm. Der
Farbindex des geformten Erzeugnisses, welches durch
Formpressen bei 310°C erhalten wurde, betrug 2,6.
Nachdem im obigen Verfahren die 50%ige wäßrige Lösung von
EDTA·3K zu der Polymerisations-Reaktionslösung zugegeben
worden war, wurde eine Mischung bei 45°C für 5 Stunden und
die andere bei der gleichen Temperatur 24 Stunden lang
stehengelassen. Danach wurde deren Aufarbeitung
fortgesetzt. Nach Beendigung der Aufarbeitung wurden die
intrinsischen Viskositäten der resultierenden Polymeren
gemessen. Die intrinsische Viskosität des Polymeren,
welches 5 Stunden lang stehengelassen worden war, betrug
0,57 dl/g. Der gleiche Wert wurde für das 24 Stunden lang
stehengelassene Polymere erhalten. Alle Polymere besaßen
somit den gleichen Wert für die intrinsische Viskosität.
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde durchge
führt, außer daß der Katalysator für die oxidative Poly
merisation 0,085 g (5,0×10-4 Mol) Kupfer-(II)-chlorid,
0,37 g (3,6×10-3 Mol) einer 35%igen Salzsäure, 1,09 g
(8,5×10-3 Mol) Di-n-butylamin und 3,31 g (2,5×10-2
Mol) an N,N,N′,N′-Tetramethyl-1,3-diaminopropan enthielt.
Die intrinsische Viskosität des erhaltenen Polymeren wurde
bei 30°C in Chloroform bestimmt. Der erhaltene Wert betrug
0,55 dl/g. Die Menge an Restkupfer betrug 0,3 ppm. Der
Farbindex des geformten Erzeugnisses, welches durch
Formpressen bei 310°C erhalten wurde, betrug 2,4.
Nachdem im obigen Verfahren die 50%ige wäßrige Lösung von
EDTA·3K zu der Polymerisations-Reaktionslösung zugegeben
worden war, wurde eine Mischung bei 45° für 5 Stunden, eine
andere bei der gleichen Temperatur für 24 Stunden
stehengelassen. Danach wurde deren Aufarbeitung
fortgesetzt. Nach Beendigung des Waschverfahrens wurden die
intrinsischen Viskositäten der resultierenden Polymeren
bestimmt. Für beide Polymerfraktionen wurde ein Wert von
0,55 dl/g für die intrinsische Viskosität erhalten. Alle
Polymerfraktionen besaßen den gleichen Wert für die
intrinsische Viskosität.
Wie vorher beschrieben, kann ein Polyphenylenether, welcher
beim Verformen unter Hitze nur geringfügig verfärbt wird,
und dessen intrinsische Viskosität während des
Reinigungsvorgangs nicht herabgesetzt wird, durch die
vorliegende Erfindung hergestellt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Reinigung von Polyphenylenether,
bei dem der Polyphenylenether aus dem Reaktionsprodukt,
das durch oxidative Polymerisation von 2,6-disubsti
tuiertem Phenol in Gegenwart eines Katalysators, der eine
Kombination von Kupferionen, Halogenidionen und
mindestens eines Amins enthält, mit Hilfe eines
Fällungspolymerisations-Verfahrens erhalten wird, in
welchem das Polymere im Endstadium der Polymerisation
ausgefällt wird, abgetrennt und gereinigt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Aminocarbonsäurederivat zum
Reaktionsprodukt zugegeben wird und das Polymere dann mit
einem schlechten Lösungsmittel für Polyphenylenether
gewaschen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Fällungspolymerisations-Verfahren ein kon
tinuierliches Polymerisations-Verfahren ist, in welchem
drei Reaktoren für vollständige Durchmischung angewendet
werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das 2,6-disubstituierte Phenol
2,6-Dimethylphenol ist.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aminocarbonsäurederivat
ein Di-, Tri- oder Tetranatriumsalz der Ethylendiamin
tetraessigsäure ist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aminocarbonsäurederivat
ein Di-, Tri- oder Tetrakaliumsalz der Ethylendiamin
tetraessigsäure ist.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das schlechte Lösungsmittel
für Polyphenylenether ein Alkohol ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Alkohol Methanol ist.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzusetzende Menge an
schlechtem Lösungsmittel für Polyphenylenether das 1- bis
10fache des Trockengewichts des Polyphenylenethers
beträgt.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung des
Aminocarbonsäure-Derivats zugegeben wird und daß dann
eine Mischung des Reaktionsprodukts und der wäßrigen
Lösung des Aminocarbonsäure-Derivats ohne Phasentrennung
gefiltert wird, wenn der Polyphenylenether nach der
Zugabe des Aminocarbonsäure-Derivats zum durch
Fällungspolymerisation erhaltenen Reaktionsprodukt
gereinigt wird.
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