DE4137088A1 - Abfuell- und dosieranlage fuer fluessige, chemische haushaltsprodukte - Google Patents
Abfuell- und dosieranlage fuer fluessige, chemische haushaltsprodukteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abfüll- und Dosieranlagen-System
für handelsübliche Flüssigprodukte wie z. B.
Reinigungs-, Spül- und Waschmittel usw., mit dem in
Verbrauchermärkten o. ä. Verkaufsstellen die o. g.
Flüssigprodukte in genormte Mehrwegflaschen abgefüllt
werden können.
Allein in Deutschland wandern durch das heute übliche
Verteilsystem mittels Einweg-Kunststoffflaschen jedes
Jahr Milliarden solcher Kunststoffflaschen in den
Müll, obwohl fast alle diese Flaschen für Mehrfachgebrauch
geeignet wären. Da in fast jeder solchen "leeren"
Flasche Restbestände des ursprünglichen Inhalts
zurückbleiben, kommt es - je nach Art der Entsorgung
(Deponie, Verbrennung) - zu zusätzlichen Belastungen
bzw., bei ätzenden Restbeständen, sogar zu Gefährdungen
der Umwelt.
Bislang gehen die Bestrebungen nach Verbesserung dieses
Mißstandes überwiegend in die Richtung der ordnungsgemäßen
Entsorgung des Kunststoffmülls.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabenstellung zugrunde,
den Anfall von Kunststoffmüll zu verringern bzw.
- im fraglichen Bereich - auf ein Minimum zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Abfüll- und Dosieranlage für Flüssigprodukte in Zusammenhang
mit der Verwendung von speziellen Mehrwegflaschen
gelöst.
An die Erfindung wurden nachstehend aufgeführte Anforderungen
gestellt:
- 1. Verbraucherfreundlich:
einfache Bedienung
Sicherheit gegen Falschbedienung
saubere (tropfen- und schaumfreie) Abfüllung - 2. Marktfreundlich:
Platzbedarf - geringer als der bisherige Bedarf für Angebots- und Vorratsmenge
Attraktivität - dem Design sind kaum Grenzen gesetzt
Größe der Anlage - variabel je nach Bedarf des Marktes - 3. Installation:
minimaler Aufwand - 4. Wartung und Reparatur:
geringer Aufwand für Wartung (Säuberung der Tropfwanne)
Elektronik so einfach zu handhaben wie bei Waage mit Preisetiketten-Ausgabe
einfacher Tausch der Funktionsteile bei Ausfall - 5. Lieferantenfreundlich:
keine Einschränkungen bezüglich der attraktiven Gestaltung der Flaschen
kostengünstigere Lieferung der Produkte in Fässern oder anderen Großbehältern. - 6. Umweltfreundlich:
geringstmögliche Menge von Verpackungsabfall und sonstigem Abfall im Zusammenhang mit dem Vertrieb der hierzu gehörenden Produkte.
Alle diese Anforderungen werden mit der Erfindung
erfüllt.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Zur besseren Darstellung wurden die Zeichnungen
nicht maßstäblich angelegt. Dabei zeigt
Fig. 1 die perspektivische Darstellung einer möglichen
Ausführung einer Abfüll- und Dosieranlage
(Gerät für den Endbenutzer),
Fig. 2 schematische Darstellung der Verbindungen
zwischen Lagerraum und Endbenutzer-Gerät,
Fig. 3 Abfüll- und Dosiereinrichtung,
Fig. 4 Abfüllstutzen,
Fig. 5 und 6 Ausführungsdetails des Flaschenhalses der
Normflasche (ohne Berücksichtigung der Unterschiede
bei verschiedenen Codierungen),
Fig. 7 Abfüllstutzen (Detail),
Fig. 8 Schaltung der Betriebsanzeige (Schema).
Die Anlage besteht insgesamt aus folgenden Bauteilen:
- 1. Faß-/Kanister-/Großbehälter-Lager,
- 2. Pumpenanlage mit Rohrleitungen von den Großbehältern zur . . .
- 3. Abfüll- und Dosieranlage im Verkaufsraum.
Genormte Flaschen (Fig. 5 und 6) aus den bisher üblichen
Materialien mit der Auflage, daß der Flaschenhals
fest ausgebildet wird und die Verschlußkappen
abschraubbar und als solche wiederverwendbar sein
müssen. Im fest ausgebildeten Flaschenhals (Fig. 5 und
6) sind die Erhebungen zur Arretierung (ähnlich wie
Bajonettverschluß - 6.2) und der Ventilheber 5.1 und
6.1 anzubringen.
Besonderes Kennzeichen dieser Norm-Flaschen ist die
Tatsache, daß für spezielle Stoffe, z. B. Gefahrstoffe
(stark ätzende Mittel) der Flaschenhals so kodiert
wird, daß er nur zu einer dieser Warenart vorbehaltenen
Abfüll- und Dosiereinrichtung (Station) paßt
und die Flasche nur über den dazu gehörenden Abfüllstutzen
befüllt werden kann.
Weiterhin sind produktabhängige Kodierungen möglich.
Ebenfalls genormt ist das Fassungsvermögen der Flaschen,
und zwar - sofern nicht zwingende, im Produkt
liegende Gründe ein anderes Volumen vorschreiben - in
Größen von 0,5 und 1,0 Liter, für einige Warenarten
auch andere Mengen.
Dabei ist die übrige Gestaltung der Flaschen gleichgültig,
d. h. jene Hersteller oder Anbieter, die ihr
Produkt in nach eigenem Design gestalteten Flaschen
verkaufen wollen, können dies tun, sofern nur die genannten
Kriterien - lichte Weite des Flaschenhalses
und mechanische Kodierung - berücksichtigt werden.
Zum System gehört darüber hinaus, daß - unabhängig
vom Hersteller - zu jeder Kodierung pasende, neutrale
Flaschen in den dem System entsprechenden Größen
und Materialien zur Verfügung stehen. [Zum Sinn dieses
Systems (Umweltschutz) und zu seiner Handhabung
gehört dann auch, diese Flaschen zu einem Preis zu
verkaufen, der die Käufer davor zurückschrecken läßt,
sie nach dem Aufbrauchen des Inhalts einfach wegzuwerfen].
Im Lagerraum des Betreibers ist eine Behälterbatterie
so angeordnet, daß die Großbehälter mit Inhalten
zwischen 10 und 200 Litern - jederzeit, und zwar jeder
für sich - einzeln oder zu mehreren ausgetauscht
werden können, ohne dabei die gesamte Anlage auschalten
zu müssen. Jedem dieser Behälter ist (im
Verkaufsraum) eine Abfüllstation zugeordnet (evtl.
auch zwei, wenn es sinnvoll ist, ein bestimmtes Produkt
in verschiedenen Abgabemengen zu dosieren).
Der Aufbau dieser Behälterbatterie kann den Wünschen
des Betreibers bzw. den Gegebenheiten seines Betriebes
angepaßt werden.
Der Behälterbatterie nachgeordnet und mit ihr durch
Kennzeichnung unverwechselbare und unvertauschbare
Schlauch- bzw. Rohr-Saugleitungen verbunden ist eine
Pumpenstation, die mit der der Produktzahl entsprechenden
Anzahl elektrischer Pumpen bestückt ist.
Von dieser Pumpenstation führen die Leitungen zu der
oder den Abfüll- und Dosieranlagen im Verkaufsraum.
Auch an diesen Anlagen sind die Anschlüsse der Zuleitungen
gekennzeichnet, um ein Vertauschen bei gelegentlichen
Wartungs- oder Reparaturarbeiten zuverlässig
zu verhindern.
Die Abfüll- und Dosieranlage selbst (Fig. 1) besteht
aus einem Gerüst aus Profileisenteilen und/oder anderen
geeigneten Materialien, das den speziellen Anforderungen
des jeweiligen Aufstellungsortes angepaßt
werden kann. Ebenso ist die Verkleidung des Gerüstes
eine Frage des Designs und mit lackierten oder Edelstahl-Blechen
ebenso wie mit Kunststoffplatten möglich.
Die Anzahl der in einer Anlage zusammengefaßten Abfüllstationen
ist variabel.
Ein Haupt-Bestandteil des Gerüstes ist die Montageleiste
(1) für die Abfüll- und Dosiereinrichtungen
(Stationen). Die Montageleiste ist waagerecht angebracht.
In ihr befinden sich die Bohrungen zur Durchführung
und Befestigung der Abfüllstutzen der einzelnen
Stationen.
Ein weiterer Bestandteil der Anlage ist eine unterhalb
der Abfüllstutzen anzubringende Auffangwanne,
die mit einem Gitterrost abgedeckt wird.
Oberhalb der Abfüllstutzen sind in der Verkleidung
Aussparungen für Füllstandsanzeigen und für die Kontroll-Leuchten
vorgesehen. Dabei zeigt "Grün" die Betriebsbereitschaft
und "Rot" den Abfüll- und Nachfüllvorgang
der jeweiligen Station an.
Der Hauptbestandteil der Erfindung ist die Abfüll-
und Dosiereinrichtung (Fig. 3 und 4), und zwar je eine
Station je Produkt bzw. je Abgabemenge. Sie kann
bei Ausfall modulweise mit wenigen Handgriffen ausgetauscht
werden. Die Gesamtanlage kann eine beliebige
Menge solcher Stationen enthalten.
Eine solche Station besteht aus:
- a) dem Flüssigkeitsbehälter (Fig. 3) mit
- b) integriertem Abfüllstutzen (Fig. 4) und
- c) dem Verschlußventil (Fig. 3)
- Das Verschlußventil besteht aus
- c1) dem geteilten Ventilkolben A+B (Kunststoff oder [Edelstahl])
- c2) den zwei Verschlußscheiben 1 (Edelstahl)
- c3) den zwei Dichtungsringen 2 (Gummi)
- c4) der Kolbenfeder 3
- c5) den Rückholfedern 4
- c6) den zwei Stabilisatoren 5
Innerhalb des nach außen verkleideten Gerüsts fest
aufgehängt (jedoch austauschbar) befindet sich (je
Station) ein genormter und geeichter, geschlossener
Dosierbehälter - mit einem der jeweiligen Dosiermengen
entsprechenden Volumen - aus geeignetem Material (z. B.
Kunststoff o. ä.) mit Entlüftung -, der jeweils sofort
nach Entleerung (verkaufsseitige Entnahme) automatisch
wieder befüllt wird.
Der (Schwerkraft-)Auslauf dieses Dosierbehälters mündet
in einen mit einem kodierten Bajonettverschluß
(s. o.) versehenen Abfüllstutzen (Fig. 4), an den die
dazu passende Flasche anzuschließen ist. Zu diesem
Zwecke wird die jeweilige Flasche (Norm-Ausführung
nach Fig. 5) über den Abfüllstutzen (Fig. 4) geführt,
leicht nach oben gedrückt und um 90° gedreht. Durch
die um 90° versetzten Arretierungserhebungen am Flaschenhals
(Fig. 6.2) und am Abfüllstutzen (Fig. 7.2)
ist die Flasche nun arretiert und kann bis zur Beendigung
des Füllvorgangs - max. 30 Sekunden; Anzeige
durch Füllstandsanzeiger - losgelassen werden. Danach
ist die Flasche in umgekehrter Reihenfolge der Handgriffe
wieder zu lösen und abzunehmen.
Beim Einhängen der Flasche werden:
- 1. durch den im Flaschenhals angebrachten Ventilheber (Fig. 5.1 und 6.1) das Verschlußventil nach oben gedrückt. Mit diesem Vorgang wird gleichzeitig der Behälterzulauf geschlossen und der Behälterauslauf zur Füllung der Flasche geöffnet. Die im geteilten Ventilkolben untergebrachte Feder 3.3 bewirkt die einwandfreie Schließung des Zulaufs. Damit ist gewährleistet, daß exakt die vorgesehene Menge (Behälterinhalt) abgefüllt wird;
- 2. ein außen am Abfüllstutzen (Fig. 4) angebrachter
Kontaktring 4.1 hochgedrückt, der
- a) die Betriebsanzeige (ROT) einschaltet und
- b) den ebenfalls zur Anlage gehörenden Computer
(Drucker) zum Ausdruck und zur Ausgabe des für
diese Station festgelegten Produkt- und Preisetiketts
ansteuert.
(Für den Computer/Drucker genügt die Information, welche Station betätigt wurde, da je Station immer nur eine Einheitsmenge zum vorgegebenen Preis abgegeben wird).
Beim Abnehmen der gefüllten Flasche werden:
- 1. durch das Verschlußventil der Behälterauslauf geschlossen und der Behälterzulauf wieder geöffnet. Hierbei führt das Eigengewicht, unterstützt durch die Rückholfedern 3,4 das Verschlußventil in seine Ruhelage zurück;
- 2. der Kontaktring am Abfüllstutzen durch die Feder 4.3 ebenfalls in die Ausgangsstellung gebracht. Die durch den Kontaktring geschalteten Stromkreise werden damit wieder geöffnet.
Da die Betriebsanzeige "ROT" während des ganzen Nachfüllvorgangs
eingeschaltet bleiben soll, wird sie -
während des Leerlaufens des Behälters - zusätzlich
über eine Schwimmersteuerung, die auch die Pumpe für
das Nachfüllen schaltet, eingeschaltet (Fig. 8 -
Schaltschema). Nach Beendigung des Nachfüllvorgangs
bewirkt die gleiche Schwimmersteuerung den Wechsel
von "ROT" auf "GRÜN"=betriebsbereit.
Bei dem anzuwendenden Schwimmermeßverfahren wird der
Schwimmer in einem Schutzrohr geführt. Durch das Betätigen
von Kontakten führt der Schwimmer dabei folgende
Funktionen aus:
- 1. Beim Entleeren des Meßbehälters:
Einschalten der Kontroll-Leuchte "Rot"
Einschalten der Pumpe in der Zuleitung - 2. Nach Füllen des Meßbehälters:
Umschalten der Kontroll-Leuchten von "Rot" auf "Grün"
Ausschalten der Pumpe
Entgegen dem bisher fast ausschließlich angewendeten
Einweg-Wegwerf-System für Flaschen im angesprochenen
Bereich gibt diese Erfindung dem Handel und den Verbrauchern
die Möglichkeit, ohne aufwendiges System
und zu beider Nutzen einen sehr hohen Prozentsatz des
bisherigen Anfalls an Kunststoff-Müll aus Einwegflaschen
zu vermeiden und damit aktiv Umweltschutz zu
betreiben. Auch Transport- und Lagerhaltungskosten
und nötige Verkaufsfläche lassen sich damit verringern.
Mit diesem System einmal als "Stand der Technik" bedürfte
es wahrscheinlich nicht einmal mehr gesetzgeberischer
Aktivitäten.
Claims (5)
1. Abfüll- und Dosieranlage zur Abfüllung handelsüblicher
flüssiger Reinigungs-, Spül- und Waschmittel
sowie flüssiger Produkte der Körperpflege in Mehrwegflaschen.
2. Anlage nach Anspruch 1, bei der jedem angebotenen
Produkt eine Abfüll- und Dosiereinrichtung (Station)
zugeordnet ist.
3. Abfüll- und Dosiereinrichtung nach Ansprüchen 1
und 2, wobei die Dosierung über einen geeichten
Behälter vorgenommen wird. Der Abfüllstutzen des Behälters
weist die Erhebungen für die Arretierung und
Codierung der Mehrwegflaschen und Führungen für den
Kontaktring zur Schaltung der Betriebsanzeige "Rot"
sowie zur Ansteuerung des Computers/Druckers auf.
4. Verschlußventil nach Ansprüchen 1, 2 und 3,
wobei dieses die Entleerung des Behälters (verkaufsseitige
Entnahme) nach dem Einhängen der Mehrwegflasche
sowie die Nachfüllung des Behälters nach dem
Abnehmen der gefüllten Flasche automatisch regelt.
5. Normausführung der Mehrwegflaschen nach Ansprüchen
1 bis 4. Diese sind so ausgebildet, daß mit dem
im Flaschenhals installierten Ventilheber die Abfüllung
in Betrieb gesetzt wird; daß weiterhin durch
die Erhebungen im Flaschenhals die Flasche arretiert
wird und daß die lichten Weiten der Flaschenhälse
den jeweiligen Abfüll- und Dosiereinrichtungen (Stationen)
fest zugeordnet sind und somit zur Befüllung
nur die so geformten Mehrwegflaschen benutzt werden
können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914137088 DE4137088A1 (de) | 1991-11-12 | 1991-11-12 | Abfuell- und dosieranlage fuer fluessige, chemische haushaltsprodukte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914137088 DE4137088A1 (de) | 1991-11-12 | 1991-11-12 | Abfuell- und dosieranlage fuer fluessige, chemische haushaltsprodukte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4137088A1 true DE4137088A1 (de) | 1993-05-19 |
DE4137088C2 DE4137088C2 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6444561
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914137088 Granted DE4137088A1 (de) | 1991-11-12 | 1991-11-12 | Abfuell- und dosieranlage fuer fluessige, chemische haushaltsprodukte |
Country Status (1)
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