DE202004012043U1

DE202004012043U1 - Wertstoffsammelsystem

Info

Publication number: DE202004012043U1
Application number: DE200420012043
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-08-02
Filing date: 2004-08-02
Publication date: 2004-10-21
Anticipated expiration: 2014-08-03

Abstract

Wertstoffsammelsystem mit einer Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen wie beispielsweise Ein- und/oder Mehrwegverpackungen aus PET, Glas oder Weißblech, mit einer Einheit zur Ausgabe eines Pfandwertes und zumindest einem Aufnahmebehälter zur zeitweiligen Aufbewahrung der Wertstoffe,
dadurch gekennzeichnet,
– dass der Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Materials, der Größe, des Gewichtes und/oder einer Pfandkennzeichnung des eingefüllten Wertstoffes nachgeordnet ist, die Anhand der erfassten Merkmale die Einheit zur Ausgabe des Pfandwertes ansteuert,
– dass der Erfassungseinheit eine Zerkleinerungseinheit nachgeordnet ist
– und dass der Zerkleinerungseinheit eine Sortiereinheit nachgeordnet ist, die die zerkleinerten Wertstoffe entsprechend der in der Erfassungseinheit erfassten Merkmale unterschiedlichen Aufnahmebehältern zuordnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Wertstoffsammelsystem mit einer Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen wie beispielsweise Ein- und/oder Mehrwegverpackungen aus PET, Glas oder Weißblech, mit einer Einheit zur Ausgabe eines Pfandwertes und zumindest einem Aufnahmebehälter zur zeitweiligen Aufbewahrung der Wertstoffe.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Wertstoffsammelsysteme bekannt. Einweg-Glasflaschen können entsprechend ihrer Materialeinfärbung in unterschiedliche Glascontainer eingeworfen werden um sie so dem Materialkreislauf wieder zuzuführen.
Mit dem sogenannten „Grünen Punkt" gekennzeichnete Einwegverpackungen aus Weißblech oder PET werden über das Sammelsystem des Unternehmens „Duales System Deutschland" eingesammelt, wobei die Verbraucher derartige Verpackungen in entsprechend ihrer Farbe betitelten „gelben Säcken" privat zwischenlagern müssen.
Seit der Einführung der Pfandpflicht für Einweggetränkeverpackungen aus Weißblech oder PET entstehen dem Handel erhebliche Kosten, da die Verpackungen einzeln in den Geschäften wieder abgegeben werden müssen und das Pfand entsprechend von den Kassiererinnen ausgegeben werden muss. Nachteilig an den genannten Wertstoffsammelsystemen ist es, dass die unterschiedlichen Verpackungen über verschiedene Wege entsorgt werden müssen, was für den Endverbraucher eine erhebliche Mühe bedeutet und zwangsläufig dazu führt, dass die einzelnen Verpackungen nicht entsprechend der vorgegebenen Wege entsorgt werden und sie somit dem Materialkreislauf nicht wieder zuführbar sind. Des weiteren ist es nachteilig, dass die Verpackungen aufgrund Ihrer Dimensionen bei den genannten Wertstoffsammelsystemen ein erhebliches Volumen einnehmen, obwohl sie nur ein geringes Materialgewicht aufweisen. Dies führt dazu, dass sowohl in den Geschäften, als auch auf den Transportfahrzeugen ein erhebliches Lagervolumen bereitgestellt werden muss.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein zentrales Wertstoffsammelsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Verfügung zu stellen, dass zur Entgegennahme von unterschiedlichen Wertstoffen geeignet ist, entsprechend dem eingeworfenen Wertstoff einen Pfandwert ausgibt und in dem die eingeworfenen Wertstoffe nur ein geringes Lagervolumen einnehmen.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch gelöst,

– dass der Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Materials, der Größe, des Gewichtes und/oder einer Pfandkennzeichnung des eingefüllten Wertstoffes nachgeordnet ist, die Anhand der erfassten Merkmale die Einheit zur Ausgabe des Pfandwertes ansteuert,
– dass der Erfassungseinheit eine Zerkleinerungseinheit nachgeordnet ist
– und dass der Zerkleinerungseinheit eine Sortiereinheit nachgeordnet ist, die die zerkleinerten Wertstoffe entsprechend der in der Erfassungseinheit erfassten Merkmale unterschiedlichen Aufnahmebehältern zuordnet.

Dadurch dass der Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Materials, der Größe, des Gewichtes und/oder einer Pfandkennzeichnung des eingefüllten Wertstoffes nachgeordnet ist, können durch das Wertstoffsammelsystem aufgabengemäß unterschiedliche Wertstoffe entgegengenommen werden, so dass der Endverbraucher einen Grossteil der anfallenden Verpackungen mittels eines einzigen Wertstoffsammelsystems entsorgen kann. Das System erkennt mittels der Erfassungseinheit selbstständig, um welche Art von Wertstoff es sich handelt und gibt selbständig den entsprechenden Pfandwert aus, so dass es hier zu keinen Verwechselungen etc. kommen kann. Der Erfassungseinheit ist eine Zerkleinerungseinheit nachgeordnet, so dass die eingeworfenen Wertstoffe nahezu auf ihr Materialvolumen reduziert werden können und so aufgabengemäß nur ein geringes Lagervolumen einnehmen. Der Zerkleinerungseinheit ist wiederum eine Sortiereinheit nachgeordnet, die die zerkleinerten Wertstoffe entsprechend der in der Erfassungseinheit erfassten Merkmale unterschiedlichen Aufnahmebehältern zuordnet. So ist eine sortenreine Lagerung und spätere Weiterverarbeitung der Wertstoffe gewährleistet.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Erfassungseinheit einen Scanner und/oder unterschiedliche Sensoren und/oder ein Kamerasystem zur Erfassung der unterschiedlichen Wertstoffeigenschaften. Durch die unterschiedlichen Erfassungssysteme können die Wertsstoffeigenschaften wie beispielweise Material, Größe, Gewicht, Verschmutzungsgrad, Pfandkennzeichnung, etc. einfach und schnell erfasst und die nachgeordneten Verarbeitungsschritte klar festgelegt werden. Eine Kombination aus mehreren Erfassungssysteme erweist sich als besonders vorteilhaft, da jedes System Vorteile bei unterschiedlichen zu erfassenden Eigenschaften bietet.
Die Einheit zur Ausgabe des Pfandwertes ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als Einheit zur Auszahlung des Pfandwertes als Bargeld und/oder als Einheit zur Abgabe eines geldwerten Gegenstandes und/oder als Einheit zur Aufladung einer Chipkarte ausgebildet. Die Ausbildung als Einheit zur Auszahlung des Pfandwertes als Bargeld ist sicherlich der einfachste und kostengünstigste Aufbau, beinhaltet jedoch auch die Nachteile, dass ein erhöhtes Diebstahlrisiko besteht und dass in regelmäßigen Abständen entsprechende Münzen nachgefüllt werden müssen. Die Ausbildung als Einheit zur Abgabe eines geldwerten Gegenstandes wie beispielweise Pfandmarken oder ein Bon mit aufgedrucktem Pfandwert hat den Vorteil, dass ein geringeres Diebstahlrisiko besteht. Nachteilig ist jedoch, dass der Endverbraucher den geldwerten Gegenstand erst wieder an einer entsprechenden Verkaufsstelle wie z.B. einem Supermarkt eintauschen muss. Die Ausbildung als Einheit zur Aufladung einer Chipkarte bietet zum Einen den Vorteil, dass im Prinzip kein Diebstahlrisiko besteht und bietet zum Anderen den Vorteil, dass der Endverbraucher über den Pfandwert direkt verfügen kann, da er beispielweise mittels einer EC-Karte seinem Konto gutgeschrieben wird oder bei Nutzung einer Geldkarte dieser gutgeschrieben wird.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems ist die Zerkleinerungseinheit als Presse ausgebildet, so dass die eingeworfenen Wertstoffe auf ein geringes Volumen gepresst werden können.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems ist die Zerkleinerungseinheit als Mahlwerk ausgebildet, so dass die eingeworfenen Wertstoffe in kleine granulatartige Stücke gemahlen werden können, wodurch sie nur ein Minimum an Lagervolumen einnehmen. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystems ist die Zerkleinerungseinheit als Schneidvorrichtung ausgebildet, wodurch die eingeworfenen Wertstoffe in kleine Stücke, Streifen oder Ringe geschnitten werden können und so ebenfalls ein sehr geringes Lagervolumen einnehmen.
Um einen hohen Grad an Sortenreinheit zu gewährleisten und somit eine direkte Weiterverarbeitung der sortierten Wertstoffe zu ermöglichen ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Zerkleinerungseinheit eine Reinigungseinheit vorgelagert, die die eingeworfenen Wertstoffe vor der Zerkleinerung von Verunreinigungen wie beispielsweise Papieretiketten, Schmutz, Zigarettenstummel, etc. säubert. Die Verunreinigungen können dann der Restmüllverwertung zugeführt werden. Die Reinigungseinheit ist vorteilhaft als Waschvorrichtung und/oder als Bürstenvorrichtung ausgebildet.
Damit die Aufnahmebehälter für die unterschiedlichen Wertstoffe nur bis zu einem maximalen Füllstand gefüllt werden können, ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung den Aufnahmebehältern zumindest eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Füllstandes zugeordnet. Sollte jetzt ein Aufnahmebehälter für einen bestimmten Wertstoff voll sein, so wird der Wertstoff entweder einem noch leeren Aufnahmebehälter zugeführt oder eingefüllte Wertstoffe aus dem Material werden nach der Erfassung direkt wieder ausgegeben, ohne den entsprechenden Pfandwert auszugeben.
Da die in dem Wertstoffsammelsystem integrierten Einzelsystem und -einheiten während der durchlaufender Schritte in wechselseitigen Abhängigkeiten zueinander stehen, ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung das Wertstoffsammelsystem prozessgesteuert, so dass ein einfacher, schneller und fehlerfreier Datenaustausch zwischen den einzelnen Systemen gewährleistet ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Wertstoffsammelsystem mittels einer Datenleitung mit einer externen Zentralsteuereinheit verbunden, so dass eine Vielzahl von einzelnen Wertstoffsammelsystemen von einer zentralen Stelle aus überwacht werden können. Hier können dann Daten wie beispielsweise Füllstand der Münzfächer, Füllstand der Aufnahmebehälter, Art und Anzahl der einzelnen eingeworfenen Wertstoffe, Fehlfunktionen, etc. erfasst werden, um in Abhängigkeit der erfassten Daten unterschiedliche Maßnahmen einzuleiten.
Ein mögliches Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wertstoffsammelsystem wird anhand der Figur erläutert. Es zeigt
1: einen Schnitt durch ein Wertstoffsammelsystem in vereinfachter Darstellung.
In 1 ist in vereinfachter Darstellung ein erfindungsgemäßes Wertstoffsammelsystem gezeigt. Im oberen Teil des Gehäuses (1) befindet sich eine Öffnung zum Einwerfen der verschiedenen Wertsstoffe wie beispielsweise Getränkeflaschen aus Glas oder PET aber auch Getränkedosen. Direkt hinter der Öffnung befindet sich eine Erfassungseinheit (2) zur Erfassung der Materialeigenschaften der eingeworfenen Wertstoffe. Die Erfassungseinheit (2) besteht aus einem Scanner und verschiedenen Sensoren, um die Größe, das Material, das Gewicht, den vordefinierten Pfandwert, etc. genau bestimmen zu können. In Abhängigkeit des erfassten Pfandwertes wird mittels eines Kartenschreibers (3) eine EC-Karte des Bedieners „aufgeladen". Dies bedeutet, dass der Pfandwert seinem Konto gutgeschrieben wird. Nachdem der eingeworfene Wertstoff mittels der Erfassungseinheit (2) genau erfasst worden ist, gelangt der Wertstoff über eine Rutsche (4) in eine Zerkleinerungseinheit (5). Hier wird der Wertstoff durch ein integriertes Mahlwerk in kleine, granulatartige Stücke zermahlen. Nach dem Zermahlen gelangen die kleinen, granulatartigen Stücke auf eine Wippe (6), die sie in Abhängigkeit des mittels der Erfassungseinheit (2) erfassten Materials in den für das Material festgelegten Aufnahmebehälter (7) weiterleiten. Oberhalb der beiden dargestellten Aufnahmebehälter (7) ist jeweils eine Erfassungseinheit (8, 9) angeordnet, die den Füllstand der einzelnen Aufnahmebehälter (7) überwachen, um ein Überfüllen zu vermeiden.

Claims

Wertstoffsammelsystem mit einer Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen wie beispielsweise Ein- und/oder Mehrwegverpackungen aus PET, Glas oder Weißblech, mit einer Einheit zur Ausgabe eines Pfandwertes und zumindest einem Aufnahmebehälter zur zeitweiligen Aufbewahrung der Wertstoffe, dadurch gekennzeichnet, – dass der Vorrichtung zum Einwerfen von Wertstoffen eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Materials, der Größe, des Gewichtes und/oder einer Pfandkennzeichnung des eingefüllten Wertstoffes nachgeordnet ist, die Anhand der erfassten Merkmale die Einheit zur Ausgabe des Pfandwertes ansteuert, – dass der Erfassungseinheit eine Zerkleinerungseinheit nachgeordnet ist – und dass der Zerkleinerungseinheit eine Sortiereinheit nachgeordnet ist, die die zerkleinerten Wertstoffe entsprechend der in der Erfassungseinheit erfassten Merkmale unterschiedlichen Aufnahmebehältern zuordnet.
Wertstoffsammelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinheit einen Scanner und/oder unterschiedliche Sensoren und/oder ein Kamerasystem zur Erfassung der unterschiedlichen Materialeigenschaften umfasst.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit zur Ausgabe des Pfandwertes als Einheit zur Auszahlung des Pfandwertes als Bargeld und/oder als Einheit zur Abgabe eines geldwerten Gegenstandes und/oder als Einheit zur Aufladung einer Chipkarte ausgebildet ist.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungseinheit als Presse und/oder als Mahlwerk und/oder als Schneidvorrichtung ausgebildet ist.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zerkleinerungseinheit eine Reinigungseinheit vorgelagert ist.
Wertstoffsammelsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit als Waschvorrichtung und/oder als Bürstenvorrichtung ausgebildet ist.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Aufnahmebehältern zumindest eine Erfassungseinheit zur Erfassung des Füllstandes zugeordnet ist.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertstoffsammelsystem Prozessorgesteuert ist.
Wertstoffsammelsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertstoffelsammelsystem mittels einer Datenleitung mit einer externen Zentralsteuereinheit verbunden ist.