DE413567C

DE413567C - Schlundrohr, Magensonde und Magenpumpe

Info

Publication number: DE413567C
Application number: DEK91430D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM KRANZ
Current assignee: WILHELM KRANZ
Priority date: 1924-10-26
Filing date: 1924-10-26
Publication date: 1925-05-14

Description

Schlundrohr, Magensonde und Magenpumpe. In jedem Jahre gehen viele Tausende Pferde und Rinder an Magenkolik sowie Aufblähen und Trommelsucht zugrunde und damit ungeheure Werte der Wirtschaft und Volksernährung verloren. Dies ist ein Beweis dafür, daß die angewandten Mittel unzureichend sind.
Diesen Übelstand zu beheben, dient die vorliegende Erfindung. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführung veranschaulicht. Er besteht aus einem an sich bekannten Schlundrohr oder Magensonde, dessen Außenansicht in Abb. i dargestellt und dessen Anwendung bekannt ist. Das in Abb. i mit m bezeichnete Mundstück ist auswechselbar und an der Spitze mit Sauglöchern b versehen.
Abb. 2 stellt den Erfindungsgegenstand im Querschnitt dar. Das Schlundrohr, welches innen hohl ist, besitzt am oberen Endei eine Saugpumpe a mit daran befestigtem Gummischlauch b, dieser mündet in das Mundstück c. Ferner befindet sich in dem Schlundrohr ein zweiter Gummischlauch d, derselbe mündet ebenfalls in das Mundstück c und ragt am oberen Ende des Schlundrohres über dieses hinaus und ist dort bei e erweitert. Das in Abb. 2 gezeichnete Mundstück c hat doppelten Boden. In jedem Boden ist ein Klappenventil angebracht. Beim Ansaugen der Pumpe a schließt sich das Ventil f, während sich das Ventil g öffnet, und die Gase, welche sich im Magen bzw. Pansen befinden, gelangen durch das Ansaugen der Pumpe a in das Mundstück c, in den Schlauch b und schließlich in die Pumpe a. Beim Niederdrücken des Kolbens h der Pumpe a schließt sich durch den entstehenden Druck das Ventil g, während sich das Ventil f öffnet, und die Gase werden durch den Schlauch d hinausgedrückt. Durch wiederholtes Pumpen wird das angesammelte Gas aus dem Magen bzw. Pansen entfernt, und das Tier ist gerettet.
Abb. 3 der Zeichnung zeigt ein Ersatzmundstück, dessen Ventile in entgegengesetzter Weise wie bei dem in Abb. 2 gezeichneten Ventil c angeordnet sind. Dieses Mundstück, an das Schlundrohr angesetzt, dient dazu, um gasbindende Mittel oder sonstige flüssige Arzneien direkt in den Magen des Tieres zu befördern. Zu diesem Zweck wird das Munstück der Abb. 3 an das Schlundrohr der Abb. 2 angesetzt, das Schlundrohr durch den Schlund des Tieres bis zum Magen eingeführt, auf das erweiterte Ende c des Schlauches d wird ein Trichter aufgesetzt und in diesen die einzugebende Flüssigkeit gefüllt. Beim Anziehen des Kolbens h schließt sich das Ventil k und das Ventil 1 öffnet sich, wodurch die Flüssigkeit durch das Ventil 1 in den Raum c', in den Schlauch b und schließlich »in die Pumpe a gelangt. Durch Niederdrücken des Kolbens h schließt sich das Ventil 1, während sich das Ventil k öffnet und die Flüssigkeit direkt in den Magen des Tieres gelangt.
Der ganze Apparat ist außerdem wie jedes andere Schlundrohr dazu geeignet, um im Schlunde festsitzende Fremdkörper, wie Kartoffeln, Rübenstücke u. dgl., in den Magen des Tieres hinabzustoßen.

Claims

PATENT-ANspRUcH: Schlundrohr, Magensonde und Magenpumpe für Rinder, Pferde, Schafe und Kälber, dadurch gekennzeichnet, daß in einem an sich bekannten Schlundrohr eine Pumpe (a) sowie zwei Schläuche (b und d) angebracht sind und daß am Ende dieses Schlundrohres verschiedene zum Auspumpen oder Vollpumpen des Magens geeignete Mundstücke (c in Abb. 2 oder c' in Abb. 3) angebracht werden können, während der Apparat außerdem auch noch ohne Benutzung der Pumpe wie jedes andere Schlundrohr zum Entfernen von Fremdkörpern aus dem Schlunde des Tieres verwendbar ist.