DE4134976C2 - In einem Säurebad zur galvanischen Strukturgebung behandeltes, mit einer Schweißnaht versehenes Stahlband, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Stahlbandes - Google Patents
In einem Säurebad zur galvanischen Strukturgebung behandeltes, mit einer Schweißnaht versehenes Stahlband, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses StahlbandesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein in einem Säurebad zur
galvanischen Strukturgebung behandeltes, mit einer Schweiß
naht versehenes Stahlband, das zu Endlos-Preßprägebändern
als Prägewerkzeuge verarbeitet ist. Die Erfindung bezieht
sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines Endlos-
Preßprägebandes aus einem in einem Säurebad zur galva
nischen Strukturgebung behandelten, mit einer Schweißnaht
versehenen Stahlband.
Endlos-Preßprägebänder werden zur kontinuierlichen Ferti
gung von Schichtstofflaminaten und für die Beschichtung von
Holzspanplatten eingesetzt. Die Oberflächenstruktur der
Endlos-Preßprägebänder wird im Preßvorgang durch Druck und
Temperatur auf das Schichtstofflaminat bzw. auf die be
schichteten Spanplatten übertragen. Als Prägestrukturen
sind heute feine Kornstrukturen, Holzporendarstellung und
andere geometrische Dessins üblich. Die Strukturträger
fläche ist in allen Flächen die Außenfläche der Endlos-
Preßprägebänder, welche zusätzlich mit einer verschleiß
festen Hartchromschicht überzogen sind, um die Belastung
während des Preßeinsatzes in sogenannten Etagen-Heizpressen
auszuhalten. Häufig wird bei den Endlos-Preßprägebändern
aber auch die Innenseite mit einer solchen Hartchromschicht
versehen. Im Betrieb sind immer ein Ober- und ein Unterband
im Einsatz, welche synchron miteinander laufen und wobei
zwischen den einander zugewandten Trumen der beiden Endlos-
Preßprägebänder die beschichtete Spanplatte oder das
sonstige Preßlaminat bearbeitet wird.
Solche Endlos-Preßprägebänder werden bisher aus ein bis
zwei Millimeter dickem Stahlbandmaterial hergestellt, wobei die
beiden Enden des Stahlbandes mittels herkömmlicher
Schweißverfahren, z. B. Laser- oder Plasmaschweißung, mit
einander verbunden werden.
Nach der Bildung der Schweißnaht muß die Schweißnahtzone
überarbeitet werden. Die Überarbeitung erfolgt dabei in der
Regel durch Abschleifen des Schweißwulstes unter gleich
zeitiger Entfernung von Zunderrückständen in der Warmzone
bzw. dem Materialwulstbereich. Nach diesen Vorbereitungs
arbeiten in der Schweißnahtzone werden die Endlosrohbänder
noch auf der gesamten Außen- und Innenfläche feingeschlif
fen, damit jedes Band eine einheitliche Materialdicke hoher
Toleranzgenauigkeit erhält. Gegebenenfalls werden weitere
Oberflächenbearbeitungen vorgenommen, z. B. eine Hoch
glanzpolierung.
Bisher ist es üblich, für das Stahlbandmaterial vorwiegend
austenitische und martensitische Stähle mit bestimmten Le
gierungsbestandteilen einzusetzen. Bei dem austenitischen
Stahlmaterial umfassen die Legierungsbestandteile folgende
Mittelwerte: Kohlenstoff 0,1%, Silizium 0,6%, Mangan
1,4%, Chrom 17,5%, Nickel 7,5%. Bei diesen austeni
tischen Stählen liegen die Materialwerte bei einer Zug
festigkeit von ca. 1200 N pro mm², einer Streckgrenze von
980 N pro mm², einer Elastizitätsgrenze von 600 N pro mm²
und einer Dehnung von 22%.
Bei den martensitischen Stählen umfassen die Legierungs
bestandteile folgende Mittelwertanteile: Kohlenstoff 0,05
%, Silizium 1%, Mangan 1%, Chrom 13%, Nickel 4% und
Titan 0,3%. Die Materialwerte liegen hierbei bei einer
Zugfestigkeit von 1080 N pro mm², einer Streckgrenze von
1000 N pro mm², Elastizitätsgrenze von 850 N pro mm² und
einer Dehnung von 5%. Probepreßbänder aus martensitischen
oder austenitischen Legierungen mit einer oder mehreren
Schweißnähten innerhalb eines Endlosbandes wurden zu Ver
suchszwecken zunächst mit einer ätzfesten Druckfarbe in
Form eines Design-Musters versehen, das wahlweise ein Korn-
oder Holzporenmuster war. Das Probeband wurde in ein
handelsübliches Säuretauchbad eingehängt, so daß in be
kannter Weise an den von der Druckfarbe freien, metall
blanken Stellen ein Metallabtrag stattfand, durch den das
spätere Druckbild entsteht. Diesem Metallabtragprozeß sind
zwangsläufig auch die Schweißnahtzonen ausgesetzt. Nach
Beendigung des Metallabtragprozesses in dem Tauchbad zeigte
sich bei allen Preßbändern in der Schweißnahtzone ein un
einheitliches Strukturbild. So wurden unerwünschte wulst
förmige Erhöhungen in der Schweißnahtzone sichtbar, die
möglicherweise darauf zurückzuführen sind, daß in der un
mittelbaren Schweißnahtzone eine geringere Ätzgeschwindig
keit in dem Säurebad stattfindet als in den übrigen
schweißnahtfreien Bereichen. Bei anderen Probebändern
zeigten sich statt wulstförmiger Erhöhungen in den
Schweißnahtbereichen kehlförmige Vertiefungen der Schweiß
nahtzonen, was vermutlich darauf zurückzuführen war, daß an
diesen Stellen die Ätzgeschwindigkeit größer als in den
übrigen Bereichen war. Die Erklärung für diese Mißverhält
nisse im gleichen Tauchbad, jedoch bei verschiedenen Band
proben, ist vermutlich darin zu suchen, daß über den Quer
schnitt der Schweißnähte unterschiedliche Härteverhältnisse
vorliegen. Trotz zahlreicher Vergleichsversuche von auf dem
Markt erhältlichen Endlosstahlbandproben wurde kein den
Forderungen der Praxis gerecht werdendes Strukturbild im
Bereich der Schweißnahtzonen erzielt. Ausnahmslos führten
solche Bänder bei späteren Abpressungen auf den Endproduk
ten zu sichtbaren Markierungen auf den Preßlaminaten bzw.
den beschichteten Spanplatten.
Bei einem aus der DE 29 50 759 C2 bekannten Strukturver
fahren hat man versucht, die beschriebenen Probleme im Be
reich der Schweißnahtzonen zu umgehen, indem man auf die
Schweißnahtzone eine Metallschicht aufgalvanisiert hat, die
dicker ist als die spätere Ätzgravur. Der Nachteil dieses
Verfahrens ist jedoch, daß die Aufbringung der galvanischen
Schicht, die praktisch als spätere Strukturträgerschicht
dient, sehr kostenaufwendig ist. Da die Duktilität der gal
vanischen Schicht auf dem Preßband zudem nicht in allen
Fällen fehlerfrei ist, besteht die Gefahr, daß es zumindest
in Teilbereichen zu Ablöseerscheinungen der galvanischen
Schicht auf dem Endlos-Preßprägeband kommen kann. Dies wird
vor allem dadurch begünstigt, daß die Preßbänder beim
späteren Einsatz in Etagen-Heizpressen starken Zug- und
Biegebelastungen ausgesetzt sind.
Ausgehend von diesem bekannten Endlos-Preßprägeband bzw. Verfahren liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Stahllegierung
für das Endlos-Preßprägeband zu finden, die einen extrem
geringen Härteabfall in der Schweißnahtzone aufweist. Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung dieses Preß-Prägebandes aufzuzeigen, wel
ches einfach umsetzbar ist.
Die auf das Endlos-Preßprägeband gerichtete Aufgabe wird
durch die Verwendung eines Stahlbandes mit den Legierungs
bestandteilen gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Nach dem Auf
finden dieser besonderen Stahllegierung anhand zahlreicher
Vergleichsversuche mit anderen Legierungszusammensetzungen
wurde in überraschender Weise festgestellt, daß der Einsatz
solcher Stahllegierungen bei geschweißten Endlos-Preß
prägebändern nach der galvanischen Abtragung Strukturie
rungsergebnisse in den Schweißnahtzonen zeigte, die bei
unterschiedlichen Probebändern einheiltliche Ergebnisse
erbrachten. Besonders beachtenswert war, daß dieses posi
tive Ergebnis auch bei geringfügig abweichenden Legie
rungsanteilen und Mischungsverhältnissen der Tauchbadsäure
erreicht wurde.
Besonders gute Ergebnisse wurden bei Verwendung eines
Stahlbandes mit den Legierungsbestandteilen gemäß dem An
spruch 2 erreicht. Dabei war es dann besonders vorteilhaft,
wenn die Innen- und/oder Außenseiten galvanisch behandelt
wurden. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Preßbänder
zur Strukturgebung zwischen 30 und 60 Minuten der Säure
einwirkung in dem Tauchbad ausgesetzt wurden. In diesem
Fall lassen sich Strukturtiefen von 30 bis 60 Tausendstel
Millimeter erreichen.
Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe
wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
4 mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst, in
dem das Säurebad einen Phosphoranteil von 40 bis 50% und
einen Schwefelsäureanteil von 30 bis 40% enthält und das
Säurebad mit Gleichstrom beaufschlagt wird. Die besten Er
gebnisse werden erreicht, wenn der Phosphoranteil 45% und
der Schwefelsäureanteil 34% beträgt und das Säurebad mit
einem Gleichstrom bei einer Stromdichte von 3 Ampere pro
dm² beaufschlagt wird.
Nachstehend wird anhand eines Beispieles beschrieben, wie
ein solches Stahlband hergestellt und bearbeitet wird.
Aus einem Stahlbandcoil mit einem Legierungsaufbau nach der
Erfindung wird zunächst die gewünschte Länge des Endlos-
Preßprägebandes entnommen, wobei die Schweiß-Stoßstelle
gerade oder schräg abgeschnitten ist. Das Stahlbandcoil ist in
den meisten Fällen beidseitig vorgeschliffen, d. h. frei
von Zunder und Beiznarben. Als Schweißverfahren können
verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Häufig wird das
unter der Bezeichnung WIG-Verfahren bekannte Verfahren
eingesetzt. Danach wird die Schweißnaht und die gesamte
Außen- und Innenfläche des Endlos-Preßprägebandes auf eine
gleichmäßige Materialdicke geschliffen. Die feingeschlif
fene Oberfläche wird anschließend auf einen rauhtiefen Wert
von gleich oder kleiner 1 µ feinpoliert. Danach wird die
Bandaußenseite mit einem gewünschten Dessin(Muster) so be
druckt, daß sie die gesamte Außenfläche gleichmäßig über
deckt und das Druckmuster am Druckanfang und -ende einen
nahtlosen Übergang bildet. Dann wird das so vorbereitete
Preßband in ein Säuretauchbad eingehängt, in welchem die
metallblanken Stellen zwischen den Druckmustern aufgelöst
werden. Die Einwirkzeit der Säure ist von der gewünschten
Strukturtiefe abhängig. Eventuelle Gratbildungen in der
geätzten Struktur werden mit einer Polierwalze abgetragen,
nachdem das Preßband dem Tauchbad entnommen wurde. Später
wird das strukturierte Band in einem anderen Tauchbad mit
einer Hartchromschicht versehen, die z. B. durch Sand
strahlen auf einen einheitlichen Glanzgrad gebracht wird.
Claims (5)
1. In einem Säurebad zur galvanischen Strukturgebung be
handeltes, mit einer Schweißnaht versehenes Stahlband,
das zu Endlos-Preßprägebändern als Prägewerkzeuge ver
arbeitet ist, mit den Legierungsbestandteilen
Kohlenstoff: 0 bis 0,03%
Silizium : 2 bis 4%
Mangan : 0,15 bis 0,5%
Chrom : 11 bis 14%
Nickel : 6 bis 8%
Silizium : 2 bis 4%
Mangan : 0,15 bis 0,5%
Chrom : 11 bis 14%
Nickel : 6 bis 8%
2. Stahlband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Legierungsbestandteile für
Kohlenstoff: 0,01%
Silizium : 3%
Mangan : 0,25%
Chrom : 13%
Nickel : 7,3%betragen.
Silizium : 3%
Mangan : 0,25%
Chrom : 13%
Nickel : 7,3%betragen.
3. Stahlband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Innen- und/oder Außenseiten galvanisch be
handelt sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines in einem Säurebad zur
galvanischen Strukturgebung behandelten, mit einer
Schweißnaht versehenes Stahlband, das zu Endlos-Preß
prägebändern als Prägewerkzeuge verarbeitet ist nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Säurebad
einen Phosphoranteil von 40 bis 50% und einen Schwe
felsäureanteil von 30 bis 40% enthält und das Säurebad
mit Gleichstrom beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Phosphoranteil 45% und der Schwefelsäureanteil 34%
beträgt und das Säurebad mit Gleichstrom bei einer
Stromdichte von 3 Ampere pro dm² beaufschlagt wird.
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