DE2950795C2 - Verfahren zum Herstellen einer Prägegravur auf einem durch eine Schweißnaht verbundenen metallischen Endlosband - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Prägegravur auf einem durch eine Schweißnaht verbundenen metallischen EndlosbandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Prägegravur auf einem durch eine Schweißnaht
verbundenen metallischen Endlosband, das der Oberflächenbehandlung von Preßlaminateii od. dgl. dient.
Preßlaminate in der Art kunststoffbeschichteter Hartfaserplatten, Holzfaserplatten, Holzspanplatten,
Glasfaserplatten u. dgl., die im Möbelbau oder in der
Raumausstattung Verwendung finden, werden in zunehmendem Maße mit einer in die Oberfläche eingeprägten
Strukturierung versehen, deren Muster beliebig sein kann. Zu solchen Mustern gehören beispielsweise
Feinstrukturierungen oder Riffelungen, Noppen, aber auch eine Strukturierung in der Art einer Holzmaserung.
Das Einprägen der Strukturierung geschieht mit Hilfe von Prägewerkzeugen, die je nach der Herstellungsmethode
verschieden sind. Bei der gebräuchlichsten Preßmethode in Etagenpressen finden großformatige
planebene Preßbleche Verwendung, welche mit einer Prägegravurversehen sind. Die Prägegravur wird
dabei überwiegend mit Hilfe der Ätzmethode eingearbeitet, wobei eine sogenannte Ätzreserve in einem
vorgesehenen Muster auf das Preßblech aufgetragen und der von der Ätzreserve freibleibende Flächenbereich
durch eine Ätzbehandlung je nach der Behandlungsdauer verschieden tief weggeätzt wird. Der
Auftrag des Ätzreservemusters kann beispielsweise durch Aufdrucken oder nach dem sogenannten fotografischen
Reproduktionsverfahren erfolgen. Solche Preßbleche sind für viele Pressungen mit den diskontinuierlich
arbeitenden Etagenpressen geeignet.
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden die Preßlaminate kontinuierlich zwischen zwei Endlosbändern
gepreßt. Dabei wird das Vorprodukt zwischen den beiden in entgegengesetzten Drehrichtungen umlaufenden
Endlosbänder gepreßt. Auch bei diesem Verfahren kann das die Oberfläche des Preßlaminats beaufschlagende
Endlosband mit einer Prägestrukturierung versehen sein. Eine solche Strukturierung ist jedoch auf
eine durch Schleifen der Oberfläche des Endlosbandes erzielte Schleifspurenstruktur oder eine durch Sandbestrahlung
erzielte Feinkornstruktur beschränkt. Insbesondere scheidet das Einarbeiten einer beliebig
gemusterten Ätzgravur aus, weil die quer oder diagonal verlaufende, geschliffene und polierte Schweißnaht des
Endlosbandes durch eine Ätzbehandlung deutlich hervortreten und als Naht in das Preßlaminat
eingeprägt werden würde. Verursacht wird diese Schwierigkeit durch das gegenüber dem Material des
Endlosbandes abweichende Ätzverhalten der Schweißmasse. Eine gleichmäßige und ununterbrochene Prägegravur
bei Endlosbändern mit Hilfe der für eine vielfältige Bemusterung geeigneten Ätzmethode war
deshalb bisher nicht möglich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwickeln, daß das Endlosband mit einer beliebig gemusterten gleichförmigen
und absatzfreien Prägegravur versehen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß dem Endlosband eine Metallschicht aufgalvanisiert
wird, bevor es mit einer Ätzgravur versehen wird, wobei
ίο die Dicke der Metallschicht größer als die Tiefe der
Ätzgravur ist.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Oberfläche des Endlosbandes eine gleichförmige und nahtfreie
Metallbeschichtung aufweist, welche auch die Schweißnaht des Endlosbandes abdeckt und in welche eine
Prägegravur in einem beliebigen Muster mit Hilfe der Ätzmethode eingearbeitet werden kann. Da die
Schweißmasse des Endlosbandes nicht mehr angeätzt wird, wird auch die Schweißnaht nicht mehr auf dem
Preßlaminat abgebildet In vorteilhafter Weise lassen sich daher auch Preßlaminate mit der kontinuierlichen
Arbeitsweise zwischen zwei Endlosbändern mit beliebigen Prägemustern herstellen, wie es bisher nur mit Hilfe
der diskontinuierlichen Arbeitsweise nach dem Tafelpreßverfahren möglich war. Durch die gewählte Dicke
der aufgalvanisierten Metallschicht wird ein Anätzen der Schweißmasse mit Sicherheit vermieden. Die
Schichtdicke läßt sich daher auch der Ätzmethode anpassen und kann beispielsweise für eine Mehrfachät-
zung zur Erzielung stufenförmiger Ätzvertiefungen größer ausgebildet sein.
Die Metallschicht kann aus einem beliebigen galvanisierbaren und für die Ätzgravur geeigneten Metall
bestehen. Geeignet ist hierfür insbesondere Nickel, Messing oder Kupfer oder eine für die Ätzgravur
geeignete Metallegierung.
Für den Galvanisierungsprozeß können die bekannten Verfahren zur Anwendung gelangen, beispielsweise
das Tauchverfahren. Durch vorheriges Abdecken der Innenfläche des Endlosbandes oder durch eine geeignete
Anordnung der Anoden kann, falls erwünscht, eine Beschichtung der Innenfläche vermieden werden. Dabei
kann die Dicke der aufgalvanisierten Metallschicht einfach gesteuert werden.
Bei der Herstellung der Ätzgravur wird auf die zuvor
geschliffene und polierte Metallschicht eine Ätzreserve aufgetragen. Hierfür sind praktisch alle bekannten
Methoden geeignet, beispielsweise durch Aufdrucken mit Hilfe von entsprechend gemusterten Rollen,
Druckwalzen (Siebdruckwalzen, Offsetdruckwalzen) oder durch Anwendung des fotografischen Reproduktionsverfahrens,
bei dem eine fotosensible Schicht aufgetragen, diese über ein das Muster darstellendes
Negativ belichtet und die nach dem Entwickeln auf der Oberfläche verbleibenden und dem Muster entsprechenden
Flächenteile der Fotoschicht die Ätzreserve bilden. Diese aus dem Auftrag der Ätzreserve und dem
Ätzen bestehende Arbeitsweise kann auch mit gleichen oder anderen Mustervorlagen wiederholt werden, so
daß auf dem Endlosband eine Musterung in sich durch verschiedene Ätztiefen entsteht
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt; es zeigt
F i g. 1 eine aus zwei Endlosbändern bestehende kontinuierlich arbeitende Preßeinrichtung,
F i g. 1 eine aus zwei Endlosbändern bestehende kontinuierlich arbeitende Preßeinrichtung,
F i g. 2 das in F i g. 1 gezeigte obere Endlosband in einer Draufsicht und
F i g. 3 den Gegenstand der F i g. 2 in einem durch den
F i g. 3 den Gegenstand der F i g. 2 in einem durch den
oberen Trumm fuhrenden Schnitt nach Linie I-1 in
einem stark vergrößerten Maßstab.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Preßeinrichtung 1 besteht im wesentlichen aus zwei motorisch
synchron angetriebenen Endlosbändern 3-, 4, die über jeweils zwei Walzen 5 bzw. 6 laufen und mit
Stützwalzen 7 bzw. 8 versehen sind. Das am freien Ende des unteren Endlosbandes 4 zugefüorte Vorprodukt,
z. B. mit einem Kunstharz getränkte Fasern aus Holz, Glas od. dgl, auf das auch eine für eine harte
Schutzschicht bestimmte Kunststoffmasse aufgeraKelt sein kann, wird zwischen den beiden in entgegengesetzten
Drehrichtungen umlaufenden Endlosbändern zu einem Preßlaminat 2 gepreßt Das obere Endlosband 3
ist mit einer Ätzgravur 11 versehen, welche bei der Fertigung und Oberflächenbehandlung in die Oberfläche
des Preßlaminats 2 eingeprägt wird. Das Endlosband 3, ebenso aber auch das Endlosband 4, besteht aus
einer zugfesten Stahlsorte; es kann auch ein rostfreier Stahl sein, mit einer Bandbreite, die wahlweise zwischen
1000 und 2000 mm liegen kann. Die Banddicke liegt je nach den Bandabmessungen zwischen 0,5 und 2 mm. Die
beiden Enden des Bandes sind, wie F i g. 2 zeigt, unter Bildung des Endlosbandes 3 entlang einer quer bzw.
diagonal verlaufenden Schweißnaht 9 zusammengeschweißt. Diese Schweißnaht ist in üblicher Weise
planeben geschliffen und poliert. Das Endlosband 4 ist gleichermaßen ausgebildet.
Das Endlosband 3 ist mit einer aufgalvanisierten Metallschicht 10 versehen. Diese erstreckt sich über die
gesamte Oberfläche des Endlosbandes 3 und hat je nach der vorgesehenen Ätztiefe und den Abmessungen des
Bandes eine Dicke, die zwischen 0,05 und 0,3 mm liegt. Diese aufgalvanisierte Metallschicht 10 deckt auch den
Flächenbereich der Schweißnaht 9 ab und bildet eine völlig ebene und gleichmäßige Oberfläche. Für den
Galvanisierungsprozeß können die bekannten, in der Beschreibungseinleitung genannten Verfahren verwendet
werden.
Die Metallschicht 10 besteht aus einem für das Galvanisieren und die Anbringung einer Ätzgravur
geeigneten Metall, z. B. Nickel, Kupfer oder einer hierfür geeigneten Legierung, z. B. Messing.
Nachdem die aufgalvanisierte Metallschicht geschliffen und poliert ist, wird eine Prägegravur eingearbeitet.
Besonders geeignet hierfür ist das Ätzverfahren, welches für beliebige Muster, einschließlich solcher mit
feinsten Details, wie auch für eine mehrstufige Gravur eine vielfältige Anwendung ermöglicht. Eine gut
ίο reproduzierbare Methode besteht beispielsweise darin,
daß mit einer Druckwalze, die ihrerseits anhand einer Kopiervorlage mit einer Prägegravur in einem bestimmten
Muster versehen ist, Ätzreserve auf die Oberfläche des Endlosbandes 3 aufgedruckt wird. Das
geschieht durch einfaches Abrollen des Endlosbandes 3 an der Druckwalze oder umgekehrt. Das mit der
Ätireserve in dem vorgesehenen Muster bedruckte Endlosband 3 wird dann mittels einer Ätzlösung
behandelt, wobei die nicht mit der Ätzreserve bedeckten Flächenbereiche der Metallschicht 10 angeätzt
werden und dort entsprechende, die Gravur bildende Vertiefungen entstehen. Nach der Ätzbehandlung
und Entfernung der Ätzreserve kann die »gravierte« Oberfläche ein oder mehreren weiteren
Behandlungen dieser Art unterworfen werden, wobei z. B. Ätzreserveaufträge in anderen Mustern, oder in
gleichen, jedoch versetzten Mustern aufgedruckt werden. Es entstehen hierdurch mehrstufige Ätzfiguren,
wobei z. B. in die Fläche einer ersten Vertiefung weitere Vertiefungen eingeätzt werden können.
Nach Fertigstellung der Ätzgravur wird die Oberfläche des Endlosbandes 3 in üblicher Weise verchromt.
Damit ist das mit der gewünschten Prägegravur versehene Endlosband 3 für den Gebrauch in einer
Preßeinrichtung 1 fertig.
Falls die Unterfläche eines Preßlaminats 2 ebenfalls mit einer Prägegravur 11 versehen werden soll, kann
auch das untere Endlosband 4 in gleicher Weise mit einer Metallschicht 10 versehen und nach der Ätzgra-
AO vurmethode behandelt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen einer Prägegravur auf einem durch eine Schweißnaht verbundenen metallischen Endlosband, das der Oberflächenbehandlung von Preßlaminaten od.dgl. dient, dadurch gekennzeichnet, daß dem Endlosband (3) eine Metallschicht (10) aufgalvanisiert wird, bevor es mit einer Ätzgravur (11) versehen wird, wobei die Dicke der Metallschicht größer als die Tiefe der Ätzgravur ist
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