DE4134722C2 - Freifallwinde - Google Patents
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- B66—HOISTING; LIFTING; HAULING
- B66D—CAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
- B66D1/00—Rope, cable, or chain winding mechanisms; Capstans
- B66D1/02—Driving gear
- B66D1/14—Power transmissions between power sources and drums or barrels
- B66D1/22—Planetary or differential gearings, i.e. with planet gears having movable axes of rotation
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Retarders (AREA)
- Lubricants (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Freifallwinde gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Über den reinen Lasthub hinaus stellt sich beim Betrieb einer Winde,
insbesondere einer Seilwinde, wobei unter dem Begriff "Seil" geeignete
Zugmittel allgemein umfaßt sein sollen, häufig das Problem, mit einer
am Windenhaken hängenden Last oder mit dem leeren Haken allein eine be
stimmte Wegstrecke bzw. Seillänge im "freien Fall", d. h. bei leerlau
fender Windentrommel, zurückzulegen. Außerdem gibt es Einsatzfälle, bei
denen eine hängende Last mit hoher Seilgeschwindigkeit kontrolliert
abgesenkt wird. Zusätzlich soll unabhängig vom Antrieb ein geringer
Seilzug einstellbar sein, damit das Seil unter Einstellung eines defi
nierten Restzuges sauber abgespult werden kann. Beispielhaft sei der
Einsatz einer solchen Freifallwinde in einem Bohrgerät genannt, bei dem
das Bohrgestänge im kontrollierten Freifall schnell abgesenkt wird und
während des Bohrens das Seil je nach Bohrvorschub mit geringer, aber
definierter Kraft, von der Seiltrommel abgezogen wird. Ein weiteres
Beispiel ist der Einsatz einer solchen Freifallwinde in einem Seil
bagger, bei dem durch schnelles Schwenken des Oberwagens mit Ausleger
ein Schürfkübel hinausgeschleudert wird, indem bei stehendem Antrieb
das Windenseil von der freilaufenden Trommel abspult. Ein besonderes
technisches Problem stellt dabei die Abbremsung der freifallenden Last
bzw. des freilaufenden Windenseils dar.
Aus der DE-OS 2 304 370 geht eine Seilwinde mit einem zweistufigen
Planetengetriebe hervor, bei der ein Motor das Sonnenrad der ersten
Planetenstufe antreibt, deren Planetensteg mit dem Sonnenrad der zweiten
Planetenstufe verbunden ist. Der Planetensteg der zweiten Stufe treibt
dann die Windentrommel an. Zum Abbremsen und Festhalten der Trommel ist
eine gegen das Gehäuse der Seilwinde wirkende Trommelbremse vorgesehen.
Eine sogenannte Freifallwinde, deren Seiltrommel über ein Planeten
getriebe mittels eines Hydraulikmotors angetrieben ist, wobei der Motor
auf das Sonnenrad einer ersten Planetenstufe wirkt, deren Planetensteg
mit dem Sonnenrad einer zweiten Planetenstufe verbunden ist, wird durch
die DE-PS 3 223 632 offenbart. Der Planetensteg der zweiten Planeten
stufe ist dabei mit dem Windenrahmen verbunden, während eine auf die
Seiltrommel einwirkende Trommelbremse am gemeinsamen Hohlrad der beiden
Planetenstufen befestigt ist. Die inneren und äußeren Backen dieser
Trommelbremse umschließen ein Ringsegment der Windentrommel. Die Trom
melbremse erfüllt in erster Linie Kupplungsfunktion, indem durch An
drücken der inneren Backen, des sogenannten Innenbandes, an die Seil
trommel eine reibschlüssige Verbindung zwischen dem angetriebenen ge
meinsamen Hohlrad und der Seiltrommel hergestellt wird. Die Trommel
bremse läßt sich auch als Freifallbremse verwenden. In diesem Fall wer
den die am Windengehäuse befestigten äußeren Backen der Trommelbremse,
das Außenband, an die Windentrommel gepreßt.
Des weiteren sind Lösungen bekannt, bei denen das innenverzahnte Hohl
rad der Abtriebsstufe eines Planetengetriebes durch eine große Lamel
lenbremse beim Hubbetrieb festgehalten und beim Freifallbetrieb gelöst
wird. Alternativ wird oft auch der Planetenträger bzw. -steg der Ab
triebsstufe eines Planetengetriebes durch eine öldurchflutete große
Lamellenbremse festgehalten bzw. gelöst. Die vorgenannten Konstruktio
nen haben sämtlich den Nachteil, daß die Bremse entweder direkt die
Seiltrommel gegen den Windenrahmen abbremsen muß oder als Reaktions
glied an der Abtriebsstufe für die Seiltrommel angeordnet ist, da sie
gleichzeitig als Kupplung für den Hubbetrieb dient.
Die vorgenannten Trommelbremsen mit organischen Trockenbelägen sind
thermisch hoch belastet, unterliegen einem starken Verschleiß und sind
infolge Reibwertschwankungen nicht feinfühlig steuerbar. Die Lamellen
bremsen am Getriebeabtrieb, die zugleich auch als Kupplungen dienen,
sind notwendigerweise für das auftretende Drehmoment groß dimensio
niert und damit in den Anschaffungskosten unnötig hoch.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine
Winde mit einer Bremse zur wirksamen Abbremsung frei fallender Lasten zu
schaffen, deren Dimensionierung dem Anwendungszweck unter
Erzielung einer möglichst wirkungsvollen Verminderung des auf die
Bremse wirkenden Drehmoments angepaßt ist.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte, nicht glatt selbstverständli
che Ausgestaltungen der Erfindung gerichtet.
Während die aus dem Stand der Technik bekannten Bremsen zum Abbremsen
der Drehbewegung einer Seilwindentrommel die Trommel entweder direkt
gegen den Rahmen einer Seilwinde abbremsen oder gleichzeitig als Kupp
lung dienend an der Abtriebsstufe eines Planetengetriebes zur Trommel
die Funktion eines Reaktionsgliedes übernehmen oder wie bei einer Winde
gemäß der DE-GM 75 16 081 direkt auf das gleiche Sonnenrad wie des An
triebsmotors wirken, greift gemäß der Erfindung eine Bremse zum Abbrem
sen der frei drehenden Trommel am nicht-abtreibenden Steg einer der Ab
triebsstufe des Planetengetriebes vorgeschalteten Getriebestufe an.
Dadurch können die von der Bremse abzufangenden Drehmomente proportio
nal zum Untersetzungsverhältnis der vorgeschalteten Stufe zur Abtriebs
stufe reduziert und die Bremse in einem kostengünstigeren kleineren
Durchmesser ausgeführt werden. Da die üblicherweise verwendeten großen
Lamellenbremsen einen großen Anteil der Anschaffungskosten für die ge
samte Seilwinde ausmachen, sind erhebliche Einsparungen bezogen auf den
Gesamtpreis für die Winde möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bremse als Lamellenbremse
ausgebildet und bremst eine Welle, an der der nicht-abtreibende Steg
der vorgeschalteten Planetenstufe befestigt ist, gegen den Rahmen der
Seilwinde ab. Sind auf der einen Seite zwar geringere Drehmomente abzu
bremsen, so steigt andererseits die spezifische thermische Belastung
bei der erfindungsgemäß gewählten Bremsenanordnung infolge der abzu
bremsenden höheren Drehzahlen an. Vorteilhafterweise werden die Lamel
lenflächen deshalb zu Kühlungszwecken von Öl durchflutet.
Zur weiteren Reduzierung der durch den Antriebsmotor aufzubringenden
Drehmomente ist zwischen der Abtriebsplanetenstufe und der vorge
schalteten Planetenstufe eine weitere Zwischen
planetenstufe angeordnet. Ein Motor, beispielsweise ein Hydro- oder
Hydraulikmotor, treibt zweckmäßigerweise das Sonnenrad der vorge
schalteten Planetenstufe an. Ihrer Funktion entsprechend ist diese
Stufe daher im folgenden als Antriebsplanetenstufe bezeichnet.
Antriebs- und Zwischenplanetenstufe bilden ein Koppelgetriebe, bei dem
die Hohlräder der beiden Planetenstufen bevorzugt drehsteif gekoppelt
sind. Dabei kann die drehsteife Verbindung durch gegenseitiges Ver
schweißen, Verschrauben und/oder geeignete Unterbringung in einem
gemeinsamen Gehäuse hergestellt werden. Darüber hinaus sind die dreh
steif miteinander verbundenen Hohlräder vorteilhafterweise sowohl
gegenüber dem Gehäuse als auch gegenüber der Trommel der Seilwinde frei
drehbar gelagert.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin begründet,
daß der nicht-abtreibende Steg der Antriebsplanetenstufe - auch als
freies Glied bezeichnet -, nämlich der Planetensteg oder das Hohlrad,
an einer Welle befestigt sind, die einerseits abgebremst werden kann,
um die freilaufende Windentrommel zu stoppen, die andererseits jedoch
als Antriebswelle für einen zweiten Antriebsmotor dienen kann. Auf der
Antriebsplanetenstufe werden somit die Drehbewegungen zweier Antriebs
motoren zusammengeführt, überlagert und über deren Abtriebssteg zur
ersten Planetenstufe, die als Abtriebsstufe zur Windentrommel dient,
übertragen. Dadurch entsteht eine flexibel einsetzbare Seilwinde, die
entweder als Freifallwinde mit Freifallbremse oder aber mit Hilfe eines
zweiten Antriebsmotors als Hochgeschwindigkeitswinde eingesetzt werden
kann. Erfindungsgemäß entsteht somit eine Art Baukastensystem, bei dem
Freifallbremse und zweiter Antriebsmotor modulartig gegeneinander
ausgetauscht oder auch beide gleichzeitig verwendet werden können, um
entweder die Funktion einer Freifallwinde oder einer Hochgeschwindig
keitswinde oder in Kombination einer Art "Allroundwinde" erfüllen zu
können. Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich daraus sowohl für einen
Nutzer als auch für einen Hersteller. Der Nutzer hat eine breite Aus
wahl an Seilwinden und der Hersteller kann mit einer einzigen
Produktlinie eine breite Palette von Kundenwünschen abdecken.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, die in Richtung
größerer Einsatzflexibilität solcher Seilwinden zielen, betreffen den
Einbau einer weiteren Planetenstufe, die als Eingangsstufe für den An
trieb durch den zweiten Antriebsmotor dient. Der Abtriebssteg dieser
Eingangsplanetenstufe treibt dann das Hohlrad der Antriebsplanetenstufe
an. Das Hohlrad ist wiederum drehsteif mit dem Hohlrad einer etwaigen
Zwischenplanetenstufe verbunden. Erfindungsgemäß ist dabei die Welle
für das angetriebene Sonnenrad der Eingangsplanetenstufe innerhalb der
hohlen Welle der drehsteif miteinander verbundenen Hohlräder drehbar
gelagert. Beide Wellen, abkürzend als Brems- bzw. Abtriebswelle be
zeichnet, sind durch zwei getrennte Lamellenbremsen abbremsbar. In
diesem Fall übernimmt die erfindungsgemäße Freifallbremse bei antrei
bendem zweiten Antriebsmotor zusätzlich die Funktion, die beiden dreh
steif miteinander verbundenen Hohlräder der Eingangs- und Zwischen
planetenstufe gegenüber dem Gehäuse zu arretieren, um die Freischaltung
der Windentrommel zu ermöglichen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsformen un
ter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Seilwin
de, bei der eine Freifallbremse am Hohlrad der Antriebsplane
tenstufe angeordnet ist;
Fig. 2 eine Seilwinde wie in Fig. 1, bei der die Freifallbremse am
Planetensteg der Antriebsplanetenstufe angeordnet ist;
Fig. 3 eine Seilwinde wie in Fig. 1, bei der zwischen der Antriebspla
netenstufe und der Abtriebsplanetenstufe eine Zwischenplaneten
stufe vorgesehen ist; und
Fig. 4 eine Seilwinde gemäß Fig. 3, bei der die Antriebsplanetenstufe
als Überlagerungsstufe für einen ersten und einen zweiten An
triebsmotor dient.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei einfache alternative Ausführungsfor
men von Seilwinden 1 dargestellt. Innerhalb einer Trommel 2 einer Seilwin
de 1 ist ein zweistufiges Planetengetriebe 10 in einem Gehäusetopf 8
angeordnet, der sich wiederum in der Trommel 2 befindet, mit der er
drehsteif verbunden ist. Die Trommel 2 ist drehbar im Rahmen 3 der
Seilwinde 1 gelagert. Ein mit "L" gekennzeichneter Pfeil gibt die
Kraftrichtung einer an der Windentrommel 2 hängenden Last an. Ein
erster Antriebsmotor 15 treibt über eine Antriebswelle 16 ein Son
nenrad 43 einer Planetenstufe 42 an, die daher im folgenden durchgehend
als Antriebsplanetenstufe 42 bezeichnet wird. Die Drehbewegung des Son
nenrads 43 wird über einen gemeinsamen Planetensteg 44 der Planeten
räder 45, 46 bzw. 47 (nicht dargestellt) auf das Sonnenrad 23 einer
ersten Planetenstufe übertragen. Das Sonnenrad 23 ist dazu mit dem Pla
netensteg 44 über eine Hohlwelle 21 verbunden. Die Drehbewegung des
Sonnenrads 23 wird über die Planetenräder 25, 26 und das nicht darge
stellte Planetenrad 27 auf das Hohlrad 28 der ersten Planetenstufe
übertragen, das drehsteif mit dem Gehäusetopf 8 und somit der Trommel 2
verbunden ist. Die erste Planetenstufe 22, die im folgenden funktions
gemäß als Abtriebsplanetenstufe 22 bezeichnet werden soll, weist somit
Planetenräder 25, 26 bzw. 27 auf, die in Folge ihrer Abstützung gegen
den Rahmen 3 die Reaktionskräfte der Trommel 2 aufnehmen. Das Hohlrad
48 der Antriebsplanetenstufe 42 ist an einer Welle 12 befestigt, die
gegenüber dem Gehäusetopf 8 des Planetengetriebes 10 und dem Rahmen 3
der Seilwinde 1 drehbar gelagert ist und an der eine fest mit dem Win
denrahmen 3 verbundene Bremse 11 angreift, die als Freifallbremse
dient. Durch diese Anordnung der Freifallbremse 11 müssen gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionen zwar höhere Dreh
zahlen abgebremst werden, wodurch auf der anderen Seite jedoch wunsch
gemäß eine proportionale Reduzierung des aufzunehmenden Drehmoments
bewirkt wird. Durch Verwendung einer öldurchfluteten Lamellenbremse 11
kann die thermische Belastung beherrscht werden.
Andeutungsweise ist mit gestrichelten Linien ein zweiter Antriebsmotor
17 gezeigt, der über die nun als Antriebswelle dienende Welle 12 das
Hohlrad 48 der Antriebsplanetenstufe 42 antreibt. Die Antriebsplane
tenstufe 42 überträgt nun mittels ihres Planetenstegs 44 die überla
gerten Drehbewegungen beider Antriebsmotoren 15 und 17 auf das Sonnen
rad 23 der Abtriebsplanetenstufe 22.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Seilwinde 1, die sich
von der in Fig. 1 dargestellten lediglich dadurch unterscheidet, daß
anstatt des Planetenstegs 44 das Hohlrad 48 der Antriebsplanetenstufe
42 als Abtriebssteg zur Abtriebsplanetenstufe 22 dient. Der Planeten
steg 44 der Antriebsplanetenstufe 42 ist in diesem Beispiel der nicht-
abtreibende Steg (freies Glied), der durch die Freifallbremse 11
gegenüber dem Windenrahmen 3 gebremst werden kann.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 findet ein dreistufiges Planeten
getriebe 10 Verwendung, bei dem eine Zwischenplanetenstufe 32 vom ab
treibenden Planetensteg 44 der Antriebsplanetenstufe 42 angetrieben
wird und dessen Planetensteg 34 seinerseits wiederum als Abtrieb zur
Abtriebsplanetenstufe 22 dient. Die abtreibenden Planetenstege 44 bzw.
34 sind jeweils über Hohlwellen 21 bzw. 19 mit den Sonnenrädern 33 bzw.
23 der jeweils nachgeordneten Planetenstufen verbunden. Die Antriebs
welle 16 des Antriebsmotors 15 erstreckt sich durch beide Hohlwellen 19
und 21 hindurch zum Sonnenrad 43 der Antriebsplanetenstufe 42. Die
freien, nicht-abtreibenden Hohlräder 38 und 48 der Zwischen- und
Antriebsplanetenstufe 32 und 42 sind drehsteif miteinander verbunden
und in einer gemeinsamen Verbindungsglocke 9 angeordnet. Die Verbin
dungsglocke 9, die als Blechtopf ausgeführt oder aus einer geeigneten
Leichtmetall-Legierung hergestellt sein kann, ist bei 19 und 29
gegenüber dem Gehäusetopf 8 des Planetengetriebes 10 und dem Winden
rahmen 3 frei drehbar gelagert. Die Welle 12 dient in diesem Ausfüh
rungsbeispiel lediglich als Bremswelle, an der die als Lamellenbremse
ausgeführte Freifallbremse 11 angreift, die wiederum am Windenrahmen 3
befestigt ist. Die Zwischen- und Antriebsplanetenstufen 32 und 42
bilden zusammen über deren drehsteif miteinander verbundene Hohlräder
38 und 48 ein Koppelgetriebe 40.
Fig. 4 zeigt beispielhaft wie die Einsatzbandbreite der Seilwinde durch
die Kombination von Freifallbremse 11 und zweitem Antriebsmotor 17 er
weitert werden kann. Es sei lediglich auf die Unterschiede zu der in
Fig. 3 darstellten Ausführungsform eingegangen. Der zweite Antriebs
motor 17 treibt über eine Antriebswelle 18 ein Sonnenrad 63 einer zu
sätzlichen Eingangsplanetenstufe 62 an. Der Planetensteg 64 dieser Ein
gangsplanetenstufe 62 ist drehsteif mit dem Hohlrad 48 der Antriebspla
netenstufe 42 verbunden. Auf der Antriebsplanetenstufe 42 werden jetzt
die Drehbewegungen des ersten und des zweiten Antriebsmotors 15 und 17
zusammengeführt und überlagert und über deren Planetensteg 44 auf das
Sonnenrad 33 der nachgeschalteten Zwischenplanetenstufe 32 abgetrieben.
Die Verbindungsglocke 9, in der die Hohlräder 38 und 68 der Zwischen- und
Eingangsplanetenstufen 32 und 62 drehsteif angeordnet sind, ist
wieder auf der Welle 12 befestigt, an der die Freifallbremse 11 an
greift. Die Zwischen- und Eingangsplanetenstufen 32 und 62 bilden durch
ihre drehsteife Verbindung zusammen mit der Antriebsplanetenstufe 42
ein Überlagerungskoppelgetriebe 41. Die Welle 12 ist als Hohlwelle
ausgebildet, durch die sich die Antriebswelle 18 des zweiten Antriebs
motors 17 hindurch erstreckt. Sowohl für die Welle 12 als für die
Antriebswelle 18 ist jeweils eine Lamellenbremse 7 bzw. 11 vorgesehen.
Im Betrieb als Freifallwinde wird die Windentrommel 2 durch die Betä
tigung der Bremse 11 freigeschaltet. Die beiden Haltebremsen 6 und 7
bleiben geschlossen. Wenn die Bremsen 6 und 7 für die beiden Antriebs
wellen 16 und 18 gelöst und die auf der Welle 12 sitzende Bremse 11
geschlossen ist, wirkt das Planetengetriebe 10 als Überlagerungsgetrie
be für die beiden Antriebsmotoren 15 und 17. Die Seilwinde 1 wird in
diesem Fall als Hochgeschwindigkeits-Seilwinde betrieben. Bei
geschlossenen Bremsen 6 und 11, jedoch gelöster Bremse 7, kann durch
den Antrieb allein des zweiten Antriebsmotors 17 - bei entsprechender
Übersetzung der Eingangsplanetenstufe - ein Feinhubbetrieb der Seil
winde 1 realisiert werden. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt deutlich
die hohe Einsatzflexibilität der Seilwinde durch modulartige Kombina
tion der Funktionselemente Freifallbremse 11 und zweiter Antriebsmotor
17.
Claims (19)
1. Freifallwinde
- a) mit einem Antriebsmotor (15),
- b) mit einer Abtriebsplanetenstufe (22),
- b1) deren Sonnenrad (23) angetrieben ist,
- b2) deren Planetenträger (24) oder deren Hohlrad (28) am Rahmen (3) der Winde (1) abgestützt ist,
- b3) deren verbleibendes freies Glied mit einer Trommel (2) der Winde (1) drehsteif verbunden ist,
- c) mit einer Antriebsplanetenstufe (42),
- c1) deren Sonnenrad (43) angetrieben ist,
- c2) deren Planetenträger (44) oder deren Hohlrad (48) das Sonnenrad (23) der Abtriebsplanetenstufe (22) antreibt, und
- d) mit einer Bremse (11) zum Abbremsen oder Freigeben der Windentrom
mel (2),
dadurch gekennzeichnet, daß - e) das verbleibende freie Glied (44 oder 48) der Antriebsplanetenstufe (42) durch die Bremse (11) abbremsbar ist, und
- f) das zwischen die Antriebsplanetenstufe (42) und die Abtriebsplane tenstufe (22) eine Zwischenplanetenstufe (32) geschaltet ist, die mit der Antriebsplanetenstufe (42) ein Koppelgetriebe (40) bildet.
2. Freifallwinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohl
rad (48) der Antriebsplanetenstufe (42) über eine Welle (12) durch die
Bremse (11) abbremsbar ist.
3. Freifallwinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pla
netenträger (44) der Antriebsplanetenstufe (42) über eine Welle (12)
durch die Bremse (11) abbremsbar ist.
4. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Hohlrad (38) der Zwischenplanetenstufe (32) und das Hohl
rad (48) der Antriebsplanetenstufe (42) drehsteif mit einer Verbin
dungsglocke (9) verbunden sind, die durch die Bremse (11) abbremsbar
ist.
5. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Hohlrad (38) der Zwischenplanetenstufe (32) und der Steg
(44) der Antriebsplanetenstufe (42) drehsteif mit einer Verbindungs
glocke (9) verbunden sind, die durch die Bremse (11) abbremsbar ist.
6. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzei
chnet, daß der Planetensteg (34) der Zwischenplanetenstufe (32) und das
Hohlrad (48) der Antriebsplanetenstufe (42) drehsteif mit einer Ver
bindungsglocke (9) verbunden sind, die durch die Bremse (11) abbremsbar
ist.
7. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß zur Reduzierung des Stützmomentes der Bremswelle (12) zwischen
diese und das Koppelgehäuse (40) eine zusätzliche Planetenstufe (62)
zwischengeschaltet ist.
8. Freifallwinde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hohlrad (38) der Zwischenplanetenstufe (32) und das Hohlrad (68) der
zusätzlichen Planetenstufe (62) drehsteif mit der Verbindungsglocke (9)
verbunden sind, die durch die Bremse (11) abbremsbar ist.
9. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsglocke (9) gegenüber dem Gehäuse (3) der
Seilwinde (1) und der Windentrommel (2) frei drehbar gelagert ist.
10. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Planetensteg (34) der Zwischenplanetenstufe (32) das
Sonnenrad (23) der Abtriebsplanetengetriebe (22) antreibt.
11. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sonnenrad (23, 33) der Abtriebsplanetenstufe (22)
bzw. der Zwischenplanetenstufe (32) als Hohlwelle (19, 21) ausgebildet
ist, durch die sich die Antriebswelle (16) des Antriebsmotors (15) er
streckt.
12. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsplanetenstufe (42) zusammen mit der zusätz
lichen Planetenstufe (62) eine Überlagerungsstufe (42) bildet, wobei
das Hohlrad (48) oder der Steg (44) der Antriebsplanetenstufe (42)
durch einen zweiten Antriebsmotor (17) über die zusätzliche
Planetenstufe (62) antreibbar ist.
13. Freifallwinde nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erhöhung des Momentes des zweiten Antriebsmotors (17) die zusätzliche
Planetenstufe (62) vorgesehen ist, deren Sonnenrad (63) vom zweiten
Antriebsmotor (17) antreibbar ist.
14. Freifallwinde nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Antriebsmotor (17) und die Bremse (11) auf zwei getrennten
Wellen (12, 18) sitzen.
15. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Wellen (12, 18) durch voneinander unabhängig
betätigbare Bremsen (7, 11) abbremsbar sind.
16. Freifallwinde nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Bremse (7) als Haltebremse ausgebildet ist.
17. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste und/oder der zweite Antriebsmotor (15, 17) als
Hydro- oder Hydraulikmotoren ausgebildet sind.
18. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsglocke (9) aus einer Leichtmetall-Legie
rung oder als Blechtopf hergestellt ist.
19. Freifallwinde nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei geöffneter Bremse (11) zum Zwecke der schnelleren
Drehbeschleunigung der Seiltrommel (2) und der damit verbundenen Ge
triebeteile, der zweite Antriebsmotor (17) vorgesehen ist.
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