DE956268C - Zweitrommelwindwerk fuer auch als Kran verwendbare Bagger - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zweitrommelwindwerk für auch als Kran verwendbare Universalbagger, d. h. Bagger, die für den Betrieb mit einem Hochlöffel, Tieflöffel, Greifer, einer Schleppschaufel, einer Ramme und einer Stampf ausrüstung eingerichtet sind, und bezweckt die Ausnutzung eines solchen Zweitrommelwindwerks als ein Eintrommelwindwerk bei der Verwendung des Baggers als Kran in einer Weise, daß sich ein -größerer Hakenweg als bei der bekannten Verwendung des Baggers als Kran, ergibt und es keiner Änderung der Baggerkonstruktion für'den Einbau des Zweitrommelwindwerks bedarf.

Bei den bekannten Zweitrommelwindwerken für Universalbagger liegen die Seile auf den einander benachbarten Trommeln und sind an den Trommelenden befestigt. Die Seile laufen von oben bzw. unten auf die Trommeln auf. Zum Verhüten eines Überspringens der Seile von einer Trommel auf die andere weisen die einander benachbarten Trommelenden. Ränder auf. Wird der Bagger als Kran verwandt, dann ist bei den bekannten Zweitrommelwindwerken nur eine Trommel zum Heben des Hakens verwendbar. Der Hakenweg ist durch die Wickellänge des Seiles auf der einen Trommel begrenzt. Zur Erzielung größerer Hakenwege muß das Seil doppelt gewickelt werden. Hierbei sind besondere Seilführungen erforderlich, um ein einwandfreies Nebeneinanderliegen der Seilwindungen zu erzielen. · ..

Es ist bereits eine Windvörrichtung für Greifbagger bekanntgeworden, bei welcher zwei Trommeln vorgesehen sind, von denen die eine für die Hebekette und Schließkette und die andere für die Öffnungskette bestimmt ist. Nur die Trommel für die Hebekette weist einen Antrieb auf. Die andere Trommel wird von der Trommel für die Hebe- und Schließ kette mitgenommen, wobei die Mitnehmeeinrichtung so ausgebildet ist, daß sich die mitgenommene Trommel um 380⁰ gegenüber der anderen Trommel verdrehen kann. Durch dieses Verdrehungsspiel ist es möglich, daß die Schließkette nach dem Anheben des Korbes zum Öffnen des Korbes nachgelassen werden kann und beim Anheben des Korbes ein Schließen durch das Anheben erfolgt, bevor das Aufwickeln der Öffnungskette beginnt. Beide Trommeln können auch spielfrei miteinander gekuppelt werden, wenn es erwünscht ist, den Korb vor dem Anheben erst zu öffnen und dann im geöffneten Zustand hochzuziehen, weil der Baggerkorb sich beim Schließen im Boden festgesetzt hat. Diese Windvorrichtung soll das öffnen und Schließen des Baggerkorbes vereinfachen.

Nach der Erfindung sind beide Trommeln zu einer in ihrer ganzen Länge Kranzwecken dienenden Trommel miteinander verbindbar und die vereinigten Trommeln gemeinsam antreibbar. Hierdurch ist erreicht, daß die ganze Trommellänge beim Betrieb des Baggers als Kran zum Aufwickeln des Seiles verwandt werden kann, wodurch sich ein erheblich verlängerter Hakenweg ergibt.

Im einzelnen kann die Anordnung so sein, daß die einander zugewandten Bordränder der Trommeln als quer geteilte, abnehmbare Bordscheiben in Absetzungen in den einander zugewandten Stirnenden der Trommeln ausgebildet sind und die abgenommenen Bordringe durch einen quer geteilten Flachring von den Absetzungen entsprechender Stärke und mit Durchlässen für die Trommeln miteinander verbindende Bolzen ersetzbar sind. Durch den Ring ergibt sich eine glatte Aufwickelfläche auf den vereinigten Trommeln, die auch mit durchgehenden Gewinderillen versehen sein können.

Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die einander zugewandten Trommelenden mit Bordscheiben versehen sind, die zur Aufnahme einer sie miteinander verbindenden endlosen Gelenkkette verzahnt sind. Diese Ausführungsform findet dann Anwendung, wenn die Seilführung über zwei Rollen im Hakengeschirr und zwei Rollen im Auslegerkopf erfolgt, so daß die Seile der beiden Trommeln mit der halben Last belastet werden und demzufolge für jedes Seil nur der halbe Seilquerschnitt notwendig ist. Die Folge hiervon ist, daß sich infolge der Verringerung des Seildurchmessers eine ganz erheblich vergrößerte Wickellänge ergibt. Die Vergrößerung beträgt etwa 3O°/o der Wickellänge der bekannten Ausführung. Zweckmäßig sind die miteinander vereinigten Trommeln, durch die Vornahme des Antriebes über den Antrieb an der einen oder an der anderen Trommel gemeinsam in beiden Drehrichtungen antreibbar. Dies bietet den Vorteil, daß der Haken durch Maschinenkraft abgelassen werden kann und daher nur ein geringes Gewicht zu haben braucht. Auch ist es möglich, der absinkenden Last durch die Maschinenkraft eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu geben. Ohne die Antreibbarkeit in beiden Richtungen ist es notwendig, das Hakengeschirr so schwer auszubilden, daß durch das Gewicht des Hakengeschirrs die Trommel abläuft. Zum Ablassen λ^Γοη Lasten unter dem Eigengewicht unter Benutzung einer Bremse muß der Kranführer besonders darauf achten, daß die Senkgeschwindigkeit nicht zu hoch wird, damit beim Abfangen der Last keine Stöße auftreten, die das Windwerk beschädigen könnten bzw. den Bagger zum Kippen bringen.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Abb. ι läßt ein Zweitrommelwindwerk für einen Universalbagger, im Längsschnitt erkennen;

Abb. 2 gibt einen Teil des Zweitrommelwindwerks nach Abb. 1 im Längsschnitt nach der Verbindung beider Trommeln durch einen Ring wieder;

Abb. 3 zeigt im Längsschnitt ein Zweitrommelwindwerk, bei welchem die Verbindung der beiden Trommeln über eine endlose Kette bewirkt ist.

Die beiden Trommeln des Zweitrommelwindwerks sind mit 1 und 2 bezeichnet. Das Zahnrad 3 treibt die Trommelwelle 4 an, welche in den Windenschildern 5 und 6 gelagert ist. Beide Trommeln ι und 2 können unabhängig voneinander mit dem Antrieb gekuppelt und abgebremst werden. Die Trommel 1 wird über die Kupplung 7 in der gleichen Drehrichtung wie das Zahnrad 3 angetrieben, während die Kupplung 8 über den Kettenantrieb 3_a in der entgegengesetzten Drehrichtung angetrieben wird. Wird die Trommel 2 über die Kupplung 8 mit dem Antrieb gekuppelt, so dreht sich die Trommel 2 über die Kupplung 8 in entgegengesetzter Richtung zur Trommel 1. Es muß deshalb bei der Verwendung als Zweitrommelwindwerk bei einer Trommel das Seil von oben und bei der anderen Trommel das Seil von unten auflaufen.

Die einander zugewandten Stirnenden sind gemäß Abb. ι mit quer geteilten, abnehmbaren Bordscheiben 9 und 10 versehen, welche über die Bolzen 11 an den Trommeln und den Kupplungsglocken 12 festgelegt sind. Nach dem Entfernen der Bolzen 11 no lassen sich die Bordscheiben 9 und 10 leicht abnehmen.

Bei der Verwendung des Universalbaggers als Kran werden die Bordscheiben 9 und 10 abgenommen und durch den quer geteilten Ring 13 ersetzt, welcher den gleichen Außendurchmesser wie die Trommeln aufweist. An Steile der Bolzen 11' werden Bolzen 14 verwandt, welche die Trommeln und den zwischen ihnen liegenden Ring 13 miteinander verbinden. Hiernach kann die Länge beider Trommein zum Aufwickeln des Seiles verwandt werden. Die Trommeln werden in diesem Fall zusammen in der gleichen Drehrichtung angetrieben.

Da die Kupplungen 7 und 8 einander gegenläufige Drehrichtung über den Zahnradantriebs und.den Kettenantrieb 3_a haben, können die vereinigten

Trommeln in der einen,und in der anderen Drehrichtung durch Maschinenkraft angetrieben werden, so daß der Haken durch Maschinenkraft abgelassen werden kann. Die federbelastete Bremse 15 hält die Last, während die Bremse 16 als Sicherungsbremse in Reserve gehalten werden kann.

Gemäß Abb. 3 sind die Bordscheiben 9 und 10 zur Aufnahme einer sie verbindenden endlosen Gelenkkette 17 verzahnt. Hierbei sind die Bordscheiben einstückig mit den Trommeln. Nach dem Einlegen der Gelenkkette sind die Trommeln 1 und 2 kraftschlüssig miteinander verbunden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Zweitrommelwindwerk für auch als Kran verwendbare Bagger, bei welchem die einander benachbarten Trommelenden mit Bordrändern versehen sind und ein Antrieb an beiden unabhängig voneinander antreibbaren Trommeln vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Trommeln zu einer in ihrer ganzen Länge bei der Verwendung des Baggers als Kran der Aufwicklung des Kranseiles dienenden Trommel miteinander verbindbar und die vereinigten Trommeln gemeinsam antreibbar sind.
2. 2. Trommelwindwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Bordränder der Trommeln als quer geteilte, abnehmbare Bordringe (9, 10) in Ab-Setzungen in den einander zugewandten 'Stirnenden der Trommeln (1, 2) ausgebildet sind und die abgenommenen Bordringe durch einen quer geteilten Flachring (13) von den Absetzungen entsprechender Stärke und mit Durchlässen für die Trommeln miteinander verbindende Bolzen (14) ersetzbar sind.
3. 3. Trommelwindwerk nadi Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Trommelenden mit Bordrändern (9, 10) versehen sind, die zur Aufnahme einer sie miteinander verbindenden endlosen Gelenkkette verzahnt sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschriften Nr. 86490 und 475 198.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 509 565/170 9.55 (609 756 1.57)