DE3728494C1 - Tragbare Seilzugmaschine - Google Patents
Tragbare SeilzugmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine tragbare Seilzugmaschine mit Antriebs
motor, Kupplung, Getriebe und fliegend gelagerter Seilscheibe.
Es ist eine derartige Seilzugmaschine bekannt, die bevorzugt für den
Abtransport von geschlagenen Baustämmen eingesetzt wird. Dazu wird
die Seilzugmaschine unter Zwischenschaltung einer Schwenklagerung an
einem gewachsenen Baumstamm mittels Gurte befestigt. Das Getriebe ist
als Stirnradgetriebe ausgebildet und in einem eigenen Getriebege
häuse untergebracht. Die fliegend gelagerte Seiltriebscheibe liegt frei.
Der ungeschützten Seiltriebscheibe ist eine schwenkbar gelagerte und
unter Federkraft in die Seilrille eingreifende Seilandrückrolle zugeord
net. Diese bekannte Seilzugmaschine ist nur beschränkt einsatzfähig
(vgl. US-PS 29 29 494).
Außerdem ist eine tragbare Seilzugmaschine bekannt, bei welcher das
Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet ist. Die Seiltriebscheibe,
welche nicht fliegend gelagert ist, weist einen Zahnkranz mit Innen
verzahnung auf. Dieser Zahnkranz fluchtet mit dem feststehenden Hohl
rad des Planetengetriebes. Die Innenverzahnung von Zahnkranz und
Hohlrad muß aufeinander abgestimmt sein, weil die Planetenräder
sowohl mit dem Hohlrad als auch mit dem Zahnkranz kämmen. Daraus
resultiert eine in ferigungstechnischer Hinsicht aufwendige Bauweise.
Auch diese Ausführungsform ist nur beschränkt einsatzfähig (vgl.
EP-OS 00 50 073).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine tragbare Seilzug
maschine der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich bei
leichtgewichtiger und kompakter Bauweise durch große Zugkraft, hohe
Seilgeschwindigkeit und Manipulationsfreundlichkeit auszeichnet und
welche als Hebezeug ebenso wie als Seil- bzw. Seilbahnantrieb und
Trommelantrieb eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Seilzugma
schine dadurch, daß die Kupplung als handlüftbare Lamellenkupplung
und das Getriebe als Planetengetriebe ausgebildet
sind, daß die Lamellenkupplung auf der Abtriebswelle des angetriebe
nen Plantengetriebes angeordnet ist, daß zwischen dem Planetenge
triebe und der Lamellenkupplung ein abtriebsseitig an die Lamellen
kupplung angeschlossenes Antriebsritzel für die Seiltriebscheibe an
geordnet ist, und daß die Seiltriebscheibe einem mit dem Antriebsritzel
kämmenden Zahnkranz aufweist. Nach einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung ist die Lamellenkupplung unter Zwischenschaltung
von entlastbaren Andrückelementen, z. B. Tellerfedern, mittels einer
Handkurbel als regulierbare Senkbremse zu betätigen. - Diese Maß
nahmen der Erfindung haben zunächst einmal zur Folge, daß sich mit
der erfindungsgemäßen Seilzugmaschine Lasten aufgrund ihres Eigen
gewichtes und regulierter Bremskraft senken lassen. Tatsächlich wird
mit der Lamellenkupplung ein außergewöhnlich feinregulierbares Brems
system verwirklicht, da sich die Last feinfühlig und präzise senken
oder heben läßt, so daß beispielsweise das Einsetzen von Bolzen,
Schrauben, Maschinenteilen oder dergleichen millimetergenau erfolgen
kann. Hat der Antriebsmotor keine Bremswirkung (Benzin, Druckluft)
so dient der Planetenträger mit zugeordneten Sperrklinken als Rück
laufsperre. Diese geben nur die Drehbewegung beim Heben frei, sobald
die Abtriebswelle des Plantengetriebes sich in entgegengesetzter Richtung
bewegt rasten die Sperrklinken sofort im Hohlrad formschlüssig ein
und blockieren das Antriebssystem, welches zum Absenken nunmehr
durch die Lamellenkupplung entsperrt werden kann. Das Plantenge
triebe ermöglicht ein außergewöhnlich großes Untersetzungsverhältnis.
Das gilt insbesondere dann, wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung der Antriebsmotor
das Plantengetriebe über eine Keilriemenuntersetzung und
unter Zwischenschaltung eines Vorgeleges antreibt. Als Antriebs
motor kommt bevorzugt ein Verbrennungskraftmotor in Frage, aber auch
der Einsatz eines Druckluftmotors oder E-Motors ist denkbar. Die Ge
samtuntersetzung kann ca. 1 : 600 betragen. Die Kombination von dem
in gewichtsmäßiger Hinsicht leichten Plantengetriebe und der Lamel
lenkupplung gewährleistet einen hohen Wirkungsgrad mit minimalem
Reibwiderstand, so daß die erfindungsgemäße Seilzugmaschine mit
großer Zugkraft und hoher Seilgeschwindigkeit und kleinem Gesamtge
wicht selbst in großer Höhe über dem Meeresspiegel einwandfrei
arbeiten kann, folglich für Seilbahn-, Stahlbau- und Lawinenbauungs
monteure besonders geeignet ist. - Ferner wird durch die Anordnung
von Planetengetriebe, Lamellenkupplung und Seiltriebscheibe eine be
sonders kompakte Bauweise erreicht, die dadurch noch optimiert wird,
daß auf der Antriebswelle des Plantengetriebes eine abtriebseitig an
die Lamellenkupplung angeschlossene Hohlwelle mit dem Antriebsritzel
für die Seiltriebscheibe gelagert ist. - Weiter sieht die Erfindung vor,
daß die Seiltriebscheibe Steckbohrungen für den Sperrbolzen und eine
Steckzapfenkupplung für den Antrieb beliebiger Geräte und Anlagen
aufweist. Die damit angetriebenen Geräte und Einrichtungen können bei
gleichbleibender Lastrichtung im Stillstand blockiert, oder mit der
Lamellenkupplung bei bleibendem Moment rückwärts in Bewegung ge
bracht, oder bei abnehmendem Drehmoment entlastet werden. Auf diese
Weise bildet die erfindungsgemäße Seilzugmaschine zugleich z. B.
einen Bobinenantrieb bzw. Trommelantrieb, weil die betreffende Trom
mel mittels einer Antriebskette über ein Kettenritzel an der Steck
zapfenkupplung angetrieben werden kann. Selbstverständlich weist da
zu die Trommel einen entsprechenden Zahnkranz auf. Insoweit wird mit
der erfindungsgemäßen Seilzugmaschine der Direktantrieb großer
Bobinen oder Trommeln unter Zwischenschaltung eines Zusatzkettenan
triebes möglich, wobei die erfindungsgemäßen Seilzugmaschine weniger
als 30 kg Eigengewicht aufweist. Im Ergebnis wird mit der Funktion
als Hebezeug und Seil- bzw. Seilbahnantrieb auch noch die Funktion
eines Bobinenantriebes kombiniert. - Das Planetengetriebe, die
Lamellenkupplung und die Seiltriebscheibe sind in einem Gehäuse ge
lagert und auf dem Kupplungsgehäuse ist ein Gehäusedeckel für die
Seiltriebscheibe axial verschiebbar gelagert. Folglich läßt sich das
Gehäuse zum Auflegen eines Endlosseiles auf die Seiltriebscheibe un
schwer öffnen.
Im Ergebnis wird eine tragbare Seilzugmaschine verwirklicht, die wegen ihres
geringen Gewichtes mani
pulationsfreundlich ist. Dennoch wird die Übertragung großer Zug
kräfte mit hohen Seilgeschwindigkeiten gewährleistet. Ebenso ist ein
präzises Senken und Heben von Lasten möglich. Darüber hinaus wird
ein Universalantrieb für Seile, Seilbobinen, Seilhaspel und andere an
zutreibende Aggregate verwirklicht. So läßt sich die erfindungsgemäße
Seilzugmaschine beispielsweise im Stahlhochbau ebenso wie beim Seil
bahn- oder Mastenbau einsetzen. Das gleiche gilt fü den Stahlbeton
bau, Brückenbau sowie für sämtliche Hebe- und Zugarbeiten. Auch im
Rettungswesen und in der Forstwirtschaft (Hochziehen von Personen
und Lasten, Umdrehen umgestürzter Fahrzeuge, Abschleppen von Bäu
men, Stämmen, Steinblöcken usw.) ist der Einsatz der erfindungsge
mäßen Seilzugmaschine denkbar. Das gleiche gilt für den Bau von
Lawinenschutzwerken und für Pionierarbeiten. Selbst im Kabelkanalbau
ist die erfindungsgemäße Seilzugmaschine zum Ziehen von Leitungen,
Kabeln, Rohrelementen usw. geeignet. Endlich funktioniert die er
findungsgemäße Seilzugwinde auch als Bergewinde für beispielsweise
Schwerlast-Fahrzeuge oder als Montagegerät für Pioniertruppen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 die Seilzugmaschine in schematischer Sei
enansicht,
Fig. 2 eine andere Seitenansicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,
teilweise fortgebrochen,
Fig. 3 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig. 1 und
Fig. 5 einen Schnitt C-C durch den Gegenstand nach Fig. 1.
In den Figuren ist eine tragbare Seilzugmaschine 1 dargestellt, die
in ihrem grundsätzlichen Aufbau einen Antriebsmotor 2, eine Kupp
lung 3, ein Getriebe 4 und eine Seiltriebscheibe 5 aufweist. Nach dem
Ausführungsbeispiel ist der Antriebsmotor 2 als Verbrennungskraftmotor
von hoher Leistung und geringem Gewicht ausgebildet. Die Kupplung
ist als handlüftbare Lamellenkupplung 3 und das
Getriebe als Planetengetriebe 4 mit Rücklaufsperre ausgebildet. Die
Lamellenkupplung 3 ist auf der Abtriebswelle 6 des angetriebenen Pla
netengetriebes 4 angeordnet. Zwischen dem Planetengetriebe 4 und der
Lamellenkupplung 3 ist ein abtriebseitig an die Lamellenkupplung 3
angeschlossenes Antriebsritzel 7 für die Seiltriebscheibe 5 angeordnet.
Die Seiltriebscheibe 5 ist fliegend gelagert und weist einen mit dem
Antriebsritzel 7 kämmenden Zahnkranz 8 auf. Die Lamellenkupplung 3
ist unter Zwischenschaltung von entlastbaren Andrückelementen 9, z.
B. Tellerfedern, mittels einer Handkurbel 10 als regulierbare Senk
bremse für die anhängende Last zu betätigen. Selbstverständlich kann
umgekehrt die anhängende Last auch gehoben werden. Der Antriebs
motor 2 treibt das Plantengetriebe 4 über eine Keilriemenuntersetzung
11 und unter Zwischenschaltung eines Vorgeleges 12 an.
Die Gesamtuntersetzung kann ca. 1 : 600 betragen. Auf der Abtriebs
welle 6 des Plantengetriebes 4 ist eine abtriebseitig an die Lamellen
kupplung 3 angeschlossene Hohlwelle 13 mit dem Antriebsritzel 7 für
die Seiltriebscheibe 5 gelagert. Der Seiltriebscheibe 5 sind eine
Seilführungsrolle 14 und eine schwenkbar gelagerte, in die Seilrille 15
der Seiltriebscheibe 5 eingreifende Seilandrückrolle 16 zugeordnet, wel
che proportional zum Seilzug im Lasttrum arbeitet. Die Seiltriebscheibe
5 weist Steckbohrungen 17 zum Blockieren der Last mit einem Sperrbol
zen und für eine nicht gezeigte Steckzapfenkupplung für den Antrieb
beliebiger Geräte und Anlagen, z. B. mit einem Ritzel für eine An
triebskette zum Antreiben einer Steckzapfenkupplung für den Antrieb
beliebiger Geräte und Anlagen, z. B. mit einem Ritzel für eine An
triebskette zum Antreiben einer Trommel oder Bobine mit Zahnkranz, auf.
Das Planetengetriebe 4, die Lamellenkupplung 3 und die Seiltriebschei
be 5 sind in einem Gehäuse 18 gelagert. Auf dem Kupplungsgehäuse 19
als Teil des Gehäuses 18 ist ein Gehäusedeckel 20 für die Seiltrieb
scheibe 5 axial verschiebbar gelagert, um ein Endlosseil 21 auf die
Seiltriebscheibe 5 auflegen zu können. Der Gehäusedeckel 20 ist als
Seilentgleisungsschutz ausgebildet und weist dazu innenseitig über ei
nen Teilumfang der Seiltriebscheibe 5 verteilte Führungen, Gleitstücke
oder angedeutete Rollen 22, z. B. aus Kunststoff, auf. Die Seilzugma
schine weist eine Einpunkt-Aufhängung bzw -Verankerung auf und ar
beitet dadurch in jeder Lage mit zentralem Seilein- und -auslauf. Tat
sächlich stellt sich die Seilzugmaschine automatisch ohne weitere Befe
stigung in die jeweilige Lastrichtung.
Die Anordnung von fliegendem Triebrad, Lamellenkupplung und Andrück
rollen erlaubt das Auflegen von langen oder Endlosseilen an jeder be
liebigen Stelle sowie das Antreiben von dritten Arbeitsgeräten und Ein
richtungen.
Claims (8)
1. Tragbare Seilzugmaschine mit Antriebsmotor, Kupplung, Getriebe und
fliegend gelagerter Seiltriebscheibe, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kupplung als handlüftbare Lamellenkupplung
(3) und das Getriebe als Planetengetriebe (4)
ausgebildet sind, daß die Lamellenkupplung (3) auf der Abtriebswel
le (6) des angetriebenen Planetengetriebes (4) angeordnet ist, daß
zwischen dem Planetengetriebe (4) und der Lamellenkupplung (3) ein
abtriebsseitig an die Lamellenkupplung (3) angeschlossenes Antriebs
ritzel (7) für die Seiltriebsscheibe (5) angeordnet ist, und daß die
Seiltriebsscheibe (5) einen mit dem Antriebsritzel (7) kämmenden Zahn
kranz (8) aufweist.
2. Seilzugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lamellenkupplung (3) unter Zwischenschaltung von entlastbaren An
drückelementen (9) mittels einer Handkurbel (10) als
regulierbare Senkbremse zu betätigen ist.
3. Seilzugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmotor (2) das Planetengetriebe (4) über eine Keilrie
menuntersetzung (11) und unter Zwischenschaltung
eines Vorgeleges (12) antreibt.
4. Seilzugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf der Abtriebswelle (6) des Planetengetriebes (4)
eine abtriebsseitig an die Lamellenkupplung (3) angeschlossene Hohl
welle (13) mit dem Antriebsritzel (7) für die Seiltriebscheibe (5) ge
lagert ist.
5. Seilzugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Seiltriebscheibe (5) Steckbohrungen (17) für
eine Steckzapfenkupplung mit einem Kettenritzel aufweist.
6. Seilzugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Plantengetriebe (4), die Lamellenkupplung (3)
und die Seiltriebscheibe (5) in einem Gehäuse (18) gelgert sind und
auf dem Kupplungsgehäuse (10) als Teil des Gehäuses (18) ein Ge
häusedeckel (20) für die Seiltriebscheibe (5) axial verschiebbar ge
lagert ist.
7. Seilzugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Planetengetriebe (4) bei einem Antriebsmotor
ohne Bremswirkung eine Rücklaufsperre aufweist.
8. Seilzugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Gehäusedeckel (20) als Seilentgleisungsschutz
ausgebildet ist und dazu innenseitig über einen Teilumfang der Seil
triebsscheibe (5) verteilte Führungen, Gleitstücke oder Rollen (22) aus
z. B. Kunststoff aufweist.
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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