DE4132943C2 - Formschließvorrichtung - Google Patents
FormschließvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Formschließvorrich
tung an einer waagerecht arbeitenden Kunststoff-Spritzgieß
maschine. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
eine Vorrichtung zum Schließen sehr großer Gießformen, wie
sie in Verbindung mit Reaktionsspritzgußmaschinen verwendet
werden. Dabei dient die Vorrichtung zur selektiven Öffnung
und Schließung von zusammenarbeitenden Gießformteilen, die
zusammen einen Hohlraum bilden, in dem der zu gießende Ge
genstand geformt wird. Darüber hinaus erlaubt die Vorrich
tung eine Schwenkbewegung der betreffenden Gießformteile,
um den Zugang zu den Oberflächen der Gießform zu erleichtern,
die den Gegenstand begrenzen, und ebenso die Entnahme
eines fertig geformten Gegenstandes aus der Gußform zu er
leichtern.
Das Gießen von großen Kraftfahrzeugkarosserieteilen, wie
vordere oder hintere Stoßstangen oder ähnliches, erfordert
die Verwendung sehr großer und sehr schwerer Gießformen,
verglichen mit den üblichen Gießformen für die üblicheren
kleineren, im Spritzgußverfahren hergestellten Gegenstände.
Darüber hinaus ist das Material, aus dem solche Kraftfahr
zeugkarosserieteile häufig hergestellt werden, ein Polyure
thanmaterial, das in den Formhohlraum als Flüssigkeit ein
geführt wird, und aus einer Mischung aus Polyol (mehrwerti
gen Alkoholen) und einem Isocyanat hergestellt wird. Solche
Materialien werden in den Formhohlraum unter wesentlich ge
ringeren Drücken eingeführt als die konventionellen thermo
plastischen Materialien, wie Polyäthylen oder Polypropylen,
die normalerweise in einer Spritzgußmaschine Verwendung
finden. Beispielsweise sind die Gießdrücke in einer Reak
tionsspritzgußmaschine dergestalt, daß die Kräfte, die zum
Zusammenhalten der Formteile erforderlich sind, meist in
der Größenordnung von etwa 1000 kN liegen, während Spritzguß
maschinen, in denen plastisches Material unter sehr hohem
Druck eingespritzt wird, manchmal Formschließkräfte in der
Größenordnung von etwa 30 000 kN erfordern.
Eine Ausführungsform einer Formschließvorrichtung für Gieß
formen für solche Reaktionsspritzgußmaschinen ist in der
US 3 981 671 dargestellt und beschrieben.
Sie offenbart ein Gießformschließsystem,
in dem ein Paar Gießformen eine über der anderen in
der Nähe der gegenüberliegenden Enden eines im wesentlichen
C-förmigen Rahmens angeordnet sind, wobei jede der Gießformen
um ihre eigene, sich horizontal erstreckende
Schwenkachse schwenkbar ist.
Dieses Patent offenbart ebenso die Schwenkbarkeit
der gesamten Vorrichtung um eine horizontale Achse, so daß
die Gießformen in einer horizontalen Richtung aufeinander
zu und voneinander weg bewegbar sind. Obwohl die in diesem
Patent offenbarte Vorrichtung für ihren vorgesehenen Zweck
außerordentlich geeignet ist, führt sie zu einer sehr
großen und umfangreichen Maschine, welche aufgrund ihrer
vertikalen Anordnung der Gießformen das Heben von sehr
schweren Gießformteilen erforderlich macht. Darüber hinaus
sind in ihrer horizontalen Anordnung die Gießformteile in
einer Höhe über dem Boden, die es schwierig und unbequem
macht, einen gegossenen Gegenstand aus der Form zu entneh
men.
Eine andere Ausführungsform einer Formschließvorrichtung
für eine Reaktionsspritzgußmaschine ist in der US 4 708 625
dargestellt und beschrieben. Dieses Patent offenbart
eine Anordnung, bei der die Gießformen so angeordnet sind,
daß sie horizontal relativ zueinander bewegbar sind, und
wobei jede Vorrichtung zum Stützen der Gießform schwenkbar
angeordnet ist, so daß sie sich um eine vertikale Achse
drehen kann. Eine der Gießformhandhabungseinrichtungen der
Vorrichtung umfaßt eine hydraulische Antriebseinrichtung,
die dazu dient, ihr zugehöriges Gießformteil auf das andere
Gießformteil hin und von diesem weg zu bewegen. Auch die
Vorrichtung, die in der US 4 708 625 offenbart ist, ist
jedoch groß und unhandlich, und sie erfordert ebenfalls die
Bewegung von großen und schweren Gießformstützelementen der
Einrichtung, wodurch Antriebsmotoren von beachtlicher
Leistung und großer Kapazität erforderlich sind. Letztlich
ist die Bewegung der Gießformteile in der Vorrichtung
aufgrund der hohen Massenträgheit der zu bewegenden
Teile sehr langsam.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Form
schließvorrichtung an einer waagerecht arbeitenden Kunst
stoff-Spritzgußmaschine für große Teile zu schaffen, die eine wesentlich
schnellere Bewegung der Gießformteile erlaubt, um die er
forderliche Zeit zur Vollendung eines Gießzyklus zu verringern
wobei die Gießformteile jeweils relativ zueinander schwenkbar
und für das Maschinenbedienungspersonal leicht zugäng
lich sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der beiliegenden Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine seitliche Aufrißdarstellung einer
Formschließvorrichtung zur Handhabung eines Paares
von schwenkbaren Formaufspannplatten, die dazu geeignet
sind, entsprechende Stücke einer Gießform zu tragen, die
einen Gußhohlraum begrenzt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Vor
richtung;
Fig. 3A und 3B zusätzliche Draufsichten auf die Vorrich
tung, die in Fig. 1 dargestellt ist, die jeweils die rela
tiven Positionen der Gießformaufspannplatten zeigen, wenn
die Gießformen in geschlossener Stellung befindlich sind
und die relativen Positionen der Formaufspannplatten,
wenn die Gießformen offen sind und die bewegliche Platte
auswärts geschwenkt worden ist;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie 4-4 der Fig. 1.
In den Zeichnungen, insbesondere in Fig. 1 und 2, ist eine
Formschließvorrrichtung 10
dargestellt, die einen kastenträgerartigen Rahmen 12 in
rechtwinkliger Anordnung umfaßt. Der Rahmen 12 umfaßt ein
Paar sich längs erstreckender oberer Rahmenteile 14, 16,
die zueinander parallel sind, und ein Paar, sich längs
erstreckender, paralleler unterer Rahmenteile 18, 20 (s.
Fig. 4), die parallel zu und beabstandet von den oberen
Rahmenteilen 14, 16 angeordnet sind. Zusätzlich sind an je
dem Längsrichtungsende des Rahmens entsprechende vertikal
angeordnete Rahmenteile 22 vorgesehen, die die oberen und
unteren Rahmenteile verbinden. Ebenso sind am entgegenge
setzten Ende des Rahmens Teile 24 angordnet, die sich zwi
schen den entsprechenden oberen Rahmenteilen 14, 16 und den
entsprechenden Rahmenteilen 18, 20 erstrecken. Alle diese
Rahmenteile sind sicher miteinander verbunden, beispiels
weise durch Schweißen, so daß ein massiver Rahmen 12 gebil
det wird, der die verschiedenen Maschinenteile trägt. Vor
zugsweise ist jedes der Rahmenteile in der Form eines Ka
stenträgers ausgeführt, wobei der innere Teil der Rahmen
teile hohl ist.
Wie man am besten in Fig. 4 sehen kann, umfaßt ein Zwi
schenabschnitt eines jeden der oberen und unteren Rahmen
teile 14, 16, 18 und 20 sich innen gegenüberstehende Öff
nungen 26, die den Zugang zu jedem der vier beweglichen
Plattenführungsstangen 28 erlauben. Jede dieser Stangen ist
innerhalb eines der oberen und unteren Rahmenteile angeord
net. Jede der Führungsstangen 28 wird durch ein Paar längs
beabstandeter Führungsstangentrageblocks 30 getragen und
unterstützt, die in einer Position innerhalb der oberen und
unteren Rahmenteile befestigt sind, so daß sie jede der be
weglichen Plattenführungsstangen 28 sicher halten und rich
tig ausrichten.
Eine erste Platte 32 ist zum Tragen eines Gießformteils 34
einer Gießform in einer bestimmten Position relativ zu der
Längsachse der Maschine vorgesehen. Die erste Platte 32 ist
fest positioniert, so daß sie sich nicht entlang der Längs
achse der Maschine bewegen kann.
Ein Paar horizontal angeordneter, vertikal beabstandeter
Trageplatten 36, 38 sind an der Rückseite der ersten Platte
32 vorgesehen und befestigt. Wie dargestellt, weisen die
Trageplatten 36, 38 eine im wesentlichen dreieckige Anord
nung auf, und in der Nähe der Spitze des Dreiecks, das die
Trägerplatten bilden, ist ein Achslager 40 angeordnet, das
in einer sich vertikal erstreckenden Schwenkachse 42 auf
genommen ist, die zwischen entsprechenden querverlaufenden
Zwischenrahmenteilen 44 festgehalten ist. Nur eines der
Zwischenrahmenteile 44 ist in Fig. 2 sichtbar dargestellt.
Die erste Platte 32 weist in Längsrichtung der Maschine ge
sehen eine im wesentlichen rechteckige Form auf. Sie ist um
die Schwenkachse 42 von einer ersten Position, die in
durchgezogenen Linien in Fig. 2 dargestellt ist, in eine
zweite Position, die in Fig. 2 in gestrichelten Linien dar
gestellt ist, drehbar. Dadurch kann einer Bedienungskraft,
die an der Seite der Maschine steht, die Oberfläche des
Gießformhohlraums zugekehrt werden, die Bestandteil des
Gießformteils 34 ist, welches von der ersten Platte 32 ge
tragen wird. Wenn die Oberfläche des Gießformhohlraums auf
diese Weise präsentiert wird, kann die Bedienungskraft
leicht die Gießformoberfläche säubern und kann ebenfalls
schnell ein Gießformtrennmittel oder ähnliches anbringen,
um so den Vorgang des Gießens und der Entfernung des Guß
teiles zu erleichtern.
Die Schwenkbewegung der ersten Platte 32 wird mittels eines
Antriebszylinders 46 bewirkt, dessen Stangenkopf von der
oberen horizontalen Trägerplatte 36 schwenkbar getragen
wird, und dessen Zylinderende schwenkbar an dem quer ver
laufenden Rahmenendteil 24 angebracht ist. Wie in Fig. 2
dargestellt, ist die erste Platte 32 vorzugsweise für eine
Schwenkbewegung von etwa 90° von der in
durchgezogenen Linien dargestellten Position aus kon
struiert, in der die Platte 32 im wesentlichen senkrecht zu
der Längsachse der Maschine angeordnet ist, in die Posi
tion, die in gestrichelten Linien dargestellt ist, und in
der die Oberfläche der Platte 32 im wesentlichen parallel
zu der Längsachse der Maschine verläuft.
In Längsrichtung entlang der Maschinenachse von der ersten
Platte 32 entfernt ist eine zweite Platte 48 angeordnet,
die entlang der Längsachse der Maschine auf die erste Plat
te 32 zu und von dieser weg bewegbar angeordnet ist. Die
zweite Platte 48 ist gleitfähig gelagert auf den beweg
lichen Plattenführungsstangen 28 und sie ist entlang dieser
Stangen beweglich.
Wie in Fig. 4 dargestellt, umfaßt die zweite Platte 48, die
vorzugsweise eine rechtwinklige Form aufweist, sich aus
wärts erstreckende Ohren 50, die sich seitlich auswärts an
jeder ihrer oberen und unteren Ecken erstrecken. Die Ohren
50 tragen Achslager 52, um eine sanfte, unbehinderte Bewe
gung der zweiten Platte 48 entlang der Platten
führungsstangen 28 zu erlauben. Wie ebenfalls in Fig. 4
dargestellt, weist jedes der oberen und unteren Rahmenteile
14, 16, 18 und 20 eine sich in Längsrichtung erstreckende
Öffnung 26 auf, die eine hinreichende Größe besitzt, um den
entsprechenden Ohren 50 zu erlauben, sich in das lnnere der
entsprechenden oberen und unteren Rahmenteile zu erstrecken
und dabei frei beweglich entlang der Führungsstangen 28 zu
sein.
Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, trägt die zweite Platte 48
ein Formteil 49, das mit dem Formteil 34, welches von der
ersten Platte 32 getragen wird, zusammenzuwirken vermag.
Wie dargestellt, können die jeweiligen Formteile 34, 49 je
weils Patrizen oder Matrizen sein, um den Guß von Teilen zu
erlauben, die eine vorbestimmte Wandstärke oder Wandstär
kenverteilung aufweisen. Alternativ können die beiden Gieß
formteile 34, 49 gegenüberliegende Ausnehmungen aufweisen,
die zusammen einen Formhohlraum vorbestimmter Form definie
ren, wenn die Gießformteile in gegenseitige Berührung ge
bracht werden.
In Längsrichtung entlang der Maschinenachse beabstandet von
der zweiten Aufspannplatte 48 an der der ersten Aufspann
platte 32 gegenüberliegenden Seite dieser Platte ist eine
Kopfplatte 58 zur Einstellung der Formhöhe angebracht, die
von vier parallelen Kniehebelführungsstangen 60 in Längs
richtung beweglich getragen wird, wobei die Achsen der
Kniehebelführungsstangen in einer im wesentlichen
rechtwinkligen Anordnung positioniert sind. Jede der Knie
hebelführungsstangen 60 umfaßt ein Ende 62 mit einem Außen
gewinde, das in einer Formhöheneinstellmutter 64 aufgenom
men ist. Jede dieser Einstellmuttern 64 ist in der Kopf
platte 58 zur Einstellung der Formhöhe drehbar gelagert, um
ein Ausfahren oder Zurückziehen der jeweiligen Kniehebel
führungsstangen 60 relativ zu der Kopfplatte 58 zu erlau
ben. Das Ausfahren oder Zurückziehen wird mittels eines
Formhöheneinstellmotors 66 (s. Fig. 1) erreicht, der durch
eine Antriebskette 68 jedes der Kettenräder antreibt, die
fest mit jeweils einer entsprechenden Formhöheneinstellmut
ter 64 verbunden ist. Die gegenüberliegenden Enden der
Kniehebelführungsstangen 60 werden von einem Paar von ande
ren Trägern 70 für die Kniehebelführungsstangen getragen
(s. Fig. 2), die sich vertikal zwischen den vertikal beab
standeten Paaren von Kniehebelführungsstangen 60
erstrecken.
Von den jeweiligen Kniehebelführungsstangen 60 wird eine
Kniehebelplatte 72 gleitfähig getragen, die dafür geeignet
ist, in einer Richtung entlang der Längsachse der Maschine
mittels eines Kniehebelbetätigungszylinders 74 bewegt zu
werden, der sich längs von der Kopfplatte 58 zur Einstel
lung der Formhöhe auf die zweite Platte 48 zu erstreckt.
Ein Paar benachbarter oberer Verbindungsträgerjoche 76 wird
von der Kniehebelplatte 72 getragen, um ein Ende der ent
sprechenden oberen ersten Kniehebelverbinder 78 zu lagern.
Ebenso wird ein Paar von benachbarten unteren Verbindungs
trägerjochen 80 ebenfalls von der Kniehebelplatte 72 getra
gen, um ein Ende der jeweiligen unteren ersten Kniehebel
verbinder 82 zu tragen. Die äußeren Enden eines jeden der
oberen ersten Kniehebelverbinder 78 und der unteren ersten
Kniehebelverbinder 82, die der zweiten Aufspannplatte 48 am
nächsten sind, sind schwenkbar jeweils an einem oberen
Drehzapfen 84 und einem unteren Drehzapfen 86 gelagert, an
dem ein Ende der jeweiligen oberen zweiten Kniehebelver
binder 88 und unteren zweiten Kniehebelverbinder 90 eben
falls schwenkbar angelenkt sind. Die entgegengesetzten En
den eines jeden der jeweiligen zweiten Kniehebelverbinder
sind schwenkbar mit der zweiten Aufspannplatte 48 über ent
sprechende zweite Verbindungsträgerjoche verbunden, die von
der Platte 48 getragen werden.
Ebenfalls mit den oberen und unteren Schwenkzapfen 84 und
86 sind entsprechende obere und untere Kniehebelbetäti
gungsverbinder 90, 92 verbunden, die sich einwärts auf die
Mitte der Maschine hin erstrecken und die jeweils in einer
Stiftverbindung mit dem Kniehebelzugstangenkopf 94 enden.
Eine Zugstangenkopfträgerstange 96 erstreckt sich von dem
Kniehebelzylinder 74 durch die Kniehebelplatte 72, um den
Zugstangenkopf 94 an seinem äußeren Ende zu tragen. Dadurch
bewirkt die Betätigung des Kniehebelzylinders 74 eine Ein
wärts- oder Auswärtsbewegung der Zugstangenkopfverbindungs
stange 96, wiederum die entsprechenden Verbinder bewegt, so
daß die zweite Aufspannplatte 48 sich entweder auf die
Kniehebelplatte 72 zu oder von dieser weg bewegt.
Wie man am besten in Fig. 1 erkennen kann, wird die Kniehe
belplatte 72 von einem Paar paralleler Führungen 98 getra
gen. Nur eine dieser Führungen ist in Fig. 1 sichtbar. Die
Führungen 98 liefern Lagerflächen, um eine Längsbewegung
der Kniehebelplatte 72 mit minimaler Reibung entlang der
Führungen zu ermöglichen.
Wie in Fig. 4 dargestellt, ist eine im wesentlichen
rechteckige Formaufspannplatte 100 schwenkbar an der
zweiten Platte 48 gelagert und läuft auf einer sich verti
kal erstreckenden Schwenkachse 102, die an der zweiten
Platte 48 an einem Punkt befestigt ist, der seitlich aus
wärts von der Längsachse der Maschine verschoben liegt. Die
Formaufspannplatte 100 umfaßt einen oberen Schwenkla
gerträger 104 und einen unteren Schwenklagerträger 106, von
denen jeder ein Lager (nicht dargestellt) umfaßt, um eine
freie Schwenkbewegung der Formaufspannplatte 100 rela
tiv zu der zweiten Platte 48 um die
Schwenkachse 102 herum zu ermöglichen. Die Bewegung der
Formaufspannplatte 100 um die Schwenkachse 102 herum
wird mittels eines Aufspannplattenschwenkzylinders 108 be
wirkt, dessen eines Ende mit der Formaufspannplatte 100
verbunden ist, und dessen entgegengesetztes Ende mit der
zweiten Platte 48 verbunden ist. Die Betätigung des
Schwenkzylinders 108 bewirkt, daß die Formaufspannplat
te 100 um einen Winkel von etwa 90° schwenkt, so daß da
durch der Gießformteil, der von der zweiten Platte 48 ge
tragen wird, der Bedienungskraft der Maschine präsentiert
wird, um so die Entfernung des gegossenen Gegenstandes aus
der beweglichen Form zu erleichtern. Zusätzlich dazu, daß
sie den Schwenkzylinder 108 trägt, kann die Formauf
spannplatte 100 ebenfalls Auswerferzylinder 110 tragen, die
dazu dienen, Auswerfstifte (nicht dargestellt) zu betäti
gen, die gegossene Teile aus der Gießformoberfläche des
Gießformteils 49 physisch herausstoßen. Die Form und Funk
tion von Auswerfstiften und den zugehörigen
Auswerferbetätigungszylindern sind dem Fachmann gut bekannt
und werden deshalb hier nicht detaillierter beschrieben.
In Fig. 2 ist die Formaufspannplatte 100 in Verbindung
mit der zweiten Platte 48 in durchgezogenen Linien in ihrer
zurückgezogenen Stellung gezeigt, in der die Gießformteile
34 und 49 voneinander beabstandet sind. Wenn jedoch die
zweite Platte 48 auf die erste Platte 32 zu bewegt worden
ist, so daß sie die Gießposition erreicht, in der sich die
beiden Formhälften berühren, befindet sich die Formauf
spannplatte 100 in der Position, die in Fig. 2 in gestri
chelten Linien dargestellt ist.
Nachdem der Gießvorgang stattgefunden hat und die Formen
voneinander getrennt worden sind, kann entweder die erste
Platte 32 oder die Formaufspannplatte 100 oder beide aus
wärts, wie durch die Bogenlinien in Fig. 2 dargestellt, auf
eine Bedienungskraft zu geschwenkt werden, die auf der Sei
te der Maschine steht, wobei die Schwenkbewegung über einen
Winkel von etwa 90° erfolgt, so daß die Gießform, an der
der gegossene Gegenstand befestigt bleibt, auswärts zeigt
und im wesentlichen parallel mit der Längsachse der Maschi
ne verläuft. Der Gegenstand kann dann aus der Gießform ent
fernt werden, und die entsprechenden Gießformteile können
mit einem Trennmittel oder ähnlichem behandelt werden. Die
Umkehrung des Schwenkvorgangs von einer oder beiden der
Platten einwärts auf die Mittellinie der Maschine zu er
laubt die Wiederaufnahme des Gießvorgangs zur Herstellung
eines weiteren gegossenen Gegenstands.
Aus dem Vorhergehenden sieht man, daß die vorliegende Er
findung bedeutende Vorteile hat, da die beweglichen Teile
der Maschine von wesentlich leichterem Gewicht sind, wie
diejenigen der Vorrichtungen nach dem Stand der Technik.
Damit erlaubt die vorliegende Maschine eine wesentlich
schnellere Bewegung der Teile, aufgrund der verringerten
Massenträgheit, und sie erlaubt ebenfalls die Schwenkbewe
gung der Gießformen für eine bequeme und sichere Entfernung
der gegossenen Gegenstände und ebenso für zusätzliche Ar
beiten an den Gießformoberflächen.
Claims (9)
1. Formschließvorrichtung an einer waagerecht arbeitenden
Kunststoff-Spritzgießmaschine mit einem Grundgestell (12) und
einer Formaufspannvorrichtung, bei der die feste
Formaufspannvorrichtung (32) um eine, auf der Längsmittellinie
des Grundgestells (12) angebrachte vertikale Schwenkachse (42)
aus dem Formspannraum heraus schwenkbar ist und die bewegliche
Formaufspannvorrichtung (48, 100) aus zwei Teilen, einer
eigentlichen Formaufspannplatte (100) und einem Trägerkörper
(48) besteht, wobei die eigentliche Formaufspannplatte (100) um
eine von der Schwenkachse (42) in Längsrichtung des
Grundgestells beabstandete und zu ihr seitlich versetzte, am
Teil (48) angebrachte vertikale Schwenkachse (102) ebenfalls
aus dem Formspannraum heraus schwenkbar ist und bei der die
gesamte bewegliche Formaufspannvorrichtung (48, 100) mittels
eines Kniehebelantriebes auf die erste Formaufspannvorrichtung
(32) zu oder von ihr weg bewegbar ist.
2. Formschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine erste Schwenkvorrichtung (40, 42, 46)
zum Schwenken der festen Formaufspannvorrichtung (32) um
die Drehachse (42) und eine zweite Schwenkvorrichtung
(102, 108) zum Schwenken der beweglichen Formaufspannvorrichtung (48, 100)
umd die Drehachse (102) von dem Grundgestell
(12) getragen wird.
3. Formschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Grundgestell Vorrichtungen (28, 30) zur
Führung der linearen Bewegung des Trägerkörpers (48) auf
weist.
4. Formschließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsvorrichtung (28, 30) eine Viel
zahl von sich in Längsrichtung erstreckenden Führungsstangen
(28) umfaßt, die von dem Grundgestell (12) getragen
werden.
5. Formschließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Grundgestell (12) zumindest teilweise
hohl aufgebaut ist und die Führungsvorrichtungen (28, 30)
in einem hohlen Abschnitt des Grundgestells (12) enthalten
sind.
6. Formschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie Betätigungsvorrichtungen (108) umfaßt,
die von dem Trägerkörper (48) getragen werden,
und die dazu dienen, die Formaufspannplatte (100)
relativ zum Trägerkörper (48) zu schwenken.
7. Formschließvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (108) eine hydrau
lisch betriebene Kolben/Zylindereinrichtung ist.
8. Formschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Betätigungsvorrichtung (46) vorgesehen
ist, die von dem Grundgestell (12) getragen wird und die
zum Schwenken der festen Formaufspannvorrichtung (32) relativ
zu dem Grundgestell (12) dient.
9. Formschließvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung (46) eine hydrau
lisch betriebene Kolben/Zylindereinrichtung ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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