DE41326C - Neuerung an elektrischen Eisenbahnen mit Stromzuführung durch Kontaktwagen - Google Patents
Neuerung an elektrischen Eisenbahnen mit Stromzuführung durch KontaktwagenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2O: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1887 ab.
Zur Vermeidung der Uebelstände, welche bei längeren zur elektrischen Leitung dienenden
Schienen für den allgemeinen Strafsenverkehr auftreten, werden die in die Fahrbahn
hineinragenden Metallkontaktschienen, über welche in üblicher Weise die Schleifkontakte
des auf den Wagen untergebrachten Motors hinschleifen, häufig unterbrochen und von möglichst
geringer Länge angeordnet.
Dies wird durch Anordnung von Kontaktbolzen, von hochkantig gestellten Platten oder
von T-förmigen, mit ihrer breiten Fläche in die Strafsenbahn reichenden Platten erzielt, so
dafs auf der gesammten Bahnlinie weniger oder höchstens ebenso viel einzelne Kontaktflächen
mit Elektricitä't geladen sind, als ungefähr der Wagen in seiner jeweiligen Stellung
überdeckt.
Diese verschiedenartig gestalteten, in die Fahrbahn hineinragenden Kontakte stehen einzeln
mit Kontaktflächen in elektrischer Verbindung, die in einen aus einzelnen Eisenrohrlängen
zusammengesetzten und unter dem Strafsenpflaster liegenden Kanal hineinragen, so dafs auch von diesen Kontaktflächen —
analog der Ladung nur einer beschränkten Anzahl von Strafsenkontaktklötzchen — jeweilig
nur so viel geladen sind, als gerade über einen in seiner Bewegungsrichtung umkehrbaren,
elektrisch, magnetisch oder elektromagnetisch regulirten und fortbewegten Kontaktschliefser
mit zwei in entgegengesetzter Richtung bewickelten Spulen liegen. In den allseitig geschlossenen Kanal ist der Elektricitätshauptleiter
und auch der Rückleiter eingelegt, über welche genannter Kontaktschliefser hinrollt.
In dieser Anlage sucht der im Kanal hinlaufende Kontaktschliefser schneller als der
Wagen zu laufen; dieser Ueberschufs an bewegender Kraft wird aber durch die Neutralisirung
oder Schwächung der Polkraft des erregenden Magneten des Schliefsers dergestalt reducirt, dafs letzterer bei gegebener Wagengeschwindigkeit
ohne sich bemerkbar machende Stöfse eine bestimmte Stellung zum Wagen
einnimmt.
Eine Strafsenbahnanlage mit möglichst kurzen Kontaktflächen in der Bahn gewährt auch die
Möglichkeit der Verwendung kettenartiger, vom Wagen herabhängender Schleifkontakte. Genannte
Kontaktflächen sind, wenn sie bolzen- oder plattenförmig gestaltet sind, von gröfserer
Dauer, ohne dabei locker zu werden oder eine besondere nachgiebige Verbindung mit den
Kanalkontakten zu erfordern.
Die vorstehend charakterisirte Strafsenbahnanordnung ist in Fig. 1 in Seitenansicht und
Längenschnitt, in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt, während in Fig. 3 der im Kanal hinlaufende
Kontaktschliefser im Grundrifs ersichtlich ist.
Fig. 4 bis 8 zeigen verschiedene Anordnungen des Kanals und der in die Fahrbahn hineinragenden
Kontaktflächen im Querschnitt und Grundrifs, während in Fig. 9 bis 15 verschiedene
schematische Ansichten der Einrichtung zur elektrischen Fortbewegung des Bahnwagens
und des Kontaktschliefsers ersichtlich sind; in diesen Ansichten ist die Bewickelung des er-
regenden Magneten auf dem Bahnwagen nicht angegeben.
Der beliebig angeordnete Bahnwagen ι kann auf Schienen oder nicht auf Schienen laufen
und ist mit einem elektrischen Motor 2 geeigneter Construction versehen, durch den ersterer
nach Einschaltung des Motors in den Stromkreis durch geeignetes Rädergetriebe fortbewegt
wird. 3 ist der aus einzelnen Rohrlängen von Gufseisen hergestellte Kanal, dessen abnehmbarer
Deckel 4 die bolzen- oder nietkopfartig gestalteten Kontakte 5 trägt, die, möglichst eng
an einander liegend, durch den Deckel hindurchgehen. 6 sind Muffen oder Streifen aus
Holz oder anderem isolirenden Material, durch welche die Bolzenkontakte hindurchgeführt
sind.
Ein solcher aus Röhren hergestellter Kanal verhindert das Eindringen von Wasser; in
demselben kann eine beträchtliche Menge trockener Luft oder trockenen Gases aufgespeichert
werden, was eine gute elektrische Isolirung, sowie reine Kontaktflächen für die
Schleifkontakte sichert.
In der in Fig. 1 und 2 ersichtlichen Anordnung bildet der Deckel des Kanals einen Theil
des Strafsenpflasters; durch Verbindungsstangen 36 ist, wie aus Fig. 16 ersichtlich, der
Kanal mit den Hauptschienen 35 der Anlage verbunden, wobei die Bolzen 37 die nach
innen zu liegenden Enden der Stangen 36 mit am Kanal sitzenden Flantschen verbinden.
38 ist ein Syphonrohr, welches etwa im Kanal sich ansammelndes Wasser ableitet.
5a, 5a sind die in die Fahrbahn hineinragenden
Theile der im Kanal 3 befindlichen Kontakte 5; 9, ga sind glatte Elektricitätshauptleiter,
von denen der eine, 9 oder 9% als Rückleiter benutzt wird, welch letztere Anordnung
aus den Fig. 11, 13 und 14 ersichtlich
ist.
11 sind nichtleitende Träger oder Unterlegschienen
(aus Steingut), welche in bestimmten Abständen am Kanalboden befestigt sind und die Leiter oder Schienen 9, 9a tragen. Der
Kontaktschliefser läuft auf letzterem hin und legen sich seine rollenden Kontakte gegen die
im Kanal 3 vorstehenden Theile 8 an.
Der schleifende oder rollende Kontakt 12
des Wagens 1 (welcher Kontakt in der dargestellten Anordnung . als Kette 12 ausgeführt
ist) kommt mit den Flächen der in die Bahn vorstehenden Bolzen 5 a in Berührung.
i2a ist ein wellenförmiger Metallstreifen, der
behufs Vermeidung von Funkenbildung an seinen unteren Ausbiegungen mit den einzelnen
Kettengliedern in elektrische Verbindung tritt, während der Streifen an seinem oberen Ende
mit dem Motor 2 des Wagens verbunden ist; dieser Streifen dient auch dazu, Kette 12 in
engem, federndem Kontakt mit den Theilen 5a
der Kontakte 5 zu halten. Im Bedarfsfalle können natürlich auch andere Formen von
Wagenkontakten zur Verwendung gelangen.
In der in Fig. 4, 5 und 6 dargestellten modificirten Anordnung plattenförmiger oder
auf Hochkant stehender Kontakte, welche sich besonders für eine Strafse mit Holzpflaster 13
empfehlen und den Druck des Strafsenverkehrs infolge ihrer Einbettung in bestmöglicher Weise
aufnehmen, sowie einen guten Stützpunkt des Pferdehufes bilden, ist Kanal 3 nicht mit abnehmbarem
Deckel versehen, sondern seiner Länge nach als gufseisernes Rohr ausgeführt. Die einzelnen Rohrlängen stofsen mit ihren
Kopfenden an einander und werden durch Klammern oder Schellen 14 mit einander verbunden.
Durch diese Anordnung kann die eine Rohrlänge ohne Beeinträchtigung der anderen schnell
ausgewechselt werden.
ist eine Oeffnung
im Kanal 3 für den Zutritt zum Kontaktschliefser. Dieselbe ist durch entsprechendes
Ausschneiden der an einander stofsenden Enden zweier Rohrlängen gebildet und wird für gewöhnlich
durch die Klammer oder Schelle 14 abgeschlossen. Bei dieser Anordnung sind die
Kontakte zusammengesetzt aus den Bolzen 5 mit T- förmigen Köpfen 8, welche die in den
Kanal hineinragenden Kontakte bilden, sowie aus Metallplatten 5a, die quer zur Fahrbahn
liegen und deren vorstehende Enden mit den Bolzen 5 durch nachgiebige Metallstreifen 5b
verbunden sind. 6 ist, wie vorher, die Isolirschicht.
Es empfiehlt sich, die Platten 5a durch
Dübel 13 * an den Holzklötzen zu befestigen,
Fig. 4, 5 und 6. In Fig. 5a und 6a sind die
Metallstreifen 5b durch von oben eingelassene
Schrauben 5c mit den Metallplatten 5a verbunden.
In der in Fig. 7 und 8 ersichtlichen Modification sind an Stelle der auf Hochkant stehenden
Kontaktplatten 5a Platten von T-förmigem Querschnitt angeordnet, die quer zur Fahrbahn
liegen und auf ihrer gleichzeitig das Pflaster mit bildenden Oberfläche aufgerauht
sind. Diese Modification empfiehlt sich ganz besonders da, wo der Wagen ohne mit Flantsch
besetzte Schienen und Räder laufen soll, und gestattet ein beträchtliches seitliches Spiel des
rollenden oder schleifenden, am Wagen sitzenden Kontaktes.
Bei der Anordnung des elektrisch fortbewegten Kontaktschliefsers nach Fig. 1, 2 und 3
und — schematisch — nach Fig. 9 ist der verwendete elektrische Motor mit Windungsgruppen ausgerüstet; die Armaturachse 17 desselben
liegt in Längsrichtung des Kanals 3, und ist der erregende Magnet 18 mit zwei
entgegengesetzt zu einander laufenden Windungen 20 und 21 bewickelt. 15, 15 sind
Räderpaare, welche isolirt am Gestell des Kontaktschliefsers sitzen und auf den glatten Leitern
9, 9a hinrollen. Diese Räder werden
durch Schnecken- oder anderen geeigneten Trieb 16 von der Armaturwelle aus in Drehung
versetzt.
Wie in Fig. 3 und 9 angegeben, läuft der Strom vom Hauptleiter nach dem vorderen
Räderpaar 15 und theilt sich nach Durchlaufen der Armatur am Punkte 19, um von hier aus
durch die beiden entgegengesetzt zu einander auf den erregenden Magneten gewickelten
Spulen zu strömen.
22, 23 sind die elektrisch mit den Windungen 20 und 21 verbundenen rollenden Kontaktschliefser. Das den erregenden Magneten 18
bildende Eisen umgiebt . die Armaturachse in La'ngenric'htung, Fig. 2 und 3, wodurch etwaige
äufsere 'magnetische Kraftlinien, die leicht kurz geschlossen und dadurch vermöge des Eisens
des Kanals zerstört werden können, unterdrückt werden. i8a und i8b sind die Pole
der erregenden Magnete.
Fig. 9 bis 14 zeigen schematisch verschiedene Anordnungen elektrisch betriebener Kontaktschliefser
und der Kontakte für den Eisenbahnwagenmotor, durch welche die Bewegung des Kontaktschliefsers regulirt wird. Fig. 9 zeigt
die Anordnung eines Motors mit Windungsgruppen für den in Fig. 1, 2 und 3 ersichtlichen
Kontaktschliefser. 9 ist der glatte Hauptleiter, 9a eine Erdrückleitung, welche nach
Fig. 2 durch das Gestell des Wagens und die Schiene geführt wird. 17 ist die Armatur für
den Motor des Kontaktschliefsers, 18 der erregende Magnet des letzteren mit den entgegengesetzt
zu einander laufenden Wickelungen 20 und 21 , mit denen die Kontaktröllchen
22, 23 elektrisch verbunden sind. 12 ist der Kontakttheil am Wagen, 2 der Motor des
letzteren, 3 der Kanal, in welchem der Kontaktschliefser hinläuft; 5, 5 sind die durch die
Kanaldecke hindurchgehenden und sowohl in den Kanal wie in die Fahrbahn . ragenden
Kontakte.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Angenommen, es laufe der Wagenmotor und der Kontaktschliefser in Richtung des
Pfeiles mit derselben Geschwindigkeit und beide Theile befinden sich in der ersichtlichen Stellung
zu einander, so läuft der elektrische Strom vom Hauptleiter durch die Motorenarmatur 17,
•die Bewickelung 20 des erregenden Magneten, die .Kontaktröllchen 22, die Kontakte 5, 5
■ und 12 nach der Armatur 2 des Wagens zum
Erdboden.
So lange die Geschwindigkeiten· des Wagens
und des Kontaktschliefsers in mäfsig engen Grenzen nahezu dieselben bleiben, bleibt der
obige Lauf des Stromes derselbe. Beginnt jedoch aus irgend einem Grunde der Kontakte
schliefser den Wagen zu überholen, so gelangt Kontakt 23 vermöge eines oder mehrerer
Kontakte 5 mit dem Kontakttheil 12 in elektrische
Verbindung: ein Theil des Stromes läuft nach dem Durchlaufen der Armatur 17
durch die Bewickelung 21, den Kontakt 23, den oder die Kontaktklötze 5, nach dem
Wagenkontakt 12 zum Motor und zum Erdboden, wodurch die Bewickelung 21 des erregenden
Magneten neutralisirend auf die Armatur einwirkt und deren Umlaufsgeschwindigkeit
auf die Normalgeschwindigkeit zurückführt. Bringt die lebendige Kraft des Kontaktschliefsers
aus irgend einem Grunde, vielleicht durch einen plötzlichen Stillstand des Wagens, den
Kontakt 22 aus der elektrischen Verbindung mit dem Wagenkontakt 12, so gelangen Kontakt-23
mit Kontakt 12 in elektrische Verbindung und geht dann der gesammte Strom
durch die Windung 21, wodurch die Drehrichtung der Armatur umgekehrt und so der
Kontaktschliefser in seine Normalstellung zum Wagen gebracht wird.
Fig. 10 zeigt eine ähnliche Anordnung des Motors mit Windungsgruppen; hier ist aber
der Wagen mit einem zweiten Kontaktklotz 12 a
versehen, der durch einen geeigneten Widerstand 24 mit der Erdrückleitung in Verbindung
steht. In die Stromkreise zwischen dem Wagenmotor 2 und der Erde 9% sowie zwischen
dem Kontakt I2a und der Erde sind Apparate 25, 25 a, wie elektrische Klingeln oder
Magnetnadeln eingeschaltet, wodurch die Stellung des Kontaktschliefsers zum Wagen beobachtet
werden kann.
Bei Unterbrechung des Stromkreises im Wagenmotor bewegt sich in dieser Ausführung
der Kontaktschliefser vorwärts, wodurch der Strom durch die Bewickelung 21, die
Klötze 23 und i2a nach der Erde geht und
so der Kontaktschliefser zurückbewegt wird. Wird letzterer zu weit zurückgeschoben, so
wird der Stromkreis durch die Bewickelung 20, die Kontakte 22 und I2a nach der Erde geschlossen,
worauf sich der Kontaktschliefser wieder nach vorwärts bewegt. Diese Wirkungen halten so lange an, bis der Kontaktschliefser
unter dem Wagen eine solche Stellung einnimmt, dafs weder der Kontakt 22, noch der Kontakt 23 mit dem Kontakt i2a
in Berührung kommen. Hierdurch gelangt der Kontaktschliefser mit einem offenen Stromkreis
zum Stillstand,' während der Wagen mit seinem offenen Motorstromkreis stillsteht.
Fig. 11 zeigt eine zu den Anordnungen in
Fig. 9 und 10 ähnliche Anordnung, nur ist hier ein besonderer metallischer Rückleiter 9a
in den Kanal eingelegt, welcher Leiter, als negativer Leiter angenommen, mit dem Minus-
zeichen versehen ist. Zu diesem Behufe trägt der Wagen einen zweiten, in elektrischer Verbindung
mit dem negativen Pol des Wagenmotors befindlichen Kontaktklotz i2b und der
Kontaktschliefser einen zusätzlichen Kontaktklotz 26, der von ersterem isolirt, dagegen
mit 9a verbunden ist.
Fig. 12 zeigt die Anordnung eines elektrischen
Motors mit solcher Bewickelung und Kontakten, dafs nur ein Theil des Stromes als
Zweigstromkreis durch die Armatur 17 des Motors hindurchgeht; der Stromkreis der letzteren
ist mit Kontaktklotz 27 versehen. 9a ist die Erdrückleitung. Die Betriebsweise der in
Fig. 10, 11 und 12 dargestellten Anordnungen
ist derjenigen nach Fig. 9 etwas ähnlich und „ ohne besondere Beschreibung leicht erklärlich.
Bei der in Fig. 13 dargestellten Anordnung ist der Stromkreis der Armatur 17 für den Kontaktschliefser
ein permanenter Zweigstromkreis nach dem Wagenmotor und kommt ein metallener Rückleiter ga zur Verwendung.
Dieser Armaturzweigstromkreis ist am besten so anzuordnen, dafs er beim Stillstande des
Wagens und des Motors unterbrochen und nur bei Herstellung des Wagenmotorstromkreises
geschlossen wird. Zu diesem Zwecke sitzt eine der Bürsten des Kontaktschliefsermotors
auf einer Feder 29 und ist in der dargestellten Weise in elektrischer Verbindung
mit dem Rückleiter 9 s. 30 ist eine kleine
Armatur, welche auf dem die Bürste tragenden Theile sitzt und so zu dem einen der
Pole des erregenden Magneten angeordnet ist, dafs, wenn letzterer durch Schlufs des Wagenmotorstromkreises erregt wird, dieser Theil
angezogen und der Stromkreis der Zweigstromarmatur geschlossen wird. Die Wirkungsweise
der entgegengesetzt zu einander laufenden Windungen 20, 21 und der Kontaktklötze
22, 23 ist derjenigen bei der Anordnung nach Fig. 9 ähnlich. Bei der Anordnung nach
Fig. 14 ist der Motor für den Kontaktschliefser und derjenige des Wagens je mit drei Kontaktklötzen
22, 23, 27 und 12, i2b und i2c versehen.
Der Strom geht vom Hauptleiter 9 nach dem Wagenmotor, durch die Armatur 17,
den Kontaktklotz 27, die Kontakte 5 und den Kontakt 12, kehrt dann nach dem metallischen
Rückleiter 9a zurück, worauf der Wagen und der Kontaktschliefser durch den Kontakt
i2b, die Kontakte 5, den Klotz 22 und
die Bewickelung 20 in die gegenseitigen, in Fig. 14 ersichtlichen Stellungen gelangen. Hat
der in Richtung des Pfeiles sich bewegende Kontaktschliefser den Wagen zum Theil überholt,
so wird der Rückstrom getheilt; ein Theil geht in der vorgenannten Richtung weiter,
während der andere Theil durch die Kontakte i2c, 5, 23, die Windung 21 nach dem Rückleiter
9a geht, wodurch die Wirkung der Windung 20 neutralisirt wird, was eine Verminderung
der Kontaktschliefsergeschwindigkeit so lange zur Folge hat, bis sie nahezu so grofs wie die Bewegung des Wagens geworden
ist. Wird infolge Ueberholens des Wagens durch den Kontaktschliefser die elektrische
Verbindung zwischen den Kontaktklötzen 22 und i2b aufgehoben, so geht der gesammte Rückstrom
durch die Windung 21 und wird der Lauf des Kontaktschliefsermotors so lange umgekehrt,
bis dieser Kontakt 22 seine normale' Stellung wieder eingenommen hat. In den in Fig. 9 bis 14 dargestellten Anordnungen liegen
die Schleifkontakte so gegen einander, dafs wenigstens zwei Kontakte 5,5 immer mit
jedem . Schleifkontakt des Kontaktschliefsers in Verbindung stehen. Auch mufs, unbeschadet
seiner jeweiligen Stellung, wenigstens immer ein unwirksamer Kontaktklotz zwischen zwei
auf einander folgenden Schleifkontakten des Kontaktschliefsers liegen.
Bei Anwendung von Magnetismus zur vollständigen oder theilweisen Regulirung der Bewegung
des Kontaktschliefsers kann dies durch Vermittelung zweier Magnete erfolgen, von
denen der eine am Wagen, der andere auf dem Kontaktschliefser sitzt. Es ist nicht nothwendig,
dafs beide Magnete entweder permanente oder Elektromagnete sind, da der eine ein Magnet, der andere eine geeignete Weicheisenmasse
sein kann, in welcher durch den Magneten Magnetismus durch Induction erzeugt
wird.
Fig. 15 zeigt schematisch die Anordnung
eines nur durch magnetische Influenz fortbewegten Kontaktschliefsers, welcher hier einen
durch Elektricität vom Leiter 9 aus erregten Elektromagneten 31 mit Nordpol 32 Und Südpol
33 trägt, welche dem Süd- und Nordpol eines ebenfalls durch die Elektricität im Leiter 9
erregten, am Wagen sitzenden Elektromagneten 34 entgegenstehen. Der Wagenmotorstromkreis
wird durch die Windung des Elektromagneten 31, den Kontakt 22, die Kontakte
5 und den Wagenkontakt 12 geschlossen.
Aus dieser Anordnung ergiebt sich, dafs bei Bewegung des Wagens Elektromagnet 34 den
Kontaktschliefser mit dem Elektromagneten 31 mit fortzieht, wodurch der Motorenstromkreis
durch die Kontakte 5 kontinuirlich aufrecht erhalten wird. Die Pole der entsprechenden
Elektromagnete müssen so nahe an einander als möglich angeordnet werden, als dies die
Anordnung des Kanals überhaupt gestattet. Wenn sie dennoch nothwendigerweise etwas
von einander abstehen müssen, so empfiehlt sich die Anordnung der Kontakte 5, 5 aus
magnetischem Material, wie Eisen, um die magnetische Wirkung von dem einen Pol auf
den anderen zu übertragen.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:
Bei elektrischen Eisenbahnen mit durchgehendem isolirten Leiter (9), an welchen die einzelnen, den Strom an den Motor des Fahrzeuges übermittelnden Kontaktstücke 5 durch einen in dem Kanal 3 sich bewegenden Kontaktwagen 17,18 zeitweise angeschlossen werden: i. Die Herstellung der mit oben und unten angebrachten Kontaktflächen (511 und 8) versehenen Kontaktstiicke 5 aus einzelnen senkrecht angeordneten Theilen: Bolzen (Fig. ι und 2), Platten (Fig. 4, 5, 6, 511 und 6a) oder T- oder Γ-förmigen, einen Theil des Strafsenpflasters bildenden Platten (Fig. 7 und 8). - 2. Die Anordnung der durch Patent-Anspruch 1. geschützten Kontaktstücke 5 in einem abnehmbaren Deckel 4 des Kanals 3 (Fig. 1 und 2).
- 3. Die Anordnung getrennter Schleifkontakte oder Rollen 22, 23 an dem Kontaktwagen, welche zu einander entgegengesetzt laufenden Windungen des elektrischen Motors des Kontaktwagens führen (Fig. 3 und 9 und 10 bis 14).
- 4. Die Bewegung des Kontaktwagens 31 im Kanal 3 durch die Wirkung eines an dem Strafsenbahnfahrzeug befestigten Elektromagneten 34 (Fig. 15).
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE41326C true DE41326C (de) |
Family
ID=316818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT41326D Expired - Lifetime DE41326C (de) | Neuerung an elektrischen Eisenbahnen mit Stromzuführung durch Kontaktwagen |
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- DE DENDAT41326D patent/DE41326C/de not_active Expired - Lifetime
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