DE4132394A1 - Linienzugbeeinflussungseinrichtung - Google Patents
LinienzugbeeinflussungseinrichtungInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Linienzugbeeinflussungsein
richtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Einrichtung ist z. B. durch den Aufsatz "Die
Entwicklung der Linienzugbeeinflussung" aus der Zeitschrift
"Elektrische Bahnen eb", 85. Jahrgang, Heft 2/1987, Seiten 54
bis 60 bekannt. Im bekannten Fall sind entlang einer Strecke
Linienleiterschleifen angeordnet, die sich mehrfach kreuzen.
In den einzelnen Linienleiterabschnitten erfolgt mittels so
genannter Streckentelegramme eine Informationsübertragung
von der Strecke auf die Fahrzeuge. Die Information umfaßt
hierbei zumindest einen Abstandswert sowie die Länge des
gerade befahrenen Linienleiterabschnittes.
Bei dem Abstandswert kann es sich z. B. um den maximalen
Bremswegabstand oder um die Entfernung zum Beginn einer
Langsamfahrstrecke handeln. Auch das Auftreten der nächsten
punktförmigen Zugbeeinflussung kann durch derartige Abstands
werte mitgeteilt werden.
Die die Strecke befahrenden Fahrzeuge stellen laufend ihren
jeweiligen Fahrort fest. Dies geschieht durch Auswerten von
Streckentelegrammen unter Mitwirkung eines Wegzählers. Der
Wegzähler wird hierbei durch einen Wegimpulsgeber fortge
schaltet (z. B. dekrementiert).
Beim zielgenauen Anhalten des Fahrzeuges in einem bestimmten
Linienleiterabschnitt treten sogenannte Wegfehler auf, die
durch die Telegrammzykluszeit bedingt und von der Fahrzeug
geschwindigkeit abhängig sind. Darüber hinaus sind auch Fehler
zu berücksichtigen, die durch Schleudern und Gleiten sowie die
Verringerung des Durchmessers des den Wegimpulsgeber an
treibenden Rades entstehen. Bei einer Telegrammzykluszeit
von 53 ms und einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 38 km/h
beträgt der Wegfehler etwa ±50 cm. Der durch den Verschleiß
des Rades bedingte Fehler (Abweichung des Raddurchmessers von
seinem Sollwert) beträgt aufgrund der maximal möglichen
Kompensation von 2% bei einem Anhalteweg von 56 m etwa ±56
cm. Unter Berücksichtigung dieser beiden Fehler ergibt sich
eine Haltepunktgenauigkeit von etwa ±1,05 m. Sollte beim
Wechsel des Linienleiterabschnittes darüber hinaus noch ein
Streckentelegramm gestört sein, dann verschiebt sich der
Haltepunkt nochmals in Fahrtrichtung.
Die Kreuzungsstellen der Linienleiterschleife, die üblicher
weise zur Synchronisation des fahrzeugseitigen Wegzählers und
damit zur hochgenauen Ortung des Fahrzeugs auf der Strecke
benutzt werden können, sind nur solange für eine Feinortung
geeignet, als sie gleichmäßig verlegt sind. Dies ist bei be
stimmten Anlagentypen mit Kurzschleifen nicht der Fall. Dort
sind die Kreuzungsstellen an Gleisverbindern, Moniereisen usw.
angepaßt. Bei diesen Kurzschleifensystemen dienen die
Kreuzungsstellen also nur dazu, die Kopplung zur Schiene
(Gleisstromkreise, Traktionsströme) und damit die Bedämpfung
der Linienleiterschleifen zu verringern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Linienzug
beeinflussungseinrichtung zu schaffen, die eine höhere Halte
genauigkeit der Fahrzeuge ermöglicht als bei derartigen
Anlagen bisher möglich war.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kenn
zeichen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.
Bei der erfindungsgemäßen Linienzugbeeinflussungseinrichtung
wird an das Fahrzeug beim Einfahren in den Linienleiter
auch noch der Restweg von einer vorgebbaren Kreuzungsstelle
bis zum vorgesehenen Haltepunkt übermittelt. Unabhängig von
der Anordnung der Kreuzungsstellen ergibt sich nunmehr eine
wesentlich verbesserte Haltepunktgenauigkeit.
Die Linienzugbeeinflussungseinrichtung gemäß Anspruch 1 eignet
sich sowohl für Kurzschleifen- als auch für Langschleifen
systeme; sie kommt jedoch aufgrund der eingangs genannten
Probleme insbesondere für Kurzschleifensysteme - also im Nah
verkehr - in Betracht.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Ansprüchen 2
bis 5.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Gleis bezeichnet, in dessen
Mitte eine Linienleiterschleife 2 angeordnet ist. Die Linien
leiterschleife 2 ist mehrfach gekreuzt. Durch die in un
gleichem Abstand zueinander angeordneten Kreuzungsstellen 3
bis 5 ist die Linienleiterschleife 2 in mehrere unter
schiedlich lange Linienleiterabschnitte 21 bis 24 unterteilt.
Die Kreuzungsstellen 3 bis 5 können damit nicht ohne weiteres
zur Synchronisation eines fahrzeugseitigen Wegzählers benutzt
werden.
Fährt das Fahrzeug nun z. B. in Richtung des Pfeiles 10 und
soll an einem Haltepunkt B (durch einen Kreis dargestellt) an
halten, dann überquert das Fahrzeug nacheinander die Kreuzungs
stellen 3 und 4. Zum Zeitpunkt des Überquerens der Kreuzungs
stelle 3 hat das Fahrzeug die momentane Fahrzeugposition A1
(ebenfalls durch einen Kreis dargestellt) und einen Rest
weg x1 zum vorgewählten Haltepunkt B zurückzulegen. Beim Ober
queren der Kreuzungsstelle 4 ist die momentane Fahrzeug
position A2 und vom Fahrzeug ist ein Restweg x2 bis zum vorge
wählten Haltepunkt zurückzulegen.
Abhängig von den aus Sicherheitsgründen geforderten Abstands
werten (z. B. maximaler Bremswegabstand) erfolgt die Selektion
des jeweils relevanten Restweges x1 bzw. x2 in Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit. Bei höheren Geschwindig
keiten kann bereits beim Passieren der Kreuzungsstelle 3 der
Wegzähler synchronisiert und auf den Restweg x1 eingestellt
werden. Es kann aber auch erst beim Überfahren der Kreuzungs
stelle 4 der Wegzähler synchronisiert und auf den um die Länge
des Linienleiterabschnittes 22 verkürzten Restweg x2 einge
stellt werden. Bei der Wahl, an welcher Kreuzungsstelle die
Synchronisation und die Einstellung des Restweges x1 bzw. x2
vorgenommen werden soll, ist darauf zu achten, daß diese
Kreuzungsstelle einerseits möglichst nahe am Haltepunkt B
liegen sollte, um den vom Raddurchmesser bedingten Fehler
klein zu halten. Andererseits muß diese Kreuzungsstelle noch
weit genug vom Haltepunkt B entfernt sein, um dem Fahrzeug
noch eine Reaktion auf Restweg x1 bzw. x2 zu ermöglichen
(Zielbremsung).
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es auch denkbar, daß
nach einer ersten Synchronisation und Einstellung des
Restweges x1 an der Kreuzungsstelle 3 eine erneute
Synchronisation (Nachsynchronisation) des Wegzählers sowie
seine Einstellung auf den Restweg x2 an der nächsten Kreuzungs
stelle 4 erfolgt.
Claims (5)
1. Linienzugbeeinflussungseinrichtung, bei der entlang einer
Strecke (1) wenigstens eine Linienleiterschleife (2) ange
ordnet ist, die durch mindestens eine Kreuzungsstelle (3
bis 5) in wenigstens zwei Linienleiterabschnitte (21 bis 24)
unterteilt ist und die zur Informationsübertragung von der
Strecke (1) auf die Fahrzeuge dient, wobei die zu übertragende
Information zumindest einen Abstandswert sowie die einem Weg
zähler zuführbare Länge des gerade befahrenen Linienleiterab
schnittes (21 bis 24) enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu übertragende Information mindestens noch die Angabe des
Restweges (x1, x2) enthält, der ab einer vorgebbaren Kreuzungs
stelle (3 bis 5) bis zu einem vorgewählten Haltepunkt (B) vom
Fahrzeug noch zurückzulegen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vorgebbare Kreuzungsstelle (3 bis 5) im Nahbereich des
vorgewählten Haltepunktes (B) liegt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu übertragende Information die Angabe mehrerer Restwege
(x1, x2) enthält, die ab unterschiedlichen Kreuzungsstellen (3
bis 5) bis zum Haltepunkt (B) vom Fahrzeug noch zurückzulegen
sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wegzähler beim Passieren der vorgebbaren Kreuzungsstelle
(3 bis 5) synchronisierbar und auf die Restweglänge
einstellbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Selektion des jeweils relevanten Restweges (x1, x2) in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit erfolgt.
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