DE19936988C1 - Verfahren zum Orten eines Schienenfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen eines Ortungsmeßwerts (M), der den Ort eines Schienenfahrzeugs auf einer Strecke angibt, wobei bei dem Verfahren an der Strecke vorhandene, bezüglich ihrer jeweiligen Lage bekannte Referenzpunkte unter Bildung von Referenzpunkt-Signalen (Sreset) schienenfahrzeugseitig erfaßt werden und der Ortungsmeßwert unter Heranziehung des jeweils letzten erfaßten Referenzpunkt-Signals (Sreset) sowie unter Heranziehung eines die im Schienenfahrzeug zurückgelegte Wegstrecke ab dem jeweils letzten erfaßten Referenzpunkt angebenden Wegstreckenmeßwertes (S) gebildet wird, indem der Wegstreckenmeßwert (S) zu einem vorgegebenen, die Lage dieses letzten Referenzpunktes angebenden Lagewert (ML) addiert wird. DOLLAR A Um zu erreichen, daß ein solches Verfahren besonders einfach und kostengünstig durchführbar ist, wird vorgeschlagen, daß zum Bestimmen des Ortungsmeßwerts (M) als Referenzpunkte schienenfahrzeugseitige Haltestellen herangezogen werden, an denen mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet wird, indem die Referenzpunkt-Signale (Sreset) unter Heranziehung von Türsensorsignalen (Stür) gebildet werden, die mit mindestens einem schienenfahrzeugseitigen Türsensor (15) erzeugt werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen
eines Ortungsmeßwerts, der den Ort eines Schienenfahrzeugs
auf einer Strecke angibt, wobei bei dem Verfahren an der
Strecke vorhandene, bezüglich ihrer jeweiligen Lage bekannte
Referenzpunkte unter Bildung von Referenzpunkt-Signalen
schienenfahrzeugseitig erfaßt werden und der Ortungsmeßwert
unter Heranziehung des jeweils letzten erfaßten
Referenzpunkt-Signals sowie unter Heranziehung eines die vom
Schienenfahrzeug zurückgelegte Wegstrecke ab dem jeweils
letzten erfaßten Referenzpunkt angebenden
Wegstreckenmeßwertes gebildet wird, indem der
Wegstreckenmeßwert zu einem vorgegebenen, die Lage dieses
letzten Referenzpunktes angebenden Lagewert addiert wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der schweizerischen
Patentschrift Nr. 478 404 aus dem Jahre
1969 bekannt. Bei diesem vorbekannten Verfahren werden
streckenseitige Referenzpunkte in Form von Balisen
detektiert, deren Lage bzw. deren Ort exakt bekannt ist,
beispielsweise durch vorab durchgeführte Messungen oder durch
gezielte Positionierung der Balisen auf der Strecke. Wird nun
beim Abfahren der Strecke durch das Schienenfahrzeug eine
solche Balise detektiert, so kann beim anschließenden
Weiterfahren der jeweilige Ort des Schienenfahrzeugs
ermittelt werden, indem mit einem Odometer die von dem
Schienenfahrzeug ab der jeweils letzten erfaßten Balise
zurückgelegte Strecke bestimmt wird. Unter einem Odometer ist
dabei ein Meßgerät zu verstehen, das die Umdrehungen der
Räder des Schienenfahrzeugs erfaßt und unter Berücksichtigung
des Raddurchmessers die jeweils zurückgelegte Wegstrecke
unter Bildung eines Wegstreckenmeßwerts bestimmt. Ein den
jeweiligen Ort des Schienenfahrzeugs angebender Ortungmeßwert
wird bei dem vorbekannten Verfahren also konkret unter
Heranziehung eines die Lage der jeweils letzten erfaßten
Balise angebenden Lagewertes sowie des jeweiligen
Wegstreckenmeßwertes gebildet, indem der Wegstreckenmeßwert
zu dem Lagewert addiert wird.
Ein Verfahren der eingangs angegebenen Art ist außerdem aus
der Druckschrift "Linienzugbeeinflussung, eine Betrachtung
über die Schnellfahrten im Tempo 200" (R. R. Rossberg, EP
1967, Seiten 2 bis 4) bekannt. Bei diesem Verfahren wird die
Position eines auf einem mit Linienleiter ausgestatteten
Gleis fahrenden Schienenfahrzeugs gemessen, indem die Über
gänge von einem Linienleiterabschnitt in den jeweils nächsten
Linienleiterabschnitt schienenfahrzeugseitig detektiert wer
den. Bei jedem Übergang von einem Linienleiterabschnitt in
den nächsten wird ein schienenfahrzeugseitiger Wegmesser
zurückgesetzt, so dass im Schienenfahrzeug stets die Entfer
nung zum jeweils letzten Übergang bekannt ist und - aufgrund
der Kenntnis der Position der Übergänge - schienenfahrzeug
seitig der Fahrzeugort bestimmt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art dahingehend weiter zu entwickeln,
daß es besonders einfach und kostengünstig durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zum
Bestimmen des Ortungsmeßwerts als Referenzpunkte
schienenfahrzeugseitige Haltestellen herangezogen werden, an
denen mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet
wird, indem die Referenzpunkt-Signale unter Heranziehung von
Türsensorsignalen gebildet werden, die mit mindestens einem
schienenfahrzeugseitigen Türsensor erzeugt werden. Unter
einem Türsensor wird dabei nicht nur ein im Türbereich
angeordneter mechanischer Türkontakt verstanden, sondern
jegliche Art von Sensor, mit dem das Offenstehen von Türen
erkannt werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß es sehr kostengünstig durchführbar ist, da
zum Erfassen der Referenzpunkte bzw. zum Erzeugen der
Referenzpunkt-Signale Türsensoren eingesetzt werden;
Türsensoren sind nämlich zum einen sehr kostengünstig, und
zum anderen sind sie bei Schienenfahrzeugen mit
Passagierbeförderung im allgemeinen meist sowieso schon
vorhanden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es besonders
einfach durchführbar ist, da mit den Türsensoren
beispielsweise Bahnhöfe als Referenzpunkte bzw.
Referenzstellen sehr einfach und genau erfaßt werden können;
es kann nämlich davon ausgegangen werden, daß die Türen bei
einem Fahrzeughalt in einem Bahnhof geöffnet werden, damit
die Passagiere ein bzw. aussteigen können. Aufwendige
streckenseitige Markierungen wie z. B. Balisen sind zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens also nicht
erforderlich.
Besonders schnell läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
durchführen, wenn die Referenzpunktsignale jeweils dann
gebildet werden, wenn türsensorseitig signalisiert wird, daß
mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist; denn
dann können die Referenzpunkt-Signale sofort nach dem
Auftreten der entsprechenden Türsensorsignale erzeugt werden.
Um Fehler beim Bestimmen des Ortungsmeßwertes zu vermeiden,
wird gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verhindert, daß ein Türöffnen während der Fahrt
des Schienenfahrzeugs zu einem fehlerhaften Erzeugen eines
Referenzpunktsignals führen kann; konkret ist nämlich
vorgesehen, daß die Referenzpunkt-Signale unter weiterer
Heranziehung eines Fahrzeugstillstandssignals gebildet
werden, das mit mindestens einem Fahrzeugbewegungssensor
erfaßt worden ist.
Besonders schnell und damit vorteilhaft läßt sich das
erfindungsgemäße Verfahren gemäß der Weiterbildung
durchführen, wenn die Referenzpunktsignale jeweils sofort
dann gebildet werden, wenn türsensorseitig signalisiert wird,
daß mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist,
und wenn das Fahrzeugstillstandssignal signalisiert, daß das
Schienenfahrzeug steht; denn dann kann das Referenzpunkt-
Signal jeweils sofort nach dem Auftreten des entsprechenden
Türsensorsignals und des entsprechenden
Fahrzeugstillstandssignals erzeugt werden.
Bei betrieblichen Störungen kann es u. U. vorkommen, daß ein
Schienenfahrzeug auf der Strecke - also zwischen zwei
Referenz- bzw. Haltepunkten - anhalten muß und daß das
Wartungspersonal bzw. der Schienenfahrzeugführer das
Schienenfahrzeug verlassen muß; in einem solchen Fall liegt
also ein Türsignal vor, das signalisiert, daß mindestens eine
Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist, und es liegt ein
Fahrzeugstillstandssignal vor, das signalisiert, daß das
Schienenfahrzeug steht. Um zu vermeiden, daß bei einer
solchen Signalisierung ein Referenzpunktsignal erzeugt wird,
obwohl ein entsprechender Referenzpunkt tatsächlich nicht
erreicht bzw. passiert wurde, ist gemäß einer weiteren
Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß
die Referenzpunkt-Signale jeweils unter ergänzender
Heranziehung des jeweiligen Wegstreckenmeßwerts sowie der
Lagewerte des jeweils letzten erfaßten Referenzpunktes und
des jeweils nachfolgenden Referenzpunktes gebildet werden;
unter Heranziehung des jeweiligen Wegstreckenmeßwerts und der
beiden Lagewerte läßt sich nämlich im Rahmen einer
Plausibilitätsprüfung nachprüfen, ob in der Nähe der
jeweiligen Fahrzeugposition überhaupt ein Referenzpunkt
liegt, der erreicht worden sein könnte.
Besonders einfach läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
mit dieser Plausibilitätsprüfung durchführen, indem die
Referenzpunktsignale sofort dann gebildet werden, wenn
türsensorseitig signalisiert wird, daß eine Tür des
Schienenfahrzeugs geöffnet ist, und wenn das
Fahrzeugstillstandssignals signalisiert, daß das
Schienenfahrzeug steht, und wenn beim Vorliegen dieser beiden
Signalisierungen eine aus dem jeweiligen Wegstreckenmeßwert
und dem Lagewert des jeweils zuvor erfaßten Referenzpunktes
gebildete Meßwertsumme ungefähr einem vorgegebenen Lagewert
des jeweils nachfolgenden Referenzpunkts entspricht. Davon,
daß die Meßwertsumme ungefähr dem Lagewert des jeweils
nachfolgenden Referenzpunkts entspricht, wird beispielsweise
dann ausgegangen, wenn die Meßwertsumme innerhalb eines mit
dem Lagewert des jeweils nächsten Referenzpunkts und mit
einem Toleranzwert gebildeten Toleranzbandes liegt.
Wie bereits erläutert, können als Türsensoren im Türbereich
angeordnete mechanische Türkontakte eingesetzt werden;
selbstverständlich können statt dessen auch andere Arten von
Sensoren eingesetzt werden, wie z. B. mit Infrarotlicht bzw.
optisch arbeitende Sensoren. Als besonders vorteilhaft wird
es jedoch angesehen, wenn das Verfahren derart durchgeführt
wird, daß als der mindestens eine Türsensor eine elektrische
Umwandeleinrichtung verwendet wird, die elektrisch mit einer
Türsteuereinrichtung des Schienenfahrzeugs in Verbindung
steht, daß mit der Umwandeleinrichtung von der
Türsteuereinrichtung zum Öffnen bzw. Schließen der Türen
erzeugte Steuersignale erfaßt werden und daß unter
Heranziehung dieser Steuersignale die Türsensorsignale
erzeugt werden. Mit einer Umwandeleinrichtung als Türsensor
können nämlich alle Türen überwacht werden, ohne daß
Türkontakte bzw. Einzelsensoren an jeder einzelnen
Schienenfahrzeugtür erforderlich sind; die sonst
erforderliche Vielzahl an Anschlußleitungen für türeigene
Türkontakte bzw. türeigene Einzelsensoren kann somit
vermieden werden.
Im übrigen wird es als vorteilhaft angesehen, wenn zum
Erzeugen der Türsensorsignale ausschließlich Passagiertüren
herangezogen werden, da dann gewährleistet ist, daß ein
Aussteigen des Fahrzeugsführers auf der Strecke nicht zu
einem fehlerhaften Erzeugen eines Referenzpunktsignals führen
kann.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigt eine Figur ein
Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung, die zum Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Die Figur zeigt eine Einrichtung 5 zum Bestimmen eines
Ortsmeßwertes M, der den Ort eines nicht dargestellten
Schienenfahrzeugs auf einer nicht dargestellten Strecke
angibt. Die Einrichtung 5 weist eine Erfassungseinrichtung 10
auf, der an ihrem einen Eingang E10A ein Türsensor 15, an
ihrem weiteren Eingang E10B ein Speicher 20, an ihrem
zusätzlichen Eingang E10C ein Odometer 30 mit einem Ausgang
A30A sowie an ihrem ergänzenden Eingang E10D das Odometer 30
mit einem weiteren Ausgang A30B vorgeordnet ist. Der
Erfassungseinrichtung 10 ist an einem Ausgang A10A ein
Eingang E35A einer Auswerteeinheit 35 nachgeordnet, die mit
ihrem weiteren Eingang E35B mit dem einen Ausgang A30A des
Odometers 30 verbunden ist. Die Auswerteeinheit 35 weist
einen Ausgang A35 auf, an dem der Ortungsmeßwert M abgegeben
wird. Ein Steuerausgang S10 der Erfassungseinrichtung 10 ist
mit einem Eingang E30 des Odometers 30 verbunden.
Die Einrichtung 5 wird wie folgt betrieben: Der
Ortungsmeßwert M wird mit der Einrichtung 5 erzeugt, indem zu
einem die Lage des jeweils letzen detektierten
Referenzpunktes angebenden, vorgegebenen Lagewert ML ein die
von dem jeweils letzten Referenzpunkt zurückgelegte Strecke
angebender Wegstreckenmeßwert S addiert wird. Zur Erläuterung
dieses Verfahrens soll nunmehr zunächst erklärt werden, wie
diese Referenzpunkte erfaßt werden.
Als Referenzpunkte dienen Bahnhöfe bzw. Haltestelle, an denen
mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet wird.
Unter dem Begriff "Schienenfahrzeug" wird dabei nicht nur ein
einzelnes Fahrzeug, sondern auch ein Fahrzeugverbund, also
auch ein Zug mit Lok und einem oder mehreren angekoppelten
Wagen, verstanden.
Zum Detektieren der Referenzpunkte wird mit dem Türsensor 15
zunächst festgestellt, ob eine oder mehrere Türen des
Schienenfahrzeugs geöffnet sind; hierzu kann der Türsensor 15
beispielsweise mit mehreren Einzelsensoren ausgestattet sein,
die jeweils einer Tür zugeordnet sind und jeweils ihre Tür
überwachen. Statt dessen kann der Türsensor 15 auch durch
eine Umwandeleinrichtung gebildet sein, die an eine nicht
dargestellte Türsteuereinrichtung des Schienenfahrzeugs -
beispielsweise an eine Türöffnungstaste des
Schienenfahrzeugführers - angeschlossen ist und die von der
Türsteuereinrichtung zum Öffnen und/oder Schließen der Türen
erzeugte Steuersignale erfaßt und unter Heranziehung dieser
Steuersignale Türsensorsignale erzeugt. Ist also mindestens
eine Tür geöffnet, so wird mit dem Türsensor 15 ein
Türsensorsignal Stür beispielsweise mit einer logischen "1"
erzeugt und an die - z. B. durch einen Mikrocomputer
gebildete - Erfassungseinrichtung 10 abgegeben. Sind hingegen
alle Türen geschlossen, so wird mit dem Türsensor 15 ein
Türsensorsignal beispielsweise mit einer logischen "0"
erzeugt.
Mit dem Odometer 30 werden die Raddrehungen bzw.
Winkeldrehungen der Räder des Schienenfahrzeugs erfaßt, und
es wird unter Heranziehung des Raddurchmessers ein
Wegstreckenmeßwert S gebildet, der die vom Schienenfahrzeug
zurückgelegte Strecke ab dem jeweils zuvor detektierten
Referenzwert angibt; dieser Wegstreckenmeßwert S wird an dem
einen Ausgang A30A abgegeben und zur Erfassungseinrichtung 10
übermittelt.
In dem Odometer 30 wird darüber hinaus der Wegstreckenmeßwert
S zeitlich differenziert, wodurch ein die Geschwindigkeit des
Schienenfahrzeugs angebender Geschwindigkeitsmeßwert V
gebildet wird gemäß:
Ist dieser Geschwindigkeitsmeßwert V = 0 bzw. kleiner als ein
vorgegebener Mindestgeschwindigkeitswert Vmin (Vmin kann
beispielsweise 1 Stundenkilometer betragen), so wird an dem
weiteren Ausgang A30B des Odometers 30 ein
Fahrzeugstillstandssignals Sh beispielsweise mit einer
logischen "1" erzeugt. Ist der Geschwindigkeitsmeßwert V
hingegen größer als 0 bzw. größer als der
Mindestgeschwindigkeitswert Vmin, so wird ein
Fahrzeugstillstandssignal Sh beispielsweise mit einer
logischen "0" erzeugt. Das Odometer 30 wirkt an seinem
weiteren Ausgang A30B also wie ein Fahrzeugbewegungssensor.
Liegen in der Erfassungseinrichtung 10 das Türsensorsignal
Stür mit einer logischen "1" und das
Fahrzeugstillstandssignal Sh mit einer logischen "1" vor, so
ist davon auszugehen, daß das Schienenfahrzeug in einem
Bahnhof zum Stillstand gekommen ist. Um sicherzustellen, daß
es sich bei dem jeweiligen Haltepunkt tatsächlich um einen
Referenzpunkt handelt und nicht beispielsweise um eine
Unfallstelle, an der das Schienenfahrzeug unerwartet halten
mußte, wird mit der Erfassungseinrichtung 10 der Speicher 20
ausgelesen; konkret werden aus dem Speicher 20 ein in dem
Speicher abgespeicherter - also vorgegebener -, die bekannte
Lage des jeweils letzten Referenzpunktes angebender Lagewert
ML sowie ein vorgegebener, in dem Speicher abgespeicherter
und die bekannte Lage des jeweils nächsten Referenzpunktes
angebender Lagewert ML' ausgelesen. Anschließend wird in der
Erfassungseinrichtung 10 kontrolliert, ob der jeweils vom
Odometer 30 zur Erfassungseinrichtung 10 übertragene
Wegstreckenmeßwert S ungefähr zum erwarteten Lagewert ML' des
jeweils nächsten erwarteten Referenzpunkts - also Haltepunkt
bzw. Bahnhof - paßt. Hierzu wird geprüft, ob der
Wegstreckenmeßwert S folgende Bedingung erfüllt:
|ML' - (S + ML)| < ΔS,
wobei ΔS ein Toleranzwert bezeichnet; ΔS kann beispielsweise
10 m betragen. Erfüllt der Wegstreckenmeßwert S diese
Bedingung, so befindet sich das Schienenfahrzeug also in der
Nähe des jeweils nächsten erwarteten Referenzpunkts, so daß
davon ausgegangen werden kann, daß tatsächlich der nächste
Referenzpunkt erreicht wurde.
Ergibt sich also, daß die durch Addition des jeweiligen
Wegstreckenmeßwerts S des Odometers 30 und des Lagewerts ML
gebildete Meßwertsumme ML + S ungefähr so groß ist wie der
Lagewert ML' des jeweils nächsten Referenzpunktes und somit
innerhalb des mit dem Lagewert ML' des jeweils nächsten
Referenzpunkts und mit dem Toleranzwert ΔS bildbaren
Toleranzbands (S + ML ∈ [ML' - ΔS, ML' + ΔS]) liegt, so wird von
der Erfassungseinrichtung 10 ein Referenzpunktsignal in Form
eines Resetsignal Sreset zum Odometer 30 übertragen, und es
wird der die Lage des jeweils nächsten Referenzpunktes
angebende Lagewert ML' zur Auswerteeinrichtung 35 übertragen.
Gelangt das Resetsignal Sreset zum Odometer 30, so wird der
Wegstreckenmeßwert S auf Null gesetzt, und es wird die
Wegstreckenmessung ausgehend von dem jeweils neuen
Referenzpunkt neu begonnen.
Wie bereits erläutert, wird der Ortungsmeßwert M mit der
Einrichtung 5 unter Heranziehung des Lagewerts ML und des
Wegstreckenmeßwert S gebildet. Dies geschieht konkret in der
Weise, daß in der - beispielsweise als Additionsglied bzw.
Recheneinheit ausgebildeten - Auswerteeinheit 35 aus dem
eingangsseitig anliegenden Lagewert ML und dem
Wegstreckenmeßwert S des Odometers 30 durch Addition der
Ortungsmeßwert M gebildet gemäß
M = ML + S
Der Ortungsmeßwert M wird an dem Ausgang A35 der
Auswerteeinheit 35 abgegeben.
Claims (7)
1. Verfahren zum Bestimmen eines Ortungsmeßwerts (M), der den
Ort eines Schienenfahrzeugs auf einer Strecke angibt, wobei
bei dem Verfahren
- - an der Strecke vorhandene, bezüglich ihrer jeweiligen Lage bekannte Referenzpunkte unter Bildung von Referenzpunkt- Signalen (Sreset) schienenfahrzeugseitig erfaßt werden und
- - der Ortungsmeßwert unter Heranziehung des jeweils letzten erfaßten Referenzpunkt-Signals (Sreset) sowie unter Heranziehung eines die vom Schienenfahrzeug zurückgelegte Wegstrecke ab dem jeweils letzten erfaßten Referenzpunkt angebenden Wegstreckenmeßwertes (S) gebildet wird, indem der Wegstreckenmeßwert (S) zu einem vorgegebenen, die Lage dieses letzten Referenzpunktes angebenden Lagewert (ML) addiert wird,
- - zum Bestimmen des Ortungsmeßwerts (M) als Referenzpunkte schienenfahrzeugseitige Haltestellen herangezogen werden, an denen mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet wird,
- - indem die Referenzpunkt-Signale (Sreset) unter Heranziehung von Türsensorsignalen (Stür) gebildet werden, die mit mindestens einem schienenfahrzeugseitigen Türsensor (15) erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Referenzpunktsignale (Sreset) jeweils dann gebildet werden, wenn türsensorseitig signalisiert wird, daß mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Referenzpunkt-Signale (Sreset) unter weiterer Heranziehung von Fahrzeugstillstandssignalen (Sh) gebildet werden, die mit mindestens einem Fahrzeugbewegungssensor (30) erzeugt worden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Referenzpunktsignale (Sreset) jeweils dann gebildet werden, wenn
- - türsensorseitig signalisiert wird, daß mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist, und wenn
- - das Fahrzeugstillstandssignal (Sh) signalisiert, daß das Schienenfahrzeug steht.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Referenzpunkt-Signale (Sreset) jeweils unter ergänzender Heranziehung des jeweiligen Wegstreckenmeßwerts (S) sowie der Lagewerte (ML, ML') des jeweils letzten erfaßten Referenzpunktes und des jeweils nachfolgenden Referenzpunktes gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Referenzpunktsignale (Sreset) jeweils dann gebildet werden, wenn
- - türsensorseitig signalisiert wird, daß mindestens eine Tür des Schienenfahrzeugs geöffnet ist, und wenn
- - das Fahrzeugstillstandssignal (Sh) signalisiert, daß das Schienenfahrzeug steht, und wenn
- - beim Vorliegen dieser beiden Signalisierungen die aus dem jeweiligen Wegstreckenmeßwert (S) und dem Lagewert (ML) des jeweils zuvor erfaßten Referenzpunktes gebildete Meßwertsumme (S + ML) ungefähr einem vorgegebenen Lagewert (ML') des jeweils nachfolgenden Referenzpunkt entspricht.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als der mindestens eine Türsensor eine Umwandeleinrichtung verwendet wird, die mit einer Türsteuereinrichtung des Schienenfahrzeugs in Verbindung steht,
- - mit der Umwandeleinrichtung von der Türsteuereinrichtung zum Öffnen bzw. Schließen der Türen erzeugte Steuersignale erfaßt werden und
- - unter Heranziehung dieser Steuersignale die Türsensorsignale erzeugt werden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |