DE4127336A1 - Haltevorrichtung fuer an schienenfahrzeugen als rueckstrom- und/oder erdungskontakt eingesetzte buersten und verfahren zur herstellung einer solchen haltevorrichtung - Google Patents
Haltevorrichtung fuer an schienenfahrzeugen als rueckstrom- und/oder erdungskontakt eingesetzte buersten und verfahren zur herstellung einer solchen haltevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für Bürsten, die an
Schienenfahrzeugen einen Rückstrom- und/oder Erdungskontakt zwischen relativ
zueinander bewegten Teilen bilden, mit mindestens einer metallischen Bürstenführung,
deren Wände einen Führungskanal umgeben, in dem, eine Bürste verschiebbar
angeordnet ist, sowie mit wenigstens einer Druckvorrichtung, die in einer Ausnehmung
an der Bürstenführung gehalten ist und auf ein Ende der Bürste eine Kraft ausübt.
Bei elektrischen Bahnen werden die Fahrschienen als Rückleitung für den Strom
verwendet. Zum Schutz gegen einen unkontrollierten Stromfluß über die Radsatz-Wälz
lager werden in die Drehgestelle von Nah- und Fernverkehrs-Antriebs- und
F-Fahrzeugen Bürstenhalter als Rückstrom- und/oder Erdungskontakte eingesetzt. Des
weiteren entspricht dies Maßnahmen zum Berührungsschutz gemäß DIN VDE 0115,
Teil 2/06.82.
Nachfolgender Stromfluß über die Radsatz-Wälzlager wäre möglich:
- - Ausgleichsströme über das Drehgestell: Fahrschiene, Radsatzlager (Triebfahrzeug), Drehgestellrahmen, Radsatzlager (Triebfahrzeug), Fahrschiene.
- - Ausgleichsströme über den Zug: Fahrschiene, Radsatzlager (Triebfahrzeug), Drehgestellrahmen, Fahrzeugkörper (Triebfahrzeug), Zug- und Stoßeinrichtung, Fahrzeugkörper (Wagen), Drehgestellrahmen, Radsatzlager (Wagen), Fahrschiene.
- - Traktionsströme über den Zug: Fahrleitung (Wechselspannung: Transformator, Gleichspannung: Stelleinrichtung, Motor), Radsatzkontakte, Radsatzlager (Triebfahrzeug), Drehgestellrahmen - Triebfahrzeug, Fahrzeugkörper (Triebfahrzeug), Zug- und Stoßeinrichtung, Fahrzeugkörper (Wagen), Drehgestellrahmen, Radsatzlager (Wagen), Fahrschiene.
- - Energieversorgungsrückströme über die Radsatzlager des Triebfahrzeuges: Zugsammelschiene, Verbraucher, Fahrzeugkörper (Wagen), Zug- und Stoßeinrichtung, Fahrzeugkörper (Triebfahrzeug), Drehgestellrahmen, Radsatzlager (Triebfahrzeug), Radsatzkontakte, Transformatorenwicklung (bei Wechselspannung).
- - Rückströme zum Unterwerk bei Gleichspannungsnetzen: Zugsammelschiene, Verbraucher, Fahrzeugkörper (Wagen), Radsatzlager (Wagen), Fahrschiene (bei Gleichspannung).
Wegen ihrer Lage am Drehgestell sind die Bürstenhalter besonderen Beanspruchungen
ausgesetzt, die z. B. durch Regen, Staub oder Steinschlag ausgelöst werden. Die
Bürstenführungen, die Druckgeber und die Auflageflächen zwischen Druckgeber und
Bürsten sollten deshalb vor Nässe, Schmutzablagerungen und stoßartigen mechanischen
Einwirkungen geschützt werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Haltevorrichtung für an
Schienenfahrzeugen als Rückstrom-Erdungskontakt eingesetzte Bürsten zu entwickeln,
die kompakt aufgebaut ist und ein geringes Gewicht hat und deren Bürstenführung mit
den Druckvorrichtungen geschützt angeordnet ist.
Das Problem wird bei einer Haltevorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bürstenführung an einem Ende einstückig in
eine Platte übergeht, die mit Anschlußmitteln für Kabelschuhe an den Enden der Litzen
der Bürsten versehen ist und kraft- und formschlüssig mit einer quer zur Längsachse des
Führungskanals sich erstreckenden, elektrisch isolierenden Platte verbunden ist, die die
Enden der Bürstenführung und die Platte umgibt und deren äußere Ränder kraft- und
formschlüssig mit einem metallischen Haltekranz umgeben sind, der Durchlaßöffnungen
für Befestigungsmittel aufweist, und daß die Bürstenführung, die Druckvorrichtung und
die Anschlußmittel für Kabelschuhe von einer an der isolierenden Platte befestigten
Haube abgedeckt sind. Diese Haltevorrichtung kann ohne Zwischenschaltung
gesonderter Isolierteile an einem metallischen Drehgestell angebracht werden. Es ist
aber auch eine unmittelbare Befestigung an einem nichtmetallischen Teil eines
Drehgestells möglich. Durch die Anordnung der Anschlußmittel an der plattenförmigen
Erweiterung der Bürstenführung läßt sich ein kompakter Aufbau mit geringem Gewicht
und kleinen Abmessungen erreichen. Der metallische Anteil der Haltevorrichtung ist
relativ gering. Die elektrisch isolierende Platte hat keine eckigen Begrenzungen sondern
ist von einem runden Metallteil umgeben. Weiterhin wird die elektrisch isolierende
Platte teilweise von der Haube abgedeckt. Damit wird eine guter Schutz auch gegen
stoßartige mechanische Beanspruchungen erreicht, wie sie durch Steinschlag ausgelöst
werden. Die Haube ermöglicht gegebenenfalls unter Einfügung einer Dichtung einen
Schutz gegen Staub und Wasser. Nach Abnahme der Haube können die Bürsten schnell
und leicht ausgetauscht werden. Der Wartungsaufwand wird daher vermindert.
Zweckmäßigerweise sind mindestens zwei Bürstenführungen innerhalb einer Platte
angeordnet, wobei die Platte Gewindebohrungen für Schraubverbindungen zu
Kabelschuhen von Litzen an den Bürsten aufweist. Bei dieser Ausführungsform können
die Kontaktbürsten mit einzelnen Anschlußelementen an den Enden der flexiblen Litzen
an der Platte angeschraubt werden.
Vorzugsweise sind in der Mitte der Platte eine Gewindebohrung für einen allen drei
Bürsten gemeinsamen Kabelschuh und radial in Abständen von der Mitte der Platte
Gewindebohrungen für je einen, mit einer einzelnen Bürste über eine Litze
verbundenen Kabelschuh vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich,
spezielle Bürsten an der Platte mit einem Anschlußelement zu befestigen, mit dem die
flexiblen Litzen aller Bürsten verbunden sind. Durch die Anordnung von drei Bürsten
wird ein besonders zuverlässiger Rückstromkontakt hergestellt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß ein von einer
Bürstenführung ausgehender Vorsprung in radialer Richtung gegen den Haltekranz
isoliert ist, über den Haltekranz hinausragt und an seinem äußeren Ende eine
Gewindebohrung aufweist. An diesem Vorsprung wird die von der
Oberspannungswicklung kommende Erdungsleitung befestigt. Diese Leitung ist ohne
Abnahme der Haube zugänglich.
Vorzugsweise sind in der isolierenden Platte metallische Buchsen mit
Gewindebohrungen für Schraubbefestigungen mit der Haube angeordnet.
Es ist zweckmäßig, wenn der Haltekranz nach innen vorspringende, in die isolierende
Platte hineinragende Nocken aufweist, von denen wenigstens einige Löcher für
Befestigungsschrauben enthalten. Die formschlüssige Verbindung wird bei dieser
Ausführungsform durch Verzahnung zwischen Platte und Haltekranz erreicht.
Vorzugsweise sind drei gleich ausgebildete Bürsten jeweils über zwei Litzen mit einem
gemeinsamen Kabelschuh verbunden, der ein Loch für eine Befestigungsschraube
aufweist. Der Aufwand für die Befestigung und das Lösen des Kabelschuhs ist bei dieser
Ausführungsform sehr gering.
Ein Verfahren zur Erzeugung einer Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7 besteht erfindungsgemäß darin, daß ein metallisches Gußteil erzeugt
wird, das einstückig mit einer Bodenplatte die Bürstenführungen, die Platte, die
Buchsen, den Haltekranz mit einer Lücke, deren Enden radial nach außen mit einer
Brücke verbunden sind, und den Vorsprung enthält, wobei die Bürstenführungen, die
Platte, die Buchsen und der Haltekranz kraft- und formschlüssig mit der isolierenden
Platte verbunden werden, und wobei danach die Bodenplatte und die Brücke entfernt
werden. Es wird also zunächst eine topfförmige Einheit gegossen, für die ein
entsprechendes Modell notwendig ist. Die topfförmige Einheit läßt sich mit der
Gießform schnell und einfach herstellen. Durch die Entfernung der Bodenplatte und der
Brücke werden die Bürstenhalter und die mit diesen zusammenhängende Teile vom
Haltekranz isoliert. Vorzugsweise wird in das Gußteil eine isolierende, flüssige Masse
eingegossen, deren Stärke in etwa der Höhe der Buchsen entspricht, wobei nach dem
Aushärten der Masse die Bodenplatte abgedreht und die Brücke abgefräst werden. Die
isolierende Platte läßt sich auf einfache Weise herstellen. Durch das Aushärten wird
eine feste Verbindung mit dem aus Metall bestehenden Gußteil erzielt. Nach dem
Aushärten wird die Bodenplatte abgedreht.
Nach der Entfernung der Bodenplatte können dann die Gewindebohrungen in die
metallische Platte und den Vorsprung eingedreht werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich nicht nur aus den
Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in
Kombination - sondern auch aus der Beschreibung eines der Zeichnung zu
entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Haltevorrichtung für an Schienenfahrzeugen als Rückstrom
Erdungskontakt eingesetzte Bürsten im Querschnitt,
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Haltevorrichtung in einer Ansicht von oben mit
abgenommener Haube,
Fig. 3 einen aus drei Bürsten mit einem gemeinsamen Anschlußelement
bestehenden Bürstensatz in Seitenansicht,
Fig. 4 den in Fig. 3 dargestellten Bürstensatz in einer Ansicht von oben und
Fig. 5 eine Kohlebürste mit Anschlag.
Eine Haltevorrichtung (10) für Bürsten (12), die in Fig. 1 strichpunktiert gezeichnet sind,
weist metallische Bürstenführungen (14) auf, die jeweils einen von rechtwinklig
zueinander verlaufenden Längswänden (16), (18), (20), (22) gebildeten Führungskanal
umgeben, in dem die Bürsten (12) verschiebbar gelagert sind. Die Längswände (16) bis
(22) sind in der Länge an die Länge der verwendeten Bürsten (12) derart angepaßt, daß
neue Bürsten die Längswände (16) bis (22) ein Stück überragen. Bei der in Fig. 1 und
2 dargestellten Bürstenhaltevorrichtung sind drei Bürstenführungen (14) vorgesehen. Es
können aber auch mehr oder weniger Bürstenführungen vorhanden sein. Die
Bürstenführungen (14) sind jeweils an einem Ende einstückig mit einer Platte (24)
verbunden. Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Haltevorrichtung (10) sind die drei
Bürstenführungen (14) sternförmig in gleichmäßigen Abständen um die Platte (24)
gruppiert, wobei die Wände (16) an jeweils einer Stirnseite in die Ebene der Platte (24)
übergehen. Die Enden der Wände (18) und (20) ragen in der Ebene der Platte (24)
nach außen. Die Platte (24) weist Abschnitte (26) mit verstärkten Dicken auf. Es sind
jeweils drei Abschnitte (26) vorhanden, die in gleichmäßigen Abständen zur Mittellinie
(28) der Platte und zueinander von der Platte (24) auf der gleichen Seite vorspringen
wie die Wände (16). In den Abschnitten (26) befinden sich Gewindebohrungen (30),
deren nicht näher bezeichneten Mittellinien parallel zu der Mittellinie (28) verlaufen.
Die Gewindebohrungen liegen mit ihren Mittellinien auf einem Kreisbogen, dessen
Mittelpunkt die Mittellinie (28) ist. In die Gewindebohrungen (30) sind Schrauben (32)
unter Zwischenschaltung von Federringen (34) eingeschraubt. Die Schrauben (32) und
die Federringe (34) sind für die Verbindung der Anschlußplatten an den Enden der
flexiblen Leitungen der Bürsten (12) mit der metallischen Platte (24) bestimmt. Je eine
Gewindebohrung (30) ist einer der drei Bürstenführungen (14) zugeordnet.
In der Mitte der Platte (24) ist ein zentrischer Vorsprung (36) vorhanden, der ebenfalls
auf der Seite der Wände (16) von der Platte (24) ausgeht. Der Vorsprung (36) enthält
eine Gewindebohrung (38), die längs der Mittellinie (28) verläuft und das gleiche
Gewinde aufweist, wie die Gewindebohrungen (30). Die Gewindebohrung (38) ist für
die Befestigung der Platte (24) an den Enden der flexiblen Leitungen mehrerer Bürsten
bestimmt, die unter noch näher beschrieben werden.
Die Bürstenführungen (14) und die Platte (24) sind von einer elektrisch isolierenden
Platte (40) umgeben, die sich von der Platte (24) und den Wänden (18), (20) und (22)
nach außen erstreckt. Die eine Seite der aus elektrisch isolierendem Material
bestehenden Platte (40) liegt mit der einen Seite der Platte (24) auf gleichem Niveau.
Die andere Seite der Platte (40) hat in etwa die Stärke des Vorsprungs (36). Die Platte
(40) ist mit den Bürstenführungen (14) und der Platte (24) kraft- und formschlüssig
verbunden. Die Verbindung wird einerseits durch Anhaften der Platte (40) an den
Wänden (18), (20) und (22) und der Platte (24) und andererseits durch die Konturen
der Bürstenführungen (14) erreicht, die Ecken aufweisen, die ein widerstandsfähiges
Ineinandergreifen der Teile bewirken.
Die Platte (40) wird von außen von einem metallischen Haltekranz in Form eines
Kreisrings (42) eingeschlossen, der allerdings nicht völlig geschlossen ist, sondern eine
Lücke (44) aufweist. Im Bereich der Lücke (44), schmaler als diese, hat die Platte (24)
einen von der Wand (20) der einen Bürstenführung (14) ausgehenden leistenförmigen
Vorsprung (46), der über die kreisförmige Begrenzung der Haltevorrichtung (10)
hinausragt. Das Ende des leistenförmigen Vorsprungs (46) ist abgekröpft und weist eine
Gewindebohrung (48) für eine nicht dargestellte Schraube auf, mit der ein von der
Oberspannungswicklung eines Transformators eines Triebfahrzeugs kommendes Kabel
am Vorsprung (46) befestigt wird.
Der Kreisring (42) hat zwei Arten von nach innen gegen die Bürstenführungen (14) und
die Platte (24) vorspringende Nocken (50) und (52), die sich in den Abmessungen und
darin unterscheiden, daß die größeren Nocken (50) mit Löchern (54) versehen sind, deren
Mittellinien parallel zu der Mittellinie (28) verlaufen.
In die Löcher (54) sind Schrauben (56) eingesetzt, mit denen die Haltevorrichtung (10)
an Teilen (58) eines Drehgestells des Triebfahrzeuges befestigt wird. Die Teile (58)
haben eine kreisförmige Öffnung, in die ein vorspringender Absatz (60) der Platte (40)
zur Zentrierung hineinragt. Der Vorsprung (46) hat die gleiche Stärke wie die Platte
(24) und erstreckt sich in der gleichen Ebene wie diese. Da die Platte (40) stärker
ausgebildet ist als die Platte (24), bleibt unterhalb des Vorsprungs (46) bis zum Rand
der Haltervorrichtung (10) ein Plattenabschnitt (62) erhalten, der als Isolierung des
Vorsprungs (46) gegenüber dem Teil (48) wirkt.
Neben den Wänden (20) sind außerhalb der Führungskanäle der Bürsten (12)
Aussparungen (64) für Druckvorrichtungen (66) vorgesehen. Die Aussparungen (64) sind
als von den Wänden (20) nach außen vorspringende Nuten mit T-förmigen
Querschnitten ausgebildet, deren schmale Abschnitte sich nicht jeweils über die ganzen
Längen der Bürstenführungen (14) erstrecken. Auf der den Wänden (20) abgewandten
Seite sind die Aussparungen (64) von außen durch Öffnungen (68) in den Nutwänden
zugänglich.
Die Druckvorrichtungen (66) weisen elastische Halteplatten (70) auf, an deren einem
Ende jeweils Rollbandfedern (72) befestigt sind. Die Halteplatten (70) sind in die
Aussparungen (64) eingeschoben. Abgewinkelte, federnde Lappen (76) an den
Halteplatten (70) legen sich dabei in Ecken an, die durch Vorsprunge an den Wänden
der Aussparungen (64) gebildet werden und die Halteplatten in den Aussparungen (64)
fixieren. Die Befestigungsstellen zwischen den Rollbandfedern (72) und den
Halteplatten (70) befinden sich bei den in den Aussparungen (64) fixierten Halteplatten
(70), nahe an denen der Platte (24) und an den entgegengesetzten Enden der
Bürstenführungen (14). Die Endabschnitte (74) der Rollbandfedern (72) liegen dabei an
den einen Stirnseiten der Bürsten (12) an und üben auf diese Kräfte aus, die von einer
Auflagefläche (78) des Triebfahrzeugs aufgenommen werden. Die Auflagefläche (78),
auf der die Bürsten (12) gleiten, ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt. Ein über die Ebene
der Platte (24) hinausragendes, nicht näher bezeichnetes Ende der Halteplatte (70) kann
von Hand so gebogen werden, daß sich der Lappen (76) aus seiner Verankerung löst, so
daß die Druckvorrichtung (66) bei Bedarf von der Haltevorrichtung (10) getrennt
werden kann.
In der Platte (40) sind in gleichmäßigen Abständen metallische Buchsen (80) mit
Gewindebohrungen (82) angeordnet, deren Mittellinien parallel zu der Mittellinie (28)
verlaufen.
Die Buchsen (80) bestehen aus Metall und erstrecken sich über die gesamte Stärke der
Platte (40). Die radialen Abstände der Buchsen (80) von der Mitte der Bohrung (38)
sind kleiner als die Entfernungen der Wände (20) von der Mitte der Gewindebohrung
(38). Daher liegen die Buchsen (80) in der Platte (40) zwischen den Außenseiten der
Wände (22).
Die Platte (24) und ein großer Teil der Platte (40) werden durch eine Haube (84)
abgedeckt, die sich wenigstens über die Öffnungen der Bürstenführungen (14) und die
Gewindebohrungen (30) und (38) hinwegerstreckt. Die Haube (84) hat einen unteren
Rand (86) der die äußeren Konturen der Wände (18) und (22) des Führungskanals der
Bürsten (12), die radialen Erstreckungen der Druckvorrichtungen (66) und die
Übergänge zwischen den Schmalseiten der Platte (24) zu den Wänden (18) und (22)
überschreitet. Zwischen dem Rand (86) und der Ebene der Platte (40) sowie zwischen
dem aus der Haube (84) herausragenden Teil des Vorsprungs (84) liegt eine Dichtung
(88). Während die Umrisse des oberen Teils der Haube (84) der oben beschriebenen
Kontur angepaßt oder weiter als diese Kontur sind, ist die an den Rand (86)
angrenzende Zone (90) kreisförmig ausgebildet. Hierdurch ergeben sich Randbereiche,
die die oberen Umrisse der Haube (84) überragen. In diesen Randbereichen sind
Löcher (92) angeordnet, die mit den Gewindebohrungen (82) fluchten. Mittels
Schrauben (94) ist die Haube (84) an den Buchsen (82) angeschraubt. Hierdurch wird
eine widerstandsfähige und dichte Abdeckung der Druckvorrichtungen (66) der
Anschlußelemente für die Kabelschuhe und der Bürsten (12) selbst erzielt. Außerdem
wird ein großer Teil der isolierenden Platte (40) abgedeckt. Darüber hinaus wird die
Platte (40) auch durch den Kreisring (42) geschützt. In der Lücke (44) deckt der
Vorsprung (46) die Platte (40) ab. Dies bedeutet, daß die Isolierteile, die empfindlich
gegen stoßartige Beanspruchungen, z. B. gegen Steinschlag, sind, gut geschützt werden.
Die oben beschriebene Haltevorrichtung (10) hat einen kompakten Aufbau mit relativ
geringen Abmessungen. Hierdurch ist eine Gewichtseinsparung gegeben. Die Montage
auf dem Drehgestell ist unabhängig davon möglich, ob das Drehgestell metallisch oder
nichtmetallisch ist. Die Haltevorrichtung ist deshalb auch für Triebfahrzeuge mit hohen
Fahrgeschwindigkeiten z. B. 250 km/h, geeignet. Da die Haltevorrichtung (10) wenig
störanfällig ist, verringern sich die Wartungsarbeiten. In den Wänden (16) sind
nutförmige Ausnehmungen (96) vorgesehen, die dann den Bürstenlauf begrenzen, wenn
die Kohlebürsten einen in den Nutbereich hineinragenden Anschlag (97) aufweisen, der
als plattenförmiges litzenseitig befestigtes Element ausgebildet sein kann (Fig. 5).
Ein Bürstensatz aus drei gleich ausgebildeten Bürsten (98) ist in den Fig. 3 und 4
dargestellt. Die Bürsten (98) weisen jeweils zwei Litzen (100) und (102) auf. Die Litzen
(100) und (102) aller Bürsten (98) sind an einen gemeinsamen Kabelschuh (104) mittels
Quetschverbindungen (106) angeschlossen. Der Kabelschuh (104) ist dreieckförmig
ausgebildet und enthält in der Mitte ein Loch (108), in das eine nicht dargestellte
Befestigungsschraube eingesetzt wird, die den Kabelschuh an der metallischen Platte
(24) nach dem Einschrauben in die Gewindebohrung (38) befestigt. Die Verwendung
eines Bürstensatzes (110) mit den Bürsten (98), den entsprechenden
Verbindungsleitungen und nur einem Kabelschuh (104) vermindert den Zeitaufwand
beim Auswechseln der Bürsten (98).
Die Haltvorrichtung (10) wird nach dem folgenden Verfahren hergestellt:
Es wird eine Form erzeugt, die die Herstellung eines Gußteils aus NE-Metall, mit
folgender Form ermöglicht. Dieses Gußteil weist einstückig die Bürstenführung (14), die
Platte (24), die Abschnitte (26) und (36), die Buchse (80), den Kreisring (42) mit den
Nocken (50) und (52) sowie eine Bodenplatte (112) auf, die in Fig. 1 strichpunktiert
gezeichnet ist und von der die vorstehend angegebenen Teile vorspringen. Der Kreisring
(42) ist hierbei geschlossen, das heißt er enthält noch eine in Fig. 1 und 2 strichpunktiert
gezeichnete Brücke (114), die zwei Nocken (116) und (118) am Kreisring (42)
überbrückt. Das Gußteil wird mittels der Form hergestellt und aus der Form
herausgenommen. Nach dem Abkühlen wird in das Gußteil, dessen Bürstenführungen
(14) vertikal nach oben ragen, eine Isoliermasse eingefüllt, deren Stärke der Höhe der
Buchsen (80) entspricht.
Nach dem Aushärten der Kunststoffmasse wird die Bodenplatte (112) abgeteilt. Die
Brücke (114) wird abgefräst, die Bildung des Absatzes (60) ein Stück abgedreht.
Hierdurch werden der Vorsprung (46), die Bürstenführungen (14), die
Druckvorrichtungen (66) und die Platte (24) voll gegen den Kreisring (42) elektrisch
isoliert.
Die Haltevorrichtung (10) enthält als Befestigungsstellen für das Teil (58) und für die
Haube (84) eine Gewindebohrung in Metallteilen, so daß beste, zuverlässige
Verbindungen geschaffen werden. Zwischen dem Teil (58) und dem Kreisring (42) kann
ein Zwischenring (120) vorgesehen sein.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Haltevorrichtung (10) kann in Leichtbauweise mit
geringem Materialaufwand hergestellt werden. Die einmalig aufzubringenden Kosten für
das Formwerkzeug können auf größere Stückzahlen verteilt werden. Die Vorrichtung
eignet sich für Klein- und Großserienfertigung. Der mehrteilige Bürstensatz reduziert
den Wartungsaufwand. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einzelne Bürsten mit
gesonderten Kabelschuhen zu befestigen.
Der von den Bürsten (12) und (98) gebildete Rückstrom und/oder Erdungskontakt für
Schienenfahrzeuge ist daher wartungsfreundlich und unempfindlich gegen äußere
Beanspruchungen.
Claims (12)
1. Haltevorrichtung für Bürsten, die an Schienenfahrzeugen einen Rück
strom-Erdungskontakt zwischen relativ zueinander bewegten Teilen bilden, mit
mindestens einer metallischen Bürstenführung, deren Wände einen
Führungskanal umgeben, in dem eine Bürste verschiebbar angeordnet ist, sowie
mit wenigstens einer Druckvorrichtung, die in einer Ausnehmung an der
Bürstenführung gehalten ist und auf ein Ende der Bürste eine Kraft ausübt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bürstenführung (14) an einem Ende einstückig in eine Platte (24)
übergeht, die mit Anschlußmitteln für Kabelschuhe an den Enden der Litzen der
Bürsten (12, 98) versehen ist und kraft- und formschlüssig mit einer quer zur
Längsachse des Führungskanals sich erstreckenden, elektrisch isolierenden Platte
(40) verbunden ist, die die Enden der Bürstenführung (14) und die Platte (24)
umgibt und deren äußere Ränder kraft- und formschlüssig mit einem
metallischen Haltekranz umgeben sind, der Durchlaßöffnungen für
Befestigungsmittel aufweist, und daß die Bürstenführung (14), die
Druckvorrichtung (66) und die Anschlußmittel für Kabelschuhe von einer an der
isolierenden Platte befestigten Haube (84) abgedeckt sind.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Bürstenführungen (14) um die Platte (24) angeordnet sind
und daß die Platte (24) Gewindebohrungen (30, 38) für Schraubenverbindungen
zu Kabelschuhen von Litzen an den Bürsten (12, 98) aufweist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Mitte der Platte (24) eine Gewindebohrung (38) für einen allen drei
Bürsten (98) gemeinsamen Kabelschuh und radial in Abständen von der Mitte
der Platte (24) Gewindebohrungen (30) für je einen mit einer einzelnen
Bürste über eine Litze verbundenen Kabelschuh vorgesehen sind.
4. Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von einer Bürstenführung (14) ausgehender Vorsprung (46) in radialer
Richtung, gegen den Haltekranz isoliert, über den Haltekranz hinausragt und an
seinem äußeren Ende eine Gewindebohrung (48) aufweist.
5. Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der isolierenden Platte (40) metallische Büchsen (80) mit
Gewindebohrungen (82) für Schraubbefestigungen mit der Haube (84)
angeordnet sind.
6. Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei gleich ausgebildete Bürsten (98) jeweils über zwei Litzen (100, 102) mit
einem gemeinsamen Kabelschuh (104) verbunden sind, der ein Loch (108) für
eine Befestigungsschraube aufweist.
7. Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltekranz nach innen vorspringende, in die isolierende Platte
hineinragende Nocken (50, 52) aufweist, von denen wenigsten einige Löcher (54)
für Befestigungsschrauben enthalten.
8. Haltevorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohlebürste (98) mit einem in eine Aussparung wie Nut (96) der
Bürstenführung zumindest bereichsweise hineinragenden Anschlag (97) versehen
ist.
9. Verfahren zur Erzeugung einer Haltevorrichtung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein metallisches Gußteil erzeugt wird, das einstückig mit einer Bodenplatte
die Bürstenführungen, die Platte, die Buchsen, den Haltekranz mit einer
Lücke, deren Enden radial nach außen mit einer Brücke verbunden sind, und den
Vorsprung (46) enthält, daß die Bürstenführungen, die Platte, die Buchsen und
der Haltkranz kraft- und formschlüssig mit der isolierenden Platte verbunden
werden und daß danach die Bodenplatte und die Brücke entfernt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Gußteil eine isolierende Masse eingegossen wird, deren Stärke in
etwa der Höhe der Buchsen entspricht, und daß nach dem Aushärten der Masse
die Bodenplatte abgedreht und die Brücke abgefräst werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Entfernung der Bodenplatte und der Brücke die
Gewindebohrungen in die metallische Platte und den Vorsprung eingedreht
werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Entfernung der Bodenplatte und der Brücke am Haltekranz und
der isolierenden Platte ein ringförmiger Absatz gedreht wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127336 DE4127336A1 (de) | 1991-08-19 | 1991-08-19 | Haltevorrichtung fuer an schienenfahrzeugen als rueckstrom- und/oder erdungskontakt eingesetzte buersten und verfahren zur herstellung einer solchen haltevorrichtung |
EP92113782A EP0528356A1 (de) | 1991-08-19 | 1992-08-13 | Haltevorrichtung für an Schienenfahrzeugen als Rückstrom- und/oder Erdungskontakt eingesetzte Bürsten und Verfahren zur Herstellung einer solchen Haltevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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