DE19855363A1 - Schienenlager - Google Patents
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Abstract
Bei einem Schienenlager für die Schienen (1) eines Gleises für Schienenfahrzeuge, wobei in die beiden Kammern neben dem Steg jeder Schiene (1) Kammerfüllprofile (2, 3) eingesetzt sind und unter dem Fuß jeder Schiene (1) eine Platte (4) aus elastischem Werkstoff vorgesehen ist, sind jede Schiene (1) sowie die zugehörigen Kammerfüllprofile (2, 3) und die Platte (4) aus elastischem Werkstoff von einem U-förmigen, an seinem oberen Ende offenen Gehäuse (5) aus einem elastischen Werkstoff umhüllt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schienenlager für die
Schienen eines Gleises für Schienenfahrzeuge, wobei in
die beiden Kammern neben dem Steg jeder Schiene
Kammerfüllprofile eingesetzt sind und unter dem Fuß
jeder Schiene eine Platte aus elastischem Werkstoff
vorgesehen ist.
Die Bestandteile derartiger Schienenlager werden bisher
getrennt an die Baustelle angeliefert und dort an Ort
und Stelle zusammengesetzt. Dabei kann es zu erheblichen
Einbaufehlern kommen, deren Beseitigung einen hohen
Zeit- und Kostenaufwand erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten
Schienenlager derart auszubilden, daß keine Einbaufehler
mehr auftreten können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei einem
Schienenlager der eingangs genannten Art darin, daß jede
Schiene sowie die zugehörigen Kammerfüllprofile und die
Platte aus elastischem Werkstoff von einem U-förmigen,
an seinem oberen Ende offenen Gehäuse aus einem elek
trisch leitenden Werkstoff umhüllt sind. Der elektrisch
leitende Werkstoff kann beispielsweise Stahl sein. Das
so mit der Schiene und allen zugehörigen Bestandteilen
in der Werkstatt ordnungsgemäß zusammengesetzte Schie
nenlager kann problemlos an die Baustelle transportiert
und dort komplett eingebaut werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schienen
lagers werden Einfederungen bis zu 6 mm ermöglicht.
Dadurch wird eine erheblich bessere Körperschalldämpfung
erzielt.
In an sich bekannter Weise ist jedes Gleis aus zwei
derartigen Schienenlagern gebildet, wobei die beiden
Schienenlager über Spurstangen, die jeweils mit einem
Spannschloß versehen sein können, miteinander verbunden
sind. Die Spannschlösser bestehen zweckmäßigerweise aus
einem elektrisch nicht leitenden Werkstoff, beispiels
weise aus Kunststoff.
In Ausgestaltung der Erfindung sind die Zwischenräume
zwischen der Schiene, den Kammerfüllprofilen und der
Platte aus elastischem Werkstoff einerseits sowie dem
Gehäuse andererseits mit einer Vergußmasse ausgefüllt.
Dadurch sind die Bestandteile des Schienenlagers gegen
einander fixiert und können - auch beim Transport - ihre
Lage zueinander nicht verändern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Schienenlagers
- - sind die Zwischenräume zwischen der Schiene, den Kammerfüllprofilen und der Platte aus elastischem Werkstoff einerseits sowie dem Gehäuse andererseits nur bis kurz oberhalb der Kammerfüllprofile mit einer Vergußmasse ausgefüllt,
- - befindet sich oberhalb der Vergußmasse eine weitere Vergußmasse
- - und ist zwischen den beiden Vergußmassen eine Folie vorgesehen, von deren beiden Flächen zumindest eine mit der Vergußmasse keine dauerhafte Verbindung eingeht.
Bei dem erfindungsgemäßen Schienenlager kann die
zwischen den Kammerfüllprofilen und der Folie befind
liche Vergußmasse den Bewegungen des Kopfes der Schiene
folgen, während die oberhalb der Folie befindliche
weitere Vergußmasse sowohl am Kopf der Schiene als auch
am Gehäuse haften bleibt, wobei sich zwischen den beiden
Vergußmassen ein Hohlraum bildet. Die Bildung dieses
Hohlraums ist dadurch möglich, daß mindestens eine der
beiden Flächen der Folie mit der Vergußmasse keine
dauerhafte Verbindung eingegangen ist. Als Vergußmasse
können zwei unterschiedliche formelastische Werkstoffe
verwendet werden; es können aber auch beide Vergußmassen
aus dem gleichen formelastischen Werkstoff bestehen.
Das Schienenlager kann noch dadurch verbessert werden,
daß die Schichtdicke der weiteren Vergußmasse etwa der
Schichtdicke der sich zwischen den Kammerfüllprofilen
und der Folie befindlichen Vergußmasse entspricht. Da
durch werden die beiden Vergußmassen bei den Bewegungen
der Schiene etwa in gleicher Weise beansprucht.
Eine weitere Verbesserung des Schienenlagers wird da
durch erzielt, daß die Folie derart auf die Vergußmasse
aufgelegt ist, daß sie mit einer ihrer beiden Seiten an
dem Gehäuse anliegt. Hierdurch ist gewährleistet, daß
der sich bei den Bewegungen der Schiene ergebende Hohl
raum an dem Gehäuse angrenzt.
Vorteilhafterweise ist die Breite der Folie geringer als
die Breite des betreffenden Zwischenraums zwischen dem
Kopf der Schiene und dem Gehäuse, wobei nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung die Breite der Folie
mindestens etwa der Hälfte der Breite des betreffenden
Zwischenraums zwischen dem Kopf der Schiene und dem
Gehäuse entspricht. Dies verringert einerseits die
Kosten für die Folie und erleichtert andererseits das
Auflegen der Folie auf die Vergußmasse.
Um sicherzustellen, daß sich bei den Bewegungen der
Schiene zwischen den beiden Vergußmassen ein Hohlraum
bildet, ist die Folie auf mindestens einer ihrer beiden
Flächen mit Silikon, Teflon o. dgl. beschichtet bzw. aus
Silikon, Teflon o. dgl. gebildet.
Zur Fixierung der Höhenlage des Schienenlagers ist
zwischen dessen Unterbau und dem Gehäuse eine Mörtel
schicht vorgesehen, die eine Dränage aufweisen kann.
Die U-förmigen Gehäuse können einstückig ausgebildet
oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, wobei die
einzelnen Teile miteinander verschweißt sind. Die
U-förmigen Gehäuse können aber auch aus miteinander
verschweißten genormten Stahlprofilen - wie U-Stahl,
Winkel-Stahl, Flachstahl - zusammengesetzt sein. Bei
Verwendung genormter Stahlprofile kann das Gehäuse
besonders kostengünstig hergestellt werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schienenlagers
wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß die Schienen
in den U-förmigen Gehäusen elektrisch isolierend verlegt
sind, so daß die Streustromkorrosion erheblich ver
ringert wird. Da die U-förmigen Gehäuse metallenleitend
durchverbunden sind, wobei der in Längsrichtung wirksame
Metallquerschnitt so groß ist, daß der durch den Fahr
betrieb verursachte Längsspannungsabfall an den U-förmi
gen Gehäusen zwischen zwei beliebigen Orten 0,1 V nicht
überschreitet. Durch diese zusätzliche Maßnahme zur Ver
ringerung der Streustromkorrosion wird sichergestellt,
daß die aus den U-förmigen Gehäusen austretenden Streu
ströme und die Beeinflussungen anderer erdverlegter
Anlagen aus Metall, beispielsweise Rohrleitungen, auf
ausreichend niedrige Werte begrenzt werden.
Darüber hinaus können die in Längsrichtung metallen
leitend durchverbundenen U-förmigen Gehäuse als Anlagen
erder (Bauwerkserder) für Haltestellen und als Erder für
Blitzschutzmaßnahmen verwendet werden. Hierzu können
Wartehallen, Geländer, Fahrkartenautomaten und andere
Bauteile aus Metall, die an Haltestellen im Oberlei
tungsbereich angeordnet sind, direkt an die U-förmigen
Gehäuse angeschlossen werden. Die U-förmigen Gehäuse
können über fernüberwachte Spannungssicherungen oder
Fehlerspannungs-Überwachungseinrichtungen an die zuge
hörigen Schienen angeschlossen werden. Durch diese
Maßnahme werden im Fehlerfall (Fahrleitungsriss) das
Bestehenbleiben unzulässig hoher Spannungen und die
Gefahren durch das Schienenpotential verhindert.
Wegen der hochwertigen Schienenbettung können die Fahr
schienen nicht für Blitzschutzmaßnahmen herangezogen
werden. Deshalb werden Kathodenfallableiter oder Hörner
blitzableiter direkt an die U-förmigen Gehäuse ange
schlossen. Auf die Verwendung von zusätzlichen Tiefen
erdern kann dann verzichtet werden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Schienenlager, wobei
die Schiene als Rillenschiene ausgebildet ist;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein zweites Schienen
lager, wobei die Schiene als Vignolschiene
ausgebildet ist;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein als Paßstück aus
gebildetes Schienenlager, wobei die Schiene als
Rillenschiene ausgebildet ist.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Schienenlager sind in
die Räume, die an den Steg der Schiene 1 angrenzen,
Kammerfüllprofile 2 und 3 eingesetzt. Unter dem Fuß der
Schiene 1 ist eine Platte 4 aus elastischem Werkstoff
vorgesehen. Die Schiene 1, die Kammerfüllprofile 2 und 3
und die Platte 4 sind von einem U-förmigen, an seinem
oberen Ende offenen Gehäuse 5 umhüllt. Bei dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 5 ein
stückig ausgebildet. Die Zwischenräume zwischen der
Schiene 1, den Kammerfüllprofilen 2 und 3 und der Platte
4 aus elastischem Werkstoff einerseits sowie dem Gehäuse
5 andererseits sind mit einer Vergußmasse 6.1 aus
gefüllt, wobei sich die Vergußmasse 6.1 auch über die
Kammerfüllprofile 2 und 3 bis etwa zur Oberkante der
Schiene 1 erstreckt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Zwischenräume zwischen der in diesem Falle als
Vignolschiene ausgebildeten Schiene 1', den Kammerfüll
profilen 2 und 3 und der Platte 4 aus elastischem Werk
stoff einerseits sowie dem Gehäuse 5 andererseits nur
bis kurz oberhalb der Kammerfüllprofile 2 und 3 mit
einer Vergußmasse 6.1 ausgefüllt. Über der Vergußmasse
6.1 befindet sich eine weitere Vergußmasse 6.2, wobei
zwischen den Vergußmassen 6.1 und 6.2 eine Folie 7
vorgesehen ist, von deren beiden Flächen zumindest eine
mit der Vergußmasse 6.1 bzw. 6.2 keine dauerhafte
Verbindung eingeht. Die Schichtdicke D2 der weiteren
Vergußmasse 6.2 entspricht etwa der Schichtdicke D1 der
sich zwischen den Kammerfüllprofilen 2 und 3 und der
Folie 7 befindlichen Vergußmasse 6.1.
Fig. 3 zeigt ein ein als Paßstück ausgebildetes Schie
nenlager. Derartige Paßstücke werden nach der Schweißung
der Schiene 1 in den bis dahin noch offenen Bereich von
in der Regel 1,5 m Länge eingesetzt. Bei diesem Aus
führungsbeispiel ist das Gehäuse 5 zweiteilig ausgebil
det; es besteht aus zwei Winkel-Profilen, die nach dem
Einsetzen des Paßstückes auf der Baustelle miteinander
verschweißt werden. Die Breite B' der bei diesem Schie
nenlager verwendete Folie 7 ist geringer ist als die
Breite B des betreffenden Zwischenraums zwischen dem
Kopf der Schiene 1 und dem Gehäuse 5. Die Folie 7 ist
derart auf die Vergußmasse 6.1 aufgelegt, daß sie mit
einer ihrer beiden Seiten an dem Gehäuse 5 anliegt. Da
durch kommt es dann, wenn ein Schienenfahrzeug über das
Gleis - dessen Bestandteil die Schiene 1 ist - hinweg
fährt, zu einem Absenken der Schiene 1 gegenüber dem
Gehäuse 5. Hierbei verbleibt beim Absenken der Schiene 1
unter der Belastung des darüber hinwegfahrenden Schie
nenfahrzeugs die über der Folie 7 befindliche Verguß
masse 6.2 an dem Gehäuse 5 haften, während sich die
unter der Folie 7 befindliche Vergußmasse 6.1 von dem
Gehäuse 5 löst und - gemeinsam mit der Schiene 1 - nach
unten abgesenkt wird. Dadurch entsteht zwischen den
beiden Vergußmassen 6.1 und 6.2 ein Hohlraum.
Claims (8)
1. Schienenlager für die Schienen eines Gleises für
Schienenfahrzeuge, wobei in die beiden Kammern neben
dem Steg jeder Schiene Kammerfüllprofile eingesetzt
sind und unter dem Fuß jeder Schiene eine Platte aus
elastischem Werkstoff vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schiene (1) sowie die zugehörigen Kammer
füllprofile (2, 3) und die Platte (4) aus elasti
schem Werkstoff von einem U-förmigen, an seinem
oberen Ende offenen Gehäuse (5) aus einem elektrisch
leitenden Werkstoff umhüllt sind.
2. Schienenlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Zwischenräume zwischen der Schiene (1),
den Kammerfüllprofilen (2, 3) und der Platte (4) aus
elastischem Werkstoff einerseits sowie dem Gehäuse
(5) andererseits mit einer Vergußmasse (6.1) aus
gefüllt sind.
3. Schienenlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet,
- 1. 3.1 daß die Zwischenräume zwischen der Schiene (1), den Kammerfüllprofilen (2, 3) und der Platte (4) aus elastischem Werkstoff einerseits sowie dem Gehäuse (5) andererseits nur bis kurz oberhalb der Kammerfüllprofile (2, 3) mit einer Verguß masse (6.1) ausgefüllt sind,
- 2. 3.2 daß sich oberhalb der Vergußmasse (6.1) eine weitere Vergußmasse (6.2) befindet
- 3. 3.3 und daß zwischen den beiden Vergußmassen (6.1 und 6.2) eine Folie (7) vorgesehen ist, von deren beiden Flächen zumindest eine mit der Vergußmasse (6.1 bzw. 6.2) keine dauerhafte Verbindung eingeht.
4. Schienenlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Schichtdicke (D2) der weiteren Verguß
masse (6.2) etwa der Schichtdicke (D1) der sich
zwischen den Kammerfüllprofilen (2, 3) und der Folie
(7) befindlichen Vergußmasse (6.1) entspricht.
5. Schienenlager nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Folie (7) derart auf die
Vergußmasse (6.1) aufgelegt ist, daß sie mit einer
ihrer beiden Seiten an dem Gehäuse (5) anliegt.
6. Schienenlager nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite (B') der Folie (7)
geringer ist als die Breite (B) des betreffenden
Zwischenraums zwischen dem Kopf der Schiene (1) und
dem Gehäuse (5).
7. Schienenlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Breite (B') der Folie (7) mindestens
etwa der Hälfte der Breite (B) des betreffenden
Zwischenraums zwischen dem Kopf der Schiene (1) und
dem Gehäuse (5) entspricht.
8. Schienenlager nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (7) auf min
destens einer ihrer beiden Flächen mit Silikon,
Teflon o. dgl. beschichtet bzw. aus Silikon, Teflon
o. dgl. gebildet ist.
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Effective date: 20110701 |