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Zusammengesetzte stationäre Lokomobilanlage. Die Erfindung betrifft
eine Anlage mit stationärer Lokomobile, bei der :ein Loko;-mobilkessel bisheriger
Bauart mit einem Kessel für höchsten Druck zusammengebaut ist.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Anwendbarkeit und
den Betrieb dadurch zu verbessern, daß die zusammenhängende Anlage ohne große Umänderungen
und Betriebsstörungen als Doppelanlage sowie auch jeder Teil für sich arbeiten kann.
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Dieses ist besonders wichtig, da auf diese Weise eine Kraftreserve
vorhanden ist, wenn ein Außerbetriebsetzen der ganzen Anlage erforderlich ist. Es
kann dann mit der anderen Hälfte immer noch #ein Teil des Betriebes mit Kraft und
Heizdampf versorgt werden. Diese beiden an sich getrennten Anlagen sollen unmittelbar
neben- oder auch voreinanderlegen und können auch jede geknickte Lage zwischen den
beiden Grenzlagen (z. B. rechtwinklig) einnehmen. Es muß jedoch möglich sein, daß
jede Anlage gesondert für sich= arbeiten kann mit eigener Feuerung und getrennter
Dampfausnutzung.
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Diesen Anforderungen kann wohl nur am besten eine Steilrohrkesselanlage
für höchste Dampfdrücke bis etwa ioo Atm. und mehr nachkommen, während die Niederdruckanlage
aus einer liegenden Heizröhrenkesselanlage, ausgebildet .als Lokomobile, besteht
und als Höchstdruck etwa 2o Atm. Kesselspannung erhalten soll. Die Erfindung soll
sich demnach auch nur auf diese Niederdruckanlage mit liegendem Lokomobilröhrenkessel
beschränken, während an Stelle des Steilrohrkessels auch andere Kesselsysteme für
einen Dampfdruck bis zu ioo Atm. und mehr treten. können.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist nun die liegende Feuerbuchse
der Niederdruckanlage, welche zweierlei Aufgaben nacheinander so erfüllen muß, daß
durch jede Aufgabe eine vollständig anders geartete Anlage entsteht. Urn .dies ,erfüllen
zu können, darf nur der H.eizröhrenteil des Niederdruckkessels an den Hochdruckkessel
anschließen, und die liegende Feuerbuchse muß am Schluß der ganzen Anlage liegen.
Hier wird nun die Feuerbuchse einmal mit Rost verwendet zur getrennten. Arbeit der
Niederdruckstufe als selbständige Anlage, und dann wird säe anderseits verwendet
als eine in dem 'Wasserraum des Kessels gelegene wagerechte Cberhitzerbuchse, wenn.
der Abdampf der Hochdruckstufe weiter in der Niederdruckstufe verwendet werden soll
und beide Anlagen zu einer verschmolzen sind.
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Ist eine ältere stationäre Lokomobilanlage vorhanden, so wird die
Ergänzung zu einer stärkeren und wirtschaftlich vorteilhafteren Anlage häufig ein
ausschlaggebender Grund sein; überhaupt den technischen Vorteil der Neuzeit zu benutzen.
Dies wird um so lieber erfolgen, als es nach der Erfindung möglich ist, die zwei
Teile der Gesamtanlage einzeln als Reserve zu benutzen, und wenn Defekte die Stillegung
der ganzen Anlage nötig machen, hier mit einem Teil den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Diese größere Betriebssicherheit ist mit ein wesentlicher Vorteil der " Erfindung.
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Abb. i zeigt eine Ausführung der Erfindung
bei voreinanderliegender
Anlage. Es ist a der Steilrohrkessel, b der dazugehörige Hauptüberhitzer für Kesseldampf,
c ist ein Kreiskanal zur Verteilung der Heizgase, d ist ein. Nachüberhitzer für
Abdampf, und k ist der liegende Röhrenkessel mit Feuerbuchse f. In diese Feuerbuchse
wird leicht auswechselbar entweder ein Nachüherhitzeroder auch ein. Rost ft2 eingelegt.
Die leicht auswechselbare Rauchkammer Z mit Stutzen L wird unter Umständen durch
die Feuerzargem ersetzt. Der Kreiskanal c ist in der Abb. 2 in anderer Ansicht mit
vier Verstellklappen y angegeben und für jede Betriebsart besonders gezeichnet.
Die Klappenstellungen sind mit entsprechenden Pfeilrichtungen für die Strömung der
Abgase versehen. In der Regel strömen ,die Feuergase von dem Rost hl durch den Kessele
zu dem überhitzer b, von hier durch den Kreiskanal c, c, (Abb. 2) nach dem Nachüberhitzer
d und durch die Heizrohre nach der überhitzerbuchse f, umspülen den Nachüberhitzer
g und treten aus der Rauchkammer! und Stutzen .1 auf bekannte Weise in .den Schornstein.
Abb. 2, C2, zeigt die Abführung der Heizgase, wenn allein mit der, Hochdruckstufe,
Kessel a und überhitzer b
gearbeitet werden soll. Abb.2. C3, zeigt die Stellung,
wenn allein mit dem Niederdruckkessel k gearbeitet werden soll. Rauchkam-mer
i mit Stutzen l sowie Nachüberhitzer g sind .entfernt, und die Feuerzarge
m und Rost h2 sind eingebaut. Abb. 2, C4, zeigt die, Stellung, wenn mit der ganzen
Anlage, aber beiden Teilen getrennt, gearbeitet werden soll. Es sind beide Roste
in Tätigkeit, die Feuergase ziehen gegeneinander bis in den Kreiskanal C4, werden
hier verteilt, unten ohne Stoß in den Rauchstutzen geführt und auf bekannte Weise
in den Schornstein geleitet.
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Sind mehr Bedürfnisse nach hocherwärmtem und gespanntem Heizdampf
vorhanden, so ist es vorteilhafter, die Anlagre statt nach, Abb. i und Abb. 2, C4,
nach der im Grundriß Abb.3 gekennzeichneten Anordnung mit nebeneinanderliegenden
Kesseln auszuführen. Beide Feuerungen liegen nebeneinander und können gleichzeitig
bedient werden, die Funidamente sind kürzer, aber breiter als wie nach der Abb.
i. Es sind drei durch Klappen abstellbare Stutzen n, o und p vorhanden, welche
die Abgase in den Rauchkanal u und zum Schornstein führen. Wird nur mit einem Rost
in der Anlage gearbeitet, so sind die Stutzen o und p auf bekannte Weise geschlossen,
der Rauchschieber s geöffnet. Die Heizgase strömen vom Kessel a über die Überhitzerb,d
und g zu dem Stutzenn und Kanalaa in den Schornstein. Wird mit .der Anlage mit getrennten
Teilen gearbeitet, also mit je einem Rost in, dem Hoch- und Niederdruckkessel, dann
sind der Rauchschieber s und der Kanal n geschlossen, die Kanäle o und p sind geöffnet,
der Rost h2 eingebaut. Es kann nun die Hochdruck- und die Niederdruckseite, jede
für sich gesondert, zusammenoder auch einzeln als Reserve arbeiten.
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Abb. i ist im Aufriß und Abb. 3 im Grundriß dargestellt. In der Abb.
3 sind die Kraftmaschinen. -durch Hochdruckstufe t1, Mitteldruckstufe 12 und Niederdruckstufe
t3 angedeutet. Die Verbindungen -dieser Stufen mit den üherhitzerteilen der Kessel
sind bekannt und nicht angegeben, richten sich auch nach der Art des Dampfmotors,
ob Kolben- oder Turbinenstufen oder beides gemischt zur Anwendung gelangen oder
vorhanden. sind.