DE510919C - Hochdruckverbundlokomotive - Google Patents

Description

• Hochdruckverbundlokomotive Die Erfindung betrifft eine Hochdruckv erbundldkomotive, bei der der überhitzte Hochdruckdampf erst nach Beheizung eines Zwischenüberhitzers für den Abdampf der Hochdruckstufe und nochmaliger Überhitzung im Kessel in die Hochdruckstufe der Kraftmaschine geführt wird, und bei der ein Rauchgasvorwärmerkessel vorgesehen ist, der auch zeitweise Dampf an die Niederdruck-stufe der Kraftmaschine abgibt, und in welchen zur Kühlung der Überhitzer durch diese hindurch Dampf aus dem Hochdruckkessel eingelassen werden kann.
• Es ist bekannt, bei einem Dampfkessel einen Oberkessel mit stärkerer Dampfentwicklung durch eine Leitung mit einem Oberkessel mit schwächerer Dampfentwicklung zu verbinden und an diese Überleitung einerseits die zur Maschine führende Dampfleitung und andererseits zwei überhitzer anzuschließen sowie ein Regelungsventil in diese Leitung einzuschalten, in der Weise, daß, wenn die Dampfleitung zur Maschine abgeschlossen ist und das Regelungsventil geschlossen ist, der Dampf aus dem Oberkessel mit stärkerer Dampfentwicklung durch beide - Überhitzer hindurch zu deren Kühlung in den Oberkessel mit schwächerer Dampfentwicklung überströmen kann. Demgegenüber ist bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Hochdruckv erbundlokomotive in der zum Hochdruckzylinder der Maschine führenden Hochdruckdampfleitung zwischen dem zweiten Überhitzer und dem Hochdruckregler ein von Hand vom Führerstand aus regelbares Hilfsventil eingeschaltet, durch dessen Offnen der Führer, wenn die Lokomotive angeheizt wird oder wenn bei abgestelltem Dampf der Bläser in Gang gesetzt wird, Hochdruckdampf in den Rauchgasvorwärmerkessel überströmen lassen kann. Außerdem ist in die vom Dampfraum des Rauchgasvorwä rmerkessels ausgehende Dampfleitung ein gleichfalls von Hand vom Führerstand aus zu bedienendes Ventil eingeschaltet, welches beim normalen Betrieb, wenn der Rauchgasvorwärmerkessel keinen oder nur wenig Dampf entwickelt, geschlossen ist, aber .bei starkem Dampfbedarf vom Führer geöffnet werden kann, um diesen Niederdruckd.ampf in die Abdampfleitung der Hochdruckstufe der Maschine zu führen und bei Eintritt in den Zwischenüberhitzer diesem Abdampf beizumischen.
• Die Zeichnung zeigt schematisch eine beispielsweise Ausführungsform der Kesselanordnung und Dampfführung einer Hochdrucklokomotive gemäß der Erfindung. In der Zeichnung ist i der als Wasserrohrkessel in der Feuerbüchse 'und daran anschließendem Rauchgaskanal angeordnete Hochdruckkessel. Zwischen den Wasserrohren desselben liegt der Vori'tberhitzer 2 und der Wiederüberhitzer 5 für den Hochdruckdampf, der durch eine Heizschlange q eines Zwischenüberhitzers 3 für den Niederdruckdampf strömt. 6 ist der Rauchgasvorwärmer, durch den das gesamte Speisewasser für den Hochdruckkessel geht und welcher zu Zeiten großer Leistung Niederdruokdampf von gleicher Spannung wie der Abdampf des oder der Hochdruckzylinder 7 der Maschine liefert, während er bei niedrigen Leistungen lediglich als Vorwärmer dient. 8 ist ein Niederdruckzylinder und 9 der Bläser.
• Der erzeugte Hochdruckdampf von beispielsweise 6o biss ioo at Spannung gelangt aus der Entnahmeleitung 15 durch den Vorüberhitzer 2 und eine Leitung 17 in die Heizschlange ,4 des Zwischenüberhitzers 3 und aus diesem durch eine Leitung 18 in den Wiederüberhitzer 5, aus dem er durch eine Leitung i9 in den oder die Hochdruckzylinder 7 strömt. In diese Leitung ist der Hochdruckregler i o eingeschaltet. Gemäß der Erfindung ist vor diesem eine überströmleitung 25 abgezweigt, in welcher ein vom Führerstand aus zu bedienendes überströmventil 14 eingeschaltet ist. Der Abdampf des Hochdruckzylinders gelangt durch eine Leitung 12 in den Zwischenüberhitzer 3 und aus diesem über den Niederdruckregler i i durch Leitung 23 in, die Niederdruckzylinder B. Aus diesen gelangt der Abdampf durch Leitung 24 in den Bläser 9. Vor dem Zwischenüberhitzer ist in die Abdampfleitung i2 des oder der Hochdruckzylinder ein Mischstutzen 2i eingeschaltet, von dem aus eine Verbindungsleitung 22 in den Dampfraum des Rauchgasvorwärmerkessels 6 führt. In dieser Leitung ist ein vom Führerstand aus zu bedienendes Reglerventil 13 angeordnet. Das. Reglerventil 13 kann vom Führerstand aus durch einen besonderen Hebel oder aber auch in Abhängigkeit von der Steuerung beim Auslegen des Steuerhebels durch einen Mitnehmer unmittelbar oder mittelbar mittels Druckluft oder Dampf verstellt werden. Im Hinblick auf das Reglerventil 13 ist der Niederdruckregler i i hinter dem Zwischenüberhitzer nur notwendig, um bei Abstellen des Hochdruckdampfes durch den Regler io und bei geschlossenem Reglerventil 13 zu verhindern, daß infolge Expansion des im Zwischenbehälter befindlichen Abdampfes die Maschine nicht sofort zum Stillstand gelangt. Wird hierauf kein besonderer Wert gelegt, so kann der Niederdruckregler i i fortfallen.
• Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel liegen der Vorüberhitzer und der Wiederüberhitzer für den Hochdruckdampf übereinander, also in Richtung der Heizgase parallel zueinander. Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß der eine der beiden überhitzer in Richtung der Heizgase in der vollen Höhe des Rauchgaskanals hinter dem anderen liegt. Während des Betriebs sind die beiden Überhitzer trotz der hohen Temperaturzone, in welcher sie sich befinden, durch den innen durchströmenden Dampf einerseits und durch die Rückstrahlung von den Wasserrohren des Hochdruckkessels, zwischen denen sie sich befinden, andererseits genügend gegen. ein Erglühen .geschützt. Bei abgestellter Maschine und beim Anheizen ist dagegen keine genügende Sicherheit vorhanden, daß die Rückstrahlung von den Wasserrohren des Hochdruckkessels genügt. Durch Öffnen des vom Führerstand aus zu bedienenden Überströmventils 14 vor dem Hochdruckregler io kann der Führer in diesem Falle jederzeit Hochdruckdampf durch beide überhitzer gehen lassen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Hochdruckverbundlokomotive, bei der der überhitzte Hochdruckdampf erst nach Beheizung eines Zwischenüberhitzers für den Abdampf der Hochdruckstufe und nochmaliger Überhitzung im Kessel in die Hochdruckstufe der Kraftmaschine geführt wird und ein Rauchgasvorwärmerkessel vorgesehen ist, der auch zeitweise Dampf an die Niederdruckstufe der Kraftmaschine abgibt, und in welchen zur Kühlung der Überhitzer durch diese hindurch Dampf aus dem Hochdruckkessel eingelassen werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Hochdruckdampfleitung (i9) zwischen zweitem Überhitzer (5) und dem Hochdruckregler (io) angeordnetes, von Hand regelbares Hilfsventil (i4) beim Öffnen den Hochdruckdampf in den Rauchgasvorwärmerkessel (6) überströmen läßt, und daß der bei starkem Dampfbedarf aus dem Rauchgasvorwärmerkessel (6) durch ein von Hand geöffnetes Ventil (i3) entnommene Dampf der Abdampfleitung (i2) der Hochdruckstufe (7) vor dem Zwischenüberhitzer (3) zugesetzt wird.