DE4122410A1 - Spitzenlose abrollvorrichtung fuer wickel eines streifenmaterials - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine spitzenlose Abrollvorrich­ tung für Wickel eines Streifen- oder Bandmaterials.

Bekannte Vorrichtungen für ein spitzenloses Abrollen von Wik­ keln eines Streifenmaterials umfassen einen tragenden Sattel mit zwei Rollen, von denen wenigstens eine angetrieben ist und auf welchen der Wickel zum Abrollen hochkant angeordnet wird. Die beiden Rollen sind klarerweise weit genug voneinan­ der entfernt gehalten, um eine stabile Lagerung von sowohl einem vollen als auch einem leeren Wickel zu gewährleisten, und sie besitzen normalerweise seitliche Flansche, um den Wickel an den Seiten festzuhalten und ihn bei seinem Abrol­ len seitlich zu führen.

Der hauptsächliche Nachteil bekannter Vorrichtungen der oben angegebenen Art liegt darin, daß zwischen den Transportrollen und dem Wickel bei dessen Abrollen eine nur kleine Berührungs­ fläche vorhanden ist, was in einem Schlupfen zwischen den Rol­ len und dem Wickel resultieren kann, und das hat letztlich wiederum eine unregelmäßige Geschwindigkeit des Wickels selbst zum Ergebnis. Als Folge dieser Unregelmäßigkeit in der Ge­ schwindigkeit des Wickels kann sich der Abschnitt des Strei­ fen- oder Bandmaterials, der sich am Umfang des Wickels zwi­ schen den beiden Rollen erstreckt, lockern und seitwärts verlagern, was eine Beschädigung des Streifenmaterials auf Grund einer Beeinflussung oder Störung durch die seitlichen Flansche der Transportrollen zum Ergebnis hat.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine spitzenlose Abrollvorrichtung derart auszubilden, daß der vorgenannte Nachteil vermieden wird, d. h., daß ein Lockern im Wickel und/oder eine Beschädigung des Wickels unterbunden wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine spitzenlo­ se Abrollvorrichtung für Wickel eines Streifenmaterials ge­ schaffen, die mit einem Sattel versehen ist, der den Wickel hochkant abstützt sowie diesem eine Transportbewegung vermit­ telt und zwei um zur Drehachse des Wickels jeweils parallele Achsen drehende Transportrollen umfaßt, welche jeweils seitli­ che, im Betrieb auf entgegengesetzten Seiten des Wickels ange­ ordnete Flansche aufweisen und von denen wenigstens eine ange­ trieben ist. Eine derartige Vorrichtung zeichnet sich erfin­ dungsgemäß dadurch aus, daß ein Gurt oder Riemen um die bei­ den Transportrollen geschlungen ist, welcher ein Trum besitzt, das im Betrieb mit einem Außenumfangsbereich des Wickels zwi­ schen den beiden Transportrollen in Berührung ist.

Der um die Transportrollen der obigen Vorrichtung geschlungene Riemen oder Gurt sorgt nicht nur für eine Kontrolle der seit­ lichen Verschiebung des Streifenabschnitts zwischen den beiden Rollen, sondern auch für eine Erhöhung des Abstandes zwischen den Rollen und damit für die Möglichkeit, daß der Sattel den Wickel stabiler lagern oder abstützen kann, wenn der Wickel abgerollt wird.

Der Erfindungsgegenstand wird unter Bezugnahme auf die beige­ fügte Zeichnung, die einen schematischen lotrechten Längs­ schnitt einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemä­ ßen Vorrichtung zeigt, erläutert.

Die in der Zeichnung dargestellte spitzenlose Abrollvorrich­ tung 1 dient dem Abrollen eines Wickels oder einer Rolle 2 aus einem Streifen- oder Bandmaterial.

Die Vorrichtung 1 umfaßt einen Sattel 4,um den Wickel 2 hoch­ kant zu lagern, wobei der Sattel von zwei vertikalen, im we­ sentlichen U-förmigen Platten 5, von denen nur eine dargestellt ist und die einander gegenüberliegend angeordnet sind, be­ stimmt wird. Die Platten sind untereinander zu einer Einheit durch eine mittige Querstrebe 6 verbunden und jede Platte besitzt an jedem ihrer beiden Enden einen aufwärts gerichte­ ten Schenkel 7, welcher in einem zur anderen Platte 5 hin ab­ gebogenen Vorsprung endet, so daß die einander gegenüberlie­ genden Vorsprünge 8 einen (nicht dargestellten) Durchgang be­ grenzen, der im wesentlichen der Dicke des Wickels 2 ent­ spricht, um den Wickel 2 bei dem Abrollen des Streifenmate­ rials 3 seitlich zu führen und ein Pendeln oder Schwanken des Wickels 2 in Querrichtung mit Bezug zu seiner vertikalen Ebene zu begrenzen.

Gemäß einer nicht näher dargestellten Abwandlung kann wenig­ stens ein Paar der einander gegenüberliegenden Vorsprünge 8 weggelassen werden.

Die Vorrichtung 1 umfaßt auch zwei Wellen 9 und 10, die sich horizontal durch gegenüberliegende Schenkelpaare 7 der Plat­ ten 5 rechtwinklig zu diesen Platten und parallel zur Dreh­ achse 11 des Wickels 2 erstrecken und von denen wenigstens die Welle 9 angetrieben ist. Eine erste Transport- oder Treibrolle 12 ist auf der Welle 9 angebracht, während die Welle 10, wenn sie nicht angetrieben wird, eine zweite Trans­ portrolle 13 als eine Mitlaufrolle trägt. Beide Transportrol­ len 12 und 13 sind zwischen den Platten 5 angeordnet, und jede Rolle weist seitliche Flansche 14 auf, die im Betrieb auf entgegengesetzten Seiten des Wickels 2 angeordnet sind, um dessen seitliche Verschiebung zu begrenzen.

Der Sattel 4 enthält des weiteren drei Zapfen 15, 16 und 17. Der Zapfen 15 lagert leerlaufend eine Flansch-Führungsrolle 18 für einen Riemen oder Gurt 19, der endlos um die Rollen 12 und 13 geschlungen ist sowie ein Trum umfaßt, das sich zwi­ schen den Rollen 12 und 13 erstreckt sowie im Betrieb so ange­ ordnet ist, daß es mit einem Außenumfangsbereich des Wickels oder der Rolle 2 in Berührung ist. Der Zapfen 16 lagert einen Schwenkhebel 20 einer Spannvorrichtung 21, an welchem eine Flanschrolle 22 gehalten ist, die mit dem Gurt 19 in Anlage sowie auf einem mit dem Schwenkhebel 20 einstückigen, zur Drehachse 11 parallelen Zapfen 23 drehbar gelagert ist. Am Zapfen 17 greift das eine Ende einer Feder 24 an, die Teil der Spanneinrichtung 21 und deren anderes Ende mit einem mittigen Abschnitt des Schwenkhebels 20 verbunden ist.

Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Gurt 19 wird ersichtli­ cherweise die Position und auch die Spannung des Abschnitts des Streifenmaterials 3, der sich am Außenumfang des Wickels 2 zwischen den Transportrollen 12 und 13 erstreckt, wirksam kontrolliert, so daß ein Rutschen des Streifenmaterials 3 und ein störender Eingriff mit den Flanschen 14 der Trans­ portrollen 12 sowie 13 wirksam verhindert wird.

Claims (4)

1. Spitzenlose Abrollvorrichtung (1) für Wickel (2) eines Streifenmaterials (3) mit einem Sattel (4), der den Wik­ kel hochkant abstützt sowie diesem eine Transportbewegung vermittelt und zwei um zur Drehachse (11) des Wickels (2) jeweils parallele Achsen (9, 10) drehende Transportrol­ len (12, 13) umfaßt, die jeweils seitliche, im Betrieb auf entgegengesetzten Seiten des Wickels angeordnete Flansche (14) aufweisen und von denen wenigstens eine angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gurt (19) um die beiden Transportrollen (12, 13) geschlungen ist, welcher ein Trum besitzt, das im Betrieb mit einem Außenumfangsbereich des Wickels (2) zwischen den beiden Transportrollen in Berührung ist.

2. Abrollvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sattel (4) zwei einander gegenüberliegende Platten (5) umfaßt und die beiden Transportrollen (12, 13) dreh­ bar zwischen den beiden Platten gelagert sind.

3. Abrollvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den zwei Platten (5) Führungseinrichtungen (8) vor­ handen sind, die den Wickel (2) bei seinem Abrollen seit­ lich führen.

4. Abrollvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine dem Gurt (19) eine Spannung ver­ mittelnde Spanneinrichtung (21).