DE4120706A1 - Verfahren zur herstellung dichter sinterwerkstuecke - Google Patents
Verfahren zur herstellung dichter sinterwerkstueckeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen dichter Sinterwerkstücke aus Metall,
einer Metallegierung oder aus keramischen Werk
stoffen, bei dem zunächst aus einem Gemisch des
als Pulver vorliegenden Metalls, der Metallegie
rung oder des keramischen Werkstoffs und einem Bin
der ein Grünkörper geformt wird, dieser entbindert,
gesintert und der Sinterkörper ggfs. durch Heißiso
statisches Pressen (HIP-Verfahren) verdichtet wird.
Dieses bekannte Verfahren, bei dem der Grünkörper
z. B. im Vakuum gesintert und anschließend der HIP-
Schritt angewandt wird, dient dazu, Werkstücke an
nähernd auf ihre theoretisch mögliche Werkstoff
dichte zu kompaktieren.
Zur Herstellung des Grünkörpers wurde bisher ein
viskoses Gemisch aus Pulver und Binder (Wachse und
Kunststoffe) hergestellt und dieses Gemisch unter
Druck von einigen Hundert Bar in die vorbestimmte
Form gepreßt. Ganz abgesehen davon, daß bei dieser
Verfahrensweise enge Hohlräume der zu füllenden
Form für die viskose Masse unzugänglich sein können,
zeigt sich auch, daß beim anschließenden Binderent
fernungs- bzw. Sinterungsvorgang, dem die unter Druck
in die Form gefüllte viskose Masse unterworfen wird,
der Binder nicht vollständig aus der Masse bwz. dem
Grünkörper entweicht, so daß unerwünschte Rückstände
im Werkstück verbleiben können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, daß die
vorgenannten Nachteile weitgehend vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zunächst das Gemisch derart aus dem Pulver, dem
Binder und einem Lösungsmittel für den Binder gebil
det wird, daß es als fließfähige fest-flüssige Mas
se (Gießmasse) vorliegt, wonach diese Masse in die
vorbestimmte Form gegossen und anschließend ge
trocknet wird, wobei das Lösungsmittel entweicht
und der verbleibende Binder das Pulver-Binder-Ge
misch verfestigt, so daß der Grünkörper gebildet
wird, der anschließend entbindert und gesintert wird.
Wie sich gezeigt hat, können durch diese erfindungs
gemäße Verfahrensweise, die als "Naß-Pulvergießen"
bezeichnet werden kann, aus Pulvern verschiedener
Materialien und mit verschiedenen Teilchengrößen
verteilungen dreidimensionale, endkonturnahe, feste
Körper von vorher entworfener Gestalt und/oder Größe
geformt werden. Die rheologischen Eigenschaften der
Pulver-Träger-Bindermischung vor dem Gießen werden
genutzt, um eine freie (durch Gravitation), ggfs.
auch erzwungene Formfüllung zu erreichen, wobei
nach der Entfernung des Lösungsmittel (während der
Trocknung) das Pulver-Bindergemisch sich in einen
festen Grünkörper verfestigt, der die lnnenkonturen
der Form wiedergibt. Zur erzwungenen Formfüllung
werden allenfalls Drücke wenig oberhalb Atmosphären
druck eingesetzt.
Der Grünkörper wird nach dem Trocknen aus der Form ent
fernt und ist damit bereit für die weitere Bearbeitung.
Die Gießmasse wird zweckmäßigerweise in einem sepa
raten Gefäß hergestellt, wonach sie durch einen Ein
guß oder einen Trichter in die Form gegossen wird.
Ein ausreichendes Verfüllen der Form wird durch die
Gravitation erreicht und kann durch gezielte Er
schütterung der Form begleitet werden. Hierzu sind
äußere Vibrationen und/oder Rotationen der Form von
hand oder mechanisch dienlich.
Die Entfernung des Lösungsmittels aus der in die
Form gefüllten Masse kann unter Normaldruck und bei
Raumtemperatur erfolgen. Dieser Tocknungsvorgang
kann aber auch bei erhöhter Temperatur und/oder un
ter leichtem Unterdruck stattfinden bzw. dadurch
beschleunigt werden.
Sollen Werkstücke aus unterschiedlichen Schichtun
gen (gradierte Werkstoffe) hergestellt werden, so
kann der Aufbau der Füllung in mehreren Schritten
mit unterschiedlichen Materialien erfolgen. Eine
hierfür zweckmäßige Verfahrensweise besteht dabei
darin, daß aus unterschiedlichen Materialien gebil
dete Gemische nacheinander in die Form gegossen wer
den, so daß die eingegossene Masse und damit auch
der danach gebildete Grünkörper aus übereinander
liegend angeordneten Schichten unterschiedlicher
Zusammensetzung besteht.
Nach dem Eingießen des ersten Materials mit bestimm
ter Zusammensetzung wird ein zweites auf das erste
gegossen. Dieser Prozeß wird bis zur vollständigen
Füllung der Form fortgesetzt, so daß ein aus ver
schiedenen Materialien aufgebauter Schichtsystem-
Grünkörper mit einer abgestuften Struktur, z. B.
bezüglich Material, Porosität, Korn/Teilchengrößen
verteilung, entsteht.
Eine weitere Verfahrensvariante besteht darin, daß
das Gemisch über/oder um einen in die Form vorab
eingebrachten Grünkörper oder ein bereits fertiges
Werkstück eingefüllt wird.
Auf diese Weise läßt sich eine innere oder äußere
Beschichtung(en) oder Umhüllung eines bereits er
zeugten, festen Teils herstellen, wobei nach dem
Einbringen in eine geeignete Form die Gießmasse in
die Hohlräume und die zu beschichtende Oberfläche
gegossen wird.
Wie sich gezeigt hat, kann die Gießmasse auch mit
einem Pinsel aufgetragen oder aufgesprayt und dann
mit gutem Erfolg weiterbehandelt werden.
Verbundwerkstoffe bzw. gradierte Werkstoffe können
hergestellt werden, indem die Einlagekomponente in
die Vormischung eingebracht wird oder indem sie vor
dem Gießen in die Form eingebracht wird.
Die erzielte Festigkeit des Grünkörpers hängt im
allgemeinen von 2 Parametern ab:
- a) vom relativen Volumenanteil des Binders im Grün körpers und
- b) von der mittleren Teilchengröße des verwendeten Pulvers.
Generelle Regel ist dabei, daß der Anteil des Bin
ders im Gemisch so zu bemessen ist, daß er gerade
zur Verfestigung der Masse zur Bildung eines hand
habbaren Grünkörpers ausreicht. Die hierzu erforder
liche Menge des Binders ist leicht durch einige Vor
versuche zu ermitteln, sie liegt im Bereich zwi
schen 2 und 5 Vol.-%.
Wie sich gezeigt hat haben Grünkörper mit einem
Binderanteil von 0,02 (2,00 Vol.-%) mit Teilchen
größen von ca. 20 µm eine beachtliche Festigkeit.
Bei der Verwendung von größeren Teilchen mit dem
selben Binderanteil ist die Festigkeit jedoch immer
noch hinreichend, um ein sicheres Handhaben der
Grünkörper zu gewährleisten. Der Binderanteil läßt
sich durch kontrolliertes Hinzufügen oder Verdampfen
des flüssigen, flüchtigen Lösungsmittel-Bestandteils
(Träger) variieren. In der Praxis wird der maximale
Volumenanteil durch die Löslichkeitsgrenze des Bin
ders im Lösungsmittel oder durch die relative natür
liche Porosität begrenzt, die ungefähr 26% bei
ideal gepackten Kugelteilchen beträgt.
Da das erfindungsgemäße Verfahren nur verhältnismäßig
kleine Bindermengen (2-5 Vol.-%) verwendet, ist
nur ein Teil des Raumes zwischen den Teilchen von
Binder erfüllt. Deshalb kondensiert der Binder wäh
rend der Entfernung (Verdampfung) des Lösungsmittels
(Trägers) als dünner Film auf den Pulverteilchen
und eine schnelle, kontinuierliche Entfernung des
Lösungsmittels (Trägers) durch die freien Teilchen
zwischenräume findet statt.
Die Endfestigkeit des Grünkörpers wird erreicht nach
der vollständigen Entfernung des Lösungsmittels
(Trägers) und nach dem Festwerden des Binders bei
Raumtemperatur (ggfs. auch bei erhöhter Temperatur)
als festes Netzwerk mit Verbindungsbrücken zwischen
benachbarten Pulverteilchen.
Die Tatsache, daß die Bindung der Pulverteilchen,
eines mit dem anderen, durch die Bildung von loka
len Brücken gewährleistet wird, ist nicht nur vor
teilhaft für die Entfernung der Lösungsmittel son
dern ist auch für den anschließenden Prozeß der Sin
terung von großer Bedeutung.
Nach Bildung des Grünkörpers wird dieser einer ther
misch aktivierten Entbinderungs- und Sinterbehand
lung unterzogen. Dabei wird der Grünkörper zur Ent
fernung des Binders erhitzt. Dieser Entbinderungs
prozeß ist nicht auf ein bestimmtes Zeit-Temperatur-
Programm beschränkt (Profile, Zeifolgen, Zyklen),
obwohl einige Teilschritte erforderlich sind, um
eine vollständige Binderentfernung zu ermöglichen.
Eine typische Verfahrensweise besteht darin, daß
die Grünkörper mit einer Rate von 3-10°C/min auf
eine Temperatur im Bereich von 280 bis 420°C aufge
heizt und je nach der Größe des Körpers auf dieser
Temperatur bis zur Entfernung des Binders gehalten
wird. Anschließend wird der Körper auf Sintertempe
ratur bis mit einer Rate von <10°C/min aufgeheizt.
Die besten Entbinderungsergebnisse erhält man in
der Regel unter Fein- bis Hochvakuumbedingungen,
wenn auch ein beachtlicher Entwachsungsumfang bei
Atmosphärendruck oder leichtem Vakuum stattfindet.
Eine Entbinderung unter strömender Gasatmosphäre
ist ebenso möglich.
Die Unemfpindlichkeit des Entbinderungsprozesses auf
den speziellen thermischen Zyklus als auch die Mög
lichkeit relativ hohe Heizraten zu verwenden liegt
primär an zwei Faktoren:
- a) der geringe Volumenanteil des Binders hat eine offene Struktur zwischen den Teilchen zur Folge. Diese gewährleistet für die Dämpfe, die von dem sich zersetzenden Binder stammen, einen unbehin derten Weg aus dem Grünkörper.
- b) die intrinsichen Eigenschaften des Binders, der, wenn er über den Schmelzpunkt erhitzt wird, in ein hoch-viskoses Produkt polymerisiert, so daß die netzwerkartige Struktur zwischen den Teil chen und die damit verbundene Form des Grünkör pers bestehen bleibt.
Hohe Temperaturen fördern das schnelle Aufspalten
des Binders in einen Dampf, der außerhalb des Grün
körpers entweder in der Atmosphäre oder abgepumpt
von einem Vakuumsystem sublimiert. Das Aufspalten
und Entfernen dauert so lange, bis der Binder he
rausgebrannt ist.
Die Tatsache, daß die Festigkeit des entbinderten
Grünkörpers ausreichend ist, um eine weitere Hand
habbarkeit zu gewährleisten, liegt an möglichen Bin
der-Spaltungsrückständen, die die Pulverteilchen
in der jeweiligen Lage halten.
Als Material für die herzustellenden Werkstücke kön
nen Materialien, wie Superlegierungen, Edelstahl,
litanlegierungen und Aluminiumlegierungen, Eisenwerk
stoffe, keramische Pulver z. B. Zirkonoxid, Chrom
oxid, Lathanoxid, Perovskite, Aluminiumoxid, Sili
ziumoxid vorgesehen werden. Als Binder sind Wachs,
Schellak, PMMA und als Lösungsmittel Alkohol, Tri
chlorethylen, Toluen (Toluol) zu nennen.
Das Sintern der nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren hergestellten Grünkörper wurde unter Verwendung
von spezifischen, bekannten Schemen für jedes Mate
rial durchgeführt. Dichtemessungen zeigten, daß die
Sinterfähigkeit der Materialien nicht vom Verfahren
selbst beeinflußt wird. Das Endprodukt kann bis zur
geschlossenen Porosität gesintert werden. Die ge
sinterten Teile mit geschlossener Porosität können
deshalb containerlos bis zur theoretischen Dichte
durch HIP kompaktiert werden.
Chemische Analysen von Endprodukten, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt wurden, zeigten
keinen Konzentrationsanstieg von Veruneinigungsele
menten die mit der chemischen Zusammensetzung des
Binders in Verbindung standen, wie Sauerstoff, Koh
lenstoff, Stickstoff und Wasserstoff. Die gesamte
Zusammensetzung lag im Rahmen der nominellen Kon
zentrationen der Ausgangsprodukte.
Pulver:
Ni-Basis-Superlegierung (2.4636), Teilchengröße: 100 µm, Masse: 100 g, Volumen: 12,6 ml (berechnet aus der theor. Dichte).
Lösungsmittel:
(Träger): Alkohol (Ethanol), Volumen (20°C): 50 ml, Masse: 39,5 g.
Binder, Schellack:
Masse: 2 g, Volumen: 1,8 ml (berechnet.
Gewichtsanteil Binder: 0,014 (1,4%).
Volumenanteil Binder: 0,028 (2,8%).
Ni-Basis-Superlegierung (2.4636), Teilchengröße: 100 µm, Masse: 100 g, Volumen: 12,6 ml (berechnet aus der theor. Dichte).
Lösungsmittel:
(Träger): Alkohol (Ethanol), Volumen (20°C): 50 ml, Masse: 39,5 g.
Binder, Schellack:
Masse: 2 g, Volumen: 1,8 ml (berechnet.
Gewichtsanteil Binder: 0,014 (1,4%).
Volumenanteil Binder: 0,028 (2,8%).
Die Werkstoffe wurden in einem Taumelmischer für 2
Stunden gemischt.
Die Mischung wurde in eine zweiteilige stabile
Teflonform gegossen, die aus zwei exzentrisch
zueinander angeordneten Zylindern (20 und 10 mm ⌀
und 10 bzw. 15 mm Länge) bestand. Das Produkt
erreichte nach 14 h Trockenzeit in der Luft oder
nach 4 h Trocknung im Exsikkator hohe Festigkeit,
so daß die Handhabung gut möglich ist.
Entbinderung und Sinterung wurden im selben Ofen
in einem kontinuierlichen Zyklus folgendermaßen
durchgeführt:
- 1) Aufheizen von Raumtemperatur auf 350°C mit 3°C/min (1,9h).
- 2) Halten bei 350°C für 3 h.
- 3) Aufheizen von 350°C auf 900°C mit 10°C/min (0,8 h).
- 4) Halten bei 900°C für 3 h.
- 5) Aufheizen von 800°C auf 1265°C mit 10°C/min (0,6 h).
- 6) Halten bei 1265°C für 3 h.
Der Druck im Ofen wurde dabei zwischen 10-5 und 10-4 mbar gehalten.
Die Gesamtprozeßzeit betrug 12,4 h.
Die Dichte des gesinterten Teiles war 96% der theor.
Dichte (Archimedische Methode) des Werkstoffes und
die chem. Analyse erbrachte keine Abweichung von
der Nominalzusammensetzung dieses Werkstoffes.
Pulver:
Ti6A14V, Teilchengröße: +53 -180 µm, Masse: 275 g, Volumen: 62,2 ml (berechnet aus der theor. Dichte).
Lösungsmittel (Träger):
Alkohol (Ethanol), Volumen (20°C): 50 ml, Masse: 39,5 g.
Binder, Schellack:
Masse: 3 g, Volumen: 2,75 ml (berechnet.
Gewichtsanteil Binder: 0,009 (0,9%).
Volumenanteil Binder: 0,027 (2,7%).
Ti6A14V, Teilchengröße: +53 -180 µm, Masse: 275 g, Volumen: 62,2 ml (berechnet aus der theor. Dichte).
Lösungsmittel (Träger):
Alkohol (Ethanol), Volumen (20°C): 50 ml, Masse: 39,5 g.
Binder, Schellack:
Masse: 3 g, Volumen: 2,75 ml (berechnet.
Gewichtsanteil Binder: 0,009 (0,9%).
Volumenanteil Binder: 0,027 (2,7%).
Wie 2. in Ausführungsbeispiel Nr. 1
Die Mischung wurde in eine vierteilige, stabile Te
flonform gegossen, mit den Maßen 80×20×1 mm. Das
Produkt erreichte nach 2 h Trockenzeit in Luft hohe
Festigkeit, so daß Handhabung gut möglich ist.
- 1) Aufheizen von Raumtemperatur auf 350°C mit 25°C/min (0,22 h).
- 2) Halten bei 350°C für 1 h.
- 3) Aufheizen von 350°C auf 1100°C mit 100°C/min (0,12 h).
- 4) Halten bei 1100°C für 20 Minuten (0,33 h).
- 5) Argonfüllung auf 400 mbar Druck.
- 6) Aufheizen von 1100°C auf 1600°C mit 100°C/min (0,1 h).
- 7) Halten bei 1600°C für 2,5 h.
Die Gesamtprozeßzeit betrug 4.27 h.
Die Dichte des gesinterten Teiles war 92,5% der
theor. Dichte von Ti6A14V un die chem. Analyse er
gab im Rahmen der Meßgenauigkeit die gleiche Zusam
mensetzung wie die des Ausgangspulvers.
Pulver:
Perovskite La0,84 Sr0,16 MnO₃, Teilchengröße: +45 -90 µm, Masse: 25 g. Lösungsmittel:
Alkohol (Ethanol), Volumen 25 ml.
Binder, Schellack:
Masse: 0,5 g, Substratdichte: ZrO₂-8Y Folie, 40 mm ⌀.
Perovskite La0,84 Sr0,16 MnO₃, Teilchengröße: +45 -90 µm, Masse: 25 g. Lösungsmittel:
Alkohol (Ethanol), Volumen 25 ml.
Binder, Schellack:
Masse: 0,5 g, Substratdichte: ZrO₂-8Y Folie, 40 mm ⌀.
Wie 2 in Ausführungsbeispiel Nr. 1 und Nr. 2
Die Mischung wurde mit einer Bürste auf das Substrat
aufgebracht. Die hierdurch erzeugte ca. 50 µm dicke
Schicht wurde anschließend eine halbe Stunde an der
Luft getrocknet.
Enbinderung und Sinterung wurden im selben Ofen in
einem kontinuierlichen Zyklus folgendermaßen durch
geführt:
- 1) Aufheizen von Raumtemperatur auf 350°C mit 1°C/min (5.7 h)
- 2) Halten bei 350°C für 2 h.
- 3) Aufheizen vo 350°C auf 1500°C mit 1°C/min (19.2 h)
- 4) Halten bei 350°C für 5 h.
Metallopraphische Analyse der hergestellten Perovs
kiteschicht ergab eine deutlich sichtbare Haftung
zum Zirkonoxidsubstrat. Außerdem konnte eine gleich
mäßige poröse Struktur mit ausgeprägter Teilchen
verbindung festgestellt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen dichter Sinterwerkstücke
aus Metall, einer Metallegierung oder aus
keramischen Werkstoffen, bei dem zunächst aus
einem Gemisch des als Pulver vorliegenden Metalls,
der Metallegierung oder des keramischen Werk
stoffs und einem Binder ein Grünkörper geformt
wird, dieser entbindert, gesintert und der Sin
terkörper ggfs. durch Heißisostatisches Pressen
(HIP-Verfahren) verdichtet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst das Gemisch derart aus dem Pulver,
dem Binder und einem Lösungsmittel für den Bin
der gebildet wird, daß es als fließfähige, fest
flüssige Masse (Gießmasse) vorliegt, wonach diese
Masse in die vorbestimmte Form gegossen und an
schließend getrocknet wird, wobei das Lösungs
mittel entweicht und der verbleibende Binder
das Pulver-Binder-Gemisch verfestigt, so daß der
Grünkörper gebildet wird, der anschließend ent
bindert und gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse unter gleichzeitiger gezielter Er
schütterung der Form in diese eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Form befindliche Gießmasse während
des Trocknens einem Unterdruck ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Form befindliche Gießmasse während
des Trocknens temperiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus unterschiedlichen Materialien gebildete
Gemische nacheinander in die Form gegossen wer
den, so daß die Gießmasse und damit auch der
anschließend gebildete Grünkörper aus überein
anderliegenden Schichten unterschiedlicher Zu
sammensetzung besteht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch über/oder um einen in die Form
vorab eingebrachten Grünkörper oder ein bereits
fertiges Werkstück eingefüllt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Binders im Gemisch so bemessen
ist, daß er gerade zur Verfestigung des Pulver-
Binder-Gemischs zur Bildung des Grünkörpers aus
reicht.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Binders am Gemisch 2 bis 5
Vol.-% beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grünkörper mit einer Rate von 3 bis
10°C/min auf eine Temperatur im Bereich von 280
bis 420°C aufgeheizt und je nach der Größe des
gebildeten Körpers auf dieser Temperatur bis zur
Entfernung des Binders gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grünkörper anschließend auf eine Sinter
temperatur mit einer Rate von < 10°C/min aufge
heizt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausheizung unter Fein- bis Hochvakuumbe
dingungen erfolgt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4120706A DE4120706C2 (de) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Verfahren zur Herstellung poröser oder dichter Sinterwerkstücke |
AT92108827T ATE134922T1 (de) | 1991-06-22 | 1992-05-26 | Verfahren zur herstellung dichter sinterwerkstücke |
EP92108827A EP0525325B1 (de) | 1991-06-22 | 1992-05-26 | Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke |
DE59205549T DE59205549D1 (de) | 1991-06-22 | 1992-05-26 | Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4120706A DE4120706C2 (de) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Verfahren zur Herstellung poröser oder dichter Sinterwerkstücke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4120706A1 true DE4120706A1 (de) | 1992-12-24 |
DE4120706C2 DE4120706C2 (de) | 1994-10-13 |
Family
ID=6434559
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4120706A Expired - Lifetime DE4120706C2 (de) | 1991-06-22 | 1991-06-22 | Verfahren zur Herstellung poröser oder dichter Sinterwerkstücke |
DE59205549T Expired - Lifetime DE59205549D1 (de) | 1991-06-22 | 1992-05-26 | Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59205549T Expired - Lifetime DE59205549D1 (de) | 1991-06-22 | 1992-05-26 | Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0525325B1 (de) |
AT (1) | ATE134922T1 (de) |
DE (2) | DE4120706C2 (de) |
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