DE2403449C3 - Formteile für die isostatische Heißverdichtung - Google Patents

Formteile für die isostatische Heißverdichtung

Info

Publication number
DE2403449C3
DE2403449C3 DE19742403449 DE2403449A DE2403449C3 DE 2403449 C3 DE2403449 C3 DE 2403449C3 DE 19742403449 DE19742403449 DE 19742403449 DE 2403449 A DE2403449 A DE 2403449A DE 2403449 C3 DE2403449 C3 DE 2403449C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
molded parts
pressed
shell
hot compression
compression
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19742403449
Other languages
English (en)
Other versions
DE2403449A1 (de
DE2403449B2 (de
Inventor
Günter Adolf Dr.-Ing. 4300 Essen Ostermann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fried Krupp AG
Original Assignee
Fried Krupp AG
Filing date
Publication date
Application filed by Fried Krupp AG filed Critical Fried Krupp AG
Priority to DE19742403449 priority Critical patent/DE2403449C3/de
Priority to NL7500353A priority patent/NL7500353A/xx
Priority to SE7500394A priority patent/SE407529B/xx
Priority to CH52875A priority patent/CH587093A5/xx
Priority to FR7501406A priority patent/FR2258921B1/fr
Priority to AT45575A priority patent/AT341308B/de
Priority to GB3267/75A priority patent/GB1490773A/en
Publication of DE2403449A1 publication Critical patent/DE2403449A1/de
Publication of DE2403449B2 publication Critical patent/DE2403449B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2403449C3 publication Critical patent/DE2403449C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft für die isostatische Heißver- »o dichtung geeignete Formteile, die aus Vorpreßkörpern aus pulverförmigen Metallen, Metalloxiden., Carbiden, Nitriden, Boriden und/oder Siliciden bestehen und mit gas- und flüssigkeitsdichten Hüllen versehen sind.
In der Pulvermetallurgie sind Formteile bekannt, die »5 aus pulverförmigen Materialien bestehen und einer isostatischen Heißverdichtung unterworfen werden. Um zu vermeiden, daß die für die isostatische Heißverdichtung verwendeten Gase und Flüssigkeiten durch die poröse Formteiloberfiäche in das Innere der Körper gelangen, werden die Formteile in Kapseln oder Hüllen verdichtet, die hinreichend elastisch bzw. plastisch sind und sich bei der Verdichtungstemperatur nicht zersetzen.
Es ist bekannt, Formteile in Glas- oder Metallkapseln bei hohen Temperaturen isostatisch zu verdichten. Nachteilig ist, daß Metallkapseln nur dann wirtschaftlich gefertigt werden können, »venn sie eine einfache geometrische Form — beispielsweise die Form eines Zylinders — haben. *°
Weiterhin müssen die Wandungen der Metallkapseln so dick sein, daß sie gut geschweißt werden können. Es muß ferner damit gerechnet werden, daß Metallkapseln und pulverförmige Materialien beim isostatischen Heißverdichtungsvorgang teilweise miteinander *5 verschweißt werden, was zu Deformationen und Brüchen der Formteile führt, wenn Kapsel und Formteil ungleiche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben. Auch die Anwendung der Glaskapseltechnik, insbesondere dann, wenn das Schlickergußverfahren angewendet wird, setzt für geometrisch komplizierte Formteile die Fertigung von Masken oder Kernen voraus, wodurch erhebliche Kosten entstehen. Weiterhin wird das Glas, welches sich bei der isostatischen Heißverdichtung im plastischen Zustand befindet, ;i. T. in die Oberflächenporen der Formteile eingepreßt, wodurch die Beschaffenheit der Formteiloberfläche beeinträchtigt wird. Beim Füllen der Glas- und Metallkapseln kann es auch zu einer unerwünschten Entmischung der pulverförmigen Materialien kommen. Außerdem ist die Entgasung der in den Kapseln befindlichen pulverförmigen Materialien im Vakuum bei erhöhter Temperatur erforderlich, wobei durch Zusetzen der Ableitungsrohre durch entweichende Substanzen häufig Schwierigkeiten auftreten und die Entgasung unvoll- 6} ständig ist. Es bereitet ferner große Schwierigkeiten, bei der formtreuen Abbildung von Kanten und Ecken eine geringe Ausschußquote zu erzielen.
In der deutschen Auslegeschrift 22 08 250 ist ein Verfahren zur Herstellung eines isostatisch druckgesinterten Körpers beschrieben, bei dem der Körper aus Pulver kaltgepreßt wird und mit einer Hülle, entweder aus Material mit niedrigerem Schmelzpunkt als der des Preßkörpers oder aus Material, das zusammen mit dem Werkstoff des Preßkörpers ein Eutektikum bildet, versehen wird, wonach der Körper in einem Vakuum-Ofen unter vermindertem Druck erhitzt wird, so daß die Hülle schmilzt, und der Körper schließlich unter direkter Einwirkung eines inerten, gasförmigen Druckmittels isostatisch di ackgesintert wird. Die Hülle kann aus Emaille, Glas oder in bestimmten Fällen auch aus Nickel bestehen und wird durch Flammspritzen, Plasmaspritzen oder Tauchen auf den kaltgepireßten Körper aufgetragen. Bei diesem bekannten Verfahren ist es nachteilig, daß die Hülle nach ihrem Aufbringen nicht gasdicht ist, sondern durch einen zusätzlichen Schmelzvorgang in den gasdichten Zustand überführt werden muß. Außerdem ergeben sich bei diesem Verfahren auch Schwierigkeiten durch das Auftreten einer flüssigen Phase; denn wird der Preßkörper durch den geschmolzenen Hüllenwerkstoff gut benetzt, so dringt der Werkstoff in den Preßkörper ein; ist die Benetzbarkeit des Preßkörpers aber gegenüber dem Werkstoff der geschmolzenen Hülle nicht gut, so tropft die Hülle vom Preßkörper ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Formteile für die isostatische Heißverdichtung zu schaffen, deren gas- und flüssigkeitsdichte Hüllen, insbesondere bei der Serienfertigung kleiner, kompliziert gestalteter Formteile in einfacher Weise aufgebracht werden können, ohne daß die Hüllen zeitweilig in der Flüssigphase vorliegen, porös sind und ganz bestimmte Schmelzpunkte aufweisen müssen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die mit den Vorpreßkörpern fest verbundenen, aufgedampften Hüllen aus Metalien, Metalloxiden, Carbiden, Nitriden, Boriden und/oder Siliciden bestehen und eine Dicke von 0,001 bis 0,5 mm haben.
Die Herstellung der entsprechend der Erfindung gestalteten Formteile erfolgt durch ein Verfahren, bei dem folgende bekannte Maßnahmen zur Anwendung kommen:
a) Herstellung der Vorpreßkörper durch Sintern, Schlickern, Kaltpressen oder Warmpressen,
b) Entgasung der Vorpreßkörper bei vermindertem Druck und erhöhter Temperatur,
c) Aufdampfen der Hüllen auf die entgasten Vorpreßkörper bei vermindertem Druck und erhöhter Temperatur,
wobei die Maßnahmen b) und c) unmittelbar nacheinander in der gleichen Apparatur durchgeführt werden.
Mit der Erfindung werden gegenüber dem Stand der Technik mehrere Vorteile erreicht. So kann der Hüllenwerkstoff entsprechend den Eigenschaften der Vorpreßkörper ausgewählt werden. Zum Beispiel können schwer zu verdichtende Materialien mit hochwarmfesten Hüllen versehen werden oder die Hüllen können aus korrosions- und oxidationsbeständigem Material bestehen. Da die Entgasung der Vorpreßkörper und das Aufdampfen der Hüllen unter vermindertem Druck erfolgt, können beide Maßnahmen unmittelbar nacheinander durchgeführt werden, wodurch uner-
wünschte Verunreinigungen vermieden werden. Sehr vorteilhaft ist auch, daß sich Dicke und Struktur der Hüllen genau einstellen lassen. Dadurch, daß die Hüllen dünnwandig sind, wird eine formtreue Abbildung der Ecken und Kanten erreicht und unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten von Hülle und Vorpreßkörper wirken sich nicht nachteilig aus. Schließlich können die Methoden zur Herstellung der Vorpreßkörper den Eigenschaften der pulverförmigen Materialien (Schüttdichte, Preßbarkeit, Duktilität) optimal angepaßt werden.
Der Erfindungsgegenstand wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Durch mechanisches Legieren (Mahlen) wurde ein puiverförmiges Gemenge folgender Zusammensetzung hergestellt: 0,15% C, 15% Cr, 16,5% Co, 5,2% Mo, 4,25% Al, 3,5% Ti, 1,0% Fe, 0,05% B und Nickel als Rest. Das pulverförmige Gemenge hatte nach dem Mahlvorgang eine Teilchengröße von 5 bis 200 μπι, und die Fülldichte betrug 60%. Aus dem Gemenge wurde auf einer Zweistempelpresse bei Raumtemperatur und einem Preßdruck von 6 Mp · cm-2 ein haltbarer Vorpreßkörper hergestellt. Um die Festigkeit des Vorpreßkörpers noch zu erhöhen, wurde er bei HOO0C und ΙΟ-4 Torr 1 h gesintert. Diese Sinterung bewirkte lediglich eine Verfestigung aber keine Verdichtung des Vorpreßkörpers. Der verfestigte Vorpreßkörper wurde anschließend bei 900 bis 10000C und 10"B Torr während 30 min von adsorbierten Gasen und Feuchtigkeit befreit. Bei dieser Behandlung rotierte der verfestigte Vorpreßkörper und wurde einem Elektronenstrahl ausgesetzt. Der verfestigte, entgaste Vorpreßkörper wurde mittels des Elektronenstrahls bei 900 bis 1000CC gehalten und mit einer 100 μΐη dicken Hülle aus 50% Fe und 50% Ni bedampft. Die Fe-Ni-Legierung befand sich in einem wassergekühlten Kupfertiegel, wurde durch einen Elektronenstrahl bei 1600° C und 10"6 Torr verdampft und bildete auf dem Vorpreßkörper die erfindungsgemäße Hülle. Während des Aufdampfens der Hülle wurde der Vorpreßkörper umgesetzt, damit die Hülle eine gleichmäßige Dicke erhielt. Das Aufdampfen der mit dem Vorpreßkörper fest verbundenen Hülle war nach 30 min abgeschlossen. Das aus Vorpreßkörper und Hülle bestehende Formteil war für die isostatische Heißverdichtung geeignet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Für die isostatische Heißverdichtung geeignete Formteile, die aus Vorpreßkörpern aus pulverförmigen Metallen, Metalloxiden, Carbiden, Nitriden, Bonden und/oder Siliciden bestehen und mit gas- und flüssigkeitsdichten Hüllen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Vorpreßkörpern fest verbundenen, aufgedampften Hüllen aus Metallen, Metalloxiden, Carbiden, Nitriden, Bonden und/oder Siliciden bestehen und eine Dicke von 0,001 bis 0,5 mm haben.
    »5
DE19742403449 1974-01-25 1974-01-25 Formteile für die isostatische Heißverdichtung Expired DE2403449C3 (de)

Priority Applications (7)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742403449 DE2403449C3 (de) 1974-01-25 Formteile für die isostatische Heißverdichtung
NL7500353A NL7500353A (nl) 1974-01-25 1975-01-13 Isostatisch te verdichten, ingekapselde vorm- stukken en werkwijze voor de vervaardiging daarvan.
SE7500394A SE407529B (sv) 1974-01-25 1975-01-15 Formdetaljer for isostatisk varmkompaktering och forfarande for deras framstellning
CH52875A CH587093A5 (de) 1974-01-25 1975-01-16
FR7501406A FR2258921B1 (de) 1974-01-25 1975-01-17
AT45575A AT341308B (de) 1974-01-25 1975-01-22 Formteile fur die isostatische heissverdichtung und verfahren zu ihrer herstellung
GB3267/75A GB1490773A (en) 1974-01-25 1975-01-24 Encapsulated shaped parts to be subjected to isostatic compression and process for their manufacture

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742403449 DE2403449C3 (de) 1974-01-25 Formteile für die isostatische Heißverdichtung

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2403449A1 DE2403449A1 (de) 1975-08-14
DE2403449B2 DE2403449B2 (de) 1976-04-22
DE2403449C3 true DE2403449C3 (de) 1976-12-02

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0118702B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus pulverförmigem Material durch isostatisches Pressen
DE1901766A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver,insbesondere aus Metallpulver
DE68909654T2 (de) Isostatisches Heisspressen von Pulvern zur Herstellung von Kontakten mit hoher Dichte.
DE1758845B2 (de) Verfahren zur herstellung von praezisionsgiessformen fuer reaktionsfaehige metalle
DE3875594T2 (de) Verfahren zur herstellung eines gegenstandes aus pulverfoermigem material durch isostatisches pressen.
DE3509465A1 (de) Verfahren zur herstellung poroeser, nicht-verdampfter gettereinrichtungen und so hergestellte gettereinrichtungen selbst
DE2027016A1 (de) Verfahren zum Verdichten von Metall oder Keramikgegenstanden
DE2650982A1 (de) Verfahren zur isostatischen warmverdichtung
DE2413977A1 (de) Verfahren zur herstellung eines mit metall impraegnierten koerpers
DE2208250A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Pulverkörpers
EP2990141A1 (de) Herstellungsverfahren für TiAl-Bauteile
DE2730661A1 (de) Verfahren zum herstellen von metallischen praezisionsformteilen aus pulvern
DE2945513C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Siliziumkeramik durch Heißisostatpressen
DE1533154A1 (de) Verfahren zur Herstellung starrer Koerper aus hitzebestaendigen Materialien
EP0525325B1 (de) Verfahren zur Herstellung dichter Sinterwerkstücke
DE2258485A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von guss- und pressformen
EP0099066B1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Verbundwerkstoffes aus Chrom und Kupfer
DE3531003A1 (de) Drucksinterverfahren fuer gruenlinge und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2403449C3 (de) Formteile für die isostatische Heißverdichtung
DE2349277A1 (de) Verfahren zur herstellung dichter formkoerper aus siliziumnitrid
DE2915831C2 (de)
DE2403449B2 (de) Formteile fuer die isostatische heissverdichtung
DE1533377B1 (de) Verfahren zur inneren Oxydation von Legierungspulver oder einer teilweise legierten Metallpulvermischung
DE19728358A1 (de) Verfahren zur Herstellung von lokal keramikverstärkten, gegossenen Bremsscheiben aus Leichtmetallegierungen
EP0181317B1 (de) Verfahren zum Herstellen von porösen Filterkörpern aus Metallpulver