DE3531003A1 - Drucksinterverfahren fuer gruenlinge und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Drucksinterverfahren fuer gruenlinge und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Drucksinterverfahren für Grünlinge und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Drucksinterverfahren für
Grünlinge und insbesondere auf ein isostatisches Heißpreß-Sinterverfahren
und eine Vorrichtung zur Durchführung desselben .
Die aus Pulvermaterial durch Drucksintern hergestellten Legierungen
haben eine verdichtete Struktur, und verschiedene pulverförmige Legierungswerkstoffe können in Kombination in
Form einer Dispersion verwendet werden, um derartige Legierungen herzustellen. Aufgrund dieser Worteile kann erwartet
werden, daß Legierungen dieser Art eine höhere Festigkeit und eine größere Zähigkeit als die durch ein Schmelzverfahren
hergestellten Legierungen haben. Demzufolge wurden bisher die Drucksinterverfahren als nützlich zur Entwicklung
neuer Legierungen angesehen. In gleicher Ueise wurden
neue Keramikstaffe mit hoher Zähigkeit aus pulverförmigem
Keramikwerkstoff durch Drucksintern erzeugt.
Die für diesen Zweck brauchbaren Preßsinterverfahren umfassen
beispielsweise das Pulver-Trägermittel-Uerfahren und
das Schmelzbad-Uerfahren.
Das Pulver-Trägermittel-Uerfahren (Powder Vehicle Process)
ist beispielsweise in der Zeitschrift "Nikkei Mechanical" Seite 128 vom 2.7.1984 beschrieben. Entsprechend dieser
Veröffentlichung wird ein Grünling in ein pulverförmiges
Druckmittel eingebettet, das mit dem Grünling nicht reagiert und das in eine rohrförmige Form eingebracht wird,
welche eine zentrale Durchgangsbohrung aufweist. Die rohrförmige Form ist von einem rohrförmigen Lüärmeisolator
umgeben, der an seiner Außenfläche mit einer Induktiansheizspule
versehen ist, Von den beiden Enden der
Durchgangsbohrung der rohrförmigen Form werden zwei Druckstempel
eingeführt, worauf der Grünling durch die Induktionsspule erhitzt uiird. Dementsprechend wird der Grünling
gesintert, mährend er einem Druck über das pulverförmige
Druckmedium ausgesetzt ist.
Dieses Pulver-Trägermaterial-V/erf ahren hat jedoch folgende
Nachteile:
1. Es ist schiüierig, den Grünling isostatisch zu pressen,
da das Druckmedium ein Pulver ist. 1D 2. Die Form, die von außen beheizt werden muß, muß auf eine
Temperatur erhitzt werden, die höher liegt als die Sintertemperatur.
Demzufolge muß die Form eine größere Wandstärke haben und ist schwierig zu konstruieren.
3. Die Form, die von außen beheizt werden muß, benötigt
einen längeren Zeitraum, bis sie auf die erforderliche
Temperatur gebracht ist, woraus sich eine geringe Produktivität ergibt.
Die vorgenannte Veröffentlichung offenbart auf Seite 129
auch das Schmelzbadverfahren, das die vorgenannten Machteile
2G nicht hat. Bei diesem Verfahren wird ein Grünling in geschmolzenes
Glas eingetaucht, das als Druckmedium dient und in einem Schmelztiegel enthalten ist. Der Schmelztiegel
ist in einen druckfesten Behälter mit einem offenen oberen Ende, einem Boden und einem internen Heizelement eingesetzt,
wobei das offene obere Ende von einem Deckel verschlossen ist, der einen Hochdruck-Gaseinlaß aufweist. Der Grünling
wird in der gewünschten Ueise gesintert, indem er durch das
Heizelement erhitzt wird, während er über das geschmolzene Glas dem Druck des Gases ausgesetzt wird, das durch den Einlaß
im Deckel zugeführt wird. Auch dieses V/erfahren hat jedoch einige Nachteile nämlich:
1. Es ist schwierig, einen ausreichenden Druck zu erhalten, da als Druckquelle ein Gas verwendet wird und es Schwie-
rigkeiten macht, den DeckEl mit dem Gaseinlaß v/Dllständig
abzudichten.
2. Selbst wenn der Spalt zwischen Behälter und Deckel vollkommen
abgedichtet werden kann, erfordert ein Gasdruck von einigen Tausend bar den Betrieb eines großen Kompressors
für einen langen Zeitraum. Dadurch ergeben sich wiederum eine geringe Produktivität und erhöhte Produktionskosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßsinterverfahren
für Grünlinge zu schaffen, mit dem eine wirtschaftlichere Herstellung von Sinterprodukten möglich ist, sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Diese Aufgabe wird einerseits durch das im Anspruch 1 angegebene .Verfahren und andererseits durch die im Anspruch k angegebene
Vorrichtung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 und 3 bzw. 5
bis 8.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
2D Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Vorerwärmen von Grünlingen,
Fig.. 2 eine schematische Darstellung einer^Vorrichtung zum
Erzeugen von geschmolzenem Glas, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt einer Drucksintervorrichtung,
und
Fig. 4 eine Darstellung, aus der die Entnahme eines gesinterten
Produktes hervorgeht.
Es sei zunächst auf Fig. 3 Bezug genommen, in der eine
Drucksintervorrichtung dargestellt ist, die einen auf einer Basis 21 angeordneten Pressentisch 20 aufweist. Der
PressentisGh 20 besteht aus einem Dberteil 2GA und einem
Unterteil 2DB. Zwischen den Teilen 2OA und 2OB ist ein
Kühlmittelkanal 22 in Zick-Zack Dder in rechteckiger Wellenform
angeordnet, der mit einer Kühlwasserzuflußleitung
23 und einer Kühlwasserabflußleitung Zk in Verbindung steht. Der Pressentisch 20 bildet zusammen mit einem
Hohlzylinder 25, der den Tisch 20 umgibt und senkrecht verschiebbar ist, einen Hochdruckbehälter. Der Zylinder
25 weist einen Innenmantel 25A und einen Außenmantel 25B
auf, zwischen denen ein schraubenförmiger Kühlmittelkanal
26 angeordnet ist, der mit einer HuhlujasserzufluBleitung
27 und einer KühlwasserabfluBleitung 28 in Verbindung
steht. Ein senkrecht verschiebbarer Druckstempel 29 paßt dichtend in die zentrale Bohrung des Zylinders 25.
Das PreBsinterverfahren unter Verwendung dieser Vorrichtung
wird im folgenden beschrieben.
Zunächst werden Grünlinge 17, beispielsweise zur Herstellung
von Hochgeschwindigkeits-Lüerkzeugen aus einer Legierung auf
Eisenbasis, auf eine vorbestimmte Temperatur (beispielsweise
1300QC) in einem Heizofen 16 (Fig.1) erhitzt. Glas wird in
einem Schmelztiegel 16 in einem Heizofen 18 (Fig.2) auf die gleiche Temperatur gebracht und dabei geschmolzen. Dann wird
der Zylinder 25 abgesenkt und der Druckstempel 29 angehoben
und nun der Grünling 17 von dem Ofen 16 entnommen und in dem
Druckbehälter oberhalb des Pressentisches 2G angeordnet, wo er beweglich auf einer Tragfeder 32 ruht. Der Zylinder 25
wird dann angehoben und geschmolzenes Glas 33 wird aus dem
Schmelztiegel 19 in die Bohrung des Zylinders 25 eingegossen. Nun wird der Druckstempel 29 abgesenkt und engpassend
in den Zylinder 25 eingeführt, wobei der Grünling über das
geschmolzene Glas 33 mit einem vorbestimmten Druck zusammengedrückt
wird. Da zu diesem Zeitpunkt Kühlwasser durch die beiden Kühlmittelkanäle 22 und 26 geführt wird, wird die
äußere Zane des geschmolzenen Glases 33 sofort abgekühlt,
um eine verfestigte Hülle 3k zu bilden, welche verhindert, daß das noch flüssige Glas 33 zwischen dem Pressentisch
und dem Zylinder 25 abfließen kann. Lüenn nun unmittelbar
nach der Kompression der Druckstempel 29 angehoben und der
Zylinder 25 abgesenkt (oder weiter angehoben) wird, kann
die verfestigte Hülle 3k herausgenommen werden. Schließlich idird das noch flüssige Glas 33 aus der Hülle 3k durch
ein Gitter 30 in eine Gießpfanne 31 abgegossen, uabei das
verdichtete gesinterte Produkt 17 auf dem Gitter 30 bleibt. Um eine Rißbildung aufgrund einer schnellen Abkühlung zu
vermeiden, kann das Produkt 17, falls erforderlich, in dem
Heizofen 16 langsam abgekühlt werden. Das geschmolzene Glas 33 in der Gießpfanne 31 und die verfestigte Hülle 3k
können nach Wiedererhitzung wieder verwendet werden. Wenn ein Heizofen benutzt wird, der im Inneren ein Gitter aufweist,
kann die verfestigte Hülle, welche das gesinterte Produkt und das noch flüssige Glas enthält, auf das Gitter
aufgesetzt und erhitzt werden, wodurch gleichzeitig das Glas wieder geschmolzen und das gesinterte Produkt von dergeschmolzenen
Glas getrennt wird.
Das vorstehend beschriebene Sinterverfahren hat die folgenden
Vorteile:
a) Die Drucksinterzeit ist extrem kurz, sd daß mit dem Verfahren eine höhere Produktivität erreicht, wird. Die konventionellen
Verfahren benötigen 5 bis 10 Stunden von dem Einsetzen des Grünlings bis zur Entnahme des fertigen
Produktes, während das vorgeschlagene Verfahren innerhalb von 2 bis 7 Minuten durchgeführt werden kann.
b) Dadurch, daß der Grünling und das Druckmedium in Öfen erhitzt werden, die von der Drucksintervorrichtung getrennt
sind, kann der Energieverbrauch reduziert werden. Außerdem ist keine Abdichtung für Hochdruckgas erforderlich.
Der Druckbehälter kann daher einen einfachen Aufbau haben.
c) Die niEchanischE Presse Erzeugt einen hohen Verdichtungsdruck.
Das konventionelle Schmelzbadverfahren (Hochdruckgas-Uerdichtungsverfahren)
ist auf Drücke von 2D00 bis 3000 bar beschränkt, während mit der Erfindung ein erhöhter
Druck von 5000 bis 10000 bar anwendbar ist. Der erhöhte
Druck ergibt Produkte von verbesserter Qualität und ermöglicht sogar die Sinterung von solchen Pulvern,
die sonst einer Sinterung nicht zugänglich sind.
d) Durch die Uerajendung des geschmolzenen Druckmediums können
auch Grünlinge mit komplizierten Formen gleichförmig verdichtet werden, ohne daß das Problem des Eintritts
von Gas in den Grünling entsteht, wie dies bei dEm üblichen
SchmelzbadvErfahren der Fall ist.
e) Die extrem verkürztE SintErzeit untErbindEt das Wachstum
von Kristallen in dem Grünling während des Sinterns, wodurch
ein Produkt mit äußerst feiner Kristallstruktur erhalten wird.
LJährend geschmolzenes Glas als Druckmedium für Grünlinge
aus Metallpulver VErwendet wird, kann geschmolzenes Metall
für Heramik-Grünlinge verwendet werden. Wenn der Grünling
ein Pulver (z.B. aus Ti oder Al) enthält, das während des
Erhitzens durch Oxidation verschlechtert wird, kann der Grünling vor dEm SintErn in einer Metallbüchse vakuumverpackt
werden.
Claims (8)
1. Drucksinterverfahren für Grünlinge, dadurch gekennzeichnet,
daß
- der Grünling auf eine warbestimmte Temperatur vorerhitzt
in einen Druckbehälter eingesetzt uird, dann
- in den Druckbehälter ein geschmolzenes, verfestigbares
Druckmedium eingeführt wird, darauf
- der Grünling in dem Druckbehälter über das Druckmittel
durch ein Druckelement gepreßt uird, dann
- der Druckbehälter abgekühlt uird, um die äußere Zone des
Druckmediums zu verfestigen und eine feste Hülle zu bilr=".
Ljorauf
- die feste Hülle mit darin enthaltenem geschmolzenem Druc^^sdium
und dem verdichteten gesintertem Produkt aus dem Dtuckbehälter
entfernt und schließlich
- das verdichtete gesinterte Produkt aus der festen Hülle entnommen
Lüird.
2. Drucksinterverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gesinterte Produkt dadurch aus der Hülle entnommen
uiird, daß der geschmolzene Teil des Druckmediums aus der Hülle durch ein Gitter abgegossen uird.
Bankverbindung: Hypobank Gauting Konto-Nr. 3 750123 448 (BLZ 700 260 01)
_2-
3. Drucksinterverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckmedium geschmolzenes Glas oder geschmolzenes Metall verwendet uiird.
h. Uorrichtung zum Drucksintern von Grünlingen, gekennzeichnet
durch einen Druckbehälter mit einem beweglichen Hohlzylinder (25), einen ortsfesten Pressentisch (2G), der von einem Ende
in den Zylinder (25) paßt und in gleitender und dichter Berührung
mit dem Zylinder ist, einen Druckstempel (29), der von dem anderen Ende in den Zylinder einführbar ist und in
dichtender Berührung mit dem Zylinder ist, und Kühlmittelkanäle (22,26) in dem Druckbehälter.
5. Uorrichtung nach Anspruch k, gekennzeichnet durch Haltemittel
(32) zur beweglichen Halterung des Grünlings (17) oberhalb des Pressentisches (20).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel (32) von einer federnden Halteeinrichtung
gebildet sind.
7. Uorrichtung nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinder (25) einen Innenmantel (25A) und einen Außenmantel (25B) aufweist, zwischen denen ein schraubenförmiger, mit
Zufluß- und Rückflußleitungen (27 bzw. 28) in Verbindung stehender Kühlmittelkanal (26) angeordnet ist.
8. Uorrichtung nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, daß
der Pressentisch (20) ein Oberteil (20A) und ein Unterteil (20B) aufweist, zwischen denen ein mit Zufluß- und Rückflußleitungen
(23 bzw. 2k) in Verbindung stehender Kühlmittelkanal (22) angeordnet ist.
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Owner name: HITACHI ZOSEN CORP., OSAKA, JP THE DOW CHEMICAL CO |
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