DE4117441C2 - Vorrichtung zur Vergrößerung der Wassertiefe eines Gewässers - Google Patents
Vorrichtung zur Vergrößerung der Wassertiefe eines GewässersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vergrößerung der
Wassertiefe eines Gewässers, z. B. einer Fahrrinne, eines Flus
ses, eines Hafens oder dgl., insbesondere zum Entfernen von
Schlammablagerungen vom Grund des Gewässers, vorzugsweise eine
verfahrbare Vorrichtung, bevorzugt ein Baggerschiff.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Spülrohr einer Spülein
richtung, vorzugsweise für die vorgenannte Vorrichtung.
Es werden herkömmlicherweise verschiedene Verfahren durchge
führt, um die Wassertiefe eines Gewässers zu vergrößern. Insbe
sondere werden Gewässer hierfür ausgebaggert. Eine solche Bag
gerung ist häufig aber nicht gleichmäßig durchführbar, so daß in
dem ausgebaggerten Grund des Gewässers Unebenheiten entstehen,
der Grund des Gewässers also an manchen Stellen tiefer liegt und
an manchen Stellen höher. Um einen solchen Grund einzuebnen kann
dieser Grund geharkt werden, indem beispielsweise mit einem
Schiff eine Harke über den Grund des Gewässers gezogen wird. Ein
solcher Harkvorgang ist aber sehr arbeits- und energieaufwendig.
In engeren Gewässern ist ein solcher Vorgang häufig gar nicht
durchführbar, da das die Harke ziehende Schiff, beispielsweise
ein Schlepper, bei diesem Vorgang in seiner Manövrierfähigkeit
stark eingeschränkt ist. Außerdem kann es passieren, daß sich
die Harke am Grund, an Steinen oder anderen Hindernissen, ver
harkt und sich nur schwer wieder lösen läßt, unter Umständen
auch beschädigt wird.
Herkömmliche Methoden bzw. Vorrichtungen zur Vergrößerung
der Wassertiefe eines Gewässers werden beispielsweise in der
deutschen Zeitschrift "Hansa-Schiffahrt-Schiffbau-Hafen",
1975/9, Seite 162, linke Spalte, beschrieben.
Ergänzend ergibt sich aus der DE-OS 29 30 745 ein Baggerver
fahren bzw. eine Baggervorrichtung zur Vergrößerung der Wasser
tiefe eines Gewässers, und aus der DE-OS 29 13 455 ergibt sich
die Methode und die Vorrichtung für eine Aufrührbaggerung, unter
Verwendung einer Spüleinrichtung zur Durchführung eines erodie
renden Abtragens von Gewässergrundmaterial.
Ausgehend von einem derartigen Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung dahingehend weiterzuentwickeln, daß auch Nach
arbeiten nach den Baggerarbeiten in vorteilhafter und effizien
ter Weise durchführbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mit Vorteil zu
nächst gebaggert, wobei ruhig ein unebener Grund entstehen kann.
Anschließend wird das Material des Grundes aufgewirbelt, so daß
es sich zumindest gleichmäßiger verteilt wieder absetzt, die
durch das Baggern entstandenen Unebenheiten also ausgeglichen
werden. Je nach vorhandener Strömung kann das aufgewirbelte Ma
terial des Grundes aber auch über größere Strecken vom Wasser
des Gewässers forttransportiert werden, so daß durch den Auf
wirbelungsvorgang die Wassertiefe auch mit Vorteil weiter ver
größert werden kann. Eine ausreichende Strömung zum Abtransport
des aufgewirbelten Materials kann vorzugsweise auch künstlich
erzeugt werden.
Es wird bevorzugt mit einem Saugrüssel gebaggert. Dabei wird
der Saugrüssel vorzugsweise über den Grund des Gewässers gezo
gen, wobei im Grund des Gewässers Saugrinnen entstehen, die etwa
wie Ackerfurchen aussehen. Diese Rinnen werden durch den an
schließenden Aufwirbelungsprozeß eingeebnet bzw. der Grund wird
vorzugsweise noch tiefer abgesenkt.
Wie bereits erwähnt, kann zum Abtransport des aufgewirbelten
Grundmaterials eine Strömung benutzt werden, wobei diese Strö
mung künstlich oder natürlich sein kann. Erfindungsgemäß ist mit
Vorteil vorgesehen, die vorhandene Strömung gezielt und mög
lichst konzentriert einem bestimmten Grundbereich zuzuleiten,
damit die Strömung in diesem bestimmten Grundbereich mit einer
besonders großen Kraft das aufgewirbelte Grundmaterial fort
treiben kann.
In besonders günstiger Weise wird eine künstliche Strömung
erzeugt, indem der Vortrieb der Vorrichtung ausgenutzt wird und
dadurch die Wasserleitfläche bewegt wird, relativ zu der das
Wasser des Gewässers strömt, auch wenn das Wasser bezüglich des
Grundes an sich mehr oder weniger ruhig steht.
Zusätzlich zu der Baggereinrichtung ist eine Spüleinrichtung
vorgesehen, mit der wenigstens ein grundwärts gerichteter Spül
mediumstrahl erzeugt wird, und zwar knapp über dem Grund des Ge
wässers. Mittels dieses Strahles wird das Grundmaterial aufge
wirbelt und vorzugsweise durch die vorhandene Strömung verteilt.
Die vorhandene Baggereinrichtung verfügt vorzugsweise über einen
ausbringbaren Saugrüssel.
Vorzugsweise handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Vor
richtung um ein Baggerschiff, bei dem die Baggereinrichtung bug
seitiger angeordnet ist, als die Spüleinrichtung, so daß bei
Vorwärtsantrieb des Schiffes die Spüleinrichtung der Baggerein
richtung bezüglich desselben Bereiches des Grundes des Gewässers
nachfolgt, also im Sinne des zuvor geschilderten Vorgehens zu
nächst ein Baggervorgang durchgeführt werden kann und unmittel
bar anschließend der ausgebaggerte Grund durch den Spülvorgang
eingeebnet bzw. weiter abgesenkt wird.
Der über Grund ausbringbare Teilabschnitt der Spülleitung
ist in Arbeitsstellung vorzugsweise etwa dwars zum Schiff ange
ordnet, also quer zur Längsachse des Schiffes, und zwar etwa
parallel zur Grundebene. Auch dieser Teil einer Spülleitung kann
daher, eine gewisse Arbeitsbreite erfassend, von einem Schiff
über Grund gezogen werden, wie dies auch herkömmlicherweise mit
einer Harke der Fall war, wobei aber die Spülleitung mit Vorteil
nicht auf dem Grund aufliegen muß, also auch nicht so leicht an
Hindernissen hängenbleiben kann, wie eine solche Harke. Es kann
also auch ein Grund eingeebnet werden, auf dem Felsbrocken oder
dergleichen liegen. Mit den Düsenstrahlen der Spüleinrichtung
wird der Zwischenraum zwischen diesen Felsbrocken erfaßt und
eingeebnet, wobei sich der Spülleitungsabschnitt noch oberhalb
der Felsbrocken befinden kann. Der über Grund zu führende Teil
abschnitt der Spülleitung ist vorzugsweise ein Spülrohr, an dem
in (regelmäßigen) Abständen zueinander etwa radial gerichtete,
(schräg) grundwärts gerichtete Düsen angeordnet sind, mit denen
die Spülmediumstrahlen erzeugt werden.
Eine bevorzugte Ausbildung der Spülleitung sieht vor, daß
die Spülleitung als etwa U-förmiger Bügel ausgebildet ist,
dessen Basisabschnitt der über Grund ausbringbare Teilabschnitt
der Spülleitung ist, wobei dieser Abschnitt in Arbeitsstellung
unter dem Kiel bzw. Boden des Schiffes hindurch verläuft und die
freien Enden der Schenkelabschnitte des Bügels etwa im Bereich
der Bordwände des Schiffes angelenkt sind.
Die Erfindung sieht eine über dem Grund absenkbare Wasser
leitfläche vor.
Mit dieser Wasserleitfläche kann erfindungsgemäß eine vor
handene bzw. erzeugte Strömung gezielt bestimmten Grundbereichen
des Gewässers zugeleitet werden, wobei durch den Leitvorgang,
beispielsweise unter Berücksichtigung der Bernoullischen bzw.
der Kontinuitätsgleichung, die Strömung in diesem Grundbereich
gezielt verstärkt bzw. verschärft werden kann. Dadurch wird die
Strömung dem Grundbereich zugeleitet, in dem die Spülleitung mit
ihren Düsen den Grund gerade aufwirbelt, um das aufgewirbelte
Material abzutransportieren. Die Leitfläche ist daher vorzugs
weise dem über Grund geführten Teilabschnitt der Spülleitung un
mittelbar vorgeordnet. Durch die geleitete Strömung wird zudem
mit Vorteil ein Wasserpolster ausgebildet, welches zusätzlich
ein Aufsitzen des nachfolgenden Teilabschnittes der Spülleitung
auf Grund wirksam verhindert.
Die Leitfläche hat nach einer Weiterbildung der Erfindung
einen Anstellwinkel von vorzugsweise etwa 450 schräg zum Grund,
derart, daß zwischen Leitfläche und Grund eine Keilform ausge
bildet wird, wobei der Rand der Leitfläche mit dem größeren Ab
stand zum Grund der zu erwartenden Strömung zugewandt ist. Ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung vortreibbar, beispielsweise als
Schiff ausgebildet, so weist der höherliegende Rand in Fahrt
richtung des Schiffes, da aus dieser Richtung zumindest die
Strömung aufgrund der Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes zu er
warten ist. Diese Fahrströmung wird daher mit Vorteil mit der
Leitfläche zum weiteren Absenken des Grundes ausgenutzt. Der
durch die Düsen der Spülleitung erzielte Effekt zum Aufwirbeln
des Grundes wird mittels der erfindungsgemäßen Leitfläche ver
vielfacht, insbesondere wird also mittels der geleiteten Strö
mung auch das Aufwirbeln des Grundes selbst verstärkt. Sollte
eine entsprechende Verstärkung mit Hilfe des Spülmediums über
die Düsen erreicht werden, wäre ein Mehrfaches an Energieaufwand
notwendig.
Insgesamt wird also durch das relativ einfache Anbringen
einer Leitfläche der Wirkungsgrad der Spüleinrichtung wesentlich
erhöht. Der der Strömung abgewandte untere Rand der schrägge
stellten Leitfläche wird vorzugsweise knapp oberhalb des Grundes
geführt, so daß das in die Keilform zwischen Grund und Leitflä
che einströmende Wasser durch einen engen Spalt zwischen dem un
teren Rand der Leitfläche und dem Grund strömen muß, wobei es
Grundmaterial so stark mitreißt, daß der Grund hinter der Leit
fläche nach unten eingehöhlt wird, also hinter dem Bereich der
Leitfläche geradezu eine Stufe entsteht, weil der Grund im Be
reich hinter der Leitfläche durch das strömende Wasser abgesenkt
wird.
Das erfindungsgemäße Spülrohr einer Spüleinrichtung, vor
zugsweise einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 7, insbesondere einer Vorrichtung gemäß den An
sprüchen 6 oder 7, zeichnet sich aus durch wenigstens eine etwa
radial gerichtete Düse zur Erzeugung eines Spülmediumstrahles
und durch eine außen am Spülrohr angeordnete Leitfläche mit
einem Anstellwinkel im Winkelbereich zwischen radial und tangen
tial, gemäß Anspruch 8.
Bevorzugt ist also bei einer erfindungsgemäßen Spüleinrich
tung die Leitfläche unmittelbar am Spülrohr angeordnet, und zwar
in einem solchen Winkelbereich, daß die Leitfläche in der Ar
beitsstellung des Spülrohres in Richtung auf das Spülrohr
schräg zum Grund gerichtet ist. Das auf die Leitfläche zuströ
mende Wasser wird also durch die Leitfläche unter dem Spülrohr
hindurchgezwungen, so daß der Grundbereich unter dem Spülrohr
verstärkt abgeräumt wird und außerdem das Spülrohr sicherer ge
gen Beschädigungen quasi auf einem Wasserpolster bzw. Wasser
strom aufliegt. Vorzugsweise weist die Leitfläche einen An
stellwinkel von etwa 45° zur Radialrichtung des Rohres auf.
Die Leitfläche ist bevorzugt mit einer ihrer Längskanten
(direkt) am Außenumfang des Spülrohres angesetzt. Beispielswei
se kann die Leitfläche im wesentlichen ein Blech sein, das an
das Rohr angeschweißt ist.
Dabei ist die Leitfläche vorzugsweise einen Viertelumfang
des Spülrohres entfernt von der bzw. den Düsen, vorzugsweise
etwas weniger entfernt, angeordnet. In Arbeitsstellung des
Spülrohres weisen die Düsen im wesentlichen nach unten in Rich
tung des Grundes, vorzugsweise etwa schräg gestellt, während
die Leitfläche an der Vorderseite des Spülrohres angeordnet
ist, wobei als Vorderseite die Seite aufzufassen ist, welche
der zu erwartenden Strömung zugewandt ist bzw. der Fahrtrich
tung des die Spüleinrichtung ziehenden Schiffes. Dabei er
streckt sich die Leitfläche im wesentlichen entlang des Spül
rohres.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
die Leitfläche eine parallel zum Spülrohr verlaufende Knickkan
te aufweist, entlang der die Leitfläche in Richtung vom Spül
rohr weg abgeknickt ist. Dabei ist die Leitfläche vorzugsweise
so ausgebildet, daß der feste Abschnitt der Leitfläche so lang
ausgebildet ist, daß der freie, abgeknickte Abschnitt der Leit
fläche etwas deckungsgleich mit der zur genannten Radialen pa
rallel verlaufenden Tangente verläuft. Während also in Arbeits
stellung des Spülrohres der am Spülrohr angesetzte, feste Ab
schnitt der Leitfläche schräg zum Grund gerichtet ist, ver
läuft der freie, abgeknickte Abschnitt etwa parallel zum
Grund, so daß insgesamt das strömende Wasser in eine Art von
der Leitfläche ausgebildeten Trichter einströmen kann und in
Richtung auf den Grund zum Ausspülen des Grundes gelenkt wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß senkrecht zur
Leitfläche angeordnete, den Bereich unter der Leitfläche in Fä
cher teilende, konsolenartige Versteifungsrippen vorgesehen
sind. Diese Rippen versteifen nicht nur die Leitfläche, son
dern bilden Fächer aus, die als Strömungskanäle für das Wasser
angesehen werden könnten.
Die Leitfläche ist vorzugsweise als Leitblech ausgebildet.
Ein Ausführungsbeispiel, aus dem sich weitere erfinderi
sche Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bagger
schiffes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Baggerschiff gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Heckbereich des Baggerschiffes gemäß Fig. 1 in
der Seitenansicht,
Fig. 4 den Abschnitt einer Spülleitung in der Draufsicht
im Heckbereich eines Baggerschiffes gemäß Fig. 2
und
Fig. 5 einen Schnitt durch das Spülrohr einer Spüleinrich
tung gemäß Fig. 4 entlang der in Fig. 4 mit V-V be
zeichneten strichpunktierten Linie.
Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht ein Baggerschiff. Dieses
Baggerschiff weist insbesondere im Zusammenhang mit einer Bag
gereinrichtung einen ausbringbaren Saugrüssel 1 auf, der so
ausbringbar und herabschwenkbar ist, daß sein freies Ende über
den Grund 2 eines Gewässers gezogen werden kann, wobei in dem
Grund 2 zur Vergrößerung der Wassertiefe Rinnen 3 ausgebaggert
werden. Diese Baggereinrichtung mit Saugrüssel 1 ist im Be
reich des Buges des Baggerschiffes angeordnet.
Im Heckbereich weist das Baggerschiff eine Spüleinrichtung
4 mit einer Spülleitung 5 auf. Ein Teilabschnitt der Spüllei
tung 5 ist ein Spülrohr 6, welches dwars, also quer zur
Schiffslängsrichtung, verläuft. In der in Fig. i mit durchgezo
genen Linien gezeichneten Arbeitsstellung wird dieses Spülrohr
6 knapp über dem Grund 2 gehalten und verläuft dabei unter dem
Heckbereich des Schiffes hindurch.
Die Spülleitung 5 ist in eine Ruhestellung bringbar, die
in der Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist, bei
der sich die Spülleitung oberhalb der Wasseroberfläche und pa
rallel zur Wasseroberfläche befindet, wobei das Spülrohr 6
hinter dem Heck des Schiffes entlangläuft. Hierzu ist die Spül
leitung 5 mit ihren freien Enden im Bereich der Bordwand des
Schiffes schwenkbar angeordnet.
Aus der Fig. 2, die eine Draufsicht des Baggerschiffes ge
mäß Fig. 1 zeigt, ist insbesondere entnehmbar, daß die Spüllei
tung 5 im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei das
Spülrohr 6 die Basis dieser U-Form darstellt.
Fig. 3 zeigt den Heckbereich des Baggerschiffes gemäß Fig.
1 in der Seitenansicht noch einmal in vergrößerter Darstel
lung.
In dieser Darstellung der Fig. 3 ist insbesondere noch ein
mal die Saugleitung 5 genauer dargestellt, auch in ihrem Be
wegungsablauf beim Hoch- und Herunterschwenken. Die Spüllei
tung weist in ihren beiden Schenkelbereichen jeweils im wesent
lichen zwei Gelenke 7 und 8 auf, um die sie geschwenkt bzw. ab
gewinkelt werden kann. Insbesondere kann das Spülrohr 6 um das
Gelenk 8 geschwenkt werden und zusätzlich um ein Gelenk 9, so
daß das Spülrohr 6 beim Hochschwenken der Spülleitung 5 in die
Ruhelage nicht in den Bereich der Schiffsschraube 10 des Bag
gerschiffes gerät.
An dem Spülrohr 6 ist eine in Arbeitsstellung im wesentli
chen nach unten weisende Düse 11 angedeutet, mit der ein Spül
mediumstrahl erzeugt werden kann. Diese Düse ist etwas schräg
gegen den Grund 2 gerichtet. An der in Fahrtrichtung des
Baggerschiffes weisenden Vorderseite des Spülrohres 6 ist
entlang des Spülrohres 6 eine Leitfläche 12 angeordnet, die
bei der Arbeitsstellung 6 knapp über dem Grund 2 etwa in einem
45°-Winkel zum Grund 2 steht, wobei der freie Bereich 13 der
Leitfläche 12 gegenüber dem übrigen Bereich der Leitfläche 12
abgewinkelt ist, und zwar derart, daß dieser freie Bereich 13
etwa tangential zum Spülrohr 6 weist und parallel zum Grund 2.
Die Leitfläche 12 weist außerdem konsolenartige Verstei
fungsrippen 14 auf, die den von den Bereichen der Leitfläche
12, 13 abgegrenzten Bereich in Fächer bzw. Kanäle teilt, durch
die strömendes Wasser hindurchgeleitet wird, wobei das strö
mende Wasser von einer natürlichen Strömung des Gewässers her
rühren kann oder auch einfach durch den Vortrieb des Bagger
schiffes erzeugt werden kann.
Die Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf das Spülrohr 6.
Der Fig. 4 ist insbesondere entnehmbar, daß sich die Leit
fläche 12 nahezu über die gesamte Länge des Spülrohres 6 er
streckt und daß in regelmäßigen Abständen Versteifungsrippen
14 vorhanden sind, die jeweils Fächer bzw. Kanäle 15 begren
zen.
Auch Düsen 11 können mehrere vorhanden sein, die vorzugs
weise in regelmäßigen Abständen entlang des Spülrohres 6 ange
ordnet sind, beispielsweise etwa in den Abständen, in denen
auch die Versteifungsrippen 14 angeordnet sind.
Im Bereich der Schiffsschraube 10 könnte notfalls die Leit
fläche 12 Aussparungen aufweisen, um den Schwenkvorgang des
Spülrohres 5 nicht zu behindern.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch das Spülrohr 6 gemäß Fig.
4 entlang der in Fig. 4 mit V-V bezeichneten strichpunktierten
Linie.
In dieser vergrößerten Darstellung des Querschnittes des
Spülrohres 6 ist noch einmal besser die Anordnung und Ausbil
dung der Leitfläche 12 und der Düsen 11 erkennbar. Der Winkel
16 zwischen der entsprechenden Radialen des Spülrohres 6 und
der Leitfläche 12 beträgt vorzugsweise etwa 45°.
Außerdem ist in der Fig. 5 der Verlauf des ausgespülten
Grundes 2 angedeutet. Das bei der Darstellung der Fig. 5 von
rechts heranströmende Wasser wird von der Leitfläche 12 nach
unten gegen den Grund 2 geleitet und unter dem Spülrohr 6 hin
durchgezwungen, wo nur ein geringer Spalt zwischen Spülrohr 6
und Grund 2 vorhanden ist, da das Spülrohr 6 knapp über dem
Grund 2 gehalten wird. Durch diesen Strömungsvorgang wird der
Grund 2 unterhalb des Spülrohres 6 weggespült. Insbesondere
wird das von den Düsen 11 aufgewirbelte Grundmaterial von dem
strömenden Wasser mitgenommen. Hierdurch bildet sich im Grund
2 eine Stufe 17 aus, die bei fortschreitender Spüleinrichtung
ebenfalls im Grund 2 fortschreitet, so daß im Endeffekt der
Grund 2 durch diesen Spül- und Strömungsvorgang tiefer abge
senkt wird. Insbesondere wird der Wirkungsgrad der Spüleinrich
tung durch die Leitfläche 12 wirksam erhöht. Außerdem wird der
Grund 2 durch den Strömungsvorgang eingeebnet, insbesondere
auch die vom Saugrüssel 1 verursachten Rinnen 3.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Vergrößerung der Wassertiefe eines Gewäs
sers, insbesondere zum Entfernen von Schlammablagerungen vom
Grund des Gewässers, vorzugsweise verfahrbare Vorrichtung, be
vorzugt ein Baggerschiff, welche eine Baggereinrichtung auf
weist,
gekennzeichnet durch
eine Spüleinrichtung (4) mit einer Spülleitung (5) für ein Spül
medium, von der wenigstens ein Teilabschnitt (Spülrohr 6) bis
knapp über den Grund (2) des Gewässers ausbringbar ist, wobei
dieser Teil über wenigstens eine Düse (11) zur Erzeugung eines
grundwärts gerichteten Spülmediumstrahles verfügt, und durch
eine über den Grund (2) absenkbare Wasserleitfläche (12), die so
angeordnet ist, daß die vorhandenen und/oder erzeugte Strömung dem
Grundbereich des Gewässers unterhalb des Spülrohres (6) zugelei
tet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Baggereinrichtung einen ausbringbaren Saugrüssel (1) umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeich
net, daß die Vorrichtung ein Baggerschiff ist, bei dem die Bag
gereinrichtung bugseitiger angeordnet ist als die Spüleinrich
tung (4), so daß bei Vorwärtsantrieb des Schiffes die Spülein
richtung (4) der Baggereinrichtung bezüglich desselben Bereiches
des Grundes (2) des Gewässers nachfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der über Grund (2) ausbringbare Teilabschnitt der Spülleitung
(5) in Arbeitsstellung etwa dwars zum Schiff verläuft, und zwar
etwa parallel zur Grundebene.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teilabschnitt der Spülleitung (5) ein Spülrohr (6) ist, an
dem in (regelmäßigen) Abständen zueinander etwa radial gerichte
te, (schräg) grundwärts gerichtete Düsen (11) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Spülleitung (5) als etwa U-förmiger Bügel ausge
bildet ist, dessen Basisabschnitt der über Grund ausbringbare
Teilabschnitt (Spülrohr 6) ist, wobei dieser Abschnitt in Ar
beitsstellung unter dem Kiel bzw. Boden des Schiffes hindurch
verläuft und die freien Enden der Schenkelabschnitte des Bügels
etwa im Bereich der Bordwände des Schiffes angelenkt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitfläche (12) in Arbeitsstellung einen
Anstellwinkel (16) von vorzugsweise etwa 45° schräg zum Grund
(2) aufweist, derart, daß zwischen Leitfläche (12) und Grund (2)
eine Keilform ausgebildet wird, wobei der Rand der Leitfläche
(13) mit dem größeren Abstand zum Grund (2) der zu erwartenden
Strömung zugewandt ist.
8. Spülrohr einer Spüleinrichtung, vorzugsweise einer Vor
richtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch wenigstens eine etwa radial gerichtete Düse
(11 ) zur Erzeugung eines Spülmediumstrahles und durch eine außen
am Spülrohr (6) angeordnete Leitfläche (12) mit einem Anstell
winkel (16) im Winkelbereich zwischen radial und tangential, die
so angeordnet ist, daß die vorhandene oder erzeugte Strömung dem
Grundbereich des Gewässers unterhalb des Spülrohres (6) zugelei
tet wird.
9. Spülrohr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leitfläche (12) einen Anstellwinkel von etwa 45° zur Radialrich
tung aufweist.
10. Spülrohr nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitfläche (12) mit einer ihrer Längskan
ten am Außenumfang des Spülrohres (6) angesetzt ist.
11. Spülrohr nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitfläche (12) etwa einen Viertelumfang
des Spülrohres (6) entfernt von der Düse (11), vorzugsweise
etwas weniger entfernt, angeordnet ist.
12. Spülrohr nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitfläche (12) sich im wesentlichen ent
lang des Spülrohres (6) erstreckt.
13. Spülrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (12) eine paral
lel zum Spülrohr (6) verlaufende Knickkante aufweist, entlang
der die Leitfläche (12) in Richtung vom Spülrohr (6) weg abge
knickt ist.
14. Spülrohr nach Anspruch 10 und 13, dadurch gekennzeich
net, daß der freie abgeknickte Abschnitt (13) der Leitfläche
(12, 13) parallel zur Radialen verläuft, an deren Schnittpunkt
mit dem Umfang des Spülrohres (6) die Leitfläche (12) ansetzt.
15. Spülrohr nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der feste Abschnitt (12) der Leitfläche so lang ausgebildet ist,
daß der freie, abgeknickte Abschnitt (13) der Leitfläche etwa
deckungsgleich mit der zur genannten Radialen parallel verlau
fenden Tangente des Spülrohres (6) verläuft.
16. Spülrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
15, gekennzeichnet durch senkrecht zur Leitfläche (12, 13) an
geordnete, den Bereich unter der Leitfläche (12, 13) in Fächer
(15) teilende, konsolenartige Versteifungsrippen (14).
17. Spülrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (12, 13) ein Leit
blech ist.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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DE19914117441 DE4117441C2 (de) | 1991-05-28 | 1991-05-28 | Vorrichtung zur Vergrößerung der Wassertiefe eines Gewässers |
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