DE41156C

DE41156C - Niederschraub - Absperrventil für Hochdruckgase mit besonderem Austrittskanal in der Ventilstange

Info

Publication number: DE41156C
Application number: DENDAT41156D
Authority: DE
Original assignee: A. KIRSTEN in Berlin
Anticipated expiration: 1906-12-18

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \%

Ventilstange.

Die Einrichtung des dargestellten Absperrventils bezweckt, ein Ausströmen der Kohlensäure oder anderen hochgespannten Gase auch dann noch zu verhindern, wenn der Ventilkegel undicht geworden oder das Ventil nicht fest geschlossen ist.

Zu diesem Zweck ist in der den Ventilkegel tragenden Spindel ein Kanal oder eine Nuth so angeordnet, dafs bei geschlossenem oder nicht vollständig geschlossenem Ventil die Ausströmungsöffnung innerhalb oder unterhalb der über dem Ventilkegel befindlichen Dichtung zu stehen kommt, also von dieser geschlossen gehalten wird, während bei geöffnetem Ventil die Ausströmung über dieser Dichtung und die Einströmung unter derselben sich befindet.

Im Ventilgehäuse α befindet sich die mittelst Handrades verstellbare Ventilspindel b, welche unten hohl ist und die beweglich angeordnete Verlängerung c mit dem Ventilkegel d trägt. Der Ventilkegel d ist zum Zweck leichter Abdichtung möglichst steil und das Verlängerungsstück möglichst schwach ausgeführt. In dem Verlängerungsstück c ist ein Kanal e angeordnet, dessen Ein- und Ausströmungsöffnung so weit von einander entfernt sein müssen,'dafs bei geöffnetem Ventil die Ausströmungsöffnung sich oberhalb der die Verlängerungsstange abdichtenden Packung f befindet, während die Einströmungsöffnung unterhalb derselben freibleibt, dagegen bei geschlossenem oder nicht vollständig geschlossenem Ventil die Einströmungsöffnung unterhalb der Packung freibleibt, während die Ausströmungsöffnung sich innerhalb oder unterhalb der Packung f befindet, abgedichtet und verschlossen bleibt, so dafs auch bei schadhaftem Ventilsitz kein Ausströmen der Kohlensäure u. s. w. stattfinden kann.

Die Packung f wird mittelst der Mutter g fest angezogen. Das Verlängerungsstück c ist auf bekannte Weise drehbar an der Spindel b angehängt. Die Spindel b ist mit Gewinde versehen, sie schraubt sich bei Drehung des Handrädchens h in der Mutter i auf und nieder und bewirkt so das Oeffnen oder Schliefsen des Ventils. Damit die Mutter i sich bei etwaigem Festsetzen der Spindel b nicht herausdrehen kann, ist oberhalb eine Scheibe k angeordnet, welche einerseits Stifte I zum Festhalten der Mutter hat und andererseits durch eine Schraube n, deren Kopf in einer im Ventilgehäuse befindlichen Nuth m geführt ist, gehalten wird, Fig. r und 2.

Die Mutter i kann auch auf andere Weise festgestellt werden, z. B. dadurch, dafs man dieselbe unten mit Vorsprüngen versieht, welche in passende, in der Auflagefläche befindliche Ausschnitte eingreifen. Oberhalb der Scheibe k befindet sich die Dichtung für die Spindel b.

Der Kanal im Verlängerungsstück nach Fig. 1 wird so ausgeführt, dafs man dieses Stück bis an die Stelle der Einströmungsöffnung von oben durchbohrt und nach Einbohrung der Oeffnungen für den Ein- und Austritt die Durchbohrung bis zur Ausströmung wieder verschliefst.

Nach Fig. 4 wird ein Stahlrohr verwendet, in welches unten der Ventilkegel d eingeschraubt ist, .während dasselbe oben durch ein VerschlufsstUck -fest und dicht verschlossen ist. Für die Ein- und Ausströmung ist an passender Stelle die Wandung des Rohres durch-* bohrt. Die Ausführung nach Fig. 4 hat den Vortheil, dafs man den Ventilkegel leicht auswechseln kann. Die Anbringung einer Nuth an Stelle des Kanals e wird zwar nicht so vortheilhaft sein, aber ihren Zweck immerhin auch erfüllen.

Fig. 6 zeigt das Verlängerungsstück c, in nicht rostendem Metall ausgeführt, mit eingeschraubtem Ventilkegel aus Stahl. Bei dieser Ausführung ist der Kanal e von unten gebohrt. Man vermeidet bei dieser Ausführung ein Rosten und Festsetzen 'des Verlängerungsstückes c in der Packung f und kann ebenso wie in Fig. 4 den Ventilkegel leicht auswechseln.

Claims

Patent-Anspruch:

An Absperrventilen für Hochdruck die Anordnung einer den Ventilkegel bildenden, mit der Niederschraubspindel b drehbar verbundenen Ventilstange c, welche mit einem Kanal oder einer Nuth versehen ist, und dessen Ein- und Ausströmungsöffnungen derart angeordnet sind, dafs *bei nach oben geschraubter Spindel b und dann geöffnetem Ventil die Ausströmungsöffnung oberhalb, die Einströmung e aber unterhalb der die Stange c abdichtenden Packung f sich befinden, dagegen bei niedergeschraubter Spindel b, also geschlossenem oder nicht ganz fest geschlossenem Ventil die Ausströmungsöffnung innerhalb oder unterhalb der Packung steht, mithin abgedichtet ist, während die Einströmung e bei allen Ventilstellungen freibleibt, um bei nicht ganz geschlossenem Ventil oder schadhaft gewordenem Ventilsitz oder Ventilkegel dennoch ein unbeabsichtigtes Ausströmen der hochgespannten Gase wirksam zu verhindern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.