DE4114775A1

DE4114775A1 - Geflecht sowie verfahren und vorrichtung zur herstellung eines geflechts

Info

Publication number: DE4114775A1
Application number: DE4114775A
Authority: DE
Inventors: Yasuo Akiyama; Zenichiro Maekewa; Hiroyuki Hamada; Atsushi Yokoyama
Original assignee: Murata Machinery Ltd
Current assignee: Murata Machinery Ltd
Priority date: 1990-05-11
Filing date: 1991-05-06
Publication date: 1991-11-14
Anticipated expiration: 2011-05-07
Also published as: ITRM910312A0; IT1245693B; DE4114775C2; ITRM910312A1; US5385077A

Description

Die Erfindung betrifft Geflechte, die als Kernmaterial für faserverstärkte Kunststoffe verwendbar sind, sowie ein Ver fahren und eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Geflechte.

Eine herkömmliche Flechtvorrichtung stellt gewöhnlich flache oder schlauch- bzw. strumpfförmige Geflechte mit ringförmigem Querschnitt her. Im Höchstfall kann eine herkömmliche Flecht vorrichtung geringfügig abgeänderte flache oder schlauch förmige Geflechte herstellen.

Die ring- bzw. kurvenförmigen Bahnen von herkömmlichen Flechtvorrichtungen sind einfach geformt. Das heißt, daß die ringförmigen Bahnen einer Flechtvorrichtung für flache Ge flechte so geformt sind, daß sie einander auf dem Tisch der Flechtvorrichtung für flache Geflechte überschneiden und als Kreis mit einer Unterbrechung ausgeformt sind. Die ringförmi gen Bahnen einer Schlauch- bzw. Strumpfflechtvorrichtung ha ben die Form eines geschlossenen Kreises.

Eine herkömmliche einfache Flechtvorrichtung ist nicht in der Lage, Geflechte mit kompliziertem Aufbau herzustellen, wie z. B. ein Geflecht, bei dem wahlweise flache und schlauchför mige Bereiche über seine Länge verteilt angeordnet sind, so wie ein Geflecht mit wahlweise über seine Länge angeordneten Einfach- bzw. Doppelschlauchbereichen. Daher wurden derartige einfach aufgebaute Geflechte, die von einer herkömmlichen einfachen Flechtvorrichtung hergestellt wurden, als Kern- bzw. Verstärkungsmaterial für faserverstärkte Kunststoffe mit eingeschränkten Anwendungsgebiet verwendet.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich tung zum Bilden von unterschiedlich aufgebauten Geflechten aufzuzeigen, mit denen das Anwendungsgebiet von faserver stärkten Kunststoffen, bei denen Geflechte als Kern- bzw. Verstärkungsmaterial verwendet werden, erweitert werden kann. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, eine Flechtvorrichtung aufzuzeigen, mit der ein Geflecht mit einem Querschnitt, der dem Buchstaben H ähnelt, herstellbar ist, ohne daß dabei ge genseitige Störungen bzw. Kollisionen von Spulenträgern her vorgerufen werden, und ein Geflecht mit einem H-förmigen Querschnitt aufzuzeigen.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen.

Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren zum Bilden eines Geflechts vorgeschlagen, bei dem Spulenträger entlang Bahnen bewegt werden, die mehrere Flechtbereiche ver binden, um in einem bestimmten Flechtbereich zu flechten, in einem weiteren Flechtbereich zu flechten oder in allen Flechtbereichen zu flechten.

Bei diesem Flechtverfahren werden Spulenträger während des Flechtvorganges in verschiedenen Flechtbereichen bewegt, um in der Länge eines Geflechts geflochtene Abschnitte mit ver schiedenartigem Aufbau zu bilden oder ein Geflecht mit einem komplizierten Querschnittsaufbau zu formen.

Weiter ist zur Lösung der Aufgabe eine Flechtvorrichtung mit einer Ringbahnen vorgesehen, die einen linearen Verbindungs bereich, zwei halbkreisförmige, mit einem Ende des linearen Verbindungsbereichs verbundene halbkreisförmige Bereiche, zwei halbkreisförmige, mit dem anderen Ende des linearen Ver bindungsbereichs verbundene Bereiche und eine ring- bzw. kreisförmige Seitenbahn, die mit dem linearen Verbindungsbe reich bzw. dessen Bahn verbunden ist, enthält.

Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1a-1c Darstellungen der Anordnung von Bahnen einer Flechtvorrichtung, die zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Flechtverfahrens verwendet wird;

Fig. 2 die Darstellung der Anordnung von Bahnen einer weite ren Flechtvorrichtung, die zur Durchführung des er findungsgemäßen Flechtverfahrens verwendet wird;

Fig. 3 die Draufsicht auf Ring- bzw. Kurvenbahnen, die in einer Flechtvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung verwendet werden; und

Fig. 4 die perspektivische Darstellung eines erfindungs gemäßen Geflechts mit H-förmigem Querschnitt.

Eine Flechtvorrichtung zur Bildung eines erfindungsgemäßen Geflechts ist im wesentlichen einer gewöhnlichen Flechtvor richtung zur Bildung eines flachen Geflechts und einer ge wöhnlichen Flechtvorrichtung zur Bildung eines schlauch förmigen Geflechts ähnlich und verfügt über einen mit ver schlungenen bzw. einander überkreuzenden Bahnen versehenen Tisch sowie mehrere Klöppel bzw. Spulenträger, die im Uhrzei gersinn oder gegen den Uhrzeigersinn entlang den Bahnen be wegbar sind, um so den Flechtvorgang durchzuführen. Von den auf den Spulenträgern befestigten Spulen abgezogene Garne oder Faserbündel werden zu einer Sammelführung, die oberhalb der Mitte des Tisches angeordnet ist, geführt und dabei ge flochten. Jeder Spulenträger wird von einem unterhalb des Ti sches angeordneten Antriebszahnrad bzw. Flügelrad gedreht, während er sich entlang der Bahn bewegt. Das Verhältnis zwi schen der Bewegungsgeschwindigkeit der Spulenträger und der Abziehgeschwindigkeit des Geflechts kann verändert werden, indem das Übersetzungsverhältnis geändert wird, so daß sich die Geflechte voneinander im Winkel der Faserstränge unter scheiden.

Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Flechtverfahren in zwei bevorzugten Ausführungsformen anhand der Figuren erläutert.

Die erste Ausführungsform des Verfahrens zeigen die Fig. 1a bis 1c.

In Fig. 1a bis 1c ist mit A ein erster Flechtbereich bezeich net, der in einem offenen Kreis angeordnete Bahnen 1 zur Bil dung eines flachen Geflechts aufweist. Mit B ist ein zweiter Flechtbereich bezeichnet, der in einem geschlossenen Kreis angeordnete Bahnen 1 aufweist und zur Bildung eines schlauch förmigen Geflechts dient. Der erste Flechtbereich A und der zweite Flechtbereich B sind durch Verbindungsbahnen 2 verbun den.

Ein flaches Geflecht wird gebildet, während Spulenträger 3, wie in Fig. 1a gezeigt, in dem ersten Flechtbereich A bewegt werden, und ein schlauchförmiges Geflecht wird gebildet, wäh rend Spulenträger 3 in dem zweiten Flechtbereich B, wie in Fig. 1c gezeigt, bewegt werden. In dem in Fig. 1b gezeigten Zustand wurden zwei Spulenträger 3 von dem ersten Flechtbe reich A zum zweiten Flechtbereich B übertragen.

Eine Sammelführung, die einen Flechtpunkt bildet, wo die Garne oder Faserbündel zusammengeführt und geflochten werden, kann zwischen einer Position über der Mitte des ersten Flechtbereichs A und einer Position oberhalb der Mitte des zweiten Flechtbereichs B verschoben werden. Die Sammelführung ist über der Mitte des ersten Flechtbereichs A positioniert, wenn nur ein flaches Geflecht geflochten wird, und wird über der Mitte des zweiten Flechtbereichs B positioniert, wenn nur ein schlauchförmiges Geflecht geflochten werden soll.

Die Spulenträger 3 werden von dem ersten Flechtbereich A zum zweiten Flechtbereich B oder umgekehrt überführt, oder die Spulenträger 3 werden in beiden Flechtbereichen A und B be wegt, um verschiedenartige Geflechte zu bilden. So ist es beispielsweise möglich, Anfangs- und Endabschnitte eines Ge flechts zu bilden, indem die Spulenträger 3 in dem ersten Flechtbereich A bewegt werden, und das Mittelstück des Ge flechts zu bilden, indem die Spulenträger 3 sowohl im ersten Flechtbereich A als auch im zweiten Flechtbereich B bewegt werden. Mit einem derartig ablaufenden Flechtverlauf ist es möglich, das Geflecht mit gleichförmiger Dichte herzustellen, indem das Geflecht bei der Bildung des Anfangs- und Endbe reichs des Geflechts mit der doppelten Abzieh geschwindigkeit wie beim Flechten des Mittelstücks des Ge flechts abgezogen wird. Beim Wechsel zwischen den Flechtbe reichen werden Klappen der beiden Verbindungsbahnen 2 in ge eigneter Weise bedient.

Nachfolgend wird unter Bezug auf Fig. 2 eine weitere Ausfüh rungsform des Flechtverfahrens erläutert.

In Fig. 2 sind mit C und D ein erster bzw. ein zweiter Flechtbereich bezeichnet, die jeweils mit in einem geschlos senen Kreis angeordneten Bahnen 1 zur Bildung eines schlauch förmigen Geflechts ausgestattet sind. Die Flechtbereiche C und D sind durch Verbindungsbahnen 2 verbunden. Zur Bildung eines schlauchförmigen Geflechts mit größerem Durchmesser werden Spulenträger 3 im ersten Flechtbereich C bewegt, und zur Bildung eines schlauchförmigen Geflechts mit geringerem Durchmesser werden die Spulenträger 3 im zweiten Flechtbe reich D bewegt.

Bei der zweiten Ausführungsform des Flechtverfahrens werden in ähnlicher Weise wie bei der ersten Ausführungsform die Spulenträger 3 vom ersten Flechtbereich C zum zweiten Flecht bereich D oder umgekehrt bewegt, oder die Spulenträger 3 wer den sowohl im Flechtbereich C als auch im Flechtbereich D zur Bildung verschiedener Geflechte bewegt. Beispielsweise ist es möglich, den Anfangsabschnitt eines Geflechts durch Bewegen der Spulenträger im ersten Flechtbereich C zu bilden, den Endabschnitt desselben durch Bewegen der Spulenträger im zweiten Flechtbereich D, und den Mittelabschnitt des Ge flechts durch Bewegen der Spulenträger sowohl im ersten Flechtbereich C als auch im zweiten Flechtbereich D zu bil den. Werden die Spulenträger 3 sowohl im Flechtbereich C als auch im Flechtbereich D bewegt, so wird ein schlauchförmiges Geflecht mit doppelwandigem Aufbau gebildet, das aus einem äußeren schlauchförmigen Geflecht mit größerem Durchmesser und einem inneren schlauchförmigen Geflecht mit kleinerem Durchmesser besteht, die an geeigneten Stellen durch Garne bzw. Faserbündel verbunden sind. Beim Wechsel zwischen den Flechtbereichen werden die Klappen bzw. Sperreinrichtungen an den Verbindungsbahnen 2 in geeigneter Weise betätigt. Bei der Herstellung eines schlauchförmigen Geflechts mit doppelwandi gem Aufbau müssen die meisten Spulenträger 3 in den Flechtbe reichen C und D verbleiben, währen der Rest der Spulenträger 3 abwechselnd zwischen den Flechtbereichen C und D bewegt werden muß, um das äußere schlauchförmige Geflecht mit größe rem Durchmesser und das innere schlauchförmige Geflecht mit kleinerem Durchmesser zu verbinden, anstatt daß gleichzeitig alle Spulenträger 3 vom ersten Flechtbereich C zum zweiten Flechtbereich D oder umgekehrt verschoben werden.

Auf diese Weise können Geflechte mit verschiedenen Quer schnittsformen mit dem Flechtverfahren gebildet werden. Die Geflechte werden aus Glasfaserfäden, Carbonfasern, Aramidfa sern oder ähnlichem gebildet und als Kern- bzw. Verstärkungs material für faserverstärkte Kunststoffe verwendet. Faserver stärkte Kunststoffe, bei denen ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Geflecht als Faserkern verwendet wird, können leichter geformt werden als solche, bei denen ein Faserkern verwendet wird, der durch Kombinieren von fla chem und schlauchförmigem Geflecht aufgebaut ist. Die faser verstärkten Kunststoffe, die mit einem nach dem erfindungsge mäßen Verfahren gebildeten Geflecht hergestellt wurden, wei sen eine hohe Festigkeit auf. Wie aus vorstehender Erläute rung deutlich wird, weist die Erfindung folgende Vorteile auf:

Erfindungsgemäß ist das Bilden von verschiedenartigen Ge flechten mit unterschiedlichen Querschnittsformen möglich. Auch ist das Erstellen von Geflechten mit komplizierten Quer schnittsformen durchführbar, die andernfalls durch Kombina tion von flachen Geflechten und schlauchförmigen Geflechten hergestellt werden müßten. Geflechte mit komplizierten Quer schnittsformen erleichtern das Formen von faserverstärkten Kunsstoffen, in denen diese Geflechte als Kernmaterial bzw. Verstärkungen verwendet werden, wobei diese faserverstärkten Kunststoffe eine hohe Festigkeit aufweisen. Die Erfindung erweitert somit das Anwendungsgebiet von faserverstärkten Stoffen, bei denen ein Geflecht als Kernmaterial zur Anwendung kommt.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf Fig. 3 und 4 erläutert.

Herkömmliche Flechtvorrichtungen sind nicht in der Lage, ein Geflecht mit einem H-förmigen Querschnitt herzustellen, indem einfach Ring- bzw. Kurvenbahnen in Form des Buchstabens H an geordnet werden, da die sich aufeinander zu bewegenden Spu lenträger beim Bilden des Verbindungsstückes des H-förmigen Querschnittes kollidieren bzw. störend aufeinander einwirken.

Diese Ausführungsform zeigt eine Flechtvorrichtung mit einer Ringbahn, die einen geradlinigen Verbindungsbereich, zwei mit einem Ende des geradlinigen Verbindungsbereiches verbundene halbkreisförmige Flechtbereiche und zwei mit dem anderen Ende des geradinigen Verbindungsbereichs verbundene halbkreisför mige Flechtbereiche aufweist, sowie eine kreisförmige Seiten bahn, die mit dem geradlinigen Verbindungsbereich verbunden ist.

In der so aufgebauten Flechtvorrichtung werden Spulenträger entlang den verschlungenen Ringbahnen geführt, um durch Ver kreuzen bzw. Übereinanderlegen von Fäden oder Faserbündeln, die von auf den Spulenträgern aufgesetzten Spulen abgezogen werden, ein Geflecht zu bilden, das nach und nach durch einen oberhalb der Mitte der Ringbahnen angeordneten Fadensammler bzw. eine Sammelführung abgezogen und aufgewickelt wird.

Wenn sich die Spulenträger entlang dem linearen Verbindungs bereich aufeinander zu bewegen, wird einer der beiden der sich aufeinander zu bewegenden Spulenträger in die Seitenbahn geführt, um die Kollision der Spulenträger im linearen Ver bindungsbereich zu verhindern.

Ein von dieser Flechtvorrichtung hergestelltes Geflecht weist einen dem Buchstaben H ähnelnden Querschnitt auf, und die Einzelfäden bzw. -fasern des Geflechts verlaufen schräg, wo bei sie einander überkreuzen.

Da die einzelnen Faserbündel oder -stränge des Geflechts schräg verlaufen, ist das Geflecht dehnbar bzw. streckbar, so daß sich das Geflecht in wirksamer Weise für Gegenstände ver wenden läßt, die wiederholten Biegungen ausgesetzt sind.

Wie Fig. 3 zeigt, hat eine Flechtvorrichtung dieser Ausfüh rungsform einander überkreuzende Ringbahnen 101, die einen linearen, zentralen Verbindungsbereich C₁ bilden, zwei halb kreisförmige Bereiche A₁ und A₂, die mit einem Ende des Verbindungsbereichs C₁ verbunden sind und zwei halbkreis förmige Bereiche B₁ und B₂, die mit dem anderen Ende des Ver bindungsbereichs C₁ verbunden sind. Die beiden halbkreis förmigen Bereiche A₁ und A₂ und B₂ und B₂ haben die Form ei nes offenen Kreises.

Mit dem Verbindungsbereich C₁ ist eine Seitenbahn 102 verbunden, um eine Kollision bzw. Störung zwischen Spulen trägern 103 zu verhindern, die entlang dem zentralen Verbin dungsbereich C₁ aufeinander zu bewegt werden. Die Position der Seitenbahn 102 ist von der Anzahl der in der Ringbahn 101 geführten Spulenträger 103 abhängig und muß im Verhältnis zur Anzahl der Spulenträger 103 in geeigneter Weise eingestellt werden.

Die Spulenträger 103 werden entlang den sich überkreuzenden Bahnen geführt, während Garne bzw. Faserstränge von den auf den Spulenträgern 103 aufgesetzten Spulen abgezogen werden. Die einzelnen Garne bzw. Faserstränge oder -bündel werden in einem über dem Mittelpunkt der Ringbahn 101 angeordneten Fa densammler zu einem Geflecht geflochten, welches nach und nach aufgewickelt wird. Die Spulenträger 103 werden von An triebszahnrädern bzw. Flügelscheiben, die unter dem Tisch an geordnet sind, bewegt und gedreht.

Werden die Spulenträger entlang dem Verbindungsbereich C₁ aufeinander zu bewegt, so wird einer der beiden Spulenträger 103 in die Seitenbahn 102 geführt, um die Kollision der Spu lenträger im Verbindungsbereich C₁ zu verhindern.

Wie in Fig. 4 gezeigt, weist das so von der Flechtvorrichtung gebildete Geflecht einen Querschnitt auf, der dem Buchstaben H ähnelt, wenn die Abschnitte, die von den jeweils in den halbkreisförmigen Bereichen A₁ und A₂ sowie B₁ und B₂ beweg ten Spulenträgern 103 gebildet wurden, gestreckt bzw. ausein andergefaltet werden.

Das Geflecht kann aus Glasfasern oder Carbonfasern gebildet sein und als Verstärkung für faserverstärkte Kunststoffe ver wendet werden. Ein Formvorgang bei dem eine aus einem Stück gebildete Verstärkung, die den Querschnitt in Form des Buch stabens H aufweist, verwendet wird, also das erfindungsgemäße Geflecht, ist weitaus einfacher als ein Formvorgang, bei dem eine Verstärkung mit dem Querschnitt in Form des Buchstabens H durch Kombinieren bzw. Verbinden von einzelnen flachen Ge flechten oder schlauchförmigen Geflechten aufzubauen ist. Die Festigkeit von faserverstärkten Kunststoffteilen, deren H- förmige Verstärkung aus einem Stück geformt ist, ist größer als die von faserverstärkten Kunststoffteilen, deren Verstär kung aus Kombinationen bzw. Verbindungen von flachen und schlauchförmigen Geflechten aufgebaut ist.

Da die einzelnen Fasern bzw. Faserbündel, die das Geflecht bilden, schräg verlaufen und einander überkreuzen, ist das Geflecht bis zu einem gewissen Grad dehnbar bzw. streckbar, so daß das Geflecht in wirksamer und vorteilhafter Weise als Verstärkung für faserverstärkte Kunststoffe bzw. aus faser verstärkten Kunststoffen gebildete Bauteile verwendbar ist, die wiederholten Biegungen unterliegen.

Wie aus vorstehender Beschreibung deutlich wird, weist diese Ausführungsform folgende Vorteile auf:

Mit der erfindungsgemäßen Flechtvorrichtung ist es möglich, ein Geflecht herzustellen, das im Querschnitt die Form des Buchstabens H hat, ohne daß zwischen den Spulenträgern Stö rungen oder Kollisionen auftreten. Bei Verwendung als Ver stärkung für faserverstärkte Kunststoffe erleichtert das H- förmige Geflecht den Formvorgang im Vergleich zu einer H-för migen Verstärkung, die aus flachen oder schlauchförmigen Geflechten gebildet wurde, wobei unter Verwendung des erfindungsgemäßen H-förmigen Geflechts geformte Kunststoffe eine hohe Festigkeit aufweisen. Das Geflecht ist besonders vorteilhaft als Verstärkung für faserverstärkte Kunststoffe bzw. Kunststoffteile verwendbar die wiederholten oder häufi gen Biegungen ausgesetzt sind.

Claims

1. Flechtverfahren, bei dem Spulenträger entlang Bahnen be wegt werden, die mehrere Flechtbereiche verbinden, um Garne oder Faserbündel in einem bestimmten Flechtbereich, in einem weiteren Flechtbereich oder in allen Flechtbe reichen zu flechten.

2. Geflecht mit in Längsrichtung unterschiedlichen Quer schnittsformen, das durch das in Anspruch 1 beschriebene Verfahren hergestellt wurde.

3. Geflecht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Geflecht aus Fäden bzw. Strängen von Glasfasern, Carbon fasern, Aramidfasern o. ä. gebildet ist.

4. Geflecht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Geflechte als Kernstruktur bzw. Verstärkung für faserver stärkte Kunststoffe verwendet werden.

5. Flechtvorrichtung mit mehreren Flechtbereichen, die je weils verschiedene Bahnen (1; 101) aufweisen, sowie Ver bindungsbahnen (2), die die Flechtbereiche miteinander verbinden.

6. Flechtvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, daß an den Verbindungsbahnen (2) Klappen vorgesehen sind, so daß durch geeignete Betätigung der Klappen die Flechtbereiche wechselbar sind.

7. Flechtvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, daß die Flechtvorrichtung einen ersten Flechtbereich (A) aufweist, der mit in einem offenen Kreis angeordneten Bahnen (1) zur Bildung eines flachen Geflechts versehen ist, einen zweiten Flechtbereich (B), der mit in einem geschlossenen Kreis angeordneten Bahnen (1) zur Bildung eines schlauchförmigen Geflechts versehen ist, sowie Ver bindungsbahnen (2), die den ersten Flechtbereich (A) mit dem zweiten Flechtbereich (B) verbinden.

8. Flechtvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich net, daß eine Sammelführung, die eine Flechtstelle be stimmt, wo die Fäden oder Faserstränge zusammengeführt oder geflochten werden, so angeordnet ist, daß sie zwi schen einer Stellung über der Mitte des ersten Flechtbe reichs (A) und einer Position über der Mitte des zweiten Flechtbereichs (B) verschiebbar ist.

9. Flechtvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, daß die Flechtvorrichtung einen ersten, mit in einem geschlossenen Kreis angeordneten Bahnen (1) zur Bildung eines schlauchförmigen Geflechts mit größerem Durchmesser versehenen Flechtbereich (C), einen zweiten, mit in einem geschlossenen Kreis angeordneten Bahnen (1) zur Bildung eines schlauchförmigen Geflechts mit einem kleineren Durchmesser versehenen Flechtbereich (D) und Verbindungs bahnen (2) zur Verbindung des ersten und zweiten Flecht bereichs (C, D) an zwei Abschnitten der geschlossenen Kreise aufweist.

10. Flechtvorrichtung mit Ring- bzw. Kurvenbahnen (101), um fassend einen linearen Verbindungsbereich (C₁), zwei halbkreisförmige Bereiche (A₁, A₂), die mit einem Ende des linearen Verbindungsbereichs (C₁) verbunden sind, zwei halbkreisförmige Bereiche (B₁, B₂), die mit dem an deren Ende des linearen Verbindungsbereichs (C₁) verbun den sind, und einer kreisförmigen Seitenbahn (102), die mit dem linearen Verbindungsgbereich (C₁) verbunden ist.

11. Geflecht mit H-förmigem Querschnitt, das von der in An spruch 10 beschriebenen Flechtvorrichtung hergestellt wird.

12. Geflecht nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Geflecht aus Fäden bzw. Strängen von Glasfasern, Car bonfasern, Aramidfasern oder ähnlichem gebildet ist.

13. Geflecht nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Geflechte als Verstärkung bzw. Kern für faserver stärkte Kunststoffe verwendet werden.