DE4113428A1 - Schraubverschluss - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schraubverschluß für
Behälter, mit einem den Mündungsbereich des Behäl
ters abschließenden Verschlußspiegel und mit einem
von diesem ausgehenden Mantel, welcher eine mit der
Außenseite des Behälters zusammenwirkende Verrie
gelungseinrichtung aufweist.
Verschlüsse aller Arten für Behälter, beispiels
weise für Flaschen sind bekannt. Gerade dort kann
es bei einem übermäßigen Druck im Innenraum zum
Bersten der Flasche kommen, wodurch Verwender die
ser Behälter auch verletzt werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Verschluß
für Behälter zu schaffen, der den Mündungsbereich
des Behälters bei einem Überdruck freigibt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verschluß der oben ge
nannten Art mit Hilfe der in Anspruch 1 genannten
Merkmale gelöst. Durch das Überdruckventil, welches
einen Dehnungsbereich im Mantel des Verschlusses
aufweist, kann bei einem Überdruck im Inneren des
zu verschließenden Behälters der Verschlußspiegel
den Mündungsbereich freigeben, so daß ein Druckab
bau durch Abblasen möglich ist. Auf diese Weise
wird ein Überdruck im Inneren des Behälters, der zu
einem sogenannten Blow-off, das heißt, zu einem ge
fährlichen Wegfliegen des Verschlusses, oder zu ei
nem Bersten oder zum Herausschießen des Inhalts
beim ersten Öffnen des Behälters führen kann, si
cher vermieden.
Bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verschlus
ses, bei welchem die Dehnungsstrecke des Überdruck
ventils in einem Abstand vom Übergang zwischen Man
tel und Verschlußspiegel angeordnet ist. Durch den
dabei entstehenden Rand, der den Verschlußspiegel
umgibt, wird dieser so stabilisiert, daß er auch
hohen Innendrücken sicher standhält. Dabei werden
die Abblaseigenschaften nicht beeinträchtigt.
Weiterhin wird eine Ausführungsform des Verschlus
ses bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, daß
zwischen dem Übergang von Verschlußspiegel und Man
tel und der Dehnungsstrecke zumindest einzelne Ver
stärkungszonen vorgesehen sind. Diese führen zu ei
ner weiteren Versteifung des Verschlusses und erhö
hen dessen Funktionssicherheit.
Darüber hinaus wird eine Ausführungsform des Ver
schlusses bevorzugt, bei welcher zwischen Dehnungs
strecke und Verriegelungseinrichtung zumindest ein
zelne Versteifungszonen im Mantel vorgesehen sind.
Diese Konstruktionsweise stellt sicher, daß die bei
einem Überdruck im Mantel auftretenden axialen
Kräfte auf die Dehnungsstrecke konzentriert werden,
daß also Verformungen im übrigen Mantelbereich re
duziert, wenn nicht sogar ganz ausgeschlossen wer
den.
Weiterhin wird eine Ausführungsform des Verschlus
ses bevorzugt, bei welcher die Verriegelungsein
richtung mit Versteifungen vorgesehen ist. Derar
tige Verschlüsse sind zum Verschließen von Behäl
tern mit besonders hohem Innendruck geeignet, weil
Verformungen des Verriegelungsbereichs bis hin zu
hohen Innendrücken vermieden werden.
Bevorzugt wird außerdem eine Ausführungsform des
Verschlusses, bei welchem die Dehnungsstrecke als
durchgehender Ringbereich im Mantel des Verschlus
ses ausgebildet ist. Durch diesen Aufbau wird ein
gleichmäßiges Abheben des Verschlußspiegels vom
Mündungsbereich gewährleistet, so daß der Abblas
druck sehr genau vorbestimmbar ist.
Bevorzugt wird eine weitere Ausführungsform des
Verschlusses, die sich dadurch auszeichnet, daß das
Überdruckventil so ausgebildet ist, daß der Ver
schlußspiegel bei einem vorgegebenen Innendruck als
Ganzes vom Mündungsbereich des Behälters abhebt.
Auf diese Weise kann ein Abblasen mit besonders ho
her Sicherheit gewährleistet werden, weil ein Über
druck auch dann abgebaut werden kann, wenn einzelne
Bereiche des sich öffnenden Schlitzes des Über
druckventils durch Inhaltsstoffe des Behälters ver
legt sind. Dies kann insbesondere bei breiigem In
halt des Behälters der Fall sein.
Bevorzugt wird weiterhin eine Ausführungsform des
Verschlusses, bei welcher die Dehnungsstrecke durch
einen unter einem Bogen verlaufenden Wandbereich
des Mantels gebildet wird, der nach außen gewölbt
ist. Ein derartiger Bogen ist einfach herstellbar,
damit kostengünstig in der Fertigung. Er kann bei
einem Überdruck im Behälter aufgeweitet werden, so
daß sich der Verschlußspiegel vom Mündungsbereich
des Behälters abhebt.
Darüber hinaus wird eine Ausführungsform des Ver
schlusses bevorzugt, bei welcher die Dehnungs
strecke zwei miteinander verbundene Wandabschnitte
aufweist, die unter einem Winkel zueinander verlau
fen. Die Dehnungsstrecke ist damit quasi V-förmig
ausgebildet und kann ebenfalls bei einem Innendruck
des Behälters aufgeweitet werden. Dabei ist die
Herstellung einer derartigen Dehnungsstrecke ein
fach und kostengünstig realisierbar.
Besonders bevorzugt wird ein Verschluß, bei dem die
Dehnungseigenschaften der Dehnungsstrecke einstell
bar sind. Ein derartiger Verschluß ist universell
einsetzbar und an verschiedene Innendrücke an
paßbar. Die Nachgiebigkeit der Dehnungsstrecke kann
durch eine spezielle Formgebung reduziert oder
durch eingebrachte Schlitze erhöht werden, je nach
dem welche Innendrücke mit diesem Verschluß sicher
abgeschlossen werden sollen. Überdies ist es mög
lich, durch speziell vorgegebene Dehnungseigen
schaften eine übermäßige Verformung der Dehnungs
strecke beim ersten Aussetzen des Verschlusses auf
dem Behälter zu vermeiden, so daß die Dehnungsei
genschaften dieses Bereichs erhalten bleiben.
Weitere Ausgestaltungen des Verschlusses ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch ein erstes Aus
führungsbeispiel eines Verschlusses aus
tiefziehfähigem Material;
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch ein De
tail des Verschlusses, aus dem ein weite
res Ausführungsbeispiel ersichtlich ist;
Fig. 3 einen Teilschnitt in Vergrößerung einer
weiteren Ausführungsform der Dehnungs
strecke des Verschlusses;
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Verschlusses mit
Verstärkungen oberhalb der Dehnungs
strecke;
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Verschlusses mit
Verstärkungen im Bereich der Dehnungs
strecke;
Fig. 6 eine Ausführungsform des Verschlusses mit
Einschnitten im Bereich der Dehnungs
strecke und
Fig. 7 einen Verschluß mit Einschnitten im Man
telbereich zur Bildung einer Dehnungs
strecke.
Der im folgenden beschriebene Verschluß ist zum
Verschließen verschiedenster Behälter geeignet, die
unter einem Überdruck stehen. Bevorzugt wird der
Verschluß beispielsweise für Flaschen eingesetzt,
deren Inhalt unter Überdruck steht, der bei einer
zu großen Steigerung auch zum Bersten der Flasche
und damit zu einer Gefährdung des Verbrauchers füh
ren könnte.
Für die Funktion des Überdruckventils des Ver
schlusses ist die Art der Befestigung des Ver
schlusses auf den Behälter irrelevant. Beispiels
weise können Verschlüsse mit einem durchgehenden
Schraubgewinde, mit Gewindeansätzen, mit einem Ba
jonett-Verschluß oder einem Schnappverschluß mit
einem derartigen Überdruckventil ausgestattet wer
den.
Überdies ist das Material des Verschlusses grund
sätzlich frei wählbar. Im folgenden werden aller
dings Verschlüsse in den Figuren erläutert, die aus
einem tiefziehfähigem Material, vorzugsweise Alumi
nium, bestehen.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines
aus Aluminium hergestellten Verschlusses 1 für Be
hälter, der einen dem Mündungsbereich des zu ver
schließenden Behälters abschließenden Verschluß
spiegel 3 sowie einen von diesem ausgehenden Mantel
5 aufweist. Auf der Unterseite des Verschlußspie
gels ist eine Dichtung 7 vorgesehen. Für die Funk
tion des Verschlusses sind sowohl Scheiben- als
auch Compound-Dichtungen aber auch eingeprägte
Dichtungen verwendbar. Fig. 1 zeigt einen profi
lierten Kappenrohling, dessen Wandung noch keiner
lei Verschließeinrichtung, insbesondere keine Ge
windegänge aufweist. Diese werden erst nach dem
Aufsetzen des Verschlusses auf eine Flasche in die
Wandung eingerollt. Im unteren Mantelbereich ist
ein Garantiering 9 dadurch vorgesehen, daß ein ho
rizontaler Schnitt 11 in einem Abstand vom unteren
Rand des Mantels eingebracht wurde, der einzelne
kleine Abreißstege 13 unversehrt bestehen läßt. Un
terhalb der Schnittlinie können auch noch, hier
nicht dargestellte, senkrecht verlaufende
Schwächungslinien, sogenannte Senkrechteinschnitte,
vorgesehen werden.
Es ist auch möglich, einen Verschluß der in Fig. 1
dargestellten Art mit einem Kunststoffgarantiering
herkömmlicher Art zu kombinieren. Dieser wird dann
in eine am unteren Rand des Mantels 5 vorgesehene
Sicke eingesetzt und von dieser gehalten.
In einem Abstand zum Übergangsbereich zwischen dem
Verschlußspiegel 3 und dem Mantel 5 ist eine Deh
nungsstrecke 15 vorgesehen. Die Dehnungsstrecke
wird durch einen nach außen gewölbten Bereich des
Mantels 15 gebildet. Es können einzelne derartige
Bereiche, oder wie bei den hier dargestellten Aus
führungsbeispielen gemäß Fig. 1, ein durchgehender
Ringbereich für die Dehnungsstrecke 15 vorgesehen
werden.
Im einzelnen besteht die Dehnungsstrecke aus zwei
unter einem Winkel α zueinander verlaufenden
Wandabschnitten 17 und 19, die in einem unter einem
Radius verlaufenden Verbindungsbereich 21 überge
hen. Der Verbindungsbereich ist hier unter einem
Radius r gewölbt.
Der Winkel α kann in einem weiteren Bereich vari
iert werden, in Abhängigkeit davon, welche Deh
nungseigenschaften die Dehnungsstrecke haben soll.
So kann der Winkel α in einem Bereich von 160° bis
3°, vorzugsweise von 100° bis 20°, insbesondere in
einem Bereich von etwa 45° bis 30°, liegen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei
spiel steht die Winkelhalbierende 23 des Winkels α
etwa senkrecht auf der Mittelachse 25 des Ver
schlusses. Es ist jedoch auch möglich, daß die Deh
nungsstrecke asymmetrisch ausgebildet ist und die
Winkelhalbierende unter einem Winkel von beispiels
weise 10° verläuft.
Die Ausschnittsvergrößerung gemäß Fig. 2, die wie
derum einen Teilschnitt durch einen Verschluß 1
darstellt, zeigt eine derartige asymmetrische Deh
nungsstrecke 15, deren oberer Wandbereich 17 etwa
geradlinig verläuft, während der untere Wandbereich
19 praktisch nahtlos in den Verbindungsbereich 21
übergeht, der unter einem Radius R verläuft. Die
Dehnungsstrecke ist gegenüber dem übrigen Mantel
des Verschlusses 1 nach außen gewölbt.
Fig. 3 zeigt wiederum einen Teilschnitt in Ver
größerung durch eine Dehnungsstrecke 15 eines Ver
schlusses 1. Gleiche Teile sind wiederum mit glei
chen Bezugszeichen versehen, so daß auf deren Be
schreibung hier verzichtet wird.
Es ist ersichtlich, daß bei diesem Ausführungsbei
spiel die Dehnungsstrecke bogenförmig, insbesondere
kreisbogenförmig, ausgebildet ist, wobei der Krüm
mungsradius praktisch überall gleich ist. Die Deh
nungsstrecke ist hier symmetrisch ausgebildet, das
heißt, die Symmetrieachse 23′ der Dehnungsstrecke
15 steht in etwa senkrecht auf der Mittelachse 25
des Verschlusses 1.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Oberkante ei
nes weiteren Ausführungsbeispiels eines Verschlus
ses 1, der oberhalb der Dehnungsstrecke 15 mit Ver
stärkungssicken 27 versehen ist. Auf diese Weise
wird der Verschlußspiegel von einem besonders sta
bilen Wandbereich umgeben. Eine axiale Ausdehnung
des Mantels 5 bei einem Überdruck im Behälter wirkt
sich daher nicht so stark auf den Wandbereich des
Verschlußspiegels aus. Die Dehnungskräfte, die zu
axialen Kräften im Mantel 5 führen, werden daher
besonders gut in die Dehnungsstrecke 15 eingelei
tet.
Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel des Verschlus
ses gemäß Fig. 5 ist die Dehnungsstrecke 15 mit
Verstärkungssicken 29 versehen. Diese Maßnahme
führt zu einer Versteifung der Dehnungsstrecke, so
daß ein Verschluß dieser Art erst auf höhere Über
drücke im Inneren des verschlossenen Behälters rea
gieren wird, als die anhand der Fig. 1 bis 4 er
läuterten.
Anhand der Seitenansicht des Eckbereichs eines Ver
schlusses 1 in Fig. 6 wird deutlich, daß es auch
möglich ist, die Dehnungsstrecke 15 zu schwächen.
Dies wird bei dem hier dargestellten Ausführungs
beispiel dadurch erreicht, daß in die Wandungen der
Dehnungsstrecke Schlitze 31 eingebracht werden, die
dazu führen, daß sich die Dehnungsstrecke bereits
bei niedrigeren Drücken im Inneren des Behälters
verformt, so daß sich der Verschlußspiegel 3 vom
Mündungsbereich des zu verschließenden Behälters
abheben kann und der Überdruck abgebaut wird.
Zwischen den Einschnitten 31 in der Dehnungsstrecke
15 bleiben Stege 33 übrig, deren Breite die Festig
keit der Dehnungsstrecke und deren Dehnungsverhal
ten bei einem Überdruck bestimmen. Durch die Wahl
der Breite kann der Druck festgelegt werden, bei
dem der Verschlußspiegel 3 von der Mündungsöffnung
eines Behälters abhebt und den Überdruck abblasen
läßt.
Fig. 7 zeigt schließlich noch ein weiteres Ausfüh
rungsbeispiel eines Verschlusses 1, der einen von
einem Verschlußspiegel 3 ausgehenden Mantel 5 auf
weist. Der Mantel ist unterhalb des Verschlußspie
gels mit einer Dehnungsstrecke 15 versehen, die da
durch gebildet ist, daß unmittelbar in den Mantel 5
mehrere nebeneinanderliegende Schlitze 31 einge
bracht wurden. Die Breite der dabei bestehen blei
benden Stege 33 kann so gewählt werden, daß bei be
stimmten, vorgegebenen Innendrücken im Behälter
eine Dehnung innerhalb dieser Stege auftritt, so
daß der Verschlußspiegel 30 den Mündungsbereich des
zu verschließenden Behälters freigibt und der Über
druck abgebaut wird.
Eine derartige Ausgestaltung der Dehnungsstrecke 15
eignet sich insbesondere für Kunststoffverschlüsse.
Im folgenden soll nun auf die Funktion des Über
druckventils genauer eingegangen werden:
Wenn der Verschluß 1 endgültig auf einen zu ver
schließenden Behälter aufgebracht ist, beispiels
weise dadurch, daß in seine Außenwand ein Schraub
gewinde eingerollt ist, wird der Mündungsbereich
des Behälters durch die Dichtung 7 auf der Unter
seite des Verschlußspiegels 3 druckdicht abge
schlossen. Baut sich nun im Inneren des Behälters
ein Überdruck auf, so wirkt der auf die Unterseite
des Verschlußspiegels und versucht diesen vom Mün
dungsbereich des Behälters abzuheben. Dabei entste
hen im Mantel 5 des Verschlusses 1 axial nach oben
wirkende Kräfte, die damit auch auf die Dehnungs
strecke 15 wirken. Diese kann sich nun aufweiten
und damit eine axiale Längenausdehnung des Mantels
im oberen Bereich des Mantels 5 bewirken, so daß
der Verschlußspiegel 3 sich vom Mündungsbereich des
Behälters abheben kann. Ein Überdruck kann nunmehr
in den Zwischenraum zwischen Verschluß 1 und dem
hier nicht dargestellten Behälter eindringen und
nach außen entweichen.
Die Dehnungseigenschaften der Dehnungsstrecke 15
können auf verschiedene Weise eingestellt werden.
So kann beispielsweise die Wandstärke des Mantels
im Bereich der Dehnungsstrecke reduziert oder ver
stärkt werden, je nachdem, welche Innendrücke abge
schlossen werden sollen. Auch die Formgebung der
Dehnungsstrecke spielt für deren Dehnungsverhalten
eine große Rolle. Die Dehnungskräfte unterscheiden
sich je nach dem eingeschlossenen Winkel α der
Wandabschnitte 17 und 19. Auch der Radius im Ver
bindungsbereich 21 wirkt sich hierbei aus. Je
größer der Winkel α ist und je größer der Radius
gewählt wird, um so "weicher" ist die Dehnungs
strecke. Sie gibt also bei geringeren Innendrücken
nach.
Eine weitere Beeinflussung des Dehnungsverhaltens
der Dehnungsstrecke ist dadurch möglich, daß in
diese Versteifungssicken 29 eingebracht werden
(siehe Fig. 5), die eine Aufweitung der Dehnungs
strecke erschweren. Das heißt also, ein Überdruck
ventil dieser Art wird erst bei einem höheren In
nendruck im Behälter abblasen.
Demgegenüber ist auch eine Erweichung des Dehnungs
bereichs dadurch möglich, daß beispielsweise senk
recht zur Längsachse des Verschlusses verlaufende
Schlitze 31 insbesondere in die Wandungen der Deh
nungsstrecke 15 eingebracht werden. Das Dehnungs
verhalten wird nun von den zwischen den Einschnit
ten 31 liegenden Stegen 33 bestimmt. Je breiter
diese Stege sind, um so härter ist auch der Deh
nungsstreifen 15.
Dieses Prinzip der Schlitze läßt sich auch auf
einen Verschluß übertragen, dessen Dehnungsstreifen
ausschließlich aus derartigen Schlitzen gebildet
ist und der ansonsten in diesem Bereich unverformt
bleibt. Die zwischen den Schlitzen stehenbleibenden
Stege bestimmen die axiale Ausdehnung des Ver
schlusses 1 bei einem Überdruck im Inneren des Be
hälters. Je dünner die Stege sind, um so eher wird
der Verschlußspiegel 3 vom Mündungsbereich des Be
hälters abheben und den Innendruck abblasen lassen.
Der zuletzt beschriebene Verschluß, der auch in Fig.
7 dargestellt ist, zeichnet sich dadurch aus,
daß eine Verformung der Dehnungsstrecke 15 irrever
sibel ist. Das heißt also, wenn die Dehnungsstrecke
15 durch einen Überdruck aufgeweitet wurde, so daß
sich der Verschlußspiegel 3 vom Mündungsbereich des
Behälters abhebt, wird der Behälter nicht wieder
verschlossen. Gegebenenfalls kann mit einem nach
giebigen Kunststoff auch bei einer derartigen Aus
gestaltung des Verschlusses eine Rückverformung er
zielt werden, so daß der Behälter auch nach dem Ab
blasen eines Überdrucks wieder verschlossen ist.
Bei den übrigen Verschlüssen, die anhand der Fig.
1 bis 6 beschrieben wurden, ist davon auszuge
hen, daß eine Verformung der Dehnungsstrecke rever
sibel ist. Wenn also, möglicherweise durch Überwär
mung, der Überdruck nach dem Abblasen endgültig be
seitigt ist, so wird der Behälter bei einer nach
träglichen Abkühlung wieder sicher verschlossen,
wobei die Funktion des Überdruckventils immer noch
gewährleistet ist. Wenn also erneut ein Überdruck
auftritt, kann die Dehnungsstrecke wieder aktiviert
und ein Abblasen des Verschlusses sichergestellt
werden.
Dadurch, daß die Dehnungsstrecke 15 in einem Ab
stand zum Übergangsbereich des Mantels 5 zum Spie
gel 3 angeordnet ist, wird dieser durch einen sta
bilen, auch bei Überdruck sich nicht verformenden
Rand umgeben. Dadurch erhält dieser Teil des Ven
tils eine große Stabilität, die eine sehr genaue
Wiederholbarkeit des Abblasvorgangs gewährleistet.
Für besonders hohe Innendrücke kann der Bereich
zwischen Dehnungsstrecke 15 und Verschlußspiegel 3
durch Verstärkungssicken 27 stabilisiert werden.
Dadurch ergibt sich eine besonders hohe Festigkeit
im Kopfbereich des Verschlusses beziehungsweise in
dem dort integrierten Überdruckventil, so daß auch
hohe Innendrücke sicher gehalten und exakt freige
geben werden, wenn ein bestimmter Grenzwert über
schritten wird.
Eine weitere Stabilisierung des Verschlusses ist
auch durch Verstärkungssicken unterhalb der Deh
nungsstrecke 15 möglich, die sich gegebenenfalls
auch bis in einen Gewindebereich erstrecken können.
Die Verstärkungen im Gewinde sorgen dafür, daß bei
einem hohen Innendruck der Verschluß nicht abge
sprengt werden kann, wodurch Verbraucher gefährdet
würden. Die Verstärkungen im Mantelbereich zwischen
als Verschlußeinrichtung dienendem Gewinde und Deh
nungsstrecke dienen dazu, eine Verformung des Ver
schlusses zu vermeiden. Dadurch werden im Mantel 5
auftretende axiale Kräfte besonders gut in den Deh
nungsbereich der Dehnungsstrecke eingeleitet, so
daß sich ein sehr genau vorhersagbares Aufweitungs
verhalten ergibt. Dadurch ist der Druck, bei dem
das Überdruckventil öffnen wird, genau vorherbe
stimmbar.
Mit den verschiedenen Maßnahmen ist eine gezielte
Versteifung des Mantels 5 und eine Beeinflussung
des Dehnungsverhaltens der Dehnungsstrecke 15 mög
lich. Damit ist der mit dem integrierten Überdruck
ventil versehene Verschluß 1 universell einsetzbar.
Auch bei der Verwendung von Garantieringen, die
beispielsweise mit Aluminiumverschlußkappen kombi
niert werden, bleibt das gewünschte Dehnungsverhal
ten der Dehnungsstrecke erhalten. Beim ersten Auf
setzen des Verschlusses könnten aufgrund der Ver
wendung von Kunststoff-Garantieringen höhere Auf
setzkräfte ausgeübt werden, als beispielsweise bei
einem Verschluß gemäß Fig. 1, bei dem der Garan
tiering 9 erst nach dem Aufsetzen des Verschlusses
1 durch Verformung hergestellt wird. Trotz der hö
heren Aufsetzkräfte kann der Dehnungsbereich 15 an
schließend die gewünschte Aufweitungsfunktion im
Mantelbereich des Verschlusses übernehmen, weil die
Festigkeit der Dehnungsstrecke 15 auch auf die beim
ersten Verschließen eines Behälters auftretenden
Kräfte abgestimmt werden kann. Daher ist es ohne
weiteres möglich, einen Verschluß 1 mit einem Über
druckventil auch in Verbindung mit Garantieringen
zu verwenden. Unabhängig davon, ob diese unmittel
bar in den Mantelbereich des Verschlusses inte
griert sind, wie dies anhand von Fig. 1 erläutert
ist, oder ob diese als separate Teile ausgeführt
sind.
Nach allem ist ohne weiteres ersichtlich, daß die
Dehnungsstrecke 15 sehr leicht durch einen Präge-,
Tiefzieh- oder Rollvorgang in einen Metallverschluß
eingebracht werden kann, ohne daß die Herstellungs
kosten für einen derartigen Verschluß wesentlich
beeinflußt würden. Auch können bei einem Kunst
stoffverschluß Dehnungsstrecken der hier beschrie
benen Art leicht vorgesehen werden, ohne daß die
Herstellungskosten nachteilig beeinflußt würden.
Schließlich ist festzuhalten, daß die äußere Form
des Verschlusses auch durch das integrierte Über
druckventil, welches durch die Dehnungsstrecke und
den Verschlußspiegel gebildet wird, nicht beein
trächtigt wird. Insbesondere können auf die Außen
seite des Verschlusses weiterhin Werbeaufdrucke
aufgebracht werden.
Der Überdruck, bei welchem der Verschluß abbläst,
wird überdies noch dadurch bestimmt, daß die Höhe
der Dehnungsstrecke 15 variiert werden kann, also
der insgesamt von der Verformung betroffene Bereich
des Mantels 5. Dies gilt auch für den Verschluß ge
mäß Fig. 7, dessen Abblasverhalten durch die Länge
der Schlitze 31 einstellbar ist.
Claims (24)
1. Verschluß für Behälter, mit einem den Mün
dungsbereich des Behälters abschließenden Ver
schlußspiegel und mit einem von diesem ausgehenden
Mantel, welcher eine mit der Außenseite des Behäl
ters zusammenwirkende Verriegelungseinrichtung auf
weist, gekennzeichnet durch ein Überdruckventil
(3; 15; 5), welches bei einem vorgegebenen Innendruck
im Behälter durch eine im Mantel (5) des Verschlus
ses (1) vorgesehene Dehnungsstrecke (15) betätigbar
ist.
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dehnungsstrecke (15) in einem Ab
stand vom Übergang zwischen Mantel (5) und Ver
schlußspiegel (1) angeordnet ist.
3. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Übergang
von Verschlußspiegel (3) und Mantel (5) und der
Dehnungsstrecke (15) zumindest einzelnde Verstei
fungszonen vorgesehen sind.
4. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Dehnungs
strecke (15) und Verriegelungseinrichtung zumindest
einzelne Versteifungszonen im Mantel (5) vorgesehen
sind.
5. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriege
lungseinrichtung mit Versteifungen vorgesehen ist.
6. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungs
strecke (15) als durchgehender Ringbereich im Man
tel (5) ausgebildet ist.
7. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruck
ventil so ausgebildet ist, daß der Verschlußspiegel
(3) bei einem vorgegebenen Innendruck als Ganzes
vom Mündungsbereich des Behälters abhebt.
8. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungs
strecke (15) durch einen unter einem Bogen, vor
zugsweise Kreisbogen, verlaufenden Wandbereich des
Mantels (5) gebildet wird, wobei der bogenförmige
Wandbereich nach außen gewölbt ist.
9. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsstrecke
(15) zwei miteinander verbundene Wandabschnitte
(17, 19) aufweist, die unter einem Winkel (α) zuein
ander verlaufen, dessen Scheitel etwa im Verbin
dungsbereich (21) der beiden Wandabschnitte liegt
und der sich zu dem vom Mantel (5) umschlossenen
Innenraum des Verschlusses (1) öffnet.
10. Verschluß nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel (α) im Bereich von 180°
bis 3°, vorzugsweise von 100° bis 20°, insbesondere
von etwa 45° bis 30°, liegt.
11. Verschluß nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Winkelhalbierende (23) des
Winkels (α) praktisch senkrecht auf der Mittelachse
(25) des Verschlusses (1) steht.
12. Verschluß nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wandab
schnitte (17, 19) in Verbindungsbereichen (21) unter
einem Radius (r) ineinander übergehen.
13. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungs
eigenschaften der Dehnungsstrecke (15) einstellbar
sind.
14. Verschluß nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungseigenschaf
ten der Dehnungsstrecke (15) durch spezielle Wahl
der Wandstärke im Bereich der Wandabschnitte
(17, 19), im Bereich des Verbindungsbereichs (21)
zwischen den Wandabschnitten und/oder im Bereich
des Übergangs zwischen Mantel (5) und Dehnungs
strecke (15) einstellbar sind.
15. Verschluß nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Deh
nungskraft Verformungen der Dehnungsstrecke (15),
insbesondere durch Sicken, im Verbindungsbereich
(21) vorgesehen sind.
16. Verschluß nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erniedrigung der
Dehnungskräfte Einschnitte (31) im Dehnungsbereich
(15), die vorzugsweise in axialer Richtung verlau
fen, vorgesehen sind.
17. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsstrecke
(15) durch eine Reduzierung der Wandstärke und/oder
durch Einschnitte im Mantel (5) realisierbar ist.
18. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß
spiegel (3) und der Mantel (5) aus tiefziehbarem
Material, vorzugsweise aus Aluminium, bestehen.
19. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (5)
zur Ausbildung eines Garantierings (9) in seinem
dem Verschlußspiegel (3) abgewandten Endbereich mit
horizontalen und senkrechten Einschnitten versehen
ist.
20. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
gekennzeichnet durch einen separaten, vom unteren
Mantelsaum gehaltenen Garantiering, der vorzugs
weise aus Kunststoff gefertigt ist.
21. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußspiegel
(3) und der Mantel (5) aus Kunststoff gefertigt
sind.
22. Verschluß nach Anspruch 21, gekennzeichnet
durch einen vom Mantel (5) gehaltenen oder aus dem
unteren Mantelsaum gefertigten Garantiering.
23. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriege
lungseinrichtung als durchgehendes Schraubgewinde,
als Gewindenase, als Gewindeabschnitte, als
Schnapp- oder als Bajonett-Verschluß ausgebildet
ist.
24. Verschluß nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß
spiegel (3) zumindest im Auflagebereich auf der
Mündung des Behälters mit einer Dichtung (7) verse
hen ist.
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