DE4109075A1 - Farbfotografischer umkehrfilm - Google Patents
Farbfotografischer umkehrfilmInfo
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
- G03C7/30—Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials
- G03C7/3022—Materials with specific emulsion characteristics, e.g. thickness of the layers, silver content, shape of AgX grains
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Description
Die Erfindung betrifft einen farbfotografischen Umkehrfilm,
der nach bildmäßiger Belichtung, Erstentwicklung,
diffuser Zweitbelichtung oder chemischer Verschleierung,
Farbentwicklung, Bleichen, Fixieren, Wässern und Trocknen
positive transparente Bilder zeigt.
Es ist bekannt, daß der eingangs genannte Farbumkehrfilm
auf einem transparenten Träger in der angegebenen
Reihenfolge wenigstens eine rotempfindliche, wenigstens
einen Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht,
wenigstens eine grünempfindliche, wenigstens
einen Purpurkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht,
eine Gelbfilterschicht und wenigstens
eine blauempfindliche, wenigstens einen Gelbkuppler enthaltende
Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist.
Für eine brilliante Farbwiedergabe, hohe Kantenschärfe
und zur Vermeidung einer allzu starken Abflachung der
Gradation am Fuß der Gradationskurve ist es vorteilhaft,
wenn die Silberhalogenidemulsionen einen möglichst
geringen Anteil an Iodid enthalten. Filme mit niedrigem
Iodidgehalt zeigen jedoch den Nachteil, daß sie keine
gute Verarbeitungsstabilität besitzen: sie reagieren auf
geringste Schwankungen in der Entwicklerzusammensetzung,
wie sie in der Praxis vorkommen, mit Farbstichen, so daß
z. B. Neutralgrautöne nach gelb oder blau verschoben werden.
Außerdem können in solchen Materialien durch bei der
Entwicklung auftretende lokale Änderungen in der Entwicklerzusammensetzung
innerhalb eines Bildes Inhomogenitäten
in den Farbschichten auftreten. Homogene Farbflächen
werden dann wolkig oder schlierig.
Aufgabe der Erfindung war es, ein farbfotografisches
Umkehrmaterial bereitzustellen, das auf die in der
Praxis vorkommenden Schwankungen der Entwicklerzusammensetzung
nicht mit nennenswerten Änderungen der Farbbalance
reagiert und das nach der Entwicklung keine entwicklungsbedingten
Schlieren oder Wolkigkeit zeigt.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich diese
Aufgabe mit einem Material lösen läßt, bei dem die blauempfindliche
Schicht oder die blauempfindlichen Schichten
Silberbromidiodid-Emulsionen enthalten, die im
Mittel wenigstens 1,5 Mol-% Silberiodid, vorzugsweise
wenigstens 2 Mol-% Silberiodid mehr enthalten als im
Mittel die Silberbromidiodid-Emulsionen der grünempfindlichen
Schicht oder grünempfindlichen Schichten und der
rotempfindlichen Schicht oder rotempfindlichen Schichten
zusammen.
Vorzugsweise enthält das Farbumkehrmaterial nach der
Erfindung zwei oder drei blau-, zwei oder drei grün- und
zwei oder drei rotempfindliche Schichten. Bevorzugt enthalten
die Silberbromidiodidemulsionen der blauempfindlichen
Schichten im Mittel wenigstens 5 Mol-% Silberiodid,
die der grün- bzw. rotempfindlichen Schichten im
Mittel höchstens 4 Mol-% Silberiodid.
Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten
sind Bindemittel, Silberhalogenidkörner und
Farbkuppler.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet.
Diese kann jedoch ganz oder teilweise durch andere
synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe
sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon,
Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Stärke oder Alginate. Halbsynthetische
Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte
Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose,
Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs-
oder Acylierungsmitteln oder durch Aufpfropfung
von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind,
sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige
Schichten erzeugt werden können. Solche funktionellen
Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch
oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung
solcher Gelatinen wird beispielsweise in The Science and
Technology of Gelatine, herausgegeben von A. G. Ward und
A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrieben.
Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen möglichst
geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verunreinigungen
enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit
hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders
vorteilhaft.
Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen
Material befindliche Silberhalogenid ist im
wesentlichen Silberbromidiodid, kann aber auch geringe
Anteile (bis 10 Mol-%) Silberchlorid enthalten. Entscheidend
für den Erfolg ist der Silberiodidgehalt der
blauempfindlichen Schichten einerseits und der grün-
bzw. rotempfindlichen Schichten andererseits.
Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln,
die z. B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder
Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise können
aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren
durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
bevorzugt wenigstens 5 : 1 ist, wobei der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines
Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten
Fläche des Kornes. Die Schichten können aber
auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen,
bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
wesentlich größer als 5 : 1 ist, z. B. 12 : 1 bis 30 : 1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten
Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen der einzelnen
Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung
bedeutet, daß 95% der Körner nicht
mehr als ±30% von der mittleren Korngröße abweichen.
Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch
organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen,
die getrennt hergestellt werden, als Mischung
verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photographique,
Paul Montel, Paris (1967), G. F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Press, London
(1966), V. L. Zelikman et al, Making and Coating Photographic
Emulsions, The Focal Press, London (1966) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden hergestellt
werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des Bindemittels, z. B. der Gelatine und kann
im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner
zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren
gehören z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat
oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammenführung
der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet-
oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt
wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten,
wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten
werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der
Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird
das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem
ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein
definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüberschuß
ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei
Silberionenüberschuß möglich. Außer durch Fällung
können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem
Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner
kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte
Lippman-Emulsion, mit einer schwerer löslichen
Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Während der Fällung und/oder der physikalischen Reifung
der Silberhalogenidkörner können auch Salze oder Komplexe
von Metallen, wie Cd, Zn, Pb, Tl, Bi, Ir, Rh, Fe
vorhanden sein.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibilisierungsfarbstoffen
erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-Wertes
oder durch eine oxidative Behandlung.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer
chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedingungen
- pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhalogenid-
und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen
des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen.
Die Verfahrensweise ist z. B. bei H. Frieser "Die Grundlagen
der Photographischen Prozesse mit Silberhalogeniden"
Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz
von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder
Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe des
Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iridium)
erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen, oberflächenaktive
Verbindungen, wie Thioether, heterocyclische
Stickstoffverbindungen (z. B. Imidazole, Azaindene)
oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z. B.
bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds",
1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff, und Research Disclosure
Nr. 17 643, Abschnitt III) zugegeben werden. Ersatzweise
oder zusätzlich kann eine Reduktionssensibilisierung
unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze,
Amine, Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formamidinsulfinsäure)
durch Wasserstoff, durch niedrigen pAg
(z. B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z. B. über 8) durchgeführt
werden.
Zusätzlich zu den erfindungsgemäßen Verbindungen sind
Azaindene, vorzugsweise Tetra- und Pentaazaindene, geeignet,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder
Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47 (1952), S. 2-58
beschrieben worden. Weiter können als zusätzliche Antischleiermittel
Salze von Metallen wie Quecksilber oder
Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls substituierte
Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt
werden.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht
zugeordnet sind, zusetzen.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile
Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen,
zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung
der fotografischen Charakteristika (z. B. Entwicklungsbeschleunigung,
hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbindungen,
z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische
oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung:
nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxidverbindungen,
Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, kationische
Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze,
Pyridinverbindungen und andere heterocyclische
Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen,
anionische Tenside, enthaltend eine
Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phosphoniumverbindungen,
anionische Tenside, enthaltend eine
Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phosphorsäure-,
Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureestergruppe,
ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und
Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester
eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten
Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombinationen
und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen
enthält Research Disclosure 17 643/1978 in Abteilung IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet
nach Spektralgebieten - geeignet:
- 1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen. - 2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff enthalten müssen. - 3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für
einen bestimmten Spektralbereich die Eigenempfindlichkeit
des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise
die Blauempfindlichkeit von Silberbromidiodiden.
Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farbkuppler
zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht
oder in einer dazu benachbarten Schicht befinden können.
Gewöhnlich werden den rotempfindlichen Schichten Blaugrünkuppler,
den grünempfindlichen Schichten Purpurkuppler
und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler
zugeordnet.
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Phenol- oder α-Naphtholtyp.
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des
Indazolons oder der Pyrazoloazole.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung,
insbesondere Kuppler vom Typ des
α-Acylacetamids; geeignete Beispiele hierfür sind α-Benzoylacetanilidkuppler
und α-Pivaloylacetanilidkuppler.
Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler,
aber auch um 2-Äquivalentkuppler handeln. Letztere
leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß
sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten,
der bei der Kupplung abgespalten wird.
Die Kuppler enthalten üblicherweise einen Ballastrest,
um eine Diffusion innerhalb des Materials, d. h. sowohl
innerhalb einer Schicht oder von Schicht zu Schicht,
unmöglich zu machen. Anstelle von Kupplern mit einem
Ballastrest können auch hochmolekulare Kuppler eingesetzt
werden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C
12 97 417, DE-A 24 07 569, DE-A 31 48 125, DE-A
32 17 200, DE-A 33 20 079, DE-A 33 24 932, DE-A
33 31 743, DE-A 33 40 376, EP-A 27 284, US-A 40 80 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten
monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddtion oder Polykondensation erhalten
werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt
und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs-
oder Dispersionsmittels hängt von der jeweiligen
Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A 26 09 741 und DE-A 26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A 23 22 027, US-A
28 01 170, US-A 28 01 171 und EP-A 00 43 037 beschrieben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere
oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Verwendung
finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A 25 41 230, DE-A 25 41 274, DE-A
28 35 856, EP-A 00 14 921, EP-A 00 69 671, EP-A
01 30 115, US-A 42 91 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher
Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch mit
Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester,
Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäureester,
Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester,
Alkohole, Phenole, Anilinderivate und
Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat,
Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decylphthalat,
Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat,
Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat,
Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphenylphosphat,
2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat,
Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-tert.-amylphenol,
Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat,
Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-tert.-octylanilin,
Paraffin, Dodecylbenzol und Diisopropylnaphthalin.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht lichtempfindlichen
Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten
aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger
genannt werden, werden in Research Disclosure 17 643
(Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842/1979, Seite 94-97 und
18 716/1979, Seite 650 sowie in EP-A 69 070, 98 072,
1 24 877, 1 25 522 und in US-A 4 63 226 beschrieben.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Silberhalogenidkörnchen
betrifft, unterscheiden. Im allgemeinen
wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket
zusammengefaßt sein (DE-A 19 58 709, DE-A
25 30 645, DE-A 26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende
Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung
der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher
(Latices), Biocide und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films verbessern.
Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben
Verbindungen unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele
sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A 35 33 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A
33 14 794 und 33 52 681), Benzophenonverbindungen (JP-A
2 784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A 37 05 805 und
37 07 375), Butadienverbindungen (US-A 40 45 229) oder
Benzoxazolverbindungen (US-A 37 00 455).
Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie
Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps) und ultraviolettabsorbierende
Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen
Schicht fixiert sein.
Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen
Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe, Styrylfarbstoffe,
Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe.
Von diesen Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe,
Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
Geeignete Weißtöner sind z. B. in Research Disclosure
17 643 (Dez. 1978), Kapitel V, in US-A 26 32 701,
32 69 840 und in GB-A 8 52 075 und 13 19 763
beschrieben.
Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom
Träger am weitesten entfernte Schicht, aber auch gelegentlich
Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie
während der Herstellung die vom Träger am weitesten
entfernte Schicht darstellen, können fotografisch inerte
Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten,
z. B. als Mattierungsmittel oder als Abstandshalter
(DE-A 33 31 542, DE-A 34 24 893, Research Disclosure
17 643, (Dez. 1978), Kapitel XVI).
Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter
liegt insbesondere im Bereich von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter
sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen
im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad aus
dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele
für geeignete Polymere sind Polymethylmethacrylat, Copolymere
aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und
Weißenstabilität sowie zur Verringerung des Farbschleiers
(Research Disclosure 17 643/1978, Kapitel VII)
können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören:
Hydrochinone, 6-Hydroxychromane, 5-Hydroxycumarane,
Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische
gehinderte Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole,
Aminophenole, sterisch gehinderte Amine, Derivate
mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen,
Metallkomplexe.
Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur
als auch eine sterisch gehinderte
Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A
42 68 593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der
Beeinträchtigung (Verschlechterung bzw. Abbau) von
gelben Farbbildern als Folge der Entwicklung von Wärme,
Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung (Verschlechterung
bzw. den Abbau) von purpurroten Farbbildern,
insbesondere ihre Beeinträchtigung (Verschlechterung
bzw. Abbau) als Folge der Einwirkung von
Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A 1 59 644/81)
und Chromane, die durch Hydrochinondiether oder -monoether
substituiert sind (JP-A 89 835/80) besonders
wirksam.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit
den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete
Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion
und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharnstoff),
2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere
Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A
32 88 775, US-A 27 32 303, GB-A 9 74 723 und GB-A
11 67 207) Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di-acryloylhexahydro-1,3,5-triazin
und andere Verbindungen,
die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A
36 35 718, US-A 32 32 763 und GB-A 9 94 869); N-Hydroxymethylphthalimid
und andere N-Methylolverbindungen (US-A
27 32 316 und US-A 25 86 168); Isocyanate (US-A
31 03 437); Azirindinverbindungen (US-A 30 17 280 und US-A
29 83 611); Säurederivate (US-A 27 25 294 und US-A
27 25 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A
31 00 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A 22 25 230 und
DE-A 24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A
24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-Bindung
(JP-A 1 13 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A 43 353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A
41 11 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A
40 13 468), 2-Sulfonyloxypryridiniumsalze (JP-A
1 10 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A 01 62 308), Verbindungen
mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A
40 52 373), Epoxyverbindungen (US-A 30 91 537),
Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A 33 21 313 und US-A
35 43 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure;
Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkonsulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden,
daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu
härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die
zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet
wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende
und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte
Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die geeignete
Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abgeschlossen
ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke
bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr.
Sci. Eng. (1972), 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln
handelt es sich z. B. um Carbamoylpyridiniumsalze,
die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen
der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbindungen
und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Es gibt diffusionsfähige Härtungsmittel, die auf alle
Schichten innerhalb eines Schichtverbandes in gleicher
Weise härtend wirken. Es gibt aber auch schichtbegrenzt
wirkende, nicht diffundierende, niedermolekulare und
hochmolekulare Härter. Mit ihnen kann man einzelnen
Schichten, z. B. die Schutzschicht besonders stark vernetzen.
Dies ist wichtig, wenn man die Silberhalogenid-Schicht
wegen der Silberdeckkrafterhöhung wenig härtet
und mit der Schutzschicht die mechanischen Eigenschaften
verbessern muß (EP-A 01 14 699).
Die erfindungsgemäßen farbfotografischen Umkehrmaterialien
werden üblicherweise durch Erstentwicklung mit
einem Schwarzweißentwickler, diffuse Zweitbelichtung
oder chemische Verschleierung, Farbentwickeln, Bleichen,
Fixieren und Wässern oder Stabilisieren ohne nachfolgende
Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren
zu einem Verarbeitungsschritt zusammengefaßt sein
können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche
Entwicklerverbindungen verwenden, die die Fähigkeit
besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit
Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen
zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen sind
aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe
enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp,
beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-
Diethyl-p-phenyldiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon
amidoethyl)-3-methyl-p-phenyldiamin, 1-(N-Ethyl-N-
hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenyldiamin und 1-(N-Ethyl-
N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere
brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J.
Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist. Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder
eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material nach der Farbentwicklung
gebleicht und fixiert. Als Bleichmittel können z. B.
Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide,
Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet
werden. Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-Komplexe
von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z. B. von
Ethylendiamintetraessigsäure, Propylendiamintetraessigsäure,
Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von
entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate und Peroxide, z. B.
Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine
Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist
oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf
folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig
Formaldehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig
ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom
geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien für die Umkehrverarbeitung
werden hergestellt, indem auf einen mit
einer Haftschicht versehenen Schichtträger aus Cellulosetriacetat
nacheinander die im folgenden aufgeführten
Schichten aufgetragen werden.
- 1. (Antihaloschicht)
schwarzes kolloidales Silbersol mit
0,25 g/m² Ag
1,60 g/m² Gelatine
0,24 g/m² UV-Absorber UV-1 - 2. (Zwischenschicht)
0,64 g/m² Gelatine - 3. (Erste rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,25 µm, 97,5 Mol-% Bromid, 2,5 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,60 g/m² Gelatine 0,59 g/m² Blaugrünkuppler BG 0,24 g/m² Trikresylphosphat (TKP) 0,12 g/m² - 4. (Zweite rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,43 µm, 97 Mol-% Bromid, 3 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,95 g/m² Gelatine 1,96 g/m² Blaugrünkuppler BG 0,95 g/m² TKP 0,48 g/m² - 5. (Zwischenschicht)
Gelatine 1,78 g/m² Verbindung A 0,24 g/m² TKP 0,12 g/m² - 6. (Erste grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,25 µm (98,25 Mol-% Bromid und 1,75 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,67 g/m² Gelatine 1,13 g/m² Purpurkuppler PP 0,22 g/m² TKP 0,10 g/m² - 7. (Zweite grünempfindliche Schicht)
Grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,42 µm, 98,5 Mol-% Bromid und 1,5 Mol-% Jodid)Silberauftrag 1,05 g/m² Gelatine 2,72 g/m² Purpurkuppler PP 1,00 g/m² TKP 0,45 g/m² - 8. (Zwischenschicht)
Gelatine 0,55 g/m² Verbindung A 0,10 g/m² - 9. (Filtergelbschicht)
Gelbes kolloidales SilbersolSilberauftrag 0,11 g/m² Gelatine 0,45 g/m² - 10. (Zwischenschicht)
Gelatine 0,71 g/m² - 11. (Erste blauempfindliche Schicht)
blausensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,28 µm, 96 Mol-% Bromid und 4 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,58 g/m² Gelatine 1,31 g/m² Gelbkuppler GB 0,24 g/m² TKP 0,12 g/m² - 12. (Zweite blauempfindliche Schicht)
blausensibilisierte Silberhalogenidemulsion
(mittl. Korndurchmesser 0,66 µm, 97 Mol-% Bromid und 3 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,66 g/m² Gelatine 2,04 g/m² Gelbkuppler GB 0,83 g/m² TKP 0,41 g/m² - 13. (Zwischenschicht)
Verbindung A 0,54 g/m² Gelatine 0,76 g/m² TKP 0,02 g/m² UV-Absorber UV-2 0,50 g/m² - 14. (Zwischenschicht)
Silberhalogenidemulsion vom Lippman-Typ
(mittl. Korndurchmesser 0,15 µm, 96 Mol-% Bromid und 4 Mol-% Jodid)Silberauftrag 0,20 g/m² Gelatine 0,57 g/m² - 15. (Schutzschicht)
Härtungsmittel 0,87 g/m² Gelatine 0,25 g/m²
Der mittlere Iodidgehalt aller rot- und grünempfindlichen
Schichten zusammen beträgt 2,2 Mol-%; der mittlere
Iodidgehalt der blauempfindlichen Schichten beträgt
3,5 Mol-%.
Ein Versuchsmaterial wurde erhalten, indem die Silberhalogenidemulsionen
in der 11. und 12. Schicht wie nachstehend
beschrieben ausgetauscht werden.
Die Emulsion in Schicht 11 wurde ersetzt durch eine Silberhalogenidemulsion
mit mittl. Korndurchmesser 0,22 µm,
bestehend aus 94 Mol-% Bromid und 6 Mol-% Jodid.
Die Emulsion in Schicht 12 wurde ersetzt durch eine Silberhalogenidemulsion
mit mittlerem Korndurchmesser
0,64 µm, bestehend aus 95 Mol-% Bromid und 5 Mol-%
Iodid.
Der mittlere Iodidgehalt der blauempfindlichen Schichten
beträgt jetzt 5,5 Mol-%.
Die auf diese Weise hergestellten Proben wurden unter
einem Stufenkeil belichtet und einerseits einer Colorumkehrentwicklung
unterzogen, wie beschrieben in "Manual
for PROCESSING Kodak Ektachrome Film using Process E7",
Eastman Kodak Company, 1977 (vergl. Kodak Publikation
Nr. Z-119), und andererseits in zwei Entwicklungsvarianten,
bei denen in der eben zitierten Colorumkehrentwicklung
bei der Erstentwicklung der dort angegebene Kaliumjodidgehalt
von 4,5 mg/l auf 1,5 mg/l bzw. 0 mg/l reduziert
wurde.
Nach der densitometrischen Auswertung wurde die Abweichung
ΔE der Blauempfindlichkeit (B), Grünempfindlichkeit
(G) und Rotempfindlichkeit (R) der Entwicklungsvarianten
gegenüber der angegebenen typgemäßen Verarbeitung
bestimmt.
Wie aus voranstehender Tabelle ersichtlich, treten bei
dem Aufbau gemäß dieser Anmeldung praktisch keine
Empfindlichkeitsänderungen bei Schwankungen des Jodidgehalts
im Erstentwickler auf, so daß die Verarbeitungsstabilität
wesentlich verbessert wurde.
Claims (4)
1. Farbfotografischer Umkehrfilm, der auf einem
transparenten Träger in der angegebenen Reihenfolge
wenigstens eine rotempfindliche, wenigstens einen
Blaugrünkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht,
wenigstens eine grünempfindliche,
wenigstens einen Purpurkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht,
eine Gelbfilterschicht
und wenigstens eine blauempfindliche, wenigstens
einen Gelbkuppler enthaltende Silberhalogenidemulsionsschicht
aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
oder die blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zusammen Silberbromidiodidemulsionen
enthalten, die im Mittel wenigstens 1,5 Mol-%
Silberiodid mehr enthalten als im Mittel die
Silberbromidiodidemulsionen der grünempfindlichen
Schicht oder Schichten und der rotempfindlichen
Schicht oder Schichten zusammen.
2. Farbfotografischer Umkehrfilm nach Anspruch 1, der
zwei oder drei blauempfindliche, 2 oder 3 grünempfindliche
und 2 oder 3 rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
enthält.
3. Farbfotografischer Umkehrfilm nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Silberbromidiodidemulsionen
der blauempfindlichen im Mittel wenigstens
5 Mol-% Silberiodid, die der grün- und rotempfindlichen
im Mittel höchstens 4 Mol-% Silberiodid
enthalten.
4. Farbfotografischer Umkehrfilm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Iodidgehalt
der Emulsionen der blauempfindlichen Schichten
wenigstens 2 Mol-% größer ist als der mittlere
Iodidgehalt aller anderen farbempfindlichen Schichten
zusammen.
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