DE4108192A1 - Sicherheitsgurt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für einen Fahrzeugsitz.

In Abhängigkeit von äußeren klimatischen Bedingungen tritt mehr oder weniger häufig das Problem der elektrostatischen Aufladung von Fahrzeuginsassen ins­ besondere in Kraftfahrzeugen auf. Die Aufladung des oder der Insassen erfolgt von diesem unbemerkt und macht sich in der Regel erst beim Aussteigen und ei­ ner damit verbundenen Berührung der Fahrzeugkarosserie bemerkbar. Dabei kommt es zu einer als unangenehm empfundenen elektrischen Entladung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die beschriebene elektrostatische Aufladung des Fahrzeuginsassen zu vermeiden bzw. diese vom Fahrzeuginsassen unbemerkt auszugleichen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa­ tentanspruchs 1 gelöst. Danach weist der Sicherheitsgurt Mittel zum Ausgleich unterschiedlicher elektrischer Potentiale zwischen dem Fahrzeuginsassen und der Fahrzeugkarosserie auf. Der Sicherheitsgurt ist - zumindest bei Gebrauch desselben - ständig mit dem Fahrzeuginsassen in physischem Kontakt. Dadurch kann kontinuierlich ein Ausgleich zwischen sich aufbauenden unterschiedlichen elektrischen Potentialen stattfinden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar. Vorzugsweise sind in den Sicherheitsgurt leitfähige Metall- oder Kohlefäden eingewebt. Die Gewebestruktur des Gurtes bleibt erhalten. Zugleich können die eingewebten Fäden den Gurt verstärkend wirken.

Besonders günstig ist eine elektrisch leitende Verbindung zwischen einem der Gurtenden und der Karosserie.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden anhand der einzigen Figur erläutert. Diese zeigt eine aufgeschnittene Karosserie eines Kraftfahrzeugs in der Frontansicht mit einem Einzelsitz und einem angelegten 3-Punkt-Sicherheitsgurt. Ein etwa vertikal gerichteter Karosserie­ holm zur Gurtbefestigung ist mit der Ziffer 10 bezeichnet, der Karosseriebo­ den demgegenüber mit der Ziffer 11. Ein Fahrzeugsitz 12 ist über mit einer Sitzfläche 13 verbundenen Schienen 14 auf dem Karosserieboden 11 verschieb­ bar gelagert. Eine Rückenlehne mit Kopfstütze ist mit der Ziffer 15 bezeich­ net.

Zur Sicherung eines nichtgezeigten Fahrzeuginsassen ist ein Sicherheitsgurt vorgesehen, dessen Gurtband 16 sich in üblicherweise von einem Schulteran­ lenkpunkt 17 über ein Hüftschloß 18 bis zu einem unteren Karosseriefixpunkt 19 erstreckt.

Das Gurtband 16 weist in einer Ausführungsform eingewebte Metall- oder Koh­ lefäden auf. Diese können auch als zusätzliche Schicht auf der dem Fahrzeug­ insassen zugewandten Seite des Gurtbandes 16 angeordnet sein. Auch ist eine Beschichtung mit anderen leitfähigen Materialien möglich. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß zwischen dem Gurtband 16 und dem Fahrzeuginsassen ein Ausgleich der elektrostatischen Aufladungen stattfinden.

Zur weiteren Verbindung mit der Fahrzeugkarosserie sind der Schulteranlenk­ punkt 17 und/oder der Karosseriefixpunkt 19 so ausgebildet, daß an diesen Stellen eine leitende Verbindung besteht. Beispielsweise ist am Schulteran­ lenkpunkt 17 eine metallisch blanke das Gurtband 16 führende Umlenkfläche vorgesehen, die, ebenfalls metallisch, mit dem Karosserieholm 10 verbunden ist. Am Karosseriefixpunkt 19 ist das Gurtband 16 zwischen elektrisch lei­ tenden Flächen 20 eingespannt. Letztere sind über einen Zapfen 21 elektrisch leitend mit dem unteren Bereich des Karosserieholms 10 verbunden.

Das Gurtband 16 endet unterhalb des Schulteranlenkpunkts 17 am Karosserie­ holm 10 in einer Aufwickelvorrichtung 22. Auch über diese oder über das Hüftschloß 18 ist eine elektrisch leitende Verbindung zur Karosserie bzw. zum Karosserieholm 10 möglich und vorteilhaft.

In einer nicht gezeigten Ausführungsform sind im Bereich einer Sitzbank, etwa im Fahrzeugfond, erfindungsgemäße Sicherheitsgurte angeordnet. Auch hierbei sind die Gurte über die Anlenkpunkte und/oder Gurtschlösser elek­ trisch leitend mit der Karosserie verbunden.

Bezugszeichenliste

10 Karosserieholm
11 Karosserieboden
12 Sitz
13 Sitzfläche
14 Schienen
15 Rückenlehne
16 Gurtband
17 Schulteranlenkpunkt
18 Hüftschloß
19 Karosseriefixpunkt
20 Fläche
21 Zapfen
22 Aufwickelvorrichtung

Claims (8)

1. Sicherheitsgurt für einen Fahrzeugsitz, gekennzeichnet durch Mittel zum Ausgleich unterschiedlicher elektrischer Potentiale zwischen den Fahr­ zeuginsassen und der Fahrzeugkarosserie.

2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch elektrisch leit­ fähige Bestandteile im oder am Gurtband (16).

3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Fahr­ zeuginsassen zugewandte Seite des Gurtbandes (16) zumindest abschnittsweise elektrisch leitfähige Bestandteile aufweist.

4. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Bestandteile als zumindest einseitige Beschichtung des Gurtbandes (16) oder des Gurtgewebes ausgebildet sind.

5. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eingewebte leitfähige Metall- oder Kohlefäden.

6. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Bestandteile über Kontakte leitend mit Karosserietei­ len (Karosserieholm 10) verbunden sind.

7. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Gurtende leitend mit der Karosserie verbunden ist.

8. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gurtumlenkvorrichtung (Schulteranlenkpunkt 17) zwischen dem Gurt­ band (16) und der Karosserie (Karosserieholm 10) elektrisch leitend ausge­ bildet ist.