DE4103576A1 - Verfahren und vorrichtung zur automatischen analyse - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur automatischen analyseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung zur automatischen
Analyse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Insbesondere dreht es sich hierbei um eine automatische Analyse
mittels eines Titriervorganges. Hierbei werden für jeden Analyse
vorgang einer Reihe von Analysen in definierten Abständen Proben
eines zu analysierenden Stoffes genommen. Die Proben werden einem
Titriergerät mit einer Titriereinrichtung zugeführt. Unter Bestim
mung der zugeführten Menge wird so lange Titer zu jeder Probe zuge
geben und mit ihr vermischt, bis eine dabei durchgeführte Messung
zu einem definierten Endergebnis führt. Die analysierten Proben
werden abgeführt, und die Titriereinrichtung wird in einem Reini
gungsvorgang gesäubert, bevor eine neue Probe analysiert wird.
Wenn man einen solchen Vorgang zur Überwachung eines Prozesses,
insbesondere eines kontinuierlichen Prozesses verwenden will, so
kommt es zum einen darauf an, daß die Analyseergebnisse verläßlich
sind, zum anderen müssen die Analyseergebnisse in möglichst kurzen
Abständen vorliegen, damit beim Regeln des Prozesses möglichst
geringe Fehler auftreten, was neben geringen Meßfehlern des Ist-
Wertes auch eine möglichst hohe obere Grenzfrequenz des Regel
kreises voraussetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß möglichst ge
naue Meßwerte in möglichst kurzen Zeitabständen erhältlich sind.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die im Kennzeichen des An
spruches 1 und vorrichtungsmäßig durch die im Kennzeichen des An
spruches 23 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, daß der für die
Genauigkeit des Meßergebnisses sehr wichtige Reinigungsvorgang an
den zu überwachenden Prozeß optimal angepaßt wird. Diese optimale
Anpassung stellt zum einen eine optimale Analyse- bzw. Meßgenauig
keit, zum anderen eine maximale Analyse- bzw. Meßfrequenz sicher.
Da sich die Parameter des Prozesses - was das Analyseverfahren be
trifft - in den Meßergebnissen widerspiegeln, wird also der Reini
gungsvorgang in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Messung gere
gelt.
Vorzugsweise wird bei Durchführung eines Analysevorgangs vor einer
ersten Titer-Zugabe ein Anfangsmeßwert gewonnen und gespeichert.
Der nachfolgende Analysevorgang wird dann unter Verwerfung der Pro
be vor einer Titer-Zugabe abgebrochen, wenn der bei diesem nachfol
genden Analysevorgang gewonnene Anfangsmeßwert in einem Vergleichs
schritt um mehr als einen voreingestellten Differenz-Anfangsmeßwert
vom zuvor gespeicherten Anfangsmeßwert abweicht. Dann nämlich, wenn
ein solcher Anfangsmeßwert "ungewöhnlich" stark vom vorherigen An
fangsmeßwert abweicht, ist anzunehmen, daß mit der Apparatur oder
der Probenentnahme etwas "nicht stimmt". In den meisten Fällen
liegt dies daran, daß die Apparatur nach dem letzten Analysevorgang
nicht hinreichend gereinigt wurde. Dadurch, daß der eigentliche
Analysevorgang gar nicht stattfindet, sondern vor der Titer-Zugabe
abgebrochen wird, spart man nicht nur Titer (und damit Kosten),
sondern insbesondere auch Zeit, da der Titriervorgang relativ zeit
aufwendig ist.
Da Messungen im allgemeinen streuungsbehaftet sind und man die Ab
hängigkeit von Einzel-Meßwerten und damit ein irrtümliches Verwer
fen von Proben verhindern will, ist es von Vorteil, wenn eine Probe
nur dann verworfen wird, wenn der zugehörige Anfangsmeßwert um mehr
als den voreingestellten Differenz-Anfangsmeßwert vom Mittelwert
aus einer definierten Anzahl von zuvor gespeicherten Anfangsmeßwer
ten abweicht. Das System wird dadurch weniger störungsanfällig.
Vorzugsweise wird nach dem Verwerfen einer Probe ein Reinigungsvor
gang durchgeführt. Zwar hat der Probenentnahme- und -Abführvorgang
eine gewisse reinigende Wirkung, jedoch ist es von Vorteil, wenn
diese durch eine gesonderte Reinigung verstärkt wird. Die Intensi
tät des Reinigungsvorgangs wird vorteilhafterweise in Abhängigkeit
vom Differenz-Anfangsmeßwert eingestellt, so daß bei einem starken
Abweichen vom Erwartungs-Anfangsmeßwert der Reinigungsvorgang stär
ker als bei einem geringen Abweichen durchgeführt wird. Man spart
sich somit bei geringen Abweichungen ein allzu intensives und damit
zeitaufwendiges Reinigen, während andererseits sichergestellt wird,
daß bei großen Abweichungen eine hinreichend gründliche Reinigung
durchgeführt wird.
Insgesamt ist es von Vorteil, wenn die Intensität des Reinigungs
vorgangs in Abhängigkeit vom Endergebnis der zu einer aktuellen
Probe gehörigen Messung durchgeführt wird. Unter dem Begriff
"Intensität" ist entweder die Dauer eines Reinigungsvorgangs oder
die Anzahl von gleichlang dauernden Reinigungsvorgängen zu verste
hen. Diese Maßnahme ist deshalb von Vorteil, weil beim Titrieren
selbst bzw. durch das Titrieren und die dabei entstehenden Substan
zen (Ausflockung) die größte Verschmutzung des Titriergerätes bzw.
der Titriereinrichtung festzustellen ist. Wenn somit viel Titer
zuzuführen ist, wird eine gründlichere Reinigung durchgeführt als
dann, wenn nur wenig Titer zuzuführen ist.
Wie oben beschrieben, wird unter bestimmten Umständen eine Probe
verworfen, ohne daß ein endgültiger Meßwert gewonnen wird. Vorteil
hafterweise speichert man nun die vor dem Verwerfen einer Probe ge
speicherten Meßwerte (ggf. auch Anfangsmeßwerte) so lange und legt
sie allen weiteren Vergleichsschritten als gespeicherten Ver
gleichswert zugrunde, bis ein weiterer Analysevorgang zu einem End
ergebnis geführt hat. Wenn ein solches Endergebnis nicht innerhalb
einer bestimmten Zeitdauer bzw. innerhalb einer bestimmten Anzahl
von Analysevorgängen erhältlich ist, also eine vorbestimmte Anzahl
von Proben verworfen wird, so werden vorteilhafterweise ein Alarm
signal abgegeben und das automatische Verfahren abgebrochen. Dann
wird von einer Bedienungsperson ein manueller Überprüfungs- und
Reinigungsvorgang durchgeführt.
Nach dem Verwerfen einer Probe wird vorzugsweise der voreinge
stellte Differenz-Anfangsmeßwert in definierter Weise verstellt
bzw. korrigiert. Dadurch kann die Toleranz des Systems gegenüber
Streuungen den Systemverhältnissen angepaßt werden. Es wird somit
die zulässige Streuung der Meßwerte vergrößert. Vorzugsweise ge
schieht diese Vergrößerung um einen relativ großen Betrag. Dadurch
ist gewährleistet, daß auch sprunghafte Änderungen im Prozeß, die
zu sprunghaften Änderungen der Meßwerte führen, sehr schnell wieder
zu Meßergebnissen führen, welche zur Prozeßregelung verwendbar
sind. Um nun übergroße Streuungen nach sprunghaften Änderungen der
Meßwerte beizubehalten, wird nach dem Verwerfen einer Probe und
darauffolgendem Verstellen des Differenz-Anfangsmeßwertes dieser
dann in entgegengesetzter Richtung verstellt, wenn ein weiterer
Analysevorgang zu einem Endergebnis führt. Diese Verstellung ge
schieht vorzugsweise mehrfach, und zwar jedesmal in etwas kleineren
Schritten als die zuvor genannte Verstellung, so daß eine asympto
tische Annäherung an einen zulässigen Differenzwert sichergestellt
wird und das Verfahren auch nach sprunghaften Änderungen der Meß
werte nach einer gewissen Anzahl von Analysevorgängen bzw. nach ei
ner gewissen Zeitdauer wieder mit derselben Genauigkeit bzw. Tole
ranz abläuft.
Wie eingangs erwähnt, geschieht durch die Zuführung des Titers die
größte Verschmutzung der Titriereinrichtung. Vorzugsweise wird
darum der Reinigungsvorgang nach dem Verwerfen einer Probe mit ei
ner geringeren Intensität durchgeführt als nach Durchführung eines
zu einem Endergebnis führenden Analysevorgangs, also nach einem
vollständig durchgeführten Titriervorgang. Dadurch wird nicht nur
Reinigungsflüsigkeit (und Abwasser) gespart, sondern auch Zeit.
Der Reinigungsvorgang wird vorzugsweise dann verlängert, wenn das
Ergebnis einer Messung um mehr als einen vorbestimmten Betrag vom
vorhergehenden Endergebnis abweicht. Die Intensität der Reinigung
hängt also von der Änderung der Meßergebnisse ab.
Die für den Reinigungsvorgang benötigte Zeit läßt sich dadurch
minimieren, daß der Reinigungsvorgang dann verkürzt wird, wenn das
Endergebnis einer Messung und/oder ein vor einer ersten Titer-
Zugabe gewonnener Anfangsmeßwert um weniger als einen vorbestimmten
Betrag vom vorherigen Endergebnis und/oder Anfangsmeßwert abweicht.
Diese Verkürzung wird vorzugsweise bis zu einem voreingestellten
Minimalwert getrieben. Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Rei
nigungszeit dann verlängert wird, wenn die Meßwerte stärker von zu
vor gewonnenen und gespeicherten Meßwerten abweichen. Auch dieser
Vorgang wird vorzugsweise wie oben dargestellt zur Approximierung
von Optimalwerten durchgeführt.
Damit sich keine Fehler "einschleichen" können, ist es von Vorteil,
in vorgegebenen Abständen einen Sonder-Reinigungsvorgang mit erhöh
ter Intensität durchzuführen. Dann, wenn nach Durchführung eines
solchen Sonder-Reinigungsvorgangs die danach gewonnenen Anfangsmeß
werte und/oder das danach gewonnene Endergebnis vom zuvor gewonne
nen Anfangsmeßwert bzw. Endergebnis um mehr als einen vorbestimmten
Betrag abweichen, wird die Titriereinrichtung als verschmutzt bzw.
als gestört erkannt. Es wird dann ein Alarmsignal abgegeben und/oder
ein intensiverer Reinigungsvorgang bzw. weitere Reinigungsvor
gänge durchgeführt.
Vorzugsweise werden die Streuung der Anfangsmeßwerte und/oder die
Streuung der Endergebnisse festgestellt (also nicht die Werte
selbst), so daß die Titriereinrichtung dann als verschmutzt und/oder
gestört erkannt wird, wenn die Streuung einen voreingestellten
Betrag überschreitet. Wenn dies der Fall ist, wird (wie oben) ein
Alarmsignal abgegeben und/oder ein intensiverer Reinigungsvorgang
und/oder weitere Reinigungsvorgänge durchgeführt.
Beim Anfahren bzw. Wieder-Anfahren des Verfahrens wird vorzugsweise
ein erster Anfangsmeßwert nach einer manuellen, nicht automatischen
Reinigung gewonnen. Es wird erst dann ein Vergleichsschritt durch
geführt, wenn die Änderung der Anfangsmeßwerte, also die Abweichung
eines Anfangsmeßwertes vom vorhergehenden Anfangsmeßwert einen vor
bestimmten Betrag unterschreitet. Es konnte nämlich festgestellt
werden, daß Anfangsmeßwerte bei derartigen Vorrichtungen oftmals
ein "Einfahren" der Analysevorrichtung voraussetzen, also einen
stationären, eingeschwungenen Zustand.
Bei an sich bekannten Titriergeräten wird der Titer in Einzelmengen
vorbestimmter Volumina zugeführt, wobei diese Volumina einstellbar
sind. Man spart dann Zeit, wenn das Volumen einer ersten Einzel
menge möglichst kurz, aber noch sicher unterhalb der Gesamtmenge an
Titer liegt. Vorzugsweise wird der Betrag, um welchen dieses erste
Einzelmengenvolumen unterhalb der Gesamttitermenge liegt, anhand
der Gesamttitermenge des vorherigen Analysevorgangs bestimmt. Man
kann eine Optimierung des Titriervorgangs (im Sinne einer Zeitmini
mierung) dadurch erreichen, daß dieser Mindestbetrag verringert
wird, wenn die bei einem Analysevorgang zum Endergebnis führende
Titermenge größer ist als die beim vorherigen Analysevorgang fest
gestellte Titermenge. Weiterhin wird der Mindestbetrag dann vergrö
ßert, wenn die bei einem Analysevorgang zum Endergebnis führende
Titermenge kleiner als oder gleich wie die beim vorherigen Analy
sevorgang festgestellte Titermenge ist.
Neben der Optimierung des Reinigungs- und des Titriervorgangs ist
zur Erhöhung der Meßfrequenz auch noch der Modus der Probenentnahme
veränderbar. Vorzugsweise werden die definierten Abstände zur Ent
nahme einer Probe in Abhängigkeit von der Differenz eines Meßergeb
nisses zum vorherigen Meßergebnis gewählt. Die erste Ableitung der
Meßergebnisse über die Probenentnahme(zeit) spielt hier also eine
Rolle. Man wird in diesem Fall dann in kürzeren Zeitabständen Pro
ben entnehmen, wenn sich die Meßergebnisse von Probe zu Probe stär
ker ändern als dann, wenn die Meßergebnisse im wesentlichen unver
ändert bleiben. Dadurch wird eine Art Adaptierung des "Frequenzbe
reiches" der Regelschleife, insbesondere der oberen Grenzfrequenz
an den zu überwachenden Prozeß gewährleistet. Weiterhin wird vor
zugsweise aus dieser Differenz ein Änderungstrend für die Meßergeb
nisse hergeleitet (zweite Ableitung), so daß bei einer stärker wer
denden Änderung der Meßwerte eine Verkürzung der definierten Ab
stände zur Probenentnahme durchführbar ist. Dadurch ergibt sich
eine weitere Optimierung des Regelverhaltens.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschla
gen, welche eine Probenentnahmevorrichtung zur gesteuerten Entnahme
einer zu analysierenden Probe aus einem zu überwachenden Prozeß,
ein Titriergerät mit einer Titriereinrichtung, welcher die Probe
zuführbar ist, einen Titerdosierer zum Zuführen von Titer zur Probe
und zum Abgeben eines der zugeführten Titermenge entsprechenden
Titermengensignals, eine Meßeinrichtung, die ein von der mit der
Probe vermischten Titermenge abhängiges Meßsignal abgibt und eine
Reinigungsvorrichtung umfaßt, um die Titriereinrichtung zu säubern.
Diese Vorrichtung zeichnet sich durch eine Auswerteinrichtung aus,
welche in Abhängigkeit von den Meßsignalen die Reinigungseinrich
tung steuert. Diese umfaßt vorzugsweise einen Speicher mit wahl
freiem Zugriff (RAM) zum Speichern von Anfangsmeßwerten und/oder
von Endergebnissen, einen Festwertspeicher (ROM) zum Speichern von
Programmen und Rechnereinrichtungen, um die eingangs genannten Ver
fahrensschritte durchzuführen. Schließlich sind entsprechende Meß-
und Steuerleitungen vorgesehen, um die verschiedenen Einzelbaugrup
pen anzusteuern bzw. abzufragen, die zur Probenentnahme, zum Ti
trieren, zum Gewinnen von Meßergebnissen, zum Steuern von Ventilen
(Proben-Verwerfung) oder zum Reinigen notwendig sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an
hand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
schematisierter Darstellung, und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Ausführungsform einer Auswertein
richtung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, werden zur Durchführung einer automatischen
Analyse mittels eines Titriervorgangs aus einer Prozeßleitung 1
über eine Entnahmeleitung 2 durch eine Probenentnahmevorrichtung 10
Proben entnommen, die mittels eines Leitungsabschnitts 2′ einem Ti
triergefäß 11 zuführbar sind. Die Probenentnahmevorrichtung 10 ist
über eine Steuerleitung steuerbar.
Eine zur Durchführung des hier gezeigten Verfahrens geeignete Pro
benentnahmevorrichtung ist in der DE 40 08 915 A1 beschrieben.
Die Erfindung wird anhand eines Verfahrens zur Polyelektrolytbe
stimmung erläutert, wobei die mit dem Titriergefäß 11 ausgestattete
Titriereinrichtung in der DE 40 08 916 A1 beschrieben ist.
Diese umfaßt einen im Titriergefäß 11 beweglichen Kolben 12, der
mittels eines steuerbaren Elektromotors 13 antreibbar ist. Im Ti
triergefäß 11 ist ein Paar von Elektroden 14, 14′ angebracht, das
beim Analysevorgang in der Probe untergetaucht ist. Die Elektroden
14, 14′ führen zu einer Meßvorrichtung 15.
Weiterhin ist ein handelsüblicher Titerdosierer 16 vorgesehen, der
aus einem Vorratsbehälter (nicht gezeigt) Titer in das Titriergefäß
11 führen kann.
Weiterhin mündet in das Titriergefäß 11 eine über ein ferneinstell
bares Ventil verschließbare Spülleitung 17.
Am tiefsten Punkt des Titriergefäßes 11 ist eine über ein fernsteu
erbares Entleerungsventil 18 verschließbare Entleerungsleitung vor
gesehen, die in einen Abfallbehälter mündet. Schließlich ist das
Titriergefäß 11 mit einem Piezoquarz-Schwinger 26 verbunden, der
zur Erhöhung der Reinigungswirkung das Gefäß 11 und damit die darin
enthaltene Spülflüssigkeit in Schwingungen versetzt.
Zur Steuerung der in Fig 1 gezeigten Anordnung ist eine Auswert
einrichtung 19 vorgesehen. Diese umfaßt ein I/O-Interface 20, das
Daten (Meßwerte) aus der Meßvorrichtung 15 aufnimmt und diese steu
ert. Weiterhin werden Ausgangsdaten, insbesondere das Titervolumen
aus dem Titerdosierer 16 über dieses I/O-Interface 20 geführt, und
die Titervorrichtung 16 wird über dieses Interface angesteuert.
Ein Ausgangs-Interface 22 ist vorgesehen, um die Probenentnahmevor
richtung 10, den Elektromotor 13, das Ventil in der Spülleitung 17
und das Entleerungsventil 18 sowie den Quarzschwinger 26 anzusteu
ern.
Die Interfaces 20 und 22 sind über Datenleitungen mit einem Mikro
prozessor 21 verbunden. Zur Datenspeicherung bzw. zur Speicherung
von Programmschritten sind ein RAM 24 bzw. ein ROM 23 vorgesehen.
Ein Taktgenerator 25 gibt einen Zeittakt vor.
Im Betrieb wird, gesteuert von der Auswerteinrichtung 19, von der
Probenentnahmevorrichtung 10 ein bestimmtes Volumen einer Probe aus
der Prozeßleitung 1 entnommen und dem Titriergefäß 11 zugeführt.
Dann wird von der Meßvorrichtung 15 eine erste Messung (in diesem
Fall eine Potentialmessung) vorgenommen, deren Ergebnis im RAM 24
gespeichert wird. Wenn der gespeicherte Wert mit einem zuvor ge
speicherten Wert übereinstimmt bzw. um weniger als einen vorbe
stimmten Betrag vom gespeicherten Wert abweicht, so wird der Ti
triervorgang, der weiter unten näher beschrieben wird, durchge
führt.
Weicht der Anfangsmeßwert vom zuvor gespeicherten Anfangsmeßwert um
mehr als einen vorbestimmten Betrag ab, so wird das Ventil 18 ge
öffnet und die im Titriergefäß 11 enthaltene Probe durch Bewegung
des Kolbens 12 durch entsprechende Ansteuerung des Motors 13 ausge
stoßen. Durch Öffnung des Elektromagnetventils in der Spüleinrich
tung 17 wird Spülflüssigkeit (destilliertes Wasser) durchgespült
und unter Weiterbewegung des Kolbens 12 ebenfalls ausgestoßen.
Gleichzeitig wird der Quarzschwinger 26 in Bewegung gesetzt, so daß
eine gründliche Reinigung stattfindet. Die Menge an Spülflüssigkeit
(Öffnungszeit des entsprechenden Magnetventils) sowie die Gesamt
dauer des Spülvorgangs (Dauer der Kolbenbewegung, Dauer der Ultra
schallschwingungen) werden entsprechend der Anfangsmeßwert-Abwei
chung oder abhängig von einem der oben genannten Parameter von der
Auswerteinrichtung 19 gesteuert. Nach Beendigung des Spülvorganges
findet eine erneute Probenentnahme statt.
War im zuvor beschriebenen Meßschritt der Anfangsmeßwert innerhalb
tolerierbarer Grenzen, lag also seine Abweichung vom zuvor gefun
denen Anfangsmeßwert innerhalb einer gespeicherten Grenze, so wird
der Titriervorgang eingeleitet. Hierzu wird der Titerdosierer 16 in
geeigneter, oben beschriebener Weise von der Auswerteinrichtung 19
angesteuert. Gleichzeitig wird von der Meßvorrichtung 15 der in
teressierende Parameter (hier das Potential) gemessen. Der Titrier
vorgang wird dann abgebrochen, wenn ein voreingestellter Meßwert
(gespeichert im RAM 24 oder im ROM 23) erreicht ist.
Sobald dies der Fall ist, wird die beim Titrieren von dem Titerdo
sierer 16 abgegebene Titermenge dem Prozessor 21 mitgeteilt und
gespeichert oder über nicht gezeigte Datenausgabeeinrichtungen als
Meßwert zur Prozeßsteuerung weiterverwendet bzw. angezeigt und/oder
(auf Papier) aufgezeichnet.
Danach findet der oben beschriebene Ausstoß- und Spülvorgang statt,
und zwar vorzugsweise hinsichtlich seiner Intensität (Dauer) in Ab
hängigkeit von aufgefundenen Meßwerten gesteuert. Die einzelnen Pa
rameter wurden oben bereits näher erläutert.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt also darin, daß die ein
zelnen Vorrichtungselemente einerseits steuerbar sind und daß ande
rerseits über eine gemeinsame Auswerteinrichtung Meßergebnisse mit
einander verknüpfbar und die Vorrichtungsteile entsprechend dem
Verknüpfungsergebnis ansteuerbar sind.
Es wird darauf hingewiesen, daß sich die hier gezeigte Vorrichtung
bzw. das hier gezeigte Verfahren nicht nur zur Polyelektrolytbe
stimmung eignen, sondern auch Titriervorgänge zur Feststellung an
derer Parameter gemäß der vorliegenden Erfindung durchführbar sind.
Beispielsweise ist es möglich, anstelle einer Potentialbestimmung
eine pH-Wertbestimmung oder eine Leitfähigkeitsbestimmung durch
zuführen, je nachdem welche Parameter gewünscht bzw. aussagekräftig
sind.
Claims (24)
1. Verfahren zur automatischen Analyse mittels eines Titriervor
gangs, wobei für jeden Analysevorgang einer Reihe von Analy
sevorgängen in definierten Abständen zu analysierende Proben
eines zu analysierenden Stoffes genommen werden, einem Ti
triergerät mit einer Titriereinrichtung zugeführt werden, un
ter Bestimmung der zugeführten Menge so viel Titer mit jeder
Probe vermischt wird, daß eine dabei durchgeführte Messung zu
einem definierten Endergebnis führt, die analysierten Proben
abgeführt werden und die Titriereinrichtung in einem Reini
gungsvorgang gesäubert wird, bevor eine neue Probe analysiert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführung des Reinigungsvorganges in Abhängigkeit
von Ergebnissen der Messung geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Durchführung eines Analysevorgangs vor einer er
sten Titer-Zugabe ein Anfangsmeßwert gewonnen und gespeichert
wird, und daß der nachfolgende Analysevorgang dann vor Titer-
Zugabe abgebrochen und die Probe verworfen wird, wenn der beim
nachfolgenden Analysevorgang gewonnene Anfangsmeßwert in einem
Vergleichsschritt um mehr als einen voreingestellten Diffe
renz-Anfangsmeßwert vom zuvor gespeicherten Anfangsmeßwert ab
weicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Probe dann verworfen wird, wenn der zugehörige An
fangsmeßwert um mehr als den voreingestellten Differenz-Meß
wert vom Mittelwert aus einer definierten Anzahl von zuvor
gespeicherten Anfangsmeßwerten abweicht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Verwerfen einer Probe ein Reinigungsvorgang
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Intensität (Dauer, Anzahl) des Reinigungsvorganges in
Abhängigkeit vom Differenz-Anfangsmeßwert eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Intensität (Dauer, Anzahl) des Reinigungsvorgangs in
Abhängigkeit vom Endergebnis der zur aktuellen Probe gehörigen
Messung durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der bei der Verwerfung einer Probe zugrundeliegende ge
speicherte Meßwert so lange für alle weiteren Vergleichs
schritte als gespeicherter Vergleichswert beibehalten bleibt,
bis ein weiterer Analysevorgang zu einem Endergebnis führt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach einer vorbestimmten Anzahl von Verwerfungsvorgängen
ein Alarmsignal abgegeben und das automatische Verfahren abge
brochen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Verwerfen einer Probe der voreingestellte Diffe
renz-Anfangsmeßwert in definierter Weise verstellt (korri
giert) wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Verwerfen einer Probe und darauffolgendem Ver
stellen des Differenz-Anfangsmeßwertes dieser (jedes Mal) in
entgegengesetzter Richtung (verkleinern) verstellt wird, wenn
ein weiterer Analysevorgang zu einem Endergebnis führt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsvorgang nach dem Verwerfen einer Probe mit
einer geringeren Intensität durchgeführt wird als nach Durch
führung eines zu einem Endergebnis führenden Analysevorgangs.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsvorgang dann verlängert wird, wenn das End
ergebnis einer Messung um mehr als einen vorbestimmten Betrag
vom vorhergehenden Endergebnis abweicht.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsvorgang dann verkürzt wird, wenn das Ender
gebnis einer Messung und/oder ein vor einer ersten Titer-
Zugabe gewonnener Anfangsmeßwert um weniger als einen vorbe
stimmten Betrag vom vorherigen Endergebnis und/oder Anfangs
meßwert abweicht.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in vorgegebenen Abständen ein Sonder-Reinigungsvorgang
unabhängig von Meßergebnissen mit erhöhter Intensität durchge
führt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß dann, wenn nach Durchführung eines Sonder-Reinigungsvor
ganges ein gewonnener Anfangsmeßwert und/oder Endergebnis vom
zuvor gefundenen Anfangsmeßwert und/oder Endergebnis um mehr
als einen vorbestimmten Betrag abweicht, die Titriereinrich
tung als verschmutzt und/oder gestört erkannt wird und ein
Alarmsignal und/oder ein intensiverer Reinigungsvorgang
und/oder weitere Reinigungsvorgänge durchgeführt werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streuung der Anfangsmeßwerte und/oder der Endergeb
nisse festgestellt und die Titriereinrichtung dann als ver
schmutzt und/oder gestört erkannt wird und ein Alarmsignal ab
gegeben und/oder eine intensivere Reinigung und/oder weitere
Reinigungsvorgänge durchgeführt werden, wenn die Streuung
einen voreingestellten Betrag überschreitet.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Anfangsmeßwert nach einer manuellen (nicht au
tomatischen) Reinigung gewonnen wird und erst dann ein Ver
gleichsschritt durchgeführt wird, wenn die Änderung der An
fangsmeßwerte weniger als einen vorbestimmten Betrag aufweist.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Titer in Einzelmengen vorbestimmter Volumina zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen einer ersten Einzelmenge um einen vorbestimm
ten Mindestbetrag unter der Gesamttitermenge des vorherigen
Analysevorgangs gewählt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mindestbetrag verringert wird, wenn die beim Analyse
vorgang zum Endergebnis führende Titermenge größer ist als die
beim vorherigen Analysevorgang festgestellte Titermenge.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mindestbetrag dann vergrößert wird, wenn die bei einem
Analysevorgang zum Endergebnis führende Titermenge kleiner als
die oder gleich der beim vorherigen Analysevorgang festge
stellten Titermenge ist.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die definierten Abstände zur Entnahme einer Probe in Ab
hängigkeit von der Differenz eines Meßergebnisses zum vorheri
gen Meßergebnis gewählt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Differenz ein Änderungstrend für die Meßergebnisse
hergeleitet wird und bei stärker werdender Änderung eine Ver
kürzung der definierten Abstände durchgeführt wird.
23. Vorrichtung zur automatischen Analyse mittels eines Titrier
vorgangs, umfassend
eine Probenentnahmevorrichtung (10) zur gesteuerten Entnahme einer zu analysierenden Probe aus einem Prozeß;
ein Titriergerät (11-16) mit einer Titriereinrichtung (11, 12), welcher die Probe zuführbar ist,
einen Titerdosierer (16) zum Zuführen von Titer zur Probe und zum Abgeben eines der zugeführten Titermenge entsprechenden Titermengensignals;
eine Meßeinrichtung (14, 15), die ein von der mit der Probe vermischten Titermenge abhängiges Meßsignal abgibt, und eine Reinigungsvorrichtung (17, 18) zum Säubern der Titrier einrichtung (11, 12),
gekennzeichnet durch eine Auswerteinrichtung (19), die in Abhängigkeit von den Meß signalen die Reinigungseinrichtung (17, 18) steuert.
eine Probenentnahmevorrichtung (10) zur gesteuerten Entnahme einer zu analysierenden Probe aus einem Prozeß;
ein Titriergerät (11-16) mit einer Titriereinrichtung (11, 12), welcher die Probe zuführbar ist,
einen Titerdosierer (16) zum Zuführen von Titer zur Probe und zum Abgeben eines der zugeführten Titermenge entsprechenden Titermengensignals;
eine Meßeinrichtung (14, 15), die ein von der mit der Probe vermischten Titermenge abhängiges Meßsignal abgibt, und eine Reinigungsvorrichtung (17, 18) zum Säubern der Titrier einrichtung (11, 12),
gekennzeichnet durch eine Auswerteinrichtung (19), die in Abhängigkeit von den Meß signalen die Reinigungseinrichtung (17, 18) steuert.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß Speichereinrichtungen (23, 24) zum Speichern von Meßwerten
und von Programmen sowie ein Mikroprozessor (21) zum Verknüp
fen von Meßdaten und gespeicherten Programmen in der Auswert
einrichtung (19) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914103576 DE4103576A1 (de) | 1991-02-06 | 1991-02-06 | Verfahren und vorrichtung zur automatischen analyse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914103576 DE4103576A1 (de) | 1991-02-06 | 1991-02-06 | Verfahren und vorrichtung zur automatischen analyse |
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ID=6424488
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DE (1) | DE4103576A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4205894A1 (de) * | 1992-02-26 | 1993-09-02 | Martin Rahe | Vorrichtung zur erfassung und/oder messung oder kontrolle der beschaffenheit, insbesondere chemischer und/oder biologischer verhaeltnisse mit hilfe von wenigstens einem indikator in fluessigem milieu, insbesondere waessrigem milieu, wie z. b. urin |
FR2748112A1 (fr) * | 1996-04-30 | 1997-10-31 | Tlti Toute La Telephonie Ind | Procede pour determiner une proportion de reactant dans un liquide et appareil automatique correspondant |
WO2007059910A1 (de) * | 2005-11-28 | 2007-05-31 | Btg Instruments Gmbh | Vorrichtung zur analyse von probeflüssigkeiten mit suspendierten stoffen |
-
1991
- 1991-02-06 DE DE19914103576 patent/DE4103576A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chem.-Ing.-Technik, 43. Jg. 1971, Nr. 19, S. 1092-1095 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4205894A1 (de) * | 1992-02-26 | 1993-09-02 | Martin Rahe | Vorrichtung zur erfassung und/oder messung oder kontrolle der beschaffenheit, insbesondere chemischer und/oder biologischer verhaeltnisse mit hilfe von wenigstens einem indikator in fluessigem milieu, insbesondere waessrigem milieu, wie z. b. urin |
FR2748112A1 (fr) * | 1996-04-30 | 1997-10-31 | Tlti Toute La Telephonie Ind | Procede pour determiner une proportion de reactant dans un liquide et appareil automatique correspondant |
WO2007059910A1 (de) * | 2005-11-28 | 2007-05-31 | Btg Instruments Gmbh | Vorrichtung zur analyse von probeflüssigkeiten mit suspendierten stoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4103576C2 (de) | 1993-01-14 |
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