DE4101173A1 - Verfahren und einrichtung zur reinigung von leicht- und sinkstoffe enthaltenden abwaessern - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur reinigung von leicht- und sinkstoffe enthaltenden abwaessernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
Leichtstoffe, z. B. Fett, und Sinkstoffe, insbesondere Stärke,
enthaltenden Abwässern. Solche Abwässer fallen in Schlachthöfen,
Lebensmittel verarbeitenden Betrieben und Küchen an.
Die Abwässer müssen, bevor sie in die Kanalisation eingeletet
werden, in einem Beruhigungsbehälter (Abscheider nach DIN 1999)
behandelt werden. Bei dem verlangsamten Durchströmen des
Abscheiders schwimmen die Leichtstoffe zum Freispiegel auf, während
die Sinkstoffe sich am Boden des Behälters sammeln.
Nachteilig bei dieser Form des Abscheiders ist, daß die
Leichtstoffe zu einer kompakten Schicht erstarren und vor dem Abzug
erst wieder (z. B. durch Wärme oder Strömungsenergie) fließfähig
gemacht werden müssen. Dies ist die Ursache dafür, daß der
Abscheider nur in größeren Zeitabständen entsorgt wird. Dann sind
aber die organischen Bestandteile der abgeschiedenen Stoffe meist
schon in Faulung übergegangen, so daß sie nicht wieder
aufgearbeitet werden können.
Zur Beseitigung dieser Nachteile wurde bereits vorgeschlagen, den
Abscheiderbehälter so auszubilden, daß die Leichtstoffe in frischem
Zustand in kurzen Zeitabständen gewonnen werden können. Hierfür
wird der Abscheider oben mit einer räumlichen Verengung versehen
und der Freispiegel in diese Verengung oder darüber verlegt, so daß
die Leichtstoffe durch Überhöhung oder gewollten Aufstau abfließen
können (DE-OS 38 20 142). Es ist in dieser Anmeldung gesagt, daß
die Abtrennung der Leichtstoffe durch Niederschlagen an gekühlten
Flächen unterstützt werden kann, von denen sie dann wieder
abgeschält werden.
Im Gegensatz hierzu wird jetzt vorgeschlagen, zumindest die Flächen
der oberen räumlichen Verengung gegen Wärmeverlust zu isolieren und
die somit vorzugsweise durch Eigenwärme flüssig gehaltenen
Leichtstoffe während ihres Aufenthalts in der Verengung weiter
einzudicken. Es hat sich gezeigt, daß die Abscheidung der
Leichtstoffe und ihre Eindickung besser ist, wenn sie möglichst
lange flüssig gehalten und noch in diesem Zustand abgezogen werden.
Beim Eindicken tritt auch eine Entlüftung ein, so daß zusammen mit
der Verringerung der feien Oberfläche die Zersetzung der
organischen Leichtstoffe hinausgezögert wird. Wenn in Ausgestaltung
der Erfindung auch in der mittleren Zone des Beruhigungsbehälters
schonend gekrählt wird, dann unterstützen diese Bewegungen die
Koaleszenz nachhaltig und erhöhen den Abscheidegrad.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Prinzip der räumlichen
Zusammenziehung und Eindickung auch auf die Sinkstoffe angewendet
wird. Die Sinkstoffe brauchen jedoch nicht kontinuierlich abgezogen
zu werden.
In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens mehr oder weniger schematisch
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Abscheidegefäß mit symmetrisch
ausgebildetem Boden und Deckel in
Konusform,
Fig. 2 ein anderes Abscheidegefäß mit einem
dem Leichtstoffaustrag dienenden
horizontalen Schneckenförderer, und
Fig. 3 eine dritte Variante, bei der die
Austragsschnecke schräg ansteigt und
einen eigenen Antrieb hat.
Das Abscheidegefäß 1 nach Fig. 1 hat überhöhte Zu- und Abläufe 2, 3,
so daß die in den oberen Konusdeckel 4 aufsteigenden Leichtstoffe
selbsttätig aus dem Abzug 5 austreten können. Der Konusdeckel 4 ist
außen wärmeisoliert (6), so daß die Leichtstoffe auf Grund ihrer
Eigenwärme und schlechten Wärmeleitfähigkeit bis zum Abzug flüssig
bleiben. Ein von oben angetriebenes Krählwerk 7 mit Krählschaufeln
8 sorgt dafür, daß die Leichtstoffe während ihres Anstiegs zum
Abzug 5 noch entwässert, also eingedickt werden und ohne
Ablagerungen vollständig dorthin gelangen. Auch die Abzugsleitung
kann noch wärmeisoliert sein.
Der Absetzbereich für die Sinkstoffe ist hier ebenfalls als
Konusboden 9 ausgeführt. Dort läuft ebenfalls ein Krählwerk 10 mm,
das die Sinkstoffe entwässert und weiterfördert. Die Sinkstoffe
werden im Gegensatz zu den Leichtstoffen durch das Ventil 11
diskontinuierlich abgezogen.
Im zylindrischen Bereich 12 des Abscheidegefäßes 1 liegt ein aus
Krählarmen und Krählstangen bestehendes Krählwerk 13, das den
Abscheiderinhalt in langsamer Rotationsbewegung hält und damit die
Abtrennung beider Stoffgruppen begünstigt.
Bei dem Abscheider 1′ nach Fig. 2 werden nur Leichtstoffe
abgetrennt und in dem Konusdeckel 4′ gesammelt und eingedickt. Die
in dem Abzugschacht 13 aufsteigenden Leichtstoffe werden von einer
horizontal angeordneten Förderschnecke 14 erfaßt und ausgetragen.
Die Förderschnecke wird über ein Kegelradgetriebe 15 vom Antrieb 16
des Krählwerks 17 mit angetrieben.
Bei dem Leichstoffabscheider 1′′ nach Fig. 3 verläuft die
Förderschnecke 14′ schräg aufwärts und ist mit einem eigenen
Antrieb 18 versehen. Auf dem über dem Leichtstoffspiegel liegenden
Förderabschnitt werden die Leichtstoffe entwässert.
Claims (16)
1. Verfahren zum Reinigen von Leichtstoffe, insbesondere Fett,
und Sinkstoffe, insbesondere Stärke, enthaltenden Abwässern in
einem ohne Freispiegel betriebenen Beruhigungsbehälter,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer
unter Ausnutzung ihrer Eigenwärme durch den
Beruhigungsbehälter geleitet und dabei die aufsteigenden
Leichtstoffe flüssig gehalten werden, und daß beide
abgeschiedenen Inhaltsstoffe unter zumindest zweidimensionaler
Konzentrierung durch Krählen eingedickt und kontinuierlich
abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser im
Beruhigungsgefäß auch im mittleren Reinwasserbereich gekrählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinkstoffe
diskontinuierlich abgezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die abgezogenen Leichtstoffe
beim Abziehen entlüftet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leichtstoffe im
Freispiegel aus der Spitze der zweidimensionalen
Konzentrierung ablaufen gelassen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Krählwerke
antriebsseitig gekoppelt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die abgeschiedenen Stoffe
während oder nach der Konzentrierung aktiv weggefördert
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die abgeschiedenen Stoffe
durch Unterdruck abgezogen und durch Filtern weiter entwässert
werden.
9. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis 8, enthaltend ein Beruhigungsgefäß ohne Freispiegel mit
oberer flächiger Verengung, an der der offene Abzug für die
Leichtstoffe angeschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest der
Verengungsbereich (4) des Beruhigungsbehälters (1)
wärmeisoliert ist und ein Krähl- und ggf. Räumwerk (7) für
die Konzentrierung und den aktiven Austrag der Leichtstoffe
aufweist, und daß auch der Sammelbereich der Sinkstoffe eine
flächenhafte Verengung (9) zum unteren Abzug (11) aufweist
und mit einem Krähl- und ggf. Räumwerk (10) ausgestattet ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Krählwerke (8, 10)
antriebsseitig gekuppelt sind und an einer zentralen Welle
befestigt sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß auch der Austrag (5) der
Leichtstoffe wärmeisoliert ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die zentrale Welle im
mittleren Bereich ein Krählwerk (13) zur Unterstützung der
Koaleszenz der eingeleiteten Leichtstoffe aufweist.
13. Einrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Krähl- und Räumwerke als
die Flächen der Verengungsbereiche (4, 9) überstreichende
Räumschilde (8, 10 ) ausgebildet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, mit einer Innenbeschichtung des
Beruhigungsbehälters, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenbeschichtung in den
Verengungsbereichen (4, 9) von den Räumschilden (8, 10)
glattgestrichen ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abzugvorrichtung für die
Leichtstoffe als schrägansteigende Förderschnecke (14′)
ausgebildet ist, die wenigstens größtenteils wärmeisoliert
ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderschnecke (14)
antriebsmäßig mit den Krähl- und Räumwerken (17) gekoppelt
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4101173A DE4101173A1 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Verfahren und einrichtung zur reinigung von leicht- und sinkstoffe enthaltenden abwaessern |
EP92100223A EP0495386A1 (de) | 1991-01-14 | 1992-01-09 | Verfahren zum Abscheiden von Schwimm- und Sinkstoffen aus Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4101173A DE4101173A1 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Verfahren und einrichtung zur reinigung von leicht- und sinkstoffe enthaltenden abwaessern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101173A1 true DE4101173A1 (de) | 1992-07-23 |
Family
ID=6423144
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4101173A Withdrawn DE4101173A1 (de) | 1991-01-14 | 1991-01-17 | Verfahren und einrichtung zur reinigung von leicht- und sinkstoffe enthaltenden abwaessern |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4101173A1 (de) |
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