DE4100167A1 - Schleifmittel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
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Description
Schleifmittel auf Unterlage werden im
allgemeinen in der Weise hergestellt, daß auf einen flexiblen
Träger wie Papier, Gewebe oder Vulkanfiber ein Bindemittel wie
tierischer Leim oder Phenol-Formaldehyd-Harz aufgebracht wird,
in welches das Schleifkorn elektrostatisch oder mechanisch ge
streut wird. Nach Aushärtung dieser sogenannten Grundbindung
ist das Schleifkorn in seiner Stellung auf dem Träger fixiert.
Es wird dann eine zweite Bindungsschicht, die sogenannte Deck
bindung, aufgebracht, die ebenfalls aus tierischen Leimen oder
Resolen, vermischt mit Füllstoffen, bestehen kann. Diese zweite
Bindungsschicht verleiht dem Schleifkorn seine endgültige feste
Verankerung auf dem Träger.
Die Verwendung von Füllstoffen unterschied
licher Art in Bindungssystemen für Schleifmittel wie die er
wähnten Leime oder Resole geschieht aus verschiedenen Gründen.
So wird neben der Streckung durch billigere Stoffe wie z. B.
Kreide auch die Verbesserung der jeweiligen Trocknungs- und
Härtungsverfahren sowie eine Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften der Bindungen angestrebt.
Daneben wird durch die Verwendung sogenannter schleif
aktiver Füllstoffe, wie z. B. Kryolith oder Kaliumfluoroborat,
eine vom jeweiligen Material abhängige, mehr oder minder große
Verbesserung der Schleifleistung erzielt, da diese Stoffe den
Schleifprozeß positiv beeinflussen.
Nach dem Stand der Technik erfolgt die Zugabe in fein
aufgemahlender Form in die Deckbindung. Normalerweise wird die
maximal verarbeitbare Größe durch die üblichen Misch- und Auf
tragsverfahren bestimmt. Nach der DE-PS 31 12 954 C2 werden
schleifaktive Stoffe in festen Schleifkörpern auch in Form von
Granulaten oder Pellets eingesetzt.
Ferner ist bekannt, Mischungen von normalem Schmelz
korund mit sogenanntem Hochleistungsschleifkorn wie z. B. Schleif
korn auf Basis von Aluminiumoxid und Zirkonoxid in eutektischer
Zusammensetzung, im folgenden "Zirkonkorund" genannt, oder poly
kristallinem Aluminiumoxid, im folgenden "Sinterkorund" genannt,
zu verwenden, um die Kosten für die Herstellung von Hochleistung
schleifmitteln zu senken. Dabei werden allerdings besondere An
forderungen an die Kornverteilung der gesamten Mischung gestellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schleifmittel der
fraglichen Art aufzuzeigen, welches nicht den vorgenannten Ein
schränkungen unterliegt und trotzdem mit einem geringeren
Schleifkornanteil und damit reduzierten Kosten eine vergleich
bare Schleifleistung wie die Schleifmittel gemäß dem Stand der
Technik erbringt.
Diese Aufgabe wird bei dem Schleifmittel nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, daß diese Zusatz
stoffe etwa in der Größe des Schleifkornes vorliegen und eine
geringere Härte als das Schleifkorn haben. Es wurde überraschen
derweise gefunden, daß die Schleifleistung sogar erheblich ge
steigert werden kann, wenn Zusatzstoffe etwa in der Größe des
verwendeten Schleifkorns vorliegen, die für sich allein keine
abrasiven Eigenschaften besitzen müssen. Das heißt, es ist keine
bestimmte Härte erforderlich. Ebenso sind schleifaktive Eigen
schaften, wie sie z. B. bei Kryolith bekannt sind, nicht erfor
derlich.
In einer besonders bevorzugten Ausführung der Er
findung wird die räumliche Anordnung von Schleifkorn und Zusatz
stoffen so gewählt, daß die Spitzen des Schleifkorns und der Zu
satzstoffe möglichst in einer Ebene liegen und damit beim Schleif
prozeß gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Schleifmittels
liegt dabei nicht nur in einer erheblichen Ersparnis an teurem
Schleifkorn, sondern vor allem auch in einer signifikanten
Steigerung der Schleifleistung.
Vorteilhaft ist auch die Verwendung einer fein
teiligen, getrockneten und auf die entsprechende Korngröße auf
gesiebten Suspension aus Aluminiumoxid, wie sie z. B. bei der
Herstellung von keramischem Schleifkorn als Vorprodukt mit einer
Mohs-Härte von 1-2 nach der DE-PS 36 04 848 anfällt.
Nach dem üblichen Stand der Technik ist das Auf
bringen von Zusatzstoffen in der Größe der eingesetzten Schleif
körner zusammen mit der Deckbindung nur unter größeren Schwierig
keiten möglich, so daß das erfindungsgemäße Schleifmittel vor
teilhaft so hergestellt wird, daß die Zusatzstoffe mit dem ein
gesetzten Schleifkorn gemischt werden und dieses Gemisch elektro
statisch oder mechanisch in die Grundbindung gestreut wird. In
einer weiteren Ausführung der Erfindung können die beiden
Komponenten auch in zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden
Streuvorgängen aufgebracht werden.
Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Schleifmittels
im Vergleich zum Stand der Technik soll in den nachfolgenden
Beispielen dargestellt werden, ohne daß diese den gesamten Be
reich der Erfindung abdecken:
Auf ein in üblicher Weise ausgerüstetes Polyestergewebe wird
eine Grundbindung bestehend zu 50 Gew.% aus einem Phenol-Resol
mit einem Phenol/Formaldehyd-Verhältnis von 1 : 1,5 und einem
Festkörpergehalt von ca. 80% und 50 Gew.% gemahlener Kreide
als Zusatzstoff mit einer mittleren Teilchengröße von 20 µm in
einer Menge von 220 g/qm mittels Rakelbeschichtung aufgetragen.
Dann wird ein Gemisch aus 33 Vol.% Normalkorund der Korngröße P
36 (nach FEPA-Norm) und 67 Vol.% einer auf die gleiche Korn
größe aufgesiebten Kreide in bekannter Weise elektrostatisch
aufgebracht und in einem üblichen Temperaturprogramm getrocknet
und gehärtet. Die aufgebrachte Schleifkorn/Kreide-Menge beträgt
ca. 645 g/qm.
Anschließend wird die Deckbindung mittels Walzenbeschichtung
aufgetragen, wobei diese zu 50 Gew.% aus einem Phenol-Resol
und zu 50 Gew.% aus synthetischem Kryolith mit einer mittleren
Teilchengröße von 15 µm besteht. Die aufgetragene Menge beträgt
460 g/qm. Die Deckbindung wird ebenfalls in bekannter Weise aus
gehärtet.
Danach wird das so erhaltene Schleifmittel flexibilisiert und zu
einem Endlos-Band von 2000 mm Länge und 50 mm Breite konfektio
niert.
Die Prüfung erfolgt durch Schleifen gegen einen rotierenden
Rundstab von 30 mm Durchmesser aus C 45, Werkstoffnr. 1.0503
nach DIN 669 unter einer Belastung von 35 N, wobei in Intervallen
von je 5 min geschliffen wird. Die Prüfung wird beendet, wenn der
Abschliff pro Intervall unter 50 g absinkt.
Es wird ein Abschliff von 1314 g erzielt.
Ein mit reinem Normalkorund in einer Auftragsmenge von 810 g/qm
bestreutes Vergleichsband erzielt unter sonst gleichen Bedingungen
eine Abschliffleistung von nur 976 g.
Es wird ein Versuchsband gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei ein
Gemisch aus 50 Vol.% Zirkonkorund der Korngröße 36 (nach AINSI)
und 50 Vol.% einer auf die gleiche Korngröße aufgesiebten Kreide
als Zusatzstoff gestreut wird. Die aufgebrachte Menge beträgt
680 g/qm. Die Prüfung erfolgt wie in Beispiel 1 unter einer Be
lastung von 40 N. Die Prüfung wird beendet, wenn der Abschliff
pro Intervall unter 100 g absinkt.
Es wird ein Abschliff von 2182 g erzielt.
Ein mit reinem Zirkonkorund in einer Menge von 908 g/qm bestreute
Vergleichsband erzielt unter sonst gleichen Bedingungen einen Ab
schliff von nur 1745 g.
Es wird ein Versuchsband gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei
jedoch ein Gemisch aus 60 Vol.% Kryolith-Granulat als Zusatz
stoff, aufgesiebt auf Korngröße 36, und 40 Vol.% Zirkonkorund
gestreut wird. Die Prüfung erfolgt gegen einen rotierenden Rund
stab von 30 mm Durchmesser aus rostfreiem Stahl (Werkstoffnr.
1.4301 gewalzt und abgeschreckt, ADW 2, DIN 17 440-7/85). Es
wird in acht Intervallen von je 5 min ein Abschliff von ins
gesamt 1203 g erzielt. Das mit reinem Zirkonkorund bestreute
Vergleichsband erzielt im gleichen Zeitraum einen Abschliff von
nur 660 g.
Es wird ein Versuchsband gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei
jedoch ein Gemisch aus 55 Vol.% Zirkonkorund der Korngröße 36
und 45 Vol.% einer getrockneten, feinteiligen Aluminiumoxid-
Suspension gemäß DE-PS 36 04 848 C2 als Zusatzstoff, aufgesiebt
auf die gleiche Korngröße, gestreut wird. Die Fertigstellung
des Bandes erfolgt wie in den vorangegangenen Beispielen.
Die bereits beschriebene Prüfung gegen C 45 ergibt eine Schleif
leistung von 4293 g bei einem Andruck von 50 N; das mit reinem
Zirkonkorund hergestellte Vergleichsband erzielt unter gleichen
Bedingungen eine Leistung von nur 2165 g.
Die Standzeit des erfindungsgemäßen Schleifmittels beträgt da
bei 25 Intervalle gegenüber nur 12 Intervallen des Vergleichs
bandes.
Es wird ein Versuchsband gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei
ein Gemisch aus 50 Vol.% Sinterkorund der Korngröße 36 und 50
Vol.% einkristallinem Magnesiumoxid der gleichen Korngröße als
Zusatzstoff gestreut wird.
Die Prüfung erfolgt gegen einen rotierenden Rundstab von 30 mm
Durchmesser aus 42 CrMo4 (Werkstoffnr. 1.7225). Es werden unter
einem Andruck von 35 N 20 Intervalle von je 1 min geschliffen.
Der Abtrag beträgt 642 g; ein Vergleichsband mit reinem Sinter
korund erreicht einen Abschliff von nur 545 g im gleichen Zeit
raum.
Claims (9)
1. Schleifmittel auf Unterlage, bestehend aus einem Träger,
Bindemitteln mit feinteiligen Füllstoffen, Schleifkorn
und weiteren Zusatzstoffen in den Bindemitteln, da
durch gekennzeichnet, daß diese Zusatz
stoffe etwa in der Größe des Schleifkornes vorliegen und
eine geringere Härte als das Schleifkorn haben.
2. Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schleifkorn aus Aluminiumoxid und
Zirkonoxid in eutektischer Zusammensetzung besteht.
3. Schleifmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schleifkorn aus polykristallinem
Aluminiumoxid besteht.
4. Schleifmittel nach Anspruch 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schleifkornarten für sich
allein oder in Mischung miteinander verwendet werden.
5. Schleifmittel nach Anspruch 1-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Zusatz
stoffe einen Durchmesser von 50 bis 150%, vorzugsweise
80 bis 120% des mittleren Schleifkorndurchmessers aufweist.
6. Schleifmittel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge an Zusatzstoffen in Schleif
korngröße 5 bis 90 Vol.%, vorzugsweise 20 bis 80 Vol.%, be
zogen auf die Gesamtmenge von Schleifkorn und Zusatzstoffen,
beträgt.
7. Schleifmittel nach Anspruch 1-6, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Zusatzstoffe in Schleif
korngröße alle in Schleifmitteln üblichen Füllstoffe für
sich allein oder in Mischung miteinander verwendet werden
und diese während des Schleifvorganges feinteilig verschleis
sen.
8. Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln nach Anspruch
1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzstoffe und das Schleifkorn gemeinsam oder in ver
schiedenen Schritten aufgebracht werden.
9. Verwendung des Schleifmittels nach Anspruch 1-8 in
daraus konfektionierten Schleifwerkzeugen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |