DE4100053A1 - Kristallisiertes glas mit naturmarmorartigen oberflaechenmustern sowie verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Kristallisiertes glas mit naturmarmorartigen oberflaechenmustern sowie verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein kristallisiertes Glas mit
naturmarmorartigen Oberflächenmustern, insbesondere ein
kristallisiertes Glas eines Pyroxen-Typs, und besonders
ein kristallisiertes Glas eines Diopsid-Typs, zur Ver
wendung als Baumaterial, sowie ein Verfahren zur Her
stellung des kristallisierten Glases.
Kristallisierte Gläser, die dadurch erzielt werden, daß
sie einer Wärmebehandlung ausgesetzt werden, besitzen
höhere Eigenschaften, die sie als Baumaterialien an
stelle von natürlichen Steinen, wie z. B. Marmor oder
Granit, besonders wünschenswert machen. In herkömmli
cher Weise wurden in kristallisierten Gläsern haupt
sächlich β-Wollastonit- oder Forsterit-Typen von kri
stallisierten Gläsern als Baumaterialien verwendet; in
jüngster Zeit haben jedoch kristallisierter Diopsid
(CaO · MgO · 2SiO2) und Enstatit (MgO · SiO2), die
einen besonders erhöhten Widerstand gegenüber Chemika
lien und eine erhöhte mechanische Festigkeit besitzen,
einen Großteil der Aufmerksamkeit für solche Anwen
dungsfälle auf sich gezogen. Beispielsweise sind Ver
fahren zur Herstellung von Pyroxen-Typ kristallisiertem
Glas, die TiO2 oder Fluor als Nukleierungsmittel ver
wenden, in den offengelegten japanischen Patentanmel
dungen 61-2 56 940 und 62-1 08 742 dargelegt worden.
Bei den Verfahren zur Herstellung von Pyroxen-Typ kri
stallisiertem Glas, die in den japanischen offengeleg
ten Patentanmeldungen 61-2 56 940 und 62-1 08 742 offenbart
sind, wird ein geschmolzenes Glas zunächst in eine vor
gegebene Form geformt, um ein Basisglas durch ein Aus
rollverfahren herzustellen, worauf das Basisglas durch
eine Wärmebehandlung kristallisiert wird. Für diese Re
kristallisation ist ein Nukleierungsmittel eine uner
läßliche Komponente. TiO2, das als ein Nukleierungsmit
tel verwendet wird, ist jedoch so teuer, daß es schwie
rig ist, die Rohmaterialkosten niedrig zu halten. Ande
rerseits ist Fluor ein schädliches Material, und es ist
eine Spezialeinrichtung erforderlich, um sein Entwei
chen in die Atmosphäre zu verhindern. Zusätzlich zu
diesen Problemen ist es bei dem oben erwähnten Verfah
ren sehr schwierig, die verschiedenen Verfahrensbedin
gungen zu kontrollieren, wie z. B. die Formgebungstempe
ratur, wenn das Basisglas hergestellt wird. Dies führt
zu einer Einschränkung der Produktion, und da das
Basisglas unter Spannung bleibt, ist ein Glühofen
erforderlich, wodurch es schwierig wird, dieses
kristallisierte Glas in einer großen Menge bei
niedrigen Kosten herzustellen.
Außerdem ist es wünschenswert, daß die Wärmebehand
lungstemperatur, wenn das kristallisierte Glas nach der
Kristallisation wieder erwärmt wird, um einen Biegevor
gang auszuführen, bei 800°C oder niedriger liegt. Ins
besondere bei dieser Temperatur werden die Formen bzw.
Matrizen und andere Nebeneinrichtungen, die beim Biege
vorgang verwendet werden, beschädigt, und da die gebil
deten Kristalle bei den hohen Temperaturen geschmolzen
werden, verschlechtern sich die innewohnenden Eigen
schaften des kristallisierten Glases. Da große Mengen
an Pyroxen-Typ-Kristallen enthalten sein müssen, um die
gewünschten Eigenschaften mit dem obigen Verfahren zu
erhalten, ist ferner die Kristallinität unvermeidbar
hoch. Das Ergebnis ist, daß die Verformungstemperatur
(Tf) des erhaltenen kristallisierten Glases hoch ist,
und es ist schwierig, den Biegungsvorgang bei einer
Wärmebehandlungstemperatur unterhalb 800°C auszuführen.
Ein anderes in diesem Verfahren innewohnendes Problem
besteht darin, daß es selbst bei geringen Änderungen in
der Menge eines enthaltenen Nukleierungsmittels und in
den Kristallisierungsbedingungen vorkommt, daß die Kri
stalle nicht gleichförmig wachsen, so daß es dement
sprechend schwierig wird, die gewünschten Naturstein
muster zu erhalten.
Eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
somit darin, ein kristallisiertes Glas mit naturmarmor
artigen Oberflächenmustern aus einem Pyroxen-Typ, ins
besondere einem kristallisierten Glas eines Diopsid-
Typs, für eine Verwendung als Baumaterial zu schaffen,
bei dem die Nachteile der herkömmlichen Pyroxen-Typ
kristallisierten Gläser ausgeschaltet sind, wodurch die
gewünschten Natursteinmuster erhalten werden, und das
einem Biegungsvorgang ausgesetzt werden kann, ohne daß
Schwierigkeiten durch Wiedererhitzung nach der Kristal
lisation auftreten.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
ein Verfahren zur Herstellung des obigen kristallisier
ten Glases bei niedrigen Kosten und hoher Ausbeute zu
schaffen.
Die zuerst genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein kristallisiertes Glas gemäß dem Patentanspruch 1
gelöst.
Die weitere Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Ver
fahren gemäß Anspruch 3 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Das kristallisierte Glas gemäß der vorliegenden Erfin
dung enthält 45 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis
73 Gew.-% SiO2; 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
23 Gew.-% Al2O3; 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 18
Gew.-% CaO; 0,5 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 6
Gew.-% MgO; 0,1 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 15
Gew.-% BaO; 0 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 15
Gew.-% ZnO; 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 12
Gew.-% Na2O; 0 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 6
Gew.-% K2O; 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 4 Gew.-%
Li2O; 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 8 Gew.-%
B2O3; 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 8 Gew.-%
P2O5; 0 bis 1 Gew.-% As2O3; und 0 bis 1 Gew.-% Sb2O3,
im wesentlichen ohne Nukleierungsmittel (bzw. keim-
bzw. kristallbildendes Mittel), wobei Diopsid-Typ-
Kristalle (in diesem Glas) niedergeschlagen sind.
Die Gründe für die obigen Begrenzungen bei jeder Kompo
nente der Glaszusammensetzung des kristallisierten
Glases gemäß der vorliegenden Erfindung sind folgende:
Falls der SiO2-Gehalt geringer ist als 45 Gew.-%, ist
die Entglasung beträchtlich; falls größer als 75 Gew.-%,
steigt die Viskosität des Glases an, und die Fließ
eigenschaften werden verschlechtert. Falls die Fließei
genschaften gering sind, dann wird die Oberfläche des
kristallisierten Glases rauh, und zwar wegen der gerin
gen Glasmassen, die nicht richtig geschmolzen werden.
Falls der Al2O3-Gehalt kleiner ist als 1 Gew.-%, dann
sind die gebildeten Kristalle rauh, und die Fließeigen
schaften verschlechtern sich; bei mehr als 25 Gew.-%
werden die Schmelzeigenschaften mangelhaft und die
Diopsid-Kristalle werden nicht niedergeschlagen.
Falls der CaO-Gehalt geringer ist als 1 Gew.-%, werden
die Diopsid-Kristalle nur mit Schwierigkeiten niederge
schlagen; bei mehr als 20 Gew.-% sind die Fließeigen
schaften schwach, und unterschiedliche Kristalltypen,
wie Wollastonit (CaO · SiO2)-Kristalle, werden gebil
det.
Falls der MgO-Gehalt kleiner ist als 0,5 Gew.-%, dann
werden die Diopsid-Kristalle nur mit Schwierigkeiten
niedergeschlagen; falls er größer ist als 17 Gew.-%
verschlechtern sich die Fließeigenschaften.
Wenn der BaO-Gehalt kleiner ist als 0,1 Gew.-%, dann
sind die Fließeigenschaften schlecht; falls er größer
ist als 18 Gew.-%, werden die Diopsid-Kristalle nur mit
Schwierigkeiten niedergeschlagen.
Wenn der ZnO-Gehalt größer ist als 18 Gew.-%, dann wer
den die Diopsid-Kristalle nur mit Schwierigkeiten nie
dergeschlagen.
Wenn der Na2O-Gehalt kleiner ist als 1 Gew.-%, dann
verschlechtern sich die Fließeigenschaften; falls er
größer ist als 15 Gew.-%, wird der Widerstand gegenüber
Chemikalien verschlechtert, nimmt der thermische Aus
dehnungskoeffizient zu, und es ist eine Tendenz für
eine aus dem Glas hergestellte Platte vorhanden, sich
leicht zu verwerfen.
Wenn der K2O-Gehalt größer ist als 7 Gew.-%, dann nimmt
der Verwitterungswiderstand ab.
Wenn der Li2O-Gehalt größer als 5 Gew.-%, dann steigen
die Rohmaterialkosten in unerwünschter Weise an.
Beträgt B2O3 mehr als 10 Gew.-%, dann werden die Diop
sid-Kristalle nur mit Schwierigkeiten niedergeschlagen.
Falls P2O5 mehr als 10 Gew.-% beträgt, dann tritt die
Kristallisation nur mit Schwierigkeiten auf.
0 bis 1 Gew.-% von As2O3 und Sb2O3 können als Feinungs
mittel zugegeben werden.
Zusätzlich zu den oben angegebenen Komponenten kann die
erfindungsgemäße Glaszusammensetzung auch herkömmliche
Glas-Farbgebungsmittel enthalten, wie z. B. die Oxide
von Kobalt, Mangan, Chrom, Kupfer, Vanadium, Eisen,
Nickel und dgl. Ein Typ oder zwei oder mehrere Typen
dieser farbgebenden Mittel kann bzw. können bis zu 10
Gew.-% zugegeben werden.
Beim Herstellen eines kristallisierten Glases eines
Diopsid-Typs durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden zunächst kleine Massen bzw. Gemische
aus Glas der oben erwähnten Zusammensetzung zubereitet.
Diese kleinen Glasmassen können in Form von Granulaten,
Pulver, kleinen Feststoffkugeln, kleinen Fragmenten,
Stangen und dgl. sein. Als ein Verfahren zur Erzielung
der kleinen Glasmassen wird ein Wasser-Abschreckverfah
ren, bei dem geschmolzenes Glas in Wasser geschüttet
und abgeschreckt wird, wodurch die kleinen Glasmassen
gebildet werden, bevorzugt, da es große Mengen kleiner
Glasmassen auf einfache Weise erzeugt. Die kleinen
Glasmassen werden zunächst klassifiziert, um Glasmassen
in einem geeigneten Teilchengrößenbereich zu erhalten,
woraufhin sie in eine Form mit gewünschter Formgebung
gebracht und gesammelt werden. Durch eine Wärmebehand
lung der kleinen Glasmassen werden diese Glasmassen
dann erweicht und verformt und einstückig miteinander
schmelzverbunden, und gleichzeitig werden Diopsid-Kri
stalle veranlaßt, sich von der Oberfläche der kleinen
Glasmassen niederzuschlagen, damit sie ein kristalli
siertes Glas eines Diopsid-Typs ergeben. Die so nieder
geschlagenen Glaskristalle stimmen überein mit der
Größe und Form der kleinen Glasmassen, und es werden
feine und hauchdünne Muster in dem kristallisierten
Glas geschaffen, was ein äußeres Aussehen von Granit,
Marmor und anderen Natursteinen schafft. Durch Steue
rung der Größe der kleinen Glasmassen wird auf einfache
und leichte Weise ein kristallisiertes Glas mit dem
gewünschten Natursteinmuster erhalten.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird Diopsid nie
dergeschlagen bzw. ausgefällt, bei dem es sich um ein
Kristall in der Pyroxen-Kristallgruppe handelt. Diopsid
hat einen besonders erhöhten Widerstand gegenüber Che
mikalien und eine erhöhte mechanische Festigkeit, und
aus diesem Grunde ist das durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhaltene kristallisierte Glas in verschie
denen Eigenschaften erhöht bzw. verbessert, die für
eine Verwendung als Baumaterial von Bedeutung sind.
Da andere Kristalle als Diopsid nicht in dem kristalli
sierten Glas, das durch das erfindungsgemäße Verfahren
erzielt worden ist, gebildet sind, ist die Kristallini
tät niedrig, und das Material besitzt eine vergleichs
weise niedrige Verformungstemperatur. Insbesondere da
die Verformungstemperatur des durch das erfindungsge
mäße Verfahren erhaltenen kristallisierten Glases nied
rig ist, ist dieses Material weich und beweglich bzw.
leicht-fließfähig in der Glasmatrixphase bei einer Wär
mebehandlungstemperatur im Bereich von 700 bis 800°C,
wodurch es ermöglicht wird, das kristallisierte Glas zu
biegen, ohne seine Eigenschaften herabzusetzen.
Die Erfindung sei nun unter Bezugnahme auf die nachfol
genden Beispiele im einzelnen erläutert, die lediglich
zur Darlegung der Erfindung gegeben sind und diese
nicht einschränken.
Eine Mischung der nachfolgenden Komponenten wurde bei
1500°C während 16 Std. geschmolzen, um ein geschmolze
nes Glas zuzubereiten:
Gew.-% | |
SiO₂ | |
63,0 | |
Al₂O₃ | 10,0 |
CaO | 8,0 |
MgO | 4,5 |
BaO | 4,5 |
Na₂O | 5,6 |
K₂O | 3,0 |
B₂O₃ | 1,0 |
Sb₂O₃ | 0,4 |
Das geschmolzene Glas wurde im Wasser abgeschreckt, um
granulierte kleine Glasmassen zu erhalten. Die auf
diese Weise erhaltenen kleinen Glasmassen wurden klas
sifiziert, um eine Fraktion mit Teilchendurchmessern im
Bereich von 1 bis 6 mm zu erhalten, und dann wurden
diese Massen in einem Formkasten gesammelt, dessen In
nenwände mit Aluminiumoxyid-Pulver beschichtet waren.
Der die kleinen Glasmassen enthaltende Formkasten wurde
in einen Ofen gestellt und von Raumtemperatur auf
1050°C erwärmt, d. h. auf die Kristallisationstemperatur
des Musters (wie in der Tabelle angegeben), und zwar
bei einer Erwärmungsgeschwindigkeit von 120°C/Std. Nach
einem Halten auf der Kristallisationstemperatur über
etwa zwei Stunden wurde der Ofen abgekühlt, wodurch
eine kristallisierte Glasplatte erhalten wurde.
Als die Oberfläche der so erhaltenen Probe poliert wor
den war, wurden naturmarmorartige Oberflächenmuster in
der Oberfläche festgestellt. Jedes Marmormuster stimmte
überein mit jeder Glasmasse, die im Basisglas verwendet
wurde.
Der niedergeschlagene Kristall, die Kristallinität und
die Verformungs- bzw. Deformations-Temperatur des er
haltenen kristallisierten Glases sind in der TABELLE
aufgeführt. In diesem Beispiel war der niederge
schlagene Kristall nur Diopsid. Die Kristallinität be
trug 25 Gew.-%, und die Deformations-Temperatur (Tf)
betrug 680°C.
Die in diesem Beispiel erthaltene Glasplatte wurde dann
auf einem 950 R-Feuerfest-Formrahmen plaziert, auf 700
bis 800°C erwärmt und dort für 30 Minuten gehalten;
dann wurde sie einem Biegungsprozeß ausgesetzt. Als Er
gebnis wurde eine 950 R-gekrümmte Glasplatte erhalten.
Der Oberfächenzustand dieser Glasplatte war genau der
selbe wie der vor dem Biegungsprozeß.
Der Vorgang nach dem Beispiel 1 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die Formulierung bzw. Zusammensetzung
für jedes Glas durch die Zusammensetzung ersetzt worden
ist, wie sie in der TABELLE aufgeführt ist, wodurch
kristallisierte Glasplatten erhalten wurden.
Als die Oberfläche jeder auf diese Weise erhaltenen
Glasplatte poliert worden war, wurde ein Naturmarmor
muster in allen Glasplatten beobachtet. Alle
Marmormuster stimmten außerdem überein mit jeder
Glasmasse, die in dem Basisglas in diesen Proben
verwendet worden waren.
Der niedergeschlagene Kristall, die Kristallinität und
die Deformations-Temperatur dieser kristallisierten
Gläser sind in der TABELLE festgehalten. Wie in der TA
BELLE veranschaulicht ist, war der niedergeschlagene
Kristall nur Diopsid wie im Beispiel 1, lag die Kri
stallinität im Bereich von 20 bis 28 Gew.-% und die
Deformations-Temperatur (Tf) im Bereich von 630 bis
690°C.
Die in diesen Beispielen erzielten Glasplatten wurden
dann auf einen 950 R-Feuerfest-Formrahmen gelegt, auf
700 bis 800°C erwärmt und dort für 30 Minuten gehalten,
worauf sie einem Biegevorgang ausgesetzt wurden. Als
Ergebnis wurden gekrümmte Glasplatten mit 950 R in der
selben Weise erhalten wie im Beispiel 1. Der Oberflä
chenzustand jeder Glasplatte war genau derselbe wie der
vor dem Biegungsvorgang.
Der Vorgang für das Beispiel 1 wurde wiederholt, mit
der Ausnahme, daß die Zusammensetzung des Glases durch
die Zusammensetzung wie sie in der TABELLE angeführt
ist, ersetzt wurde, wodurch eine vergleichsweise kri
stallisierte Glasplatte erzielt wurde.
Der niedergeschlagene Kristall, die Kristallinität und
die Verformungs-Temperatur dieses vergleichsweise kri
stallisierten Glases betrugen 40 Gew.-% bzw. 900°C (wie
in der TABELLE angegeben), was beträchtlich höher ist
als jene Werte des kristallisierten Glases in den Bei
spielen 1 bis 5 gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie
in der TABELLE gezeigt ist, waren die niedergeschlage
nen Kristalle nicht nur Diopsid, sondern auch Enstatit
und α-Cordierit (2MgO · 2Al2O3 · 5SiO2).
Die erhaltene Vergleichsglasplatte wurde auf einen
950 R-Feuerfestformrahmen gelegt, auf 700 bis 800°C er
wärmt und dort für 30 Minuten gehalten, worauf sie
einem Biegevorgang ausgesetzt wurde. Die
Vergleichsglasplatte zeigte keine Biegung.
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine kristallisiertes Glas
erhalten werden kann, in dem nur Diopsid-Kristalle ge
bildet werden, ohne die Verwendung eines Nukleierungs
mittels, und durch Einstellung der Teilchendurchmesser
der kleinen Glasmassen kann das gewünschte Naturmarmor
muster erzielt werden. Da die Kristallinität und die
Verformungs-Temperatur niedrig sind, ist es außerdem
möglich, daß Glas zu biegen.
Wenn der chemische Widerstand und die mechanische Fe
stigkeit des durch das erfindungsgemäße Verfahren er
haltenen kristallisierten Glases gemessen werden, dann
ergibt sich außerdem, daß die Resultate viel besser
sind als für ein herkömmliches kristallisiertes Glas
eines Pyroxen-Typs, wobei sich zeigt, daß das erfin
dungsgemäße kristallisierte Glas als Baumaterial ge
eignet ist. Die Kristalltype und die Kristallinität,
die in der TABELLE wiedergegeben sind, wurden durch das
Röntgenstrahlen-Diffraktionsverfahren erhalten. Die
Verformungs-Temperatur wurde unter Verwendung eines
Dilatometers gemessen.
Das Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten
Glases mit naturmarmorartigen Oberflächenmustern gemäß
der vorliegenden Erfindung benötigt kein Nukleierungs
mittel, wie z. B. TiO2 oder Fluor, und ist in der Lage,
das kristallisierte Glas mit einer hohen Ausbeute zu
produzieren, so daß die Rohmaterialkosten und die Her
stellungskosten beträchtlich reduziert werden können.
Durch Einstellung der Partikel-Durchmesser der kleinen
Glasmassen können die gewünschten Naturmarmormuster er
zielt werden. Da ein Biegeprozeß durch Wiedererhitzen
des kristallisierten Glases angewendet werden kann, ist
es außerdem möglich, dieses Material in gekrümmten
Oberflächen und dgl. zu verwenden.
Claims (4)
1. Kristallisiertes Glas mit naturmarmorartigen Ober
flächenmustern enthaltend
45 bis 75 Gew.-% SiO2
1 bis 25 Gew.-% Al2O3
1 bis 20 Gew.-% CaO
0,5 bis 17 Gew.-% MgO
0,1 bis 18 Gew.-% BaO
0 bis 18 Gew.-% ZnO
1 bis 15 Gew.-% Na2O
0 bis 7 Gew.-% K2O
0 bis 5 Gew.-% Li2O
0 bis 10 Gew.-% B2O3
0 bis 10 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3und im wesentlichen ohne Nukleierungsmittel, wobei Diopsid-Typ-Kristalle in ihm niedergeschlagen sind.
1 bis 25 Gew.-% Al2O3
1 bis 20 Gew.-% CaO
0,5 bis 17 Gew.-% MgO
0,1 bis 18 Gew.-% BaO
0 bis 18 Gew.-% ZnO
1 bis 15 Gew.-% Na2O
0 bis 7 Gew.-% K2O
0 bis 5 Gew.-% Li2O
0 bis 10 Gew.-% B2O3
0 bis 10 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3und im wesentlichen ohne Nukleierungsmittel, wobei Diopsid-Typ-Kristalle in ihm niedergeschlagen sind.
2. Kristallisiertes Glas nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch
50 bis 73 Gew.-% SiO2
2 bis 23 Gew.-% Al2O3
2 bis 18 Gew.-% CaO
0,5 bis 6 Gew.-% MgO
0,2 bis 15 Gew.-% BaO
0 bis 15 Gew.-% ZnO
1 bis 12 Gew.-% Na2O
0,5 bis 6 Gew.-% K2O
0 bis 4 Gew.-% Li2O
0,1 bis 8 Gew.-% B2O3
0 bis 8 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3wobei es im wesentlichen frei von Nukleierungsmittel ist und Diopsid-Kristalle in ihm niedergeschlagen sind.
2 bis 23 Gew.-% Al2O3
2 bis 18 Gew.-% CaO
0,5 bis 6 Gew.-% MgO
0,2 bis 15 Gew.-% BaO
0 bis 15 Gew.-% ZnO
1 bis 12 Gew.-% Na2O
0,5 bis 6 Gew.-% K2O
0 bis 4 Gew.-% Li2O
0,1 bis 8 Gew.-% B2O3
0 bis 8 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3wobei es im wesentlichen frei von Nukleierungsmittel ist und Diopsid-Kristalle in ihm niedergeschlagen sind.
3. Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten
Glases mit naturmarmorartigen Oberflächenmustern,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Zubereitung kleiner Glasmassen, enthaltend
45 bis 75 Gew.-% SiO2
1 bis 25 Gew.-% Al2O3
1 bis 20 Gew.-% CaO
0,5 bis 17 Gew.-% MgO
0,1 bis 18 Gew.-% BaO
0 bis 18 Gew.-% ZnO
1 bis 15 Gew.-% Na2O
0 bis 7 Gew.-% K2O
0 bis 5 Gew.-% Li2O
0 bis 10 Gew.-% B2O3
0 bis 10 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3wobei es im wesentlichen frei ist von einem Nu kleierungsmittel; - b) Ansammlung der kleinen Glasmassen in einem Form kasten; und
- c) Wärmebehandlung der kleinen Glasmassen, um da durch Diopsid-Typ-Kristalle von der Oberfläche jeder dieser Glasmassen in deren Inneres nieder zuschlagen und diese Glasmassen durch Schmelzung miteinander zu verbinden.
4. Verfahren zur Herstellung eines kristallisierten
Glases nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die kleinen Glasmassen folgende Bestandteile enthal
ten:
50 bis 73 Gew.-% SiO2
2 bis 23 Gew.-% Al2O3
2 bis 18 Gew.-% CaO
0,5 bis 6 Gew.-% MgO
0,2 bis 15 Gew.-% BaO
0 bis 15 Gew.-% ZnO
1 bis 12 Gew.-% Na2O
0,5 bis 6 Gew.-% K2O
0 bis 4 Gew.-% Li2O
0,1 bis 8 Gew.-% B2O3
0 bis 8 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3wobei es im wesentlichen frei ist von Nukleierungs mittel.
2 bis 23 Gew.-% Al2O3
2 bis 18 Gew.-% CaO
0,5 bis 6 Gew.-% MgO
0,2 bis 15 Gew.-% BaO
0 bis 15 Gew.-% ZnO
1 bis 12 Gew.-% Na2O
0,5 bis 6 Gew.-% K2O
0 bis 4 Gew.-% Li2O
0,1 bis 8 Gew.-% B2O3
0 bis 8 Gew.-% P2O5
0 bis 1 Gew.-% As2O3
0 bis 1 Gew.-% Sb2O3wobei es im wesentlichen frei ist von Nukleierungs mittel.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
JP2000884A JP2905529B2 (ja) | 1990-01-05 | 1990-01-05 | ディオプサイド系天然大理石様結晶化ガラスの製造方法 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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