-
Reinigungsvorrichtung für Klosettsitze. Die vorliegende Reinigungsvorrichtung
für Klosettsitze gehört zu der Art von Reinigungsvorrichtungen, bei der die Sitze
unter Drehung gewaschen und getrocknet werden.
-
Bei bekannten Vorrichtungen arbeiten die Wasch- und Trockenvorrichtungen
gleichzeitig an benachbarten Stellen des Sitzes.
-
Im Gegensatz hierfür wird bei der vorliegenden Vorrichtung der Sitz
unter Drehung zunächst ganz gewaschen und dann erst getrocknet, d. h. die Vorgänge
des Waschens und Trocknens werden zeitlich getrennt, und das Trocknen beginnt erst,
wenn der ganze Sitz abgewaschen ist.
-
Dadurch ist eine viel gründlichere Reinigung und bessere Trocknung
möglich, als wenn die beiden Arbeiten gleichzeitig auf dem Sitz vorgenommen werden.
Das Wasser kann auch zum größten Teil schon ablaufen, bevor die Trockeneinrichtung
mit dem Sitz in Berührung kommt, so daß der Sitz weniger naß ist als bei gleichzeitiger
Reinigung und Trocknung. Es ist auch bei dem Aufeinanderfolgen der Arbeiten der
Drehwiderstand geringer, so daß die Vorrichtung leicht von Hand zu drehen oder mit
geringem Kraftaufwand motorisch anzutreiben ist. Die Vorrichtung ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, daß die an die Wasserleitung angeschlossene Waschvorrichtung
und die Trockenvorrichtung hinter dem Sitz um eine senkrechte Achse derart drehbar
angeordnet ist, daß zunächst die Waschvorrichtung und dann die Trockenvorrichtung
über (len je eine Drehung ausführenden Sitz geschwenkt und dann die Reinigungsvorrichtung
in die Anfangslage zurückgeführt wird.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die gesamte Vorrichtung im Längsschnitt, wozu Abb, z eine
Draufsicht ist.
-
Abb. 3 veranschaulicht einen Teil der Vorrichtung im Schnitt in größerem
Maßstabe gezeichnet, und Abb.:I zeigt im gleichen Maßstabe in Draufsicht die Antriebsorgane
der Vorrichtung.
-
Das Becken i ist im wesentlichen von bekannter Bauart und kann aus
Porzellan oder Metall hergestellt sein, wobei letzteres mit einer Schicht von Porzellan,
Emaille o. dgl. überzogen ist. Das aus Metall bestehende
Becken
kann auch mit einem Einsatz aus Porzellan oder aus einem Stoff mit glatter Oberfläche
versehen sein. Hinten weist das Becken i einen Hilfsbehälter 2 auf, der durch die
Kanäle 3 mit ihm in Verbindung steht und welcher auch unabhängig vom Becken angeordnet
sein kann.
-
Auf dem oberen Ende des Beckens ist mittels Schrauben eine der Beckenform
entsprechend ausgeschnittene Platte 4. befestigt, die drei verschiedene Arten von
Rollenlagern 5, 6, 7 hat, deren Rollen sich um auf der Platte befestigte Zapfen
drehen. Durch diese Rollen wird ein ringförmiger Rahmen 8 aus iletall geführt, auf
dem der Sitz 9 befestigt ist. Der durch einen Schnurzug io angetriebene Rahmen 8
dreht sich also um die Achse X -X.
-
Am Umfang des Rahmens sind auf senkrechten Drehzapfen vier Rollen
i i, 12, 13, 1.1 angeordnet, die je unter sich einen Abstand von 15° haben. Diese
Rollen stehen im Eingriff mit den Nocken eines Rades 16, dessen Nabe 17 auf einem
sich auf einer rückwärtigen Verlängerung der Platte 4 befindenden Drehzapfen 18
angeordnet ist. Diese Nabe trägt zwei Einrichtungen 19, 20, die zur feuchten Reinigung
und zur Trocknung des Sitzes dienen. Diese Einrichtungen sind von gleicher Länge
und so eingerichtet, daß sie bei Drehung des Sitzes die der Achse k-k am nächsten
und am entferntesten gelegenen Teile des Sitzes überdecken. Sie sind in mit der
Nabe 17 fest verbundenen kastenförmigen Rahmen untergebracht.
-
Die Benetzungseinrichtung i9 besteht aus einer in dem Rahmen befestigten
Bürste 21 (Abb. 3), deren Rücken mit Löchern 22 zum Wasserdurchtritt versehen ist.
Das Wasser fließt von der Hauptleitung durch einen Hahn, dessen Küken 23 feststeht,
während sich sein mit der Habe 17 fest verbundener Körper 24 um die Achse 18 drehen
kann. Befindet sich diese Einrichtung in der Längsrichtung dds Beckens, so ist der
Hahn geöffnet und ein Wasserfluß überschwemmt den Sitz.
-
Die hierzu um iSo' versetzte Trockeneinrichtung 2o besteht aus einem
schwammartigen Gewebe oder einem ähnlichen wasseraufnehmenden Stoff, der sich leicht
zusammendrückt und über dem ein von einem elektrischen Strome durchflossener Heizdraht
25 angeordnet ist. Der Draht 25 ist an zwei Bürsten 26 angeschlossen, die sich gegen
zwei auf dem Speiserohr 28 isoliert aufgekeilte, leitende Schleifringe 27 legen.
In den Stromkreis ist ein in; der Zeichnung nicht dargestellter Zeitschalter eingeschaltet.
-
Die Anlaßvorrichtung besteht aus einer auf der Nabe 17 losen Seilscheibe
29, die auf einem Bund dieser Nabe aufruht und durch einen mit einer Nase 32 versehenen
Ring 31 in ihrer Lage gehalten wird. Auf einem Bolzen 34. der Scheibe 29 ist eine
Klinke 33 drehbar, die sich unter Einfluß einer Feder 35 gegen den Ring 31 stützt.
In der Rille der Scheibe ist mit doppelter Umschlingung eine Schnur 36 befestigt,
deren eines Ende mit einer Schraubenfeder 37 an der festen Stütze 38 angreift (Abb.
2). Das andere Ende läuft über eine Rolle 39 zu einem in der Zeichnung weggelassenen
Handhebel oder Fußtritt. An demselben Hebel greift in gleicher Weise eine zweite
Schnur 4o an, die das Ventil des Spülbehälters auslöst.
-
In zwei Lagerbügeln 42 (Abb. 4) ist ein Riegel 4i gelagert, der durch
die Feder .13 gegen den Rahmen 8 gedrückt wird. Mit dein Riegel ist ein Arm 44 fest
verbunden, der oberhalb der Scheibe 16 liegt und durch einen auf letzterer befestigten
locken 45 gesteuert wird, während ein auf der Unterseite der Scheibe befestigter
Nocken 46 gegen eine bei 48 drehbare und durch eine Feder 49 gegen den Riegel 41
gedrückte Klinke 47 stößt. Wenn diese Klinke sich gegen die Nase 56 des Riegels
41 legt, so hält sie diesen in seiner hinteren Stellung, so daß ein hinten am Ende
des Riegels isoliert befestigtes Kontaktstück 51 den Unterbrecher 52 des Stromkreises
vom Motor 53 schließt. Die auf der Klinke 47 wirkende Feder 49 stützt sich gegen
das Widerlager 5o.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: In der Benutzungsstellung
des Klosetts (Abb. i und 2) befinden sich die Einrichtungen i9, 2o in einer zur
Längsachse des Beckens senkrechten Ebene, und der zwischen die Rollen 12 und 13
eingreifende Riegel 41 sperrt den Sitz. Nach der Benutzung bewegt man zwecks Reinigung
des Sitzes und des Beckens einen Hebel, der auf die Schnurzüge 36, 4o einen Zug
ausübt. Der Schnurzug 4o öffnet das Spülventil, die Schnur 36 dreht die Scheibe
29, und die sich gegen die Nase 32 legende Klinke bewirkt eine Drehung der Nabe
17 um 90°, so daß die Wascheinrichtung i9 sich über dem Sitz befindet (Abb. 3, 4).
Gleichzeitig wird hierdurch der Wasserhahn geöffnet, und ein Wässerstroin benetzt
den Sitz und fließt teils in das Becken selber, teils in den Behälter 2 ab.
-
Durch den Hebel wird weiter bewirkt, daß der Riegel 41 durch den Nocken
45 zurückgestoßen wird, wobei er durch die Klinke 47 gehalten wird. und den Unterbrecher
52 schließt, so daß der Motor 53 den Sitz zu drehen beginnt. Nachdem der Sitz eine
Drehung von etwa 31o° ausgeführt hat, kommt die Rolle i i mit dem Zahn i i' der
Scheibe
16 in Berührung und veranlaßt eine Drehung der Nabe 17, wodurch der Hahn sich schließt,
anschließend gelangen die Rollen 12, 13, 14 mit den Zähnen 12', 13', i.# in Eingriff,
so daß nach einer vollständigen Drehung des Sitzes die Trockeneinrichtung 2o in
Arbeitsstellung über dem Sitz gelangt, «-o sie während der weiteren Drehung des
Sitzes um 3100 verbleibt. Darauf gelangen die Rollen i i und 12 mit den Zähnen 54
und 55 des Rades 16 in Eingriff, wouurch die "Trockeneinrichtung in ihre Ruhelage
zurückgeführt wird. In dem Augenblick, in dem der Sitz seine gewöhnliche btellung
erreicht, löst der 1N ocken 46 die klinke 47 aus, so daß der nunmehr freie Riegel
den Unterbrecher öttnet und sich zwischen die Rollen 12 und 13 einschiebt und so
den Sitz sperrt. Der so gewaschene und getrocknete Sitz ist nun zu neuer Benutzung
bereit. Durch die Bewegung ues Anlassers wird ein z-eitschalter einbeschaltet, der
einen Strom auf eine gewisse lauer durch den Draht 25 schickt, so daß die Einrichtung
2o trocknet, worauf sich der Strom selbsttätig ausschaltet.
-
Die N orrichtung kann durch kaltes oder «-armes, reines @V asser gespeist
werden. In das Nasser kann ein hesimektionsmittel eingeleitet werden, intern man
für das Desintektionsmittel einen tsehälter vorsieht, aus dem es der Wasserstrom
in der Hauptleitung absaugt, wobei es sich mit ihm mischt.
-
Auch kann man an Stelle des Wassers heiße oder kalte Luft verwenuen,
wobei die Bürste 21 durch Düsen ersetzt wird. In der oben beschriebenen Weise kann
auch diese Luft ein festes, flüssiges oder gasförmiges Desinfektionsmittel enthalten,
das wie oben angesaugt wird.
-
Wenn man Wasser zur Waschung verwendet, kann auch verdichtete Luft
zum Trocknen verwendet werden.
-
Weiter kann man auch den Sitz reinigen, indem man die Unreinlichkeiten
durch eine Düse absaugt.
-
Alle diese Mittel können für sich oder unter sich beliebig vereinigt
Anwendung finden, in gleicher Weise lassen sie sich mit einer oder mehreren bekannten
Einrichtungen verbinden, z. B. mit der Desinfektion des Sitzes durch eine mit Desinfektionsmitteln
getränkte Bürste oder Stoff, mit der Besprengung des Sitzes mit konzentriertem Desinfektionsmittel
oder mit der Sitztrocknung durch ein wasseraufnehmendes Gewebe. Die beschriebene
Vorrichtung (Nabe 17) kann auch ausschließlich mit solchen bekannten Einrichtungen
versehen sein.
-
Werden bei der Vorrichtung zwei Reinigungsmittel angewendet, z. ;B.
Wasser und Luft, so weist das Hahnküken 23 zwei Bohrungen auf, deren Austrittsöffnungen
sich dann in zwei verschiedenen wagerechten Ebenen befinden.
-
Um die Reinigungseinrichtung 19 selber in einem sauberen zustande
zu erhalten, kann man im Küken 23 bei 54 eine zweite Öffnung vorsehen, so daß die
.Bürste selber während des halben Reinigungsvorganges gereinigt wird.