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Reinigungsvorrichtung für Klosettsitze. Für diese Anmeldung ist gemäß
dem Unionsvertrage vom z. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Frankreich
vom 3. November 1924 beansprucht. Gegenstand der Erfindung ist eine Reinigungsvorrichtung
für Klosettsitze, durch die der Sitz unter Drehung mechanisch gewaschen und getrocknet
wird.
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Es ist bekannt, an Klosettsitzen mechanische Reinigungsvorrichtungen
anzubringen, die dadurch wirken, daß sich das Sitzbrett unter der Reinigungsvorrichtung
hindurchdreht, wobei die Spül- und Trockenvorrichtungen an einer um eine senkrechte
Achse drehbaren Nabenscheibe angebracht sind. Hierbei können Wasch- und Trockenvorrichtungen
gleichzeitig an benachbarten Stellen des Sitzes arbeiten oder aber erst die Wasch-und
danach die Trockenvorrichtung. Diese Reinigungsvorrichtungen bestehen meist aus
am Rücken mit Löchern versehenen Bürsten, die mit Druckwasser, das durch die Löcher
in die Borsten fließt, arbeiten und aus Trockenvorrichtungen, die mit Hilfe von
irgendwie erwärmten Lappen, Schwämmen o. dgl. das Sitzbrett trocknen. Abgesehen
von den Vorrichtungen, bei denen Waschen und Trocknen nebeneinander erfolgt, ließ
man im allgemeinen zunächst das Wasser ablaufen und trocknete erst dann, schon um
damit
die Trockenmittel nicht zu stark zu durchnässen.
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Nach der Erfindung trocknet man das Sitzbrett (Brille) dadurch, daß
man das Wasser mittels mehrerer elastischer, Wasser nicht annehmender Abstreicher,
z. B. aus Gummi, die nacheinander auf den sich drehenden Sitz gebracht -werden,
entfernt. Der erste Abstreicher, der während des Waschens verwendet wird, entfernt
das Wasser und führt es in bekannter Weise in Ablaufbehälter, die -weiteren Abstreicher
entfernen die letzten am Sitz haftenden Tropfen.
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Durch die Verwendung von Abstreichern -während des Waschens vermeidet
man das Überschwemmen von Wasser -während des ZVaschens; anderseits sind die Gummiplatten
haltbarer als Baumwollappen, die man fZiiher verwendete, und brauchen nicht getrocknet
zu werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt die ganze Einrichtung im Schnitt, Abb. 2 in Unteransicht,
Abb. 3 in Oberansicht, -wobei der Deckel der Reinigungsvorrichtung weggenommen zu
denken ist.
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Abb.4 bis 8 zeigen Einzelheiten der Waschvorrichtung und der Abstreicher.
Auf dem Becken i von bekannter Form ist eine Platte 2 angeordnet, die mittels der
Arme 2' an zwei Haltern befestigt ist. Die Platte bildet einen Behälter mit einem
kreisförmigen Schlitz 3, der zur Führung eines Schneckenkranzes 4 dient, auf dem
der Sitz 5 befestigt ist. Der Zahnkranz -wird durch eine Schnecke 6 derart angetrieben,
daß sich der Sitz im Uhrzeigersinne dreht.
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Hinter dem Sitz ist eine Nabenscheibe 7 angeordnet, deren Welle 8
durch die Platte 2 hindurchgeführt ist und den Sitz des Hahnkükens bildet. Sie trägt
einerseits oberhalb des Beckens 2 die Reinigungsvorrichtung (Wascher und Abstreicher)
9, io, i i, die an dem Hahnküken befestigt sind, anderseits ein Anlaßorgan, nämlich
ein Zahnrad 12, das unterhalb des Beckens 2 an dem Hahnküken angebracht ist.
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Bei jeder Drehung des Sitzes greifen auf dem Zahnkranz 4 angebrachte
Mitnehmer in zwei Zähne des Rades i2 und drehen die Nabenscheibe um 9o°. Ein Riegel
15 sperrt dieses in den vier entsprechenden Stellungen, indem er in eine von vier
an dem Rade 12 angebrachten Rasten 16 einschnappt.
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Sobald die Mitnehmer in das Rad eingreifen, dreht ein Anschlagstück
i 7, das auf dem Zahnkranz befestigt ist, den Hebel 18 um einen Zapfen i9, so daß
dessen anderer Arm den Riegel 15 gegen den Druck einer Feder 2r zurückzieht. Wenn
sich nach dem Eingriff des Mitnehmers die Nabenscheibe um 9o° gedreht hat, kommt
der Hebel 18 vom Anschlagstück 17 frei, die Feder kann sich entspannen und
sperrt -wieder die Scheibe, indem sie den Riegel in die nächste Rast drückt.
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Eine selbsttätige elektrische Schaltvorrichtung schließt den Stromkreis
des Elektromotors 22, der die Schnecke 6 antreibt. Die Schaltvorrichtung hat einen
Hebel 23, der um seine Achse 24 unter der Wirkung einer Feder 25 schwingt und die
Berührung zweier Lamellenkontakte 26 zu unterbrechen sucht. Der eine Kontakt ist
an dem Behälter 2 angeordnet, während der andere mit dem Hebel ein Stück bildet.
Durch einen schwachen Zug an einer Schnur 27 -wird die Federkraft überwunden und
die elektrische Verbindung hergestellt. Der Hebel wird in seiner Stellung durch
die Klinke 28 gehalten, die um ihre Achse 29 drehbar ist und von der Feder 3o beeinflußt
wird. Wenn die Scheibe eine ganze Drehung ausgeführt hat, unterbricht eine Nase
31 des Zahnrades 12 den Stromkreis durch Ausschalten der Klinke 28.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: In der Ruhestellung (Abb.
i, 2, 3) sind die Teile 9, io, ii, die den oberen Teil der Nabenscheibe bilden,
im Inneren eines Deckels 42, der hinter dem Sitz angeordnet ist. Beim Schließen
der Schaltvorrichtung des Motorstromkreises (durch Ziehen der Schnur 27) bewegt
die Schnecke den Sitz, der vier volle Umdrehungen ausführt. Nach jeder Drehung drehen
die Mitnehmer 13 und 14 die Nabenscheibe um 9o° und bringen auf diese Weise der
Reihe nach die drei Reinigungsvorrichtungen in Berührung mit dem Sitz, d. h. jede
von ihnen ist nur bei einer Umdrehung in Tätigkeit. Nach der vierten Umdrehung,
nämlich wenn die Scheibe wieder in ihrer Ausgangsstellung angelangt ist, unterbricht
die Nase 3i den Schalter und bringt dadurch die Vorrichtung zum Stillstand.
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Bei denn dargestellten Ausführungsbeispiel sind an der Scheibe drei
Reinigungsvorrichtungen 9, io, ii angebracht; das Zahnrad 12 hat acht Zähne und
wird von zwei Mitnehmern mitgenommen.
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Man kann auch die Scheibe mit einer beliebigen Anzahl Reiniger, z.
B. n, ausrüsten. Das Antriebsrad wird dann 2 X (n -f- i) Zähne haben. Der Sitz -wird
(n -f- i) Drehungen ausführen und wird sich nach jeder Drehung um
drehen.
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Die Waschvorrichtung 9 (Abb. 4 und 5) besteht aus einer Bürste mit
für den Durchfluß
des Wassers durchlöchertem Rücken. Das Wasser
kommt aus der Leitung durch den Hahn 32 und das Rohr 33. Neben der Bürste sind eine
oder mehrere Gummiplatten 34 angebracht; sie sind dem Querschnitt des Sitzes entsprechend
ausgeschnitten und werden zwischen zwei Blechen 35 gehalten, die etwas kleiner sind
als die Gummiplatten, so daß der untere Rand frei und elastisch bleibt und fest
auf der Brille aufliegt, wenn die Vorrichtung 9 bei der zweiten Umdrehung in Tätigkeit
tritt. Der Hahn ist dann geöffnet, und das aus dem Rohre fließende Wasser berieselt
den Sitz. Der Abstreicher 34 wäscht das Wasser ab und verhindert seine Ausbreitung
in der Drehrichtung (Pfeilrichtung Abb. 5), indem er es teils in das Becken r teils
in den Behälter 2 führt, von wo es durch das Rohr 36 abläuft.
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Während der beiden letzten Umdrehungen wird der feuchte Sitz durch
nacheinander folgende Einwirkung der Abstreicher io und i i vollständig getrocknet.
Durch Reibung auf der Oberfläche wischen sie die letzten Wassertropfen ab, die nach
dem Abstreichen mit der Vorrichtung 9 noch hängengeblieben sind.
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Die Abstreicher werden durch mehrere Gummiblätter 34'. die dem Blatt
34 gleichen und in ähnlicher Weise zwischen Blechen 35' gehalten werden, gebildet.
Die verschiedenen Blätter eines Abstreichers haben voneinander einen gewissen Abstand,
damit sie sich nicht bei Berührung der Brille gegenseitig berühren und das aufgewischte
Wasser leicht ablaufen kann.
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Es ist zu beachten, daß der Ablauf des Wassers durch schräge Anordnung
des Sitzes erleichtert wird, desgleichen durch nicht radiale Anordnung der Abstreicher
(s. schematische Darstellung in Abb.6).
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Brillenloch kreisrund
angenommen. Bei Verwendung einer Brille mit elliptischem Loch müssen die Abstreicher
io und i i verschiebbar sein.
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Abb. 7 und 8 zeigen einen beweglichen Abstreicher, der auf einer Führung
angeordnet ist. Die Gummiblätter 34' sind in einem Rahmen 37 befestigt, der [)-Form
hat und mit zwei Ösen 38 und einem Mitnehmer 39 versehen ist. Durch die Ösen sind
zwei parallele Stangen 4o hindurchgeführt, die mit der Nabenscheibe 7 verbunden
sind. -Zwei Federn 4i auf diesen Stangen drücken den Mitnehmer gegen die Unterlage
42', deren elliptischer Umriß konzentrisch zum Brillenloch ist. Während sich die
Brille unter dem Abstreicher dreht, dreht sich der Mitnehmer an der Unterlage 42'
entlang. Die Gummiblätter verschieben sich parallel zu den Stangen 4o und folgen
dem Umriß der zu trocknenden Flächen.
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Der äußere Brillenrand, der am besten kreisrund ist, kann durch Abstreicher
43 (Abb. 3) abgewischt werden.
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Soll das Sitzbrett nach dem Waschen desinfiziert werden, wird oben
an der Nabenscheibe 7, z. B. zwischen der Vorrichtung 9 und io, ein mit einem starken
Desinfektionsmittel getränkter Lappen angebracht, der mit der Brille bei der dritten
Umdrehung in Berührung kommt. Das Rad i2 erhält in diesem Falle zwei Zähne mehr
als vorher angegeben.