DE405850C

DE405850C - Verfahren zur Gewinnung der Oxydationsprodukte aus Paraffin-Kohlenwasserstoffen

Info

Publication number: DE405850C
Application number: DEB100034D
Authority: DE
Inventors: Dr Martin Luther; Dr Alwin Mittasch
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1921-06-03
Filing date: 1921-06-03
Publication date: 1924-11-08

Description

Verfahren zur Gewinnung der Oxydationsprodukte aus Paraffin-Kohlenwasserstoffen. Es sind bereits mehrere Verfahren vorgeschlagen, durch Behandlung von festen oder flüssigen Paraffin-Kohlenwasserstoffen mit Luft bzw. Sauerstoff oder nitrosen Gasen bei erhöhter Temperatur zu Fettsäuren, Aldehyden u. d-1. zu gelangen. Es wurde nun gefunden. daß man die Oxydation von Paraffin-Kohlenwasserstoften, wie z. B. Handelsparaffin, Zeresin, Vaseline, Paraffinöl, Kohlenwasserstoffölen (.zweckmäßig nach Behandlung mit verflüssigter schwefliger Säure) sowie auch Mischungen von solchen mit Wachsen usw., besonders einfach, rasch und wirksam erzielt, wenn die in einem passenden Gefäß befindliche und mit dem oxydierenden Gasen zu behandelnde Flüssigkeit mit indifferenten oder auch mit katalytisch wirkenden, geformten und formbeständigen Körpern von großer Oberflächenwirkung versetzt ist. Hierfür eignen sich z. B. Ringe oder Kugeln oder beliebige andere Körper aus Ton. Glas, Porzellan, Metall, ferner Metallspäne, auch solche von katalytisch wirkenden Metallen, z. B. von Eisen oder Alangan, wie sie leicht in entsprechender Größe und Dicke durch Abdrehen erhalten werden können usw. Porosität der Füllkörper ist im allgemeinen unerwünscht, vielmehr sind dichte Körper oder solche mit glatten Oberflächen vorzuziehen. Besonders vorteilhaft ist es, die geformten Körper nicht nur bis an die Oberfläche der ruhenden Flüssigkeit einzutragen, sondern noch in größerer Höhe aufzuschichten, so daß sie vor dem Blasen über die Oberfläche mehr oder weniger weit hinausragen, beim Blasen selbst aber infolge des Emporwirbelns und Schäumens der Flüssigkeit an dem Vorgange mitwirken. Dabei werden zweckmäßig Blasgeschwindigkeit und Schichthöhe der Masse in geeigneter Weise aufeinander eingestellt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, zwecks Oxydation von Paraffin, Sauerstoff bei erhöhter Temperatur in feiner Verteilung durch das Paraffin zu leiten oder das Paraffin in Sauerstoff zu zerstäuben. Die Anwendung von geformten und formbeständigen Füllkörpern bei der Paraffinoxydation ist indessen neu und bietet gegenüber der erwähnten bekannten Arbeitsweise den wertvollen Vorteil einer wesentlich größeren Wirksamkeit, indem bei ihr die Oxydation bereits unter Anwendung von Luft ebenso schnell oder gar schneller verläuft als bei dem erwähnten bekannten Verfahren unter Anwendung von Sauerstoff, ganz besonders wenn die Füllkörper über die Oberfläche der ruhenden Flüssigkeit herausragen. Zudem bedeutet die Verteilung des Gases allein durch Füllkörper eine erhebliche Vereinfachung der technischen Ausführung, da Rührwerke oder andere mechanische Mittel hierdurch erspart werden. Beispiel. Reines Paraffin wird in einem hohen Destilliergefäß geschmolzen und _ mit so viel Raschigringen versetzt, daß diese beträchtlich aus der Flüssigkeit herausragen. Sobald die Temperatur von 16o° erreicht ist, wird ein Luftstrom von beispielsweise ioo oder mehr Litern stündlich für ioo g Paraffin durch eine oder mehrere Düsen eingeblasen. Hierbei wird dafür Sorge getragen, daß die Temperatur i 8o ' nicht übersteigt, da sich sonst leicht das Reaktionsprodukt gelb bis braun färbt. Die nach einigen Stunden Blasens unter starkem Schäumen entstandene schwach gelblich gefärbte Masse hat eine Verseifungszahl von etwa 230 und enthält etwa 2o Prozent Unverseifbares von wachsartiger Beschaffenheit; sie kann in üblicher Weise für Seifen usw. verarbeitet werden.
Unter dem Einfluß des starken Luftstromes destilliert vielfach ein Teil des Paraffins und seiner Umwandlungsprodukte in die Vorlage und kann dann weiter aufgearbeitet werden; nicht kondensierte Verbindungen kann man schließlich durch stärkere Kühlung oder zweckmäßig mittels aktiver Kohle auffangen.
Das Verfahren kann auch unter erhöhtem Druck und unter Anwendung von Lösungsmitteln ausgeführt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung der Oxydationsprodukte aus Paraffin-Kohlenwasserstoffen in flüssiger Form mittels durchgeblasener oxydierender Gase bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die zu oxydierende Flüssigkeit mit indifferenten oder auch katalytisch wirkenden geformten und formbeständigen Körpern von großer Oberflächenentwicklung versehen ist, und zwar zweckmäßig derart, daß diese Körper vor dem Blasen über die Flüssigkeitsoberfläche hinausragen.