-
Kippvorrichtung, insbesondere für Lastkraftwagen. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Kippvorrichtung, insbesondere für Lastkraftwagen, hei der das Kippen
mittels an Stützhebel des Wagenkastens angreifender, auf Rollen sich aufwickelnder
Seile bewirkt wird.
-
Die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß die an
den beiden Längsseiten des Wagenkastens angreifenden Stützhebel an den Rollenscheiben
anliegen und daß letztere um etwa 36o° drehbar sind und der wirksame Radius derselben
mit zunehmender Kipphöhe des Wagenkastens wächst.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung ;st auf den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Seitenansicht eines Lastwagens mit Anhänger,
beide mit der Kippvorrichtung gemäß der Erfindung ausgerüstet, Abb. a einen Grundriß
gemäß Abb. i, Abb.3 einen senkrechten Schnitt durch
das Getriebe,
(las zum Kippen des Wagenkastens dient, Abb. 4. eine Teilansicht der Verbindung
des Stützhebels mit der Scheibe, Abl). 5 eine Teilansicht im Schnitt nach d(-r Linie
5-5 der Abb. 3, Abb. 6 die Befestigung des Aus- und Einrückhebels, Abb. 7 eine Teilansicht
der Vorrichtung, die (las Heben und Senken des Wagens einleitet, Abb.8 die Verbindung
der biegsatn:@ii Welle mit der Hauptantriebswelle des Motorwagens.
-
Abb. 9 zeigt die Anwendung eines weiteren Stützhebels zur Vergrößerung
des Kippwinkels und schließlich Abb. io eine Seitenansicht zur Abb.9. Der Lastkraftwagen
hat Laufräder 2, Laufachsen 3 und Tragfedern d.. Der Wagenkasten 9 ist mit dein
Rahmen 5 des Fahrgestelles bei io drehbar verl:unden. Die Schienen i i des Wagenkastens
sind zu leiden Seiten niit den Stützlee' eln 12 durch einen Querbalken 13 verbunden.
In Lagern 15, die auf dem L"ntergestellraleinen 5 befestigt sind, liegt eine Welle
1.1, die außerdem noch in den Wänden des Getriebekastens 16 ruht. Auf der Welle
rd. sind Daumenscheiten 17 fest aufgelkeilt, welche dazu dienen, leim Kippen, während
sich die Welle 14 dreht, einen veränderlichen Druck abzugeben. Die Scheiben 17 arbeiten
zusammen mit den Stützlie#.eln i z, an denen zur Führung der Scheiben 17 seitliche
Flansche 18 (Abb. 4.) angebracht sind, die tangential zu den Scheel en 17 verlaufen.
Diese Flansche haben genügend Spiel, uni die Scheiten 17 hei der Bewegung zu führen.
Zwischen jeden Hebel 12 und die zugehörige Scheibe 17 ist ein Seil i9 geschaltet,
das teilweise in einer Längsnut des Hebels liegt und (furch das untere Ende dessell:en
hindurchtritt. Auf der Rückseite des Hebels ist es mittels Schrauben 21 befestigt.
Das andere Ende des Seiles liegt zuin Teil in einer N,-ertiefUng 23 der Scheibe
17 und ist an der Stelle 2d. fest mit ihr verbunden. Zuerst wird die Bewegung der
Scheike auf das Seil i9 mit dem kleinsten Radius der Scheibe übertragen, welcher
dann bis zum Schluß der Bcwegung wächst. Zu dem Zweck ist die Scheike 17 mit einer
Nase 25 versehen, die der Scheite 17 am Ende der Bewegung den größeren Radius gibt.
Hierdurch wird bewirkt, daß die Stützhebel 12 in ihrer Bewegung eine Beschleunigung
erfahren. Also wird auch der Wagenkasten 9, wenn er an (las Ende seiner Kippstellung
gelangt, eine l:eschleunigte Bewegung erhalten. Die Scheibe 17 hat unter der Nase
25 eine Hohlkehle 2(i, welche dazu dient, das runde Ende 28 des Stiitzhebels 12
in sich aufzunehmen und ;o eine Auflage für die Abstützung des «Wagenkastens zu
bieten. Die Scheiten 17 und die Stützliel.el 12 sind hierdurch so miteinander verbunden,
daß eine sichere Abstützung des `'Wagenkastens gewährleistet wird, die noch durch
die in Spannung befindlichen Seile i9 unterstützt wird.
-
Im Wagengestell ist eine in der Längsrichtung verlaufende Hauptantriebswelle
30 gelagert, die (furch ein im Kasten 29 angeordnetes Räderwerk mittels eines
Kegelradgetriebes 31 angetrieben wird (Abb. 2). Das andere Ende der Welle
30 tritt durch die Wandung des Gehäuses 16 hindurch und trägt ein Zahnrad
32 sowie ein Kettenrad 33 (Abb. 3). Ein an Glas Gehäuse 16 angegossener Block 37
bildet zwischen dem "Zahnrad und dem Kettenrad ein Lager. Eine endlose Kette 38
verbindet das Rad 33 mit einem Kettenrad 3.4, das lose auf einer Schneckenwelle
4.o sitzt. Diese ist an ihrem einen Ende in dem Gehäuse 16 bei 3(1 gelagert. Das
Kettenrad 34. ist mit Klauen 39 versehen, die mit Klauen 4.2 eines auf der Schneckenwelle
4o undrehbar, aber verschieb-1-ar angeordneten, mit dein Zahnrad 32 za-. saaninenarbeitenden
Zahnrades 41 in Eingriff gehr acht werden können. Das Zahnrad 4.1 kann drei verschiedene
Stellungen einnehmen: zuerst kann es in Eingriff mit dein Kettenrad 34. gelangen,
wodurch der Wagenkasten 9 angehoben wird, zweitens kann es in eine mittlere, unwirksame
Stellung gebracht werden. und drittens kann es mit dein "Zahnrad 32 in Eingriff
kommen, uni die Rückwä rtshewegung der Welle .Io zu bewirken.
-
Eine auf der Welle .40 1-efestigte Schnecke 43 steht im Eingriff mit
einem Schneckenrad 44, (las seinerseits lose drehbar auf einer `'Felle 14. sitzt.
Das andere Ende der Welle 40 ist in einer am Gehäuse 16 angegossenen Rippe 45 gelagert.
Zur Aufnahme des achsialen Schubes der Schneckenwelle 40 dienen Stützlager 46. Wie
in A11. 5 gezeigt ist, l:esitzt das Schneckenrad 4.4 eine Nahe .48, welche ihrerseits
ein Ritzel49 trägt, das mit einem Zahnrad 5o größeren Durchmesser kämmt. Dieses
Rad sitzt auf einer Gegenwelle 51, welche in Lagern 52 des Gehäuses 16 ruht. Auf
derselben Welle 51 sitzt auch ein Ritzel 53, das mit einem Zahnfade 54 in' Eingriff
steht. Dieses ist auf der Welle 14 befestigt, auf der zu beiden Seiten sich die
Scheiben 17 l:efinden.
-
In (las Zahnrad 41 ist auf der Nabe eine Nut 55 (Abb. 7) eingedreht,
in die die Gabel j6 eines Hebels 57 eingreift. Der Hebel wird in einer Lasche 59
des Gehäuses 16 geführt und ist ieiit einer Stange 58 (Abb. 2), die in einer Konsole
6o drehbar. gelagert ist, gelenkig verbunden. Der seitliche Ausschlag der
Handstange
58 wird durch eine Lasche 61 hegrenzt.
-
Die vorl eschriehene Antrie'-svorrichtung kann auch für Anhängewagen
verwendet werden. In diesem Falle wird eine biegsame Welle zwischen der Antriebswelle
des Lastkraftwagens und der treil-enden Welle des Anhängewagens angeordnet. Die
Welle 30 trägt dann lose drehbar an ihrem einen Ende ein Kettenrad 63, (las mit
Kuppelklauen versehen ist, um mit entsprechenden Gegenklauca 64, welche verschiebbar,
aber un-lreh- ar auf der Welle 3o angebracht sind, in Eingriff zu kommen:- Die Gegenklauen
64. können durch einen Handhebel 65 auf der Welle verschoben werden.
-
Das Gehäuse i6 besitzt einen Ansatz 66 zur Aufnahme einer Welle 67,
welche die Bewegung nach dem hinteren Teil des Wagens überträgt. Das zweite Lager
dieser Welle ist an einem Ouerl:alken 68 befestigt. Das vordere Ende der Welle 67
trägt ein Kettenrad 69, das durch das Kettenrad 63 mittels einer Kette 8o angetriel--en
wird.
-
Der Anhängewagen 81 ist bei 83 mit einer Stange 82 gelenkig verbunden,
die mittel eines Hakens in die Öse 84. des L_astkraf@.-wagens eingehängt
wird.
-
In dem Untergestell des Anhängewagens 81 ist eine Welle 85 gelagert.
Das eine Ende dieser Welle ruht in einem Ouerbalken 86, (las andere Ende in der
Wan,ciutig eines Gel1iittses (6a. Die Welle 85 wird von der Welle 67 durch eine
biegsame, Lei Nichtgebrauch leicht zu entfernende Welle 87 angetrieh,n. Eine Hakenkupplung
88 gestattet ein schnelles An- und Abnehmen der biegsamen Weile. Abb. 8 zeigt, wie
diese Hakenkupplung 88 mit dem Ende der Welle 67 verbunden ist. Ein Rohrstutzen
89 umgibt die Welle 67 uttd ist fest in cler Wandung 68 des Ouerbalkens eitigel:aut.
Das freie Ende der Welle 67 :st als Vierkant ausgebildet und wird von einer Hülse
go umgeben, die unter (lern Einfluß einer im Rohrstutzen 89 angeordneten
Feder gi steht. Die Wirkung der Feder ist also die, (laß sie die Hülse go über den
Vierkant der -Welle 67 hinwegschiebt. Die biegsame Welle 92 ist von einem Schutzmantel
93 umge' er' und ihre Enden sind mit viereckigen Hohlstücken 95 versehen, welche
dazu bestimmt sind, (las vierkantige Ende der Wellen 67 und 85 in sich aufzunehmen.
Die Enden des Schätzmantels 93 sind als Verstärkungen 9.4 ausgebildet, so daß Nuten
eingedreht «-erden können, in «-elche um Bolzen 97 drehl are Klinken 96 eingreifen,
die durch Federn 98 beeinflußt werden.
-
Es ist ferner eine: Einrichtung vorgesehen, mittels welcher die Hubbewegung
des Kastens q begrenzt wird. Das Schaltrad .ai kann selbsttätig auf seiner Welle
4.o in eine mittlere, * unwirksame Stellung gebracht werden, so daß der Wagenkasten
an einer weiteren Aufwärtsbewegung gehindert ist. Die Einrichtung l:esteht aus einem
Daumen i -,o (Abb. 3), der sich auf der Welle 51 befindet und. auf eine Stange 121
einwirkt. Diese Stange 121 steht in Verbindung mit (lern gal elförmigen Hebel 57.
In seiner gewöhnlichen Lage ist der Daumen i--o außer Eingriff mit der Stange 121,
so'-ald jedoch die Welle 51 sich dreht, bewegt sich der Daumen i2o in gleicher `'eise
mit und wirkt auf (las freie Ende der Stange 121 so lange ein, bis diese das Zahnrad
41 vollkommen außer Eingriff bringt.
-
Das Getrie'-e, das zum Heben des Wagenkastens eines Anhängewagens
dient, ist in gleicher Weise mit dieser sell:sttätigen Ausrückvorrichtttng versehen.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Soll
der Lastwagen entladen «-erden, so wird das Zahnrad 41 auf der Welle -to in Eingriff
mit dem Kettenrad 34. gebracht. Dadurch wird das letztere mit der Welle gekuppelt,
welche nun mittels der Schnecke .L3 das Schneckenrad .L.L nebst (lern Ritzel..g
antreibt. Dieses Ritzel steht im Eingriff mit dem Zahnrad 5o auf der Welle 51. Das
auf dieser befestigte Ritzel53 treibt (las Zahnrad 54 an, welches auf der `'Felle
14 befestigt ist, auf der auch die Scheiken 17 sitzen. Die Bewegung der Scheiben
17 wird durch die Seile ig auf die Stützhebel 12 übertragen, «-elche somit den Wagenkasten
in die Höhe he'-en. Die fortschreitende Bewegung d;-r Scheiken 17 verursacht, (laß
die Nasen 25 an den unteren Enden der Stützhebel entlanggleiten, bis die Enden 28
der Hebel mit dea Hohlkehlen 26 der Scheiten 17 in Eingriff kommen. Hierdurch ist
die Abstützung des Wagenkastens g gewährleistet, eine Rückwärtsbewegung des Magenkastens
wird durch die Seile ig verhindert. Die Höchstlage des Wagenkastens ist erreicht,
wenn die Angriffspunkte 13 der oberen Stützhebelenden mit den Punkten 26, 28 und--
der Mittelachse der Welle 14. in einer Geraden liegen, so daß der Kastenwagen in
seiner Schräglage so lange gehalten wird, bis die als Gelenk wirkenden Punkte 26,
28 durch die Bewegung der Scheiben 17 und der Stützhebel 12 voneinander gelöst werden.
L Tm den Kasten 9 zu senken, wird das Zahnrad 4i auf der Welle 4.o außer Eingriff
mit der Kuppelklaue 39 des Kett,3nrades 3.4 gebracht, wodurch die XVelle 1.4 =In
einer weiteren Drehung gehindert ist. Darauf wird das Zahnrad da weiter auf der
Welle I o verschoben, bis es in Eingriff mit (lern Zahnrad 32 kommt. Hierdurch wird
die Welle i.[
von neuem, jetzt aber in umgekehrter Bewegungsrichtung
angetrieben, so daß slic: Scheiben 1 7 die Senkung der Stützhe' e1 12 und damit
die Senkung des Wagenkastens in seine wagerechte Lage herbeiführen. Der Wagenkasten
kann aber auch in irgendeiner 1=elief:igen Stellung festgehalten werden, so.. bald
das Zahnracl.4.i in seine mittlere, unwirksame Stellung gebracht wird, (ia die Schnecke
nebst dem Schneckenrade selbsthemmend ist.
-
Soll der Wagenkasten des Anhängewagens gekippt werden, so muß die
biegsame Welle 8; eingeschaltet werden. Zu dem Zweck wird die Klauenkupplung 64.
auf der Antriebswelle 30 mit dem Kettenrad 63 in Eingriff gebracht. Das Heben
und Senken des Wagenkastens des Anhängewagens 81 geschieht dann in der gleichen
Weise.
-
In Abb.9 und 1o sind Mittel gezeigt, welche dazu dienen, den Kippwinkel
des Wagenkastens zu vergrößern. Der Winkel, welcher früher nicht über d.5° hinausging,
kann durch eine Hebelstütze bis auf 6o bis 75'
vergrößert «-erden, so daß
Verladegut, das leicht an den Wandungen des Wagenkastens haftet, restlos aus demselben
entfernt werden kann. Durch Anwendung dieses -Mittels ist es weiterhin möglich,
die Bewegung des Wagenkastens derart zu beschleunigen, daß auch hierdurch das Entladen
gefördert wird. Zu diesem Zwecke sind an den Ouerbalken 13, all dem die Enden der
Stützhebel 12 angreifen, Hebelstützen 132 angelenkt, die in den ganz vorn
an der Stirnseite des #,b age:rkastens liegenden Punkten 134 mit den Schienen i
i gelenkig verbunden sind. Diese Hebelstützen sind an ihren äußeren Enden durch
einen Schaft 142 und an ihren inneren Enden durch einen Schaft 138 gegeneinander
versteift. "Zwei Ketten id.o, welche mit Hilfe von Schellen die Welle 14 lose umgreifen,
so (laß sie weder die Drehung der Welle hindern noch von ihr bei einer Drehung mitgenommen
«erden, können mittels der Haken i 5o mit dem Schaft 138 verbunden werden. Für gewöhnlich
sind die Ketten von dem O_uerbalken 138 losgelöst, so daß die Hebel 132 neben den
Schienen i r unter dem Wagenkasten 9 zu liegen kommen. Soll mit einem größeren Kippwinkel
gearbeitet werden, so werden die Ketten 1.4o in den Querbalken 138 eingehakt.
-
Werden die Scheiten 17 jetzt in Umdrehung versetzt, so bewirken die
Stützliel e1 r 2 zuerst allein, und zwar in der bereits heschriel-erien Weise, (las
Anheben des Wagenkastens. Bei einer bestimmten Neigung desselben, z. B. in der in
Abb. 9 bei 151 dargestellten punktierten Lage, beginnen die Ketten sich zu spannen,
bei Weiterdrehung der Scheiken 17 verlassen die Stützen 132 ihre Ruhelage neben
den Schienen i i und gelangen unter dem Einfluß einerseits der gespannten Ketten
14o, anderseits der von den weiter umlaufenden Scheiben 17 gesteuerten, im Drehpunkt
13 angreifenden Stützhebel 12 in die wirksame Stellung, in welcher sie den um den
Punkt 1o drehenden Wagenkasten anheben, der, nachdem die Scheiten 17 ihre volle
Umdrehung gemacht haben, in seine Höchstlage gemäß Abb.9 gelangt ist, in welcher
der Angriffspunkt 134 der Stützen 132 an den Wagenkasten, ferner der Drehpunkt 13
zwischen den Stützen und den He-1-eln 12 und schließlich der Angriffspunkt der Ketten
an die Welle 1q. ungefähr in einer Geraden liegen.