DE404678C - Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Muell o. dgl. Abfaellen - Google Patents
Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Muell o. dgl. AbfaellenInfo
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- DE404678C DE404678C DESCH57459D DESC057459D DE404678C DE 404678 C DE404678 C DE 404678C DE SCH57459 D DESCH57459 D DE SCH57459D DE SC057459 D DESC057459 D DE SC057459D DE 404678 C DE404678 C DE 404678C
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B18/04—Waste materials; Refuse
- C04B18/06—Combustion residues, e.g. purification products of smoke, fumes or exhaust gases
- C04B18/10—Burned or pyrolised refuse
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Description
- Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem NU o. dgl. Abfällen.
Bei der bisher bekannten :Müllverwertung wurde das 11ü11 auf einer Sortiervorriclittnig durch Arbeiter mit den Händen sortiert, wo- bei wertvolle Gegenstände ausgesucht, weniger wertvoll erscheinende Teile entweder ver- brannt oder in anderer Forin vernichtet wur- den. Soweit eine Verbrennung stattfand, wurde das gesamte -Müll in den Müllverbren- nungsofen geschüttet und durch Zuführung einer mehr oder weniger großen .Menge von Sauerstoff verbrannt. Die hierbei erzielte Wärme diente zur Erzeugung von Dampf und elektrischer Energie. Dieverbleibenden unver- brennlichen Reste (etwa So Prozent Schlacken- rückstände) wurden beispielsweise zum Aus- füllen von Straßen o. dgl., auch zur Her- stellung von Baustoffen benutzt, ztnn größten Teil aber zu hohen Schlackenhalden aufge- fahren, wodurch (las Straßenbild verunstaltet wurde. An sich ist es auch bekannt, die feinen Aschenbestandteile des :Tülls abzusieben und nur diese im Schachtofen niederzuschmelzen, um die sich ergebende glutflüssige Silikat- masse in Formen zu leiten und so für die Ge- winnung von Pflastersteinen o. dgl. nutzbar zu machen. Schließlich ist es auch an sich be- kannt, die Rückstände der ':Müllverbrennung unter Zusatz von Kalk o. dgl. für die Erzeu- rtuig sog. Mörtelbil(hier oller auch für die Steinfabrikation zu verwenden. Um welche 'Mengen von Rückständen es sich bei der -Müllverbrennung handelt, ergibt sich aus der tägLich abfallenden Müllmenge von etwa 6oo ooo kg für eine größere Stadt von etwa i Million Einwohner; denn diese (loo ooo kg ergeben einen Schlackenrückstand von 300 ooo kg, also etwa io9 Soo ooo kg pro Jahr. Außerdem bedingt die Müllver- brennung bei (lein hier gewählten Beispiel irindestens 6o ooo kg (6 Waggons) Flug- asche, die sich in (Len Zügen und Fängen ab- lagert, und die unter äußerst schwierigen Um- ständen mit den größten Kosten entfernt wer- den muß. lvacli vorliegender Erfindung wird wie folgt vorgegangen: Das gesanite Müll wird vor seiner \'erarheitung durch maschinelle Ein- richtengen in Grobmüll, Feinmüll und in größere Sperrstücke zerlegt; die Umwandlung erfolgt für jede Müllsorte gesondert. Es wird dabei als bekannt vorausgesetzt, daß Müll durchschnittlich, soweit vorwiegend Braunkohle in den Städten verbrannt wird, aus 62 Prozent Grobmüll, 33 Prozent Fein- müll und 5 Prozent größeren Sperrstücken (Körbe, alte Koffer, Einier, Teppichstücke usw.) besteht. Das Grobmüll enthält 6o bis 85 Prozent zum Teil noch brennbare Teile, wie halbverbrannte Kohle, Koks, Papier, Holz, Lumpen, pflanzliche und tierische Stoffe sowie 15 bis 2o Prozent Eisenteile, Scherben, Glas, Schlacken usw. Das 1# einmüll hat sehr wenig ausnutzbaren Heizwert und besteht aus etwa 25 Prozent Schwefelsäure, 21 Prozent Kieselsäure, .4 Prozent Kali, 24. Prozent Kalk, j Prozent Eisen, -2 Prozent Kupfer, i o Prozent Tonerde, .4 Prozent 11a- gnesiumsulfat und 3 Prozent Wasser. Selbst- verständlich schwanken diese Zusammen- setzungen und bedürfen der ständigen :Nach- prüfung. Entsprechend der "Zusammensetzung wird nun die Verwertung des Mülls vorgenommen: Das Grobmüll wird unter Zuführung von Sauerstoff verbrannt, d)ie hierbei erzielte Wärme wird zur Erzeugung von Dampf und Umwandlung in elektrische Energie benutzt. Es ist klar, (Maß die Verbrennung nies Grob- mülls, welches von allen der Verbrennung hinderlichen Aschenteilen befreit wurde, eine bedeutend bessere ist und die erzielte Wärme dementsprechend auch eine viel höhere sein muß. Ebenso ist es unstreitig, (Maß die Sperr- stücke einer Schlackenbildung außerordent- lich hinderlich sind. Trotzdem nun die Best- möglichste Verbrennung erreicht wird, ver- bleibt ein unverbrennlicher Rückstand (Mine- ralbestandteile) von etwa 6o Prozent des Grobmülls als Schlackenrest. Aus diesem werden erfindungsgemäß die basischen Schlacken zur Mörtelgewinnung, die sauren Schlacken zur Bausteinfabrikation nutzbar gemacht. Die unverbrennlichen Schlackenrückstände, «-elche gesintert sind, werden nach der Granu- lierung mit geeigneten Zuschlägen, wie Kalk, Kontaktsalze usw., vermischt und vermahlen. Das gemischte Material, welches zwecks Ruf- schließens der Silikate nochmals einer höheren Temperatur ausgesetzt wird, bildet nach dem Abkühlen gleichfalls einen vorzüglichen Mör- telbildner. Die weniger gesinterten Schlackenreste werden entweder mit diesem 1lörtel oder mit Kalk gemischt und- nach bekanntem Verfahren auf Steinpressen zu Bausteinen geformt und mit oder ohne Dampfdruck erhärtet. Schließlich werden die feinen, unverbrenn- l.ichen Abfälle (Aschen) unter Zusatz von Flußmitteln und mittels der überschüssigen Wärme der Grobabfallverbrennung gleichfalls in an sich bekannter Weise niedergeschmolzen, wol)ei sie zu beliebigen Formlingen vergossen «-erden können. In beiliegender Skizze ist eine zur Durch- führung dieses Verfahrens geeignete Anlage in einer Ausführungsform schematisch darge- stellt. Die gesamten Arbeitsvorgänge erfol- gen in vollständig hygienisch einwandfreier Weüse automatisch bzw. mechanisch. Die Abfälle werden von der Straße A aus der Müllverwertungsanstalt zugeführt und in der Müllanfuhrhalle i entladen. Zunächst wird durch eine Sortiervorrichtung 2 der Ab- fall in Sperrgut und Müll sortiert. - Das Sperrgut wird, soweit es aus Metallen besteht, in einer Stampfanlage 3 zusammen- gestampft und in der Verbrennungskammer der Mullverbrennungsöfen hygienisch ein- wandfrei ausgeglüht. Die verbrennlichen Sperrstücke, wie Korbreste, Teppichstücke usw., werden auf einem Brech- bzw. Reiß- werk .I zerrissen oder gebrochen und dein Grobmüll zur Verbrennung beigefügt. Das vom Sperrgut befreite Müll wird in cler Scheidungsanlage 5 in Grobes und Feines getrennt, und jede Müllsorte geht nun ihren eigenen Weg zur Umwandlung und Verwer- tung. Das Grobmüll gelangt nach der Ausschei- dung des Feinmülls in einen Silo 6, um auch bei Betriebsstörungen eine Reserve zu haben. Von diesem Silo gelangt das Grobmüll zu den Verbrennungsöfen 7, welche, mit der Kessel- anlage 8 verbunden sind, um die Wärme in elektrische Energie umzuwandeln. Von der elektrischen Zentrale 9 wird nun der eigene Bedarf des Werkes an Kraft gedeckt, während der Vherschuß dem städtischen Elektrizitäts- netz zugeführt wird. Die unverbrannten Schlackenreste werden auf dem Schlacken- granulierungsplatz io gekühlt, hierauf im Mahlraum i i gemischt und vermahlen, sodann im Brennraume 12 gebrannt und vom Mörtel- silo 13 aus zur Steinfabrikation 1d. weiterbe- fördert. Das Feinmüll gelangt ebenfalls von der Scheidungsanlage. 5 aus in einen Silo 15 zur Reservelagerung und wird dann im M-isch- r aum 16 m-it den im Silo 17 lagernden Zu- schlägen, wie Kalk, Koks, Kieselsäure, Alu- minium usw: vermischt und im Brikett- raum 18 zu Briketts gepreßt, sodann in der Trockenhalle i9 getrocknet und im Schmelz- raum 2o niedergeschmolzen. Im Formraum 21 wird die glühend flüssige :Masse in Formen gebracht und im Temperraum 22 getempert. Vom Versandlager 23 aus erfolgt der Ver- sand der fertigen Steine. Die beim Schmelzprozeß zur Abkühlung des Ofens notwendige Wassermenge wird auf etwa 5o bis 6o° erwärmt und dient zur Speisung einer Badeanstalt oder Wäscherei 24 bzw. zur Heizung der Bureau- und Wohn- räume in den Gebäuden 25. Nach diesem Verfahren «-erden also z. B. von der Straße A aus die Abfälle der Anstalt zugeführt und hygienisch einwandfrei restlos zu hochwertigen, der Volkswirtschaft dien- lichen Erzeugnissen umgewandelt, worauf die Erzeugnisse durch die Straße B die Anstalt verlassen. Durch dieses Verfahren werden also in be- stimmter Aufeinanderfolge von Arbeitsvor- gängen bedeutende Werte der Volkswirtschaft erhalten bzw. neue gewonnen, was insbeson- dere in der heutigen Zeit für den Wiederauf- bau von unschätzbarer Bedeutung ist.
Claims (1)
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PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Müll o. dgl. Abfällen, wobei die unverbrennlichen Rückstände ausgesondert werden, dadurch gekenn- zeichnet, daß die verbleihenden Abfälle in bekannter Weise in Feines und Grobes ge- trennt werden, worauf das Feine unter Zusatz von Brennstoff und Flußmritteln in ebenfalls bekannter Weise geschmolzen und zu gegossenen Steinen verarbeitet wird, während die im Groben enthaltenen Brenn- stoffe verbrannt und zur Kraft- und Wärmeerzeugung nutzbar gemacht und die hierbei verbleibenden Rückstände in wie- derum bekannter Weise unter Zusatz von Kalk u. dgl. zur '-Mörtelgewinnung un,1 Steinfabrikation verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH57459D DE404678C (de) | 1921-08-08 | Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Muell o. dgl. Abfaellen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH57459D DE404678C (de) | 1921-08-08 | Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Muell o. dgl. Abfaellen | |
GB2097821A GB187066A (en) | 1921-08-08 | 1921-08-08 | Process for utilising town refuse or similar waste material from domestic and industrial sources |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE404678C true DE404678C (de) | 1924-10-20 |
Family
ID=25993493
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH57459D Expired DE404678C (de) | 1921-08-08 | Verfahren zur Verwertung von Haus- und gewerblichem Muell o. dgl. Abfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE404678C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096277B (de) * | 1957-09-04 | 1960-12-29 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur nutzbringenden Verwertung von Rueckstaenden aus der Verbrennung von Muell |
EP0033133A1 (de) * | 1980-01-23 | 1981-08-05 | Licencia Talalmanyokat Ertekesitö Vallalat | Verfahren zur Herstellung von geschmolzenen Silikatmaterialien |
WO1989012609A1 (en) * | 1988-06-16 | 1989-12-28 | Leo Schwyter Ag | Process and device for processing residues from refuse incinerators |
DE19816367A1 (de) * | 1998-04-03 | 1999-10-07 | Heiko Hessenkemper | Geformte Baumaterialien, vorzugsweise Dachdeckungsmaterial und Verfahren zur Herstellung |
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- DE DESCH57459D patent/DE404678C/de not_active Expired
Cited By (5)
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WO1989012609A1 (en) * | 1988-06-16 | 1989-12-28 | Leo Schwyter Ag | Process and device for processing residues from refuse incinerators |
US5143304A (en) * | 1988-06-16 | 1992-09-01 | Leo Schwyter Ag | Process and device for processing residues from refuse incinerators |
DE19816367A1 (de) * | 1998-04-03 | 1999-10-07 | Heiko Hessenkemper | Geformte Baumaterialien, vorzugsweise Dachdeckungsmaterial und Verfahren zur Herstellung |
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